WENN DU FRIEDEN WILLST; RÜSTE ZUM KRIEG!
„Kim Jong-Un befahl, sich auf Krieg vorzubereiten: Was bedeutet das?
Kim Jong-Un kündigte eine verstärkte Vorbereitung der nordkoreanischen Armee auf eine Offensive an“
Schon einmal ganz interessant: Der nordkoreanische Häuptling faselt nichts von „Verteidigung“, schon gar nicht irgendwelcher Werte, aber auch nicht der Nation, sondern sagt klipp und klar: Wenn Krieg ansteht, machen wir notfalls auch den ersten Schritt!
„Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un forderte auf einer Sitzung der zentralen Militärkommission der Arbeiterpartei Koreas mehr Vorbereitungen für einen möglichen Krieg, eine Steigerung der Waffenproduktion und eine Ausweitung der Militärübungen. Die Telegraphenagentur der DVRK berichtet darüber und fügt hinzu, dass der Chef des Generalstabs des Landes entlassen und ein neuer ernannt wurde.
In Nordkorea passiert, wie jeder sehr gut weiß, nichts zufällig. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat wiederholt erklärt, dass die Volksbefreiungsarmee Chinas (VBA) und die Bevölkerung des Landes auf einen möglichen groß angelegten Krieg vorbereitet sein müssen. Er forderte den sichtlich runderneuerten Generalstab der VBA auf, »keine Angst zu haben, zu kämpfen und schwierige Entscheidungen zu treffen« und betonte: »Wir müssen mit unseren Feinden in einer Sprache sprechen, die sie verstehen.«
Man vergleiche dies mit den Nachrichten aus der DVRK: Kim Jong-Un »hat die wichtige Schlussfolgerung gezogen, die militärische Ausbildung der Koreanischen Volksarmee (KVA) auf offensive Weise weiter auszubauen.« Die Parallelen sind unverkennbar. Es ist kein Geheimnis, daß zwischen China und Nordkorea sehr enge Beziehungen bestehen, auch bezüglich der militärischen Linie.
Wir erinnern daran, daß der nordkoreanische Führer Ende Juli in einer Rede anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Koreakrieges sagte: »Ich betone noch einmal, dass die DVRK auf jeden militärischen Zusammenstoß mit den USA bestens vorbereitet ist« – und präzisierte zur Klarstellung, dass Pjöngjang bei Bedarf bereit sei, seine »Kräfte zur nuklearen Abschreckung« zu mobilisieren. Und vergessen wir nicht, wer unter den Zuhörern war: Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, den die Koreaner besonders herzlich willkommen hießen.
Was ist der »russische Teil« des von den Koreanern arrangierten Festkonzerts wert, das in unseren sozialen Netzwerken zum Hit geworden ist?!“
Auch wenn man nicht ausschließen kann, daß hier von diversen Diensten bzw. Medien etwas nachgeholfen wurde, so scheint es eine gewisse Genugtuung in Rußland zu geben, daß man sich endlich vom perfiden Westen ab- und dem verläßlicheren Osten zugewandt hat.
„Die inhaltlichen und emotionalen Komponenten der Feierlichkeiten in Pjöngjang vor dem Hintergrund der neuesten Nachrichten aus der Hauptstadt der DVRK führen also, wie es heißt, zu »bestimmten Gedanken«.
In den Berichten über Shoigus Aufenthalt in Nordkorea und seine Verhandlungen mit der obersten Führung des Landes herrschte wenig Gewißheit. Im Wesentlichen wurden rituelle Zusicherungen der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, der Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung veröffentlicht … Aber keine Einzelheiten.
Warum auch, denn wahrscheinlich haben sie vor dem Hintergrund der aktuellen Krisensituation in der Welt über konkrete Dinge gesprochen, und wenn ja, dann ist der Inhalt dieser Gespräche streng geheim.
Aber Experten und Beobachter, die nicht mit der Pflicht zur Wahrung von Staatsgeheimnissen belastet waren (und woher sollten sie die auch wissen?), begannen sofort zu analysieren, zu argumentieren und zu spekulieren.“
Damit bezieht dich der Autor des Artikels offenbar auf Spekulationen in russischen UND westlichen Medien.
„Unter diesen Vermutungen waren einige bemerkenswert. Zum Beispiel über mögliche Lieferungen nordkoreanischer Waffen und Munition, die für den Ukraine-Einsatz notwendig sind, nach Rußland.“
„Notwendig“ werden sie wohl nicht sein, weil der russischen Armee geht die Munition nicht aus.
Aber eine gewisse Kooperation zwischen Nordkorea und Rußland kündigt sich hier an, wo die Nordkoreaner irgendetwas liefern und Rußland im Gegenzug auch Waffen nach Nordkorea hinüberschiebt, also das kriegerische Potential Nordkoreas verstärkt:
„Und umgekehrt die Lieferung moderner russischer Waffen an die nordkoreanische Armee. Schließlich erreichen Granaten aus Südkorea, wenn auch über die Amerikaner, die ukrainische Armee …“
Mit dieser möglichen Kooperation wird Südkorea darauf aufmerksam gemacht, daß die Lieferung von Waffen aus südkoreanischer Produktion an Polen und die Ukraine von Rußland bemerkt und mißbilligt wird.
„Oder hier einige andere Vermutungen: Was wäre, wenn es nordkoreanische Freiwillige gäbe, die ausländische Söldner zurückschlagen wollen, die in den Streitkräften der Ukraine kämpfen? Und wenn es auch nur wenige sind, also 150 bis 200 Mann. Immerhin hat die KVA insgesamt 1 Million 200.000 Kämpfer.
Oder als weiteres Moment die Beteiligung nordkoreanischer Baufirmen an der Wiederherstellung der neuen Gebiete Rußlands. Es wurden auch Vermutungen darüber angestellt, was sie in ihren Händen haben werden, eine Kelle oder ein Maschinengewehr … ?“
Mit einem Wort, Rußland und Nordkorea versuchen ihre Beziehungen zu vertiefen und wieder auf das Niveau sowjetischer Zeiten zu bringen, wo diese Kooperationen üblich waren.
„Heute verheimlicht niemand, weder in unserem Land, noch in China, noch in der DVRKorea,, noch in Europa und sogar in den USA, daß ein großer Krieg nicht nur vor der Schwelle steht, sondern bereits an die Tür klopft, um die Schwelle zu überschreiten.
Und alle bereiten sich darauf vor.
Die NATO bildet an den Ostgrenzen neue Militärkontingente von 300.000 Mann und zieht dort Ausrüstung ab, die es ihr bisher nicht gelungen ist, nach Kiew zu transferieren.“
Hier wird implizit formuliert, daß sie das vielleicht auch gar nicht wollen, weil sie sie für sich benutzen wollen.
„Die USA bereiten ein neues gewaltiges Militärbudget von ca. einer Billion Dollar vor. Deutsche und Polen streiten darüber, wer von ihnen die stärkste Armee Europas aufstellen wird.
Und in der Ukraine gibt es seit langem Feindseligkeiten.“
Damit wird dem Ukrainekrieg eine zweitrangige Position zugewiesen, der „richtige“ Krieg steht erst bevor.
„Wie sagten die Alten? Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor. Jeder versucht also, die Welt zu retten, die jeder auf seine Weise repräsentiert, und versteht immer mehr, daß er für diese Welt kämpfen muss. Das sagte auch Genosse Kim Jong-Un.“
Dieser letzte Satz ist bemerkenswert. Einerseits begrüßt der Autor den Führer Nordkoreas als Verbündeten und Waffenbruder. Andererseits weist er darauf hin, daß die Vorstellungen über „die Welt“ zwischen beiden Staaten recht unterschiedlich sind.
Das macht aber nichts, meint er, für ein Bündnis gegen den Westen reicht auch das.