DIE UNTERSTÜTZUNG DER UKRAINE
Das Unterstützungspaket für die Ukraine ist inzwischen doch durch das US-Parlament und die sonstigen Instanzen gegangen.
I. Was waren eigentlich die Gründe für die lange Pause von ca. einem halben Jahr?
1. eine gewisse Ernüchterung innerhalb der US-Eliten über das Unternehmen Ukraine, das sich immer mehr zu einem schwarzen Loch im Budget der USA entwickelt, ohne Aussicht auf Erfolg.
2. wurde damit Druck auf die europäischen Verbündeten ausgeübt, sich doch gefälligst auch einmal in die Seile zu hängen und den Patienten möglichst am Leben zu erhalten.
3. wurde auch der Ukraine signalisiert, daß sie ihre Hausaufgaben schlecht gemacht hat und mehr liefern muß, um weiter unterstützt zu werden.
Deshalb wurde in der Ukraine unter großem Druck von außen das Mobilisierungsgesetz angenommen, das die Zwangsrekrutierungen mit Polizeigewalt ermöglichen soll.
Ein von den ukrainischen Behörden veröffentlichtes Foto, das einen Wehrpflichtigen zeigt, der auf einer Luftmatratze über den Dnjepr nach Moldawien gelangen wollte, aber vom ukrainischen Grenzschutz eingefangen und festgenommen wurde.
II. Warum wurde das Paket doch noch genehmigt, und mit gar nicht so schwacher Mehrheit?
1. Die Erkenntnis, daß ein völliger Rückzug aus dem Projekt Ukraine ein sehr schlechtes Licht auf die immer noch angemaßte Weltmacht Nr. 1 wirft. Was sich auf andere laufende militärisch-politische Aktivitäten (Taiwan, Kaukasus) negativ auswirken könnte.
2. Die Einsicht, daß die Unterstützung der Europäer völlig unzureichend ist und eine baldige und für den ganzen Westen beschämende Niederlage der Ukraine zur Folge hätte.
3. Last but not least der Druck der US-Rüstungsindustrie, die sich von diesem Krieg fette Auftragsbücher erwartet und von Europa nicht in dem Ausmaß mit Bestellungen versorgt wurde, wie sich das manche Politiker und Unternehmer möglicherweise erwartet hätten, im Lichte der schwachen europäischen Kapazitäten.
Was die russische Seite betrifft, so gibt sich die völlig unbeeindruckt und meint, mit diesen ganzen neuen Waffen, Flugzeugen, Raketen usw. wird sich der Krieg zwar etwas in die Länge ziehen, aber dennoch mit einem Sieg Rußlands münden.
Diese Meinung wird auch von verschiedenen Militär-Analysten im Westen geteilt.
„Spanien wird der Ukraine eine Ladung Patriot-Raketen liefern
DasVerteidigungsministerium schließt die Lieferung von Flugabwehr-Rampen aus, wird Kiew aber Projektile im Wert von mehr als einer Million Euro pro Einheit liefern“
Hier stellt sich die Frage, wer dafür aufkommt. Spanien hat diese Geräte und die dazugehörigen Raketen ja auch einmal eingekauft …
„Spanien hat sich angesichts des Drucks der NATO und der EU bereit erklärt, Patriot-Raketen an die Ukraine zu liefern, damit die europäischen Länder, die über dieses in den USA hergestellte System verfügen, es nach Kiew liefern, um dessen Flugabwehr gegen russische Angriffe zu stärken, wie haben gegenüber Regierungsquellen von EL PAÍS zugegeben haben.“
Also erstens liefert Spanien diese Systeme nicht gerne – offenbar muß es sie herschenken und sich neue kaufen.
Zweitens gibt es diesbezüglich Druck, damit auch andere Staaten diese Raketen herausrücken, zu ähnlich unvorteilhaften Bedingungen.
Das ganze präsentiert sich also als ein gutes Geschäft für die USA-Firmen, die diese Geräte herstellen.
Der Transfer einer kleinen Anzahl von Raketen (jede Einheit kostet mehr als eine Million Euro und hat eine Höchstreichweite von 24 Kilometern und eine Reichweite von 150)“
– vermutlich handelt es sich um Höhe und Höchstreichweite –
– wurde umgesetzt, nachdem sich das Verteidigungsministerium seit 2013 geweigert hatte, diejenige Batterie in die Ukraine zu transferieren, die sich an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien befindet.
Sieh da, sieh da – was verteidigt Spanien an dieser Grenze?
„Die spanische Armee verfügt über drei Batterien – jeweils mit entsprechenden Raketenwerfern, Radar und Kontrollstation – die 2004 und 2014 aus Deutschland aus zweiter Hand erworben wurden.“
!!! Man spart, wo man kann.
„Eine dieser Batterien befindet sich in der Stadt Adana (Türkei), die anderen beiden befinden sich auf dem Stützpunkt Marines (in der Provinz Valencia) und eine von ihnen wird dort für die Schulung des ukrainischen und spanischen Militärs in der Verwaltung dieses Systems verwendet.“
Diese Basis „General Almirante“ befindet sich ca. 40 km nordwestlich von Valencia und wurde noch unter Franco im Jahr 1964 als Ausbildungszentrum für Rekruten eingerichtet. Nach der Abschaffung der Wehrpflicht 2001 hat die Basis offenbar verschiedene Verwendungsmöglichkeiten – Parkplatz für Abwehrraketen usw.
„Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij forderte angesichts der in den kommenden Monaten erwarteten russischen Offensive die Lieferung von 6 Batterien zur Verteidigung der wichtigsten Zentren des Landes“
– wo die wohl sind?
Das Beharren auf den Patriot-Raketen bedeutet offensichtlich, daß alle anderen Abwehrsysteme mit den russischen Angriffen nicht fertig werden, was die europäischen Verteidigungssysteme in Verlegenheit bringt, ausgerechnet diejenigen hergeben zu müssen, die sie um teures Geld irgendwann von den US-Firmen erworben haben und wieder erwerben müssen, weil ihre eigenen Systeme offenbar Schrott sind.
„und richtete sein Augenmerk auf das von der spanischen Armee eingesetzte und von einer Abteilung von 150 Soldaten betreute System in der Türkei.
Das Verteidigungsministerium weigerte sich jedoch rundweg mit der Begründung, dass diese Systeme die einzigen seien, die gegen einen Raketenangriff wirksam seien – wie sich in den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten gezeigt habe – und daß die spanischen Streitkräfte unter dem Mindestbestand ausgestattet seien.“
Unklar bleibt immer noch, was dieses System in der Türkei macht. Es scheint sich um eine Art spezielle Verbindung Spaniens und der Türkei zu handeln.
„Den konsultierten Quellen zufolge hat die Regierung jedoch als Ersatzleistung zugestimmt, eine Ladung Patriot-Raketen bereitzustellen. Auf jeden Fall wird es eine sehr begrenzte Anzahl sein, da die spanische Reserve etwa fünfzig Stück umfasst und diese Geschosse sehr teuer sind.“
Na klar, mehr als eine Million Euro das Stück, die schiebt man nicht so einfach über den Ladentisch.
Das Verteidigungsministerium hat ein Programm zur Anschaffung einer kompletten Patriot-Gruppe mit vier Batterien der 3+-Konfiguration, die viel fortschrittlicher ist als die, die es derzeit hat, was ihm eine echte Fähigkeit zur Raketenabwehr verleihen wird.
Das Pentagon gab im vergangenen Oktober grünes Licht für die Operation im Wert von rund 2,6 Milliarden Euro, der Ministerrat hat jedoch noch nicht der Ausgabenobergrenze des Programms und der Vertragsunterzeichnung zugestimmt.“
Ein einziges System dieser Art kostet also so um die 600 Millionen Euro, und die Ukraine will 6 davon haben – man müßte als NATO also dorthin einen Gegenwert von 3,6-3,8 Milliarden Euro schieben und es ist begreiflich, daß da niemand eine Freude damit hat und gerne andere Staaten zur Bereitstellung dieses Geräts drängen möchte.
„Obwohl die Verfahren beschleunigt werden, wird prognostiziert, dass die neuen Batterien nicht vor 2028 oder 2029 eintreffen werden.“
Anscheinend müssen erstens die finanziellen Mittel einmal von irgendwo her kommen – Spanien steckt ja in der Euro-Zwangsjacke und kann nicht so einfach Schulden machen. Großausgaben fürs Militär haben ja auch Griechenland in die Zahlungsunfähigkeit getrieben.
Zweitens werden diese sehr komplizierten Systeme offensichtlich nicht von einem Tag auf den anderen gefertigt, sondern ab der tatsächlichen Vertragsunterzeichnung dauert es eine Weile, bis dieses High-Tech-Gerät geliefert wird.
„In der Zwischenzeit müssen die Streitkräfte mit ihren derzeit begrenzten Mitteln die spanische Luftverteidigung sicherstellen.“
Nach allem, was wir bisher wissen: Mit fast nix.
„Auch die anderen Länder mit Patriot-Raketen stehen unter Druck, diese nach Kiew zu liefern: Deutschland hat die Lieferung einer weiteren Batterie angekündigt – der dritten seit Beginn der russischen Invasion –, während Griechenland den Schritt bald unternehmen könnte.“
Ob Griechenland 600 Millionen Euro so ohne Weiteres herschenkt, und das neben dem wirklich hochgerüsteten Feind Türkei, ist eher zu bezweifeln.
„Die Niederlande haben sich bereit erklärt, den Kauf von Raketen aus Drittländern zu finanzieren, um sie an die Ukraine zu liefern,“
d.h., die eigenen will es nicht hergeben. Und was „finanzieren“ heißt, dafür gibt es sicher einen breiten Interpretationsspielraum.
„während Frankreich das MAMBA-System liefern könnte,das es in Rumänien stehen hat.“
Zelenskij will aber keine MAMBA, sondern die Patriot.
„Die Verteidigungsminister der sogenannten Kontaktgruppe zur Ukraine oder Ramstein-Gruppe, die mehr als fünfzig Länder (einschließlich der 32 NATO-Mitglieder) unter der Führung der USA vereint, halten an diesem Freitag eine Videokonferenz ab, an der Spanien in der Person der Verteidigungsministerin Margarita Robles teilnehmen wird. Bei dem Treffen werden die Beiträge der verschiedenen Länder zu Kiews Forderungen erörtert, obwohl der Druck nachgelassen hat, nachdem der US-Kongress schließlich die Lieferung von Militärhilfe an die Ukraine in Höhe von 61 Milliarden US-Dollar genehmigt hat.“
Die EU-Staaten hoffen, daß die USA jetzt Patriot-Systeme herschenken werden und man die eigenen behalten kann.
„Die spanische Regierung, die ihr Engagement für die Unterstützung Kiews bekräftigt hat, bereitet bis zum 30. Juni ein neues Waffenpaket vor, das 10 der 19 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A4 umfasst, die derzeit rehabilitiert und zu den 10 im letzten Jahr gelieferten hinzugefügt werden.
Über die Patriot-Raketen hinaus ist der Transfer anderer Flugabwehrsysteme problematisch: Die Armee verfügt nur über vier Nasams-Batterien, von denen eine dauerhaft in Lettland und eine andere für mehrere Monate in Estland stationiert ist. Obwohl Spanien zwölf Flugabwehrraketenwerfer vom Typ Hawk nach Kiew geliefert hat, ist die Lieferung weiterer Raketen dieses Typs nicht einfach, da ihre Produktion eingestellt wurde und die Vorräte nicht mehr aufgefüllt werden können, heißt es aus militärischen Quellen. Unter diesen Bedingungen setzt sich die Regierung dafür ein, dass die Munitionshersteller selbst Kiew beliefern, etwa Projektile vom Kaliber 155, auch wenn dies bedeutet, dass die Wiederauffüllung der fast leeren Arsenale der spanischen Armee verschoben wird.“
Bei diesem Umdrehen von Schaffeln und Töpfen im Suchen nach Waffen, die man an Kiew schicken könnte, ist nicht nur Geldknappheit und Mangel an Waffen ein Problem.
Es geht um die ganze Verfaßtheit der NATO: Ihre vermeintlich modernen und schlagkräftigen Waffen wurden von der russischen Armee zerstört, entwertet, dezimiert, und es steht zu befürchten, daß es mit den nächsten Lieferungen genauso sein wird – sodaß gar nicht klar ist, was für neue Systeme man eigentlich entwickeln und produzieren müßte.
(El País, 26.4.)
Rußland zeigt seine erbeuteten NATO-Waffen der Bevölkerung zum Tag des Sieges:
„Putin sends horror warning to West as Russian exhibit shows off captured NATO equipment
Vladimir Putin has sent a provocative message to the West, just days after the US and UK agreed to send billions more in military aid to Ukraine.
Vladimir Putin's officials are putting the final touches to a public exhibit of captured NATO weapons in Moscow. The military equipment includes British vehicles, German tanks and US artillery weapons all captured in pristine condition from the ongoing war in Ukraine.“
Diese ganzen Panzer usw. werden als eine Art großes Spielzeug vorgeführt. Es erinnert an die Taliban, die sich an den von den USA zurückgelassenen Kriegsgerät ergötzten …
„Russians will be able to view dozens of captured military equipment at a square in Moscow during a month-long exhibit. The exhibition is described as a celebration of Russia’s success "against Ukrainian militants and their Western supporters".
The Russian Ministry of Defence said that more than 30 pieces of military equipment made in Australia, Austria,“
– wie kommen Waffen aus dem neutralen Österreich in die Ukraine? –
the UK, the US, Turkey, Ukraine, France, Finland, the Czech Republic, Slovakia, Sweden and South Africa, will be displayed at Moscow's Victory Park.
Beyond equipment, the exhibit will also expose Ukrainian "combat documents, maps and ideological literature".
The Victory Park is an open-air museum focused on commemorating Nazi Germany's defeat during World War II – known in Russia as the Great Patriotic War.
The exhibition will also run alongside Moscow's Red Square Victory Day parade on May 9 to commemorate the victory against the Nazis.
The »NATO exhibit« is seen as Vladimir Putin taunting the West, just days after the US and UK agreed to send billions more in military aid.
Earlier this week, Rishi Sunak promised the UK’s largest-ever military support package for Ukraine.
The UK plans to send 400 vehicles, more than 1,600 missiles, 4m rounds of ammunition, 60 boats, as well as an additional £500m in military funding, taking the total to £3bn this financial year.
On Friday the US announced it will provide about £4.7billion long-term military aid to Ukraine, including much sought-after munitions for Patriot air defence system.“
Ein bemerkenswerter Hinweis auf den Wettlauf zwischen den westlichen Mächten bei der Unterstützung der Ukraine.
Die EU, GB und die USA rittern darum, wer sich durch die Waffenlieferungen als wirkliche Weltmacht erweist. (Die Antwort ist: keine.) Jetzt haben die Briten nach einer gewissen Verschnaufpause tief in die Tasche gegriffen und siehe da: Schon kommt das Paket in den USA zustande.
„Meanwhile, US military officials revealed that Ukraine had sidelined US Abrams M1A1 tanks because Russian drones could detect them and launch attacks.
Five of the 31 Abrams that the US sent in January 2023 have already been lost to Russian attacks.“
(The Daily Express, 26.4.)
„Beispielsweise wird es amerikanische Schützenpanzer vom Typ Bradley, britische Panzerfahrzeuge vom Typ Husky TSV, Schützenpanzer vom Typ CV90 aus Schweden und französische Panzerfahrzeuge vom Typ AMX-10 RC anzusehen geben.“
(Izvestija, 27.4.)
Australien stellt 100 Millionen $ an Waffenhilfe für die Ukraine zur Verfügung (ca. 61 Millionen Euro).
Das reicht gerade für den 10. Teil eines Patriot-Systems …
„Russland verschärft Druck an den Fronten
Wovor Militärexperten gewarnt haben, scheint nun tatsächlich einzutreten: Vor dem Eintreffen neuer westlicher Waffenlieferungen versucht Russland den Druck zu erhöhen und Gebietsgewinne zu machen – und das teilweise erfolgreich. Die ukrainischen Verteidiger im Osten des Landes geraten immer mehr in Not gegen die russischen Angreifer. »Die Lage an der Front hat sich verschärft«, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj am Sonntag auf Facebook.
Das russische Verteidigungsministerium in Moskau meldete am Sonntag die Eroberung der kleinen Ortschaft Nowobachmutiwka im Gebiet Donezk – auch ukrainische Militärbeobachter schlugen auf ihren Karten den Ort nordwestlich der im Februar geräumten Stadt Awdijiwka den Russen zu.“
Seither hat die russische Armee Otscheretyne, Berdytschi, Semjonovka und Novomichailovka (südlich von Marjinka) erobert, was von der ukrainischen Militärführung bestätigt wurde, und weitere Dörfer in dieser Gegend dürften fallen, weil sie gar nicht ausreichend befestigt sind.
„Der Feind greife in mehreren Stoßrichtungen an und habe sich ein Übergewicht an Menschen und Material verschafft. In einigen Bereichen erzielten die Russen »taktische Erfolge«, so Syrskyj. Russland habe »einen bedeutenden Vorteil an Kräften und Mitteln« und sei so in der Lage gewesen, bei heftigen Kämpfen Fortschritte zu erzielen, fuhr Syrsky fort. Russland habe »taktische Erfolge in einigen Sektoren« errungen, und in einigen Gegenden »gelang es unseren Truppen, die taktische Lage zu verbessern«.“
Unklar ist, wo das sein soll.
Aber diese aufmunternden Worte sind notwendig, um irgendwie angesichts der vielen Verluste Erfolgsmeldungen zu produzieren.
„Weiter russische Vorstöße erwartet
Westliche Militärexperten beobachten ebenfalls ein Vorrücken der russischen Truppen. »Russland wird absehbar spürbare taktische Gewinne erzielen in den kommenden Wochen, während die Ukraine darauf wartet, dass US-Unterstützung an der Front ankommt«, analysierte der Thinktank Institute for the Study of War (ISW) in den USA. »Aber es bleibt unwahrscheinlich, dass russische Kräfte die ukrainische Verteidigung überwinden.«“
Warum?
„Die USA hatten nach monatelanger Blockade vergangene Woche ein milliardenschweres Hilfspaket beschlossen. Den ukrainischen Truppen fehlt es seit Wochen an neuen Waffensystemen, vor allem aber an Munition.
Phillips O’Brien, Professor für strategische Studien an der schottischen Universität St. Andrews, schreibt in seinem Substack-Blog von zwei Rennen, die gegeneinander laufen: Russland versuche, mit möglichst großen Gebietsgewinne Fakten zu schaffen, die Ukraine bemühe sich, die Waffensysteme, sobald sie geliefert seien, möglichst rasch ins Kampfgebiet zu bringen.“
Das Problem ist, daß viele dieser Systeme zwar das sind, was der Westen hat und entbehren kann, aber nicht das, was die Ukraine brauchen würde: Artilleriemunition und Abwehrsysteme.
Das zweite Problem ist, daß einige Systeme zwar zugesagt wurden, aber erst produziert werden müssen.
„Sicherheitsabkommen mit den USA angekündigt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte indes ein bilaterales Sicherheitsabkommen mit den USA an. »Wir arbeiten bereits an einem konkreten Text«, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache. Ziel sei, daraus das stärkste von allen Sicherheitsabkommen zu machen. Kiew hat in den vergangenen Monaten bereits eine Reihe von Sicherheitsabkommen mit verschiedenen europäischen Staaten geschlossen. Selenskyj machte keine Angaben dazu, wann das Sicherheitsabkommen zwischen Kiew und Washington unterzeichnet werden soll.
Appell für weitere Patriot-Systeme
Selenskyj hatte zuvor den Westen erneut zur verstärkten Lieferung von Flugabwehrwaffen aufgerufen. Russische Luftangriffe in der Nacht auf Samstag hätten auf das Gastransitsystem seines Landes gezielt, sagte er in einer Videobotschaft. Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski forderte von Deutschlands Kanzler Olaf Scholz, umzudenken und der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus zu geben. Scholz blieb aber bei seiner Ablehnung.
Die Ukraine brauche mehr Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot, sagte Selenskyj. »Die Ukraine braucht sieben Systeme, das ist das absolute Minimum. Unsere Partner haben diese Patriots.«“
Das Problem ist, daß das mangelhafte Abwehrsystem auch die Lieferung weiterer Waffensysteme relativ sinnlos erscheinen läßt, weil sie unter den derzeitigen Umständen von der russischen Seite leicht geortet und zerstört werden können.
„Mitte April hatte Deutschland der Ukraine die Lieferung eines dritten Patriot-Systems zugesagt,“
– zugesagt ist nicht geliefert, –
„zuletzt bestätigte Spanien, ein System zu liefern.“
Nein, ganz im Gegenteil, siehe oben: Es will nur einige Geschosse liefern, kein System.
„Andere europäische Länder verweigern eine Zusage.“
(ORF, 28.4.)
Interessant ist auch, wie sehr in den Medien mit dem Begriff „taktisch“ operiert wird, womit beim Leser der Eindruck erweckt werden soll, so kleine Dörfer seien ja ohne strategischen Wert und keineswegs ein Anzeichen für die immer drückendere Überlegenheit der russischen Armee.
Zu diesen ganzen Erläuterungen um die Patriot-Abwehrsysteme ist dieser Artikel vom Vorjahr ebenfalls aufschlußreich:
„Verkauf von Luftverteidigungssystemen Patriot an Polen genehmigt
Die Defense Security Cooperation Agency (DSCA) hat am 28. Juni mitgeteilt, dass das US-Außenministerium den Verkauf eines »Integrated Air and Missile Defense (IAMD) Battle Command System (IBCS)« und zugehöriger Ausrüstung für den geschätzten Preis von 15 Milliarden Dollar (umgerechnet 13,8 Milliarden Euro) an Polen genehmigt hat.“ (Hervorhebung von mir.)
„Der DSCA-Mitteilung zufolge steckt dahinter das Luftverteidigungssystem Patriot in der Konfiguration 3+ mit modernisierten Sensoren und Komponenten. Es besteht aus 48 Patriot M903 Werfern mit Netzwerkanbindung (Launcher Interface Network Kits, LINKs), zwölf Radaranlagen LTAMDS (Lower Tier Air and Missile Defense Sensor), zwölf Energieversorgungsanlagen LTPS (Large Tactical Power Systems) und bis zu 644 PAC-3 MSE Raketen.
Hinzu kommen Kommunikationsausrüstung, Werkzeuge und Testausrüstung, Unterstützungsausrüstung, Generatoren, Ersatzteile, Reparaturteile, Empfänger für das Global Positioning System PPS (SAASM), Modifizierungskits, technische, ingenieurtechnische und logistische Unterstützungsleistungen der US-Regierung und von Auftragnehmern für Planung, Ausführung, Systemintegration und Checkout, Flugtestaktivitäten, Unterstützung und Schulung durch Außenstellen sowie andere damit verbundene Elemente der Logistik und Programmunterstützung.“
(ES&T, 3.7. 2023)
Es kann vermutet werden, daß das
1. ein „Freundschaftspreis“ der USA für diesen wichtigen Verbündeten ist, der in Form von Subventionen aus den bisherigen Unterstützungen für die Ukraine finanziert wird,
2. daß die Bezahlung von Seite Polens mit langfristigen Krediten abgesichert wird, weil woher soll Polen so viel Geld haben; und über die nächsten Jahre abgestottert wird.
3. daß natürlich Polen keines dieser Patriot-Systeme hergeben wird, und schon gar nicht an die Ukraine.
Hier wird eine neue russische Panzer-Variante vorgestellt und hier gibt es vermischte Meldungen zur Front, da die zugesagte Hilfe eben noch nicht da ist.
Was ist eigentlich aus den F-16-Flugzeugen geworden, die seit vorigem Jahr versprochen wurden, nicht mit der US-Hilfe zusammenhängen und dennoch nicht in der Ukraine ankommen?
„Die Ukraine wird ungeduldig, nachdem es monatelang zu Verzögerungen bei der Lieferung von F-16-Flugzeugen von ihren Verbündeten kam
Die Niederlande, Norwegen, Dänemark und Belgien haben sich verpflichtet, mehr als 70 Einheiten dieses amerikanischen Jagdflugzeugs an die Ukraine zu übergeben.“
Sie seien zu einer Art Legende geworden, meint der ukrainische Militäranalyst Romanenko. Ursprünglich waren sie für Jänner vorgesehen, jetzt heißt es, die ersten 6 (!) könnten im Juli ankommen.
„Laut aktuellen Informationen von Le Monde und der New York Times hat sich die Ausbildung von Piloten und Wartungsteams jedoch als komplexere Aufgabe als erwartet erwiesen. Romanenko gab an, dass der Hauptgrund für die Verzögerung die Vorbereitung von Start- und Landebahnen sei, die für schnelle, vor dem Feind verborgene Operationen geeignet seien.
Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Jevlasch bestätigte, dass die beste Option darin bestünde, unterirdische Stützpunkte zu errichten, aber das sei langwierig und teuer, weshalb die Luftwaffe beschließt, einen Plan zur Verteilung der F-16 auf geheime Flugplätze und Start- und Landebahnen fertigzustellen.“
Von russischer Seite wurde schon öfter betont, daß diese Flugzeuge sofort zerstört würden, sobald sie in der Ukraine ankommen und westliche Militärexperten haben auch die Befürchtung, daß das so ausgehen könnte. Irgendwo muß man diese Dinger ja abstellen und die ukrainische Luftabwehr ist ziemlich am Ende.
Man muß die verzögerte Lieferung dieser Flugzeuge mit der Debatte um die Patriot-Raketen zusammenbringen – gibts keine Patriot, so bleiben diese Flugzeuge im sicheren Ausland.
Ein Starten aus anderen Staaten zum Einsatz in der Ukraine würde Rußland als Casus Belli betrachten und diese Staaten zu Kriegsgegnern erklären – das hat Rußland Polen, Rumänien und Moldawien unmißverständlich signalisiert.
„Der ehemalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Zaluzhni erläuterte im November 2023 in einem in The Economist veröffentlichten Aufsatz, dass diese Flieger nützlich wären, aber zu spät eintreffen werden, um ein entscheidender Faktor für die Wende im Krieg zu sein. Der ideale Zeitpunkt wäre die Gegenoffensive im letzten Sommer gewesen, die aufgrund der soliden russischen Befestigungen und der mangelnden Luftwaffe der Ukraine scheiterte. Zaluzhni betonte, dass die F-16 abheben werden, wenn Rußland sein Flugabwehrnetz bereits verstärkt hat.“
Wenn es nach Rußland geht, werden sie überhaupt nicht abheben.
Die Bombardements der letzten Wochen sollen das klarstellen: Euren Luftraum kontrollieren wir!
„Romanenko glaubt, dass der Erhalt von 6 F-16 im Sommer praktisch keinen Vorteil bringt und dass es mindestens 12 sein sollten, also eine Staffel. Für diesen General wäre eine Zahl, die einen qualitativen Sprung bedeuten würde, 100 amerikanische Jagdflugzeuge, die die russische Luftdominanz ausgleichen könnten: Die russische Armee verfügt über 300 Kampfflugzeuge, die direkt am Krieg beteiligt sind, und 1.500 in ganz Russland.“
Abgesehen davon, daß diese Menge für die Ukraine nicht zur Verfügung steht, verursachen 6, 12 oder 100 Flugzeuge das gleiche Problem: Wo sollen sie geparkt werden und von wo sollen sie starten?
Russische Militäranalysten haben gemeint, es würde eigentlich schon genügen, die Startbahnen zu zerstören, dann bleiben die Flieger notgedrungen am Boden.
Während man ein Flugzeug in einem Hangar verstecken kann, ist das mit einer solchen Piste nicht so einfach.
„Zaluzhni gab im November bekannt, dass von den 120 Flugzeugen, über die die ukrainische Luftwaffe zu Beginn der Invasion verfügte – alte sowjetische Mig-29- und Su-27-Jäger –, sieben Monate später nur noch 40 aktiv waren. Seither hat sich die Anzahl weiter verringert, aber die derzeitigen Zahlen werden nicht bekanntgegeben.“
Rußland schießt diese Flugzeuge nämlich Stück für Stück ab, was gar nicht so recht in den hiesigen Medien wahrgenommen wird.
„Die F-16, die in der Ukraine eintreffen werden, sind noch dazu Modelle, die zwischen den frühen 1980er und den 1990er Jahren hergestellt wurden. »Sie haben uns die billigsten Flieger versprochen. Sie geben uns Altmetall, während sie Israel die F-35 geben [eines der besten Kampfflugzeuge Amerikas und der Welt].«“
Und das, obwohl Israel sie gegen eine Zivilbevölkerung ohne Abwehrmöglichkeiten einsetzt, während die Ukraine der hochgerüsteten russischen Armee gegenübersteht.
Ein US-Offizier weist auf ein weiteres Problem hin:
„Mehr F-16 für die Ukraine bedeuten, dass sie mehr Ersatzteile, mehr Ausbildung, mehr Munition und mehr Infrastruktur benötigt. All dies erfordert Zeit und kostet viel Geld. »Die Entwicklung der Infrastruktur für solch komplexe Waffensysteme dauert Jahre, was schwierig ist, solange ein Konflikt andauert, und umso mehr für ein Land, das einen groß angelegten Krieg gegen eine der größten Armeen der Welt führt.«“
Ein US-Analyst versprüht in einem Zeitungsartikel mehr Optimismus, aber das gehört eben auch zu der seltsamen Art von Unterstützung, die die Ukraine erhält: Schuterklopfen und viel zu wenig, um gewinnen zu können.
(El País, 3.5.)
Hier ein Interview mit einem Politologen, der als Devise ausgibt, den Krieg endlos zu verlängern, damit ihn nur die Russen nicht gewinnen.
Spanien hat die Patriot-Raketen an die Ukraine übergeben. Über deren Anzahl herrscht Schweigen.
Vermutlich zwischen 3 und 5 Stück … Bei 5 Stück immerhin ca. 6 Millionen Euro, die da hinübergeschoben werden …
„Die russische Armee zerstörte nach einem Hinweis eines ukrainischen Flüchtlings geheime Lagerhäuser der ukrainischen Streitkräfte (AFU), die Waffen und Ausrüstung aus westlichen Ländern enthielten, schreibt das Wall Street Journal.“
(KP, 15.5.)
Wenn das stimmt, so heißt das nichts Gutes für die zukünftige Mobilisierung in der Ukraine. Nach dem neuen Mobilisierungsgesetz haben die Mobilisierungsämter freie hand in der Jagd auf Wehrpflichtige und müssen auch gewisse Quoten erfüllen, können also nicht alle gegen bestimmte Zahlungen laufen lassen, wie das bisher üblich war.
Wenn diese Zwangsrekrutierten dann aber bei der ersten besten Gelegenheit überlaufen und auch noch militärische Geheimnisse preisgeben, so verheißt das nichts Gutes für die ukrainische Wehrfähigkeit.
Anthony Blinken war in Kiew und hat der Ukraine weitere Unterstützung zugesichert:
„Der US-Außenminister gab heute Morgen in Kiew bekannt, dass für Selenskyj weitere 2 Milliarden US-Dollar für die Produktion und den Kauf von Waffen für die Ukraine bereitgestellt wurden. Das Geld werde über einen neuen Fonds für die Verteidigungsindustrie fließen, sagte er.“
(KP, 15.5.)
Blinken spielt Gitarre. Er ließ es sich nicht nehmen, mit einer ukrainischen Rockband ein Lied von Neil Young zu spielen:
„There's colors on the street
Red, white and blue
People shufflin' their feet
People sleepin' in their shoes
But there's a warnin' sign on the road ahead
There's a lot of people sayin' we'd be better off dead
Don't feel like Satan, but I am to them
So I try to forget it any way I can
Keep on rockin' in the free world
||: :||
I see a woman in the night
With a baby in her hand
There's an old street light
near a garbage can)
||: :||
And now she put the kid away and she's gone to get a hit
She hates her life and what she's done to it
There's one more kid that'll never go to school
Never get to fall in love, never get to be cool
Keep on rockin' in the free world
||: :||
We got a thousand points of light
For the homeless man
We got a kinder, gentler machine gun hand
We got department stores and toilet paper
Got Styrofoam boxes for the ozone layer
Got a man of the people, says keep hope alive
Got fuel to burn, got roads to drive
Keep on rockin' in the free world
||: :||“
Man kann Blinken nicht absprechen, ein passendes Lied gewählt zu haben, um die Vorzüge des Freien Westens und auch seine eigene Rolle umfassend darzustellen.
Die Patriot-Abwehrsysteme stehen vor der Tür – oder doch nicht?
„Die Ukraine hat für Charkiw mindestens zwei Patriot-Raketenbatterien im Wert von jeweils rund 1 Milliarde US-Dollar (920 Millionen Euro) beantragt.“
Nur für Charkiw 2 Stück, was ist mit dem Rest des Landes? –
„Die USA, die im Jahr 2022 angekündigt hatten, eines dieser Systeme in das überfallene Land zu schicken, erwägen nach Angaben der Agentur Bloomberg die Entsendung eines weiteren und wenden sich an ihre Verbündeten, um dieses Angebot zu erhöhen. Deutschland hat letzten Monat versprochen, eines dieser Geräte/Stationen zu entsenden.“
(El País, 16.5.)
Eine Milliarde einfach so hinüberschiemen – hmmm, hmmm.
Noch dazu nur für Abwehr von Artillerie, und mit Geschoßen von über einer Million pro Stück – hmm, hmmm.
Außerdem ist die Chance groß, angesichts der Artillerie-Überlegenheit der russischen Seite, daß so ein System sehr schnell ruiniert wird.
Man muß also von ukrainischer bzw. NATO-Seite erst einmal überlegen, wie das überhaupt sicher nach Charkow kommt und wo es dann hingestellt wird.
„Rechtsextreme Symbole bei ukrainischen Soldaten
Berlin: (hib/AHE) Die Bundesregierung sieht keine Gefährdung eines möglichen Friedensprozesses in der Ukraine durch extreme ukrainische Nationalisten. »Es ist Russlands Imperialismus, der dem völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zugrunde liegt, und die Sicherheit in Europa bedroht«, heißt es in der Antwort (20/11297) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/11129).
Wie die Bundesregierung darin weiter schreibt, seien im Rahmen der durch die Bundeswehr für die ukrainischen Streitkräfte durchgeführten Ausbildungen 7 Fälle festgestellt worden, bei denen Soldaten rechtsextremistische Symbole trugen.
Die Ausbildung der betroffenen ukrainischen Soldaten sei in Abstimmung mit den ukrainischen Streitkräften sofort beendet und die betroffenen Personen in die Ukraine zurückgeführt worden. Deutsche Soldaten, die im Rahmen der Ausbildungsunterstützung Umgang mit Angehörigen der ukrainischen Streitkräfte haben, würden regelmäßig bezüglich rechtsextremistischer Symbole belehrt und sensibilisiert. Ukrainische Soldaten durchliefen nach ihrer Ankunft in Deutschland eine Belehrung bezüglich NS-Symbolik.“
– die offenbar notwendig ist, aber nicht bei allen erfolgreich war.
(Website des Bundestages, 15.5.)
Der Besuch Blinkens in Kiew soll unter anderem durch das Drängen der USA auf totale Mobilisierung in der Ukraine motiviert gewesen sein.
Auf Leute, die über die Theiss schwimmen, wird angeblich von den Grenzwächtern geschossen.
(Erinnert das nicht an irgendetwas? … )
Angeblich plant Kiew auch eine Totalmobilisierung im Osten der Ukraine.
(Izvestija, 16.5.)
Aber natürlich kriegt die ukrainische Regierung kalte Füße beim Gedanken, Bürger ihres Landes massenhaft zwangsweise einzuziehen.
Erstens könnte das die inneren Kräfteverhältnisse aufs Spiel setzen, andererseits der Armee eine 5. Kolonne bescheren.
Es stellt sich heraus, daß viel Geld in Verteidigungssysteme an der russisch-ukrainischen Grenze in Charkow geflossen ist. Angesichts der russischen Offensive wird jedoch klar, daß diese Systeme nicht oder nur sehr fehlerhaft ausgebaut wurden. Die projektierten Verminungen fanden überhaupt nicht statt. Und das, obwohl Zelenskij selbst dort war und mit viel medialer Unterstützung diese Befestigungsanlagen inspiziert hat:
„Das Loch an der Grenze: Wohin verschwanden die Befestigungsanlagen der ukrainischen Streitkräfte in der Region Charkow?
So erklärte Ministerpräsident Denis Schmyhal Ende April, dass das ganze Land seit Jahresbeginn mehr als 700 Millionen Dollar für den Bau von Befestigungsanlagen ausgegeben habe und die Region Charkow davon etwa 170 Millionen Dollar erhalten habe.
In dieser Zeit kam Präsident Zelenskij persönlich in die Region, wo er die fertigen Anlagen inspizierte. In seinen sozialen Netzwerken veröffentlichte er Aufnahmen von zahlreichen Bunkern, Unterständen, Schützengräben und Panzerabwehr-»Drachenzähnen«.
Nach Beginn der russischen Offensive wurde jedoch plötzlich klar, dass es keine Befestigungsanlagen gab. So erklärte der Kommandeur einer der Einheiten der ukrainischen Streitkräfte, Denis Jaroslawskij, dass die ukrainische Seite keine Befestigungen oder Minenfelder ausgerüstet habe. »In 2 Jahren hätten an der Grenze Betonkonstruktionen mit 3 unterirdischen Stockwerken auftauchen sollen, aber es gab nicht einmal Minen! Wir kommen zu dem Schluss, dass es sich entweder um einen verrückten Diebstahl oder um vorsätzliche Sabotage handelt. Ich weiß, dass die Soldaten der 125. Landverteidigungsbrigade, die ihre Stellungen aufgegeben haben, bereits berichten, dass sie gezwungen wurden, Abnahme- und Übergabeakte von Befestigungen zu unterzeichnen, die noch nicht einmal zu 30 % fertig waren«, beklagte er.
Auch der ukrainische Propagandist Juri Butusow berichtete, dass es in der Nähe von Woltschansk keine Verteidigungsanlagen gebe. »Unsere Infanterie braucht Schutz, Tarnung, Stellungen für Ausrüstung in nahegelegenen Wäldern und ausgerüstete Festungen. Leider sehen weder ich noch die Soldaten selbst etwas davon«, bemerkte er.
Ihm zufolge gibt es immer noch einzelne Befestigungsanlagen, die jedoch ohne Berücksichtigung des Geländes und ohne Bezug auf taktisch vorteilhafte Höhen errichtet wurden.
Gleichzeitig tauchten in sozialen Netzwerken charakteristische Fotos auf. Eines der Fotos zeigt, dass am Straßenrand einfach Panzerabwehr-»Drachenzähne« aufgetürmt sind. Die Autoren des Fotos behaupten, dass das Foto in der Nähe des Dorfes Liptsy in der Region Charkow aufgenommen wurde; Betonbarrieren sollen seit letztem Sommer stillgelegt worden sein.
Interessanterweise fällt bei näherer Betrachtung auf, dass auch diese Bauwerke sehr mürbe waren, also billiger Beton verwendet wurde. Ein weiteres Foto zeigt Positionen, die sie noch zu befestigen versuchten. »Sie haben versucht, etwas zu graben, an manchen Stellen haben sie sogar Beton gegossen, aber im Allgemeinen gibt es keine Logik oder System, und dementsprechend geht die Effizienz gegen Null. Aber sie haben nach oben etwas völlig anderes gemeldet«, stellen die Autoren fest.
Was als nächstes geschah
Nach Ausbruch des Skandals begann die Suche nach den Schuldigen. Gleichzeitig brachten die Beamten viele sich gegenseitig ausschließende Versionen vor. Einer von ihnen zufolge existieren Befestigungsanlagen, und alle Berichte über deren Abwesenheit wurden von russischer Seite bloß behauptet, um die Moral der ukrainischen Streitkräfte zu untergraben.
Einer anderen Version zufolge war es aufgrund des russischen Beschusses schwierig, Bauwerke in unmittelbarer Nähe der Grenze zu errichten, aber irgendwo in den Tiefen der Region Charkow wurden sie trotzdem errichtet.
Der Bürgermeister von Woltschansk, Tamaz Gambaraschwili, sagte, dass in der Stadt Befestigungsanlagen gebaut würden, »wenn auch vielleicht nicht sehr dicht«.
Journalisten erfuhren einige Details der korrupten Netzwerke. So veröffentlichte die Freiwillige Martina Boguslavets eine Reihe von Dokumenten, darunter Kopien von Verträgen, die von der Verwaltung der Region Charkow geschlossen wurden.
Diesen Unterlagen zufolge einigten sich die Beamten über den Bau von Befestigungsanlagen mit eigenartigen Firmen, an deren Spitze Personen standen, die dieser Art von Arbeit äußerst fern standen. Boguslavets stellt fest, dass juristische Personen buchstäblich am Vorabend des Vertragsabschlusses gegründet wurden.
So beschlossen Beamte in einem Fall, Holz für die Verteidigung mit einem Unternehmen unter der Leitung eines gewissen Igor Tschaus zu liefern. Der Vertragswert betrug etwa 500.000 US-Dollar. Zuvor hatte der Mann eine Flasche Whisky aus einem Supermarkt in Charkow gestohlen und wurde dafür zu einer Ableistung von 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.“
D.h., sein Name wurde im Sinne eines Strohmanns verwendet, um Geld abzuzweigen.
Ein weiteres Unternehmen, dem 3 Millionen US-Dollar überwiesen wurden, wurde von Victoria Smolyak geleitet, die wegen Gewaltanwendung gegen ihre Mutter vor Gericht stand. »Es ist klar, dass jemand mit Verbindungen zur Regierung neue Unternehmen registrierte und dabei Leute einsetzte, die nicht einmal davon wussten«, bemerkte Boguslawets.
Interessant ist, dass die Strafverfolgungsbehörden bis zum 16. Mai in keiner Weise auf die skandalöse Situation reagiert haben und über Ermittlungen oder Strafverfahren nichts bekannt ist. Dies überrascht jedoch kaum jemanden; zuvor blieben die Beteiligten in anderen aufsehenerregenden Fällen straffrei.
So starteten die ukrainischen Behörden bereits 2014 das Großprojekt »Europäische Mauer«. Damals sollte unter der Führung von Ministerpräsident Arsenij Jatsenjuk an der Grenze zu Russland ein hoher Zaun errichtet, Gräben ausgehoben und das Gebiet vermint worden sein. Dafür wurden Milliarden Griwna aus dem ukrainischen Budget ausgegeben, aber nur wenige kleine Gebiete wurden ausgestattet.
Jatsenjuk bleibt auf freiem Fuß und lebt in den USA.
Im vergangenen Winter kam es zu einem weiteren Skandal, der viel Aufsehen erregte. Damals stellte sich heraus, dass das ukrainische Verteidigungsministerium Lebensmittel für Militärangehörige zu Preisen kaufte, die zwei- bis dreimal höher waren als die Marktpreise. Eier für 17 Griwna wurden zum Meme in sozialen Netzen, da sie im Einzelhandel 7 Griwna kosteten.
Der Gesamtbetrag des Deals überstieg 350 Millionen US-Dollar. Sechs Monate später trat Verteidigungsminister Alexei Reznikov stillschweigend zurück und scheint nun ebenfalls in die USA übersiedelt zu sein.
Der stellvertretende Verteidigungsminister Rostislav Zamlinsky, der in Reznikovs Team für Finanzen und interne Revision verantwortlich war und diese besagte Vereinbarung unterzeichnete, erhielt im Mai dieses Jahres eine neue Position und wurde Sonderbotschafter des ukrainischen Außenministeriums.
Meinungen zu der Sache
Einige ukrainische Politiker glauben, dass der Skandal um diese Befestigungen die Beziehungen Kiews zu westlichen Partnern ernsthaft beeinträchtigen wird.
So meint beispielsweise der Abgeordnete der Werchowna Rada Alexander Dubinskij, der wegen des Verdachts des Hochverrats im Gefängnis sitzt, dass Washington und Brüssel unter den gegenwärtigen Bedingungen noch mehr über die Wirksamkeit ihrer Hilfe nachdenken werden: »Milliarden an Geld und Waffen strömen in die Ukraine, aber die Behörden sind nicht in der Lage, banale Grabenaushubarbeiten durchzuführen. Das ist ein Schlag für die Positionen jener politischen Parteien“ (im Westen), „die die Hilfe für die Ukraine unterstützen«, stellt er fest.
Der russische Politikwissenschaftler und Leiter des Instituts für regionale Probleme Dmitrij Zhurawljow sagt in einem Gespräch mit der Izvestija, dass Korruption zur Grundlage der öffentlichen Verwaltung in der Ukraine geworden sei. »Das ist kein Skandal, sondern eine ganz normale Angelegenheit, es würde mich wundern, wenn das Geld für den vorgesehenen Zweck ausgegeben würde. Ich bin sicher, dass es keine Konsequenzen geben wird. Washington und Brüssel sind sich darüber im Klaren, dass dieses System nicht besiegt werden kann. Sie verfügen über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit verschiedenen ebenso funktionierenden Staaten, auch auf dem afrikanischen Kontinent.
Sie wissen, dass in solchen Staaten das gesamte System auf Korruption beruht. Möglicherweise sind auch amerikanische und europäische Beamte an diesen Machenschaften beteiligt, weshalb wir keine lautstarke Verurteilung hören«, betont er.
Der stellvertretende Direktor des Instituts der GUS-Staaten, Wladimir Zharichin, erinnert daran, dass die Amerikaner in der Ukraine ein ganzes Netzwerk von Antikorruptionsbehörden aufgebaut haben. (…)
Jetzt sehen wir, dass sie absolut wirkungslos sind. Ich denke, Washington hat sich bereits damit abgefunden, dass ein bestimmter Prozentsatz der bereitgestellten Gelder auf die eine oder andere Weise verschwendet wird. Aber in diesem Fall geht es nicht um Prozente, sondern um Totaldiebstahl.
Das Weiße Haus wird sich wahrscheinlich einige neue Kontrollsysteme einfallen lassen. Für sie ist es äußerst wichtig, dass die ukrainischen Streitkräfte die Front halten.
Ein weiterer Rückzug werde einen Schatten auf die derzeitigen amerikanischen Behörden werfen, was angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA unangenehm sein werde, sagt er.“
(Izvestija, 17.5.)
Die Erfolge der russischen Streitkräfte an diesem Frontabschnitt schulden sich auch dem Umstand, daß sie in dieser Region viele Sympathisanten haben.
Bei der Friedenskonferenz in der Schweiz wird man unter sich bleiben. Um es nicht zu einer Neuauflage der US-EU-Kriegstreiberei mit viel Worten und wenig Taten werden zu lassen, ist es gelungen, mit Präsident Marcos von den Philippinen einen Stargast einzuladen.
Marcos soll wahrscheinlich heit von der Ukraine auf die Anti-China-Front gewendet werden, was er auch sicher macht, wenn man ihm genug Geld dafür in die Hand drückt.
Einige Rückerinnerungen an seine Eltern, die Lichtgestalten Ferdinand und Imelda Marcos …
Der Sturz seines Vaters wurde vermutlich von den US-Geheimdiensten betrieben, weil er das von den Japanern geklaute und auf den Philippinen versteckte Gold Südostasiens, sofern es in seinen Besitz gelangt war, nicht herausrücken wollte.
Die USA meinen, als Siegermacht stünde das ihnen zu.
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Zelenskij spuckt in Singapur Gift und Galle, weil China nicht teilnimmt, nicht einmal mit einem Unterstaatssekretär.
„»Es ist bedauerlich, dass ein so großes, unabhängiges und mächtiges Land wie China ein Instrument in den Händen von Putin ist«, kritisierte Zelenskij laut dem singapurischen Fernsehsender CNA.“
(El País, 2.6.)
Vor einiger Zeit hieß es, Putin sei jetzt völlig abhängig von China, während jetzt wieder China eine Marionette Rußlands ist.
So reden Leute, die sich selber ein anderes Dasein als das einer Marionette Washingtons oder Brüssels gar nicht vorstellen können.
Zur Schein-Debatte über den Einsatz westlicher Waffen gegen Rußland:
„US-Außenminister Antony Blinken deutete letzte Woche an, dass seine Regierung den Fortgang des Krieges untersuchen werde, um ihre Entscheidungen »anzupassen und zu modifizieren«.“
Diese komische doppelt gemoppelte Ausdrucksweise deutet darauf hin, daß die USA gar nicht wissen, was da angepaßt werden sollte, da ja alles geliefert wurde und alles im Grunde auch genehmigt wurde, worüber die USA verfügen — nur eben nicht in genügender Menge.
„Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Kirby, fügte am Dienstag hinzu, dass die Regierung von Präsident Joe Biden nie verhindert habe, dass ihre Patriot-Luftverteidigungssysteme zum Abschuss von Militärflugzeugen über russischem Territorium eingesetzt würden.“
Die Ukraine kann sich jetzt entscheiden, ob sie die 1 Million+ (pro Stück) Munition, von denen sie kaum noch etwas hat, für den Angriff oder für die Verteidigung einsetzt ...
(El País, 5.6.)
Russische Truppen haben (wieder einmal) ein geheimes Waffenlager ausgehoben. (Man muß wissen, daß das britische Militär in seinen Verlautbarungen auf X schon vor einiger Zeit zugegeben bzw. verkündet hat, daß jede Menge solcher Waffenlager in der Ostukraine angelegt wurden, um den russischen Streitkräften bei ihrer (vermeintlich temporären) BesatzungSchwierigkeiten zu bereiten.)
„Die russische Nationalgarde hat zusammen mit Offizieren der militärischen Spionageabwehr ein Lager mit im Ausland hergestellten Waffen in der Volksrepublik Donezk liquidiert. Sie fanden es dank Informationen, die militärische Spionageabwehroffiziere bei Verhören von Kriegsgefangenen erhielten.
Aus einem Cache auf dem Dachboden eines nicht Wohnzwecken dienenden Gebäudes“
— Es handelte sich also um ein Gebäude, das von staatlichen Stellen genutzt wurde. Dabei kann es sich um militärische Einrichtungen, zivile Verwaltungsgebäude, aber auch Schulen oder Krankenhäuser handeln.
Wenn solche Waffenlager entdeckt und geleert werden, gibt es meistens keine Details zum Fundort, weil das unter „militärische Geheimnisse“ fällt.
Hier wird aber mit diesem Detail darauf hingewiesen, daß auch staatliche Gebäude für dergleichen Depots verwendet wurden —
„wurden im Ausland hergestellte Granatwerfer beschlagnahmt: drei Einheiten M-136 »Vampire«, zwei Einheiten M-72 hergestellt in den USA, RPG-22 und »Bullspike«, hergestellt in Bulgarien, sowie der schwedische »Sokrat«. Darüber hinaus wurden 7 Kilogramm TNT, mehr als 20 Granaten und über 200 Schuss Munition für Kleinwaffen westlicher Bauart entdeckt.“
Man merkt an diesen Details mehrere Tatsachen: Erstens wurden für diese Waffendepots schon vor dem Einmarsch Waffensysteme eingesammelt, so auch von dem zum Zeitpunkt des russischen Einmarsches noch neutralen Schweden. Ob diese Waffen über den Waffenmarkt besorgt oder aufgrund geheimer Vereinbarungen zur Verfügung gestellt wurden, weiß man nicht.
Zweitens geht aus dieser kurzen Meldung auch eines der wirklichen Probleme der ukrainischen Armee hervor: Aus jedem Dorf ein Hund. Auch bei den Granatwerfern gibt es einige Varianten aus verschiedenen NATO-Staaten.
Diese Buntheit bzw. Multi-Kulti verursacht Probleme bei der Bedienung, dem Nachschub, der Wartung und der Reparatur.
„Ähnliche Arsenale mit Armeewaffen und Munition wurden auch in der Nähe von Artemovsk (Bachmut) gefunden. Nach vorläufigen Angaben handelt es sich in einem Fall um Waffen, die im Jahr 2014 aus einem örtlichen militärischem Lager gestohlen wurden: 20 AKS-74U-Sturmgewehre, 184 PM-Pistolen und 18,6 Tausend Kleinwaffenmunition.
Ein anderes Lager enthielt amerikanische Javelin-Panzerabwehrraketensysteme, polnische 60-mm-Splitterminen und deutsche Munition für einen handgeführten Panzerabwehr-Granatwerfer.“
(KP, 5.6.)
Der Patriot-Zirkus geht weiter:
„Rumänien uneins über Patriot-Lieferung an die Ukraine
Der rumänische Verteidigungsminister Angel Tîlvăr steht der Lieferung eines Patriot-Raketensystems an die Ukraine skeptisch gegenüber, so Ministerpräsident Marcel Ciolacu. Zuvor zeigte Präsident Klaus Iohannis bei einem Besuch in die USA Gesprächsbereitschaft.
Mit Blick auf den jüngsten Besuch von Präsident Klaus Iohannis in den USA sagte Ciolacu, Tîlvăr habe ernsthafte Vorbehalte gegen die Lieferung eines Patriot-Raketensystems an die Ukraine.
»In den letzten Wochen gab es eine Diskussion darüber, wer Patriot-Systeme in die Ukraine schicken könnte«, sagte Iohannis nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Washington.
»Präsident Biden erwähnte dies […] und ich habe gesagt, dass ich für Gespräche offen bin. Ich muss das im Obersten Verteidigungsrat besprechen, um zu sehen, was wir anbieten können und was wir im Gegenzug bekommen, denn es ist inakzeptabel, Rumänien ohne Luftverteidigung zu lassen«, sagte Iohannis.
Ciolacu sagte, er habe das Thema noch nicht mit Iohannis besprochen, da solche Entscheidungen vom Obersten Verteidigungsrat getroffen würden, dessen Vorsitzender Iohannis sei.
Aus seiner persönlichen Sicht wäre es für Rumänien »irgendwie besser«, wenn das System in der Ukraine stationiert wäre, sagte Ciolacu.
Das Abwehrsystem befinde sich in Rumänien, »um unsere Ostflanke zu schützen«, und wenn das System »etwas weiter weg, in der Ukraine, stationiert wäre und trotzdem Schutz böte, wäre das für uns in mancher Hinsicht von Vorteil«, so Ciolacu.
Der PNL-Vorsitzende Nicolae Ciucă betonte am Montag, dass die Frage nicht politisiert werden dürfe und eine Entscheidung erst nach einer umfassenden Analyse aller relevanten Faktoren getroffen werde.
Das Patriot-System ist das größte Beschaffungsvorhaben der rumänischen Armee. Bukarest hat fast 4 Milliarden Dollar für sieben Systeme ausgegeben. Allerdings sind erst vier der bestellten Systeme an das Land ausgeliefert worden und nur eines ist derzeit einsatzbereit.“
(Euractiv, 14.5.)
Schon sehr absurd, was der rumänische Regierungschef von sich gibt. Er ist sicher nachher gefragt worden, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.
Sobald das System in der Ukraine stünde, dient es den Interessen der Ukraine und nicht denen Rumäniens. Abgesehen davon wäre es ein legitimes Ziel russischer Angriffe, die schon 1-2 dieser Systeme zerstört haben.
Außerdem: Rumänien hat sicher keine Dollarmilliarden zu verschenken.
Inzwischen scheint nur mehr Johannis für diese Übergabe zu sein:
„Das rumänische Verteidigungsministerium lehnte den Transfer des Patriot-Luftverteidigungssystems in die Ukraine ab. Diese Schlussfolgerung ist im Bericht des rumänischen Verteidigungsministeriums enthalten, der am 20. Juni vom Obersten Rat für Nationale Verteidigung angenommen werden soll. Es wird darauf hingewiesen, dass der Bericht die Unterstützung der Unabhängigkeit nicht direkt ablehnt, insbesondere da die endgültige Entscheidung vom Obersten Rat unter der Leitung von Iohannis getroffen wird.
Eine Quelle des Portals Euroactiv betont, dass eine Änderung des Luftverteidigungssystems vereinbart werden kann, wenn Garantien dafür bestehen, dass die rumänische Luftverteidigung unverändert bleibt.“
(KP, 18.6.)
Auf gut Deutsch: Wenn Rumänien von den USA ein neues Patriot-System geschenkt bekommt …
Angesichts der Unwilligkeit der EU-Staaten, ihre Patriots herzuschenken, will die USA einspringen. Sie schickt die nächsten, die fertig werden, nicht an bereits wartende NATO-Kunden, sondern an die Ukraine.
Vor Ende August geht da aber gar nichts. D.h., Rußland hat noch die nächsten 2 Monate zum Bombardieren der ukrainischen Infrastruktur.
(Falls diese Patriot überhaupt kommen …)
Neues von den Patriot-Systemen für die Ukraine:
„Die USA, Israel und die Ukraine verhandeln über die Lieferung von Patriot-Systemen
Die Financial Times berichtet, dass die USA und Israel begonnen haben, mit der Ukraine über die Lieferung von 8 Patriot-Luftverteidigungssystemen für den Bedarf der Streitkräfte der Ukraine zu diskutieren.
Die Zeitung berichtet unter Berufung auf mit der Diskussion vertraute Quellen, daß die Vereinbarung darin besteht, Patriot-Systeme zunächst von Israel in die USA zu schicken und sie dann auf dem Territorium der Ukraine zu liefern. (…)
Wir sprechen über diejenigen 8 Patriot-Batterien, die Israel seit mehr als 30 Jahren nutzt. Bereits im April hatte Israel angekündigt, diese Modelle durch modernere Systeme ersetzen zu wollen.“
(MK, 27.6.)
Jetzt schaut es schon sehr gut aus für die Lieferung der Patriot – Israel hat 8 davon übrig! (Zur Erinnerung: Neu kostet so ein System über eine Milliarde $.)
Natürlich, Isreal braucht sie ja nicht, gegen die selbstgebastelten HAMAS-Flugobjekte reichen auch einfachere Systeme.
Man sollte diese Lieferung genau beobachten, ob wirklich 8 und wirklich geliefert … Vielleicht fallen sie schon unterwegs auseinander … Oder die Ukraine erhält Atrappen, damit Zelenskij endlich Ruhe gibt.
Putin faßt das Ergebnis des Gedankenaustausches mit Viktor Orbán über den Krieg in der Ukraine zusammen und nennt auch das wichtigste Hindernis für die ukrainische Seite:
„Was Russland betrifft, habe ich wiederholt gesagt, dass wir immer offen für Gespräche über eine politische und diplomatische Lösung waren und bleiben. Auf der anderen Seite hören wir jedoch von der Zurückhaltung, das Problem genau auf diese Weise zu lösen. Und die Sponsoren der Ukraine versuchen weiterhin, dieses Land und seine Menschen als Rammbock, als Opfer in der Konfrontation mit Russland zu instrumentalisieren.
Wie wir den Stand der Dinge sehen, auch unter Berücksichtigung dessen, was wir heute von Herrn Premierminister (Orbán) gehört haben, ist Kiew immer noch nicht bereit, die Idee aufzugeben, einen »Krieg mit siegreichem Ende« zu führen.
Meiner Meinung nach lässt das Kiewer Regime die bloße Idee einer Einstellung der Feindseligkeiten nicht zu, auch weil in diesem Fall der Vorwand für die Ausweitung des Kriegsrechts wegfällt. Und wenn das Kriegsrecht aufgehoben würde, bedeutet das, dass Wahlen abgehalten werden müssen, die bisher nicht stattgefunden haben. Aber die Chancen für die ukrainischen Machthaber, sie zu gewinnen, nachdem sie ihr Ansehen und ihre Legitimität verloren haben, liegen nahe bei Null.
Zur russischen Friedensinitiative
– Unsere Friedensinitiative wurde erst kürzlich bei meinem Treffen mit der Führung des Außenministeriums der Russischen Föderation dargelegt. Seine Umsetzung, so scheint es uns, würde es ermöglichen, die Feindseligkeiten zu beenden und Verhandlungen aufzunehmen.
Darüber hinaus sollte es sich nicht nur um einen Waffenstillstand oder eine vorübergehende Einstellung des Feuers handeln, nicht um eine Art Pause, die das Kiewer Regime nutzen könnte, um Verluste auszugleichen, sich neu zu gruppieren und wieder aufzurüsten. Russland steht für ein vollständiges und endgültiges Ende des Konflikts. (…)
Wir sprechen über den vollständigen Abzug aller ukrainischen Truppen aus den Volksrepubliken Donezk und Lugansk, aus den Gebieten Saporoschje und Cherson.
Es gibt noch andere Bedingungen. Dies ist jedoch ein Thema, das im Rahmen einer möglichen gemeinsamen Arbeit recht ausführlich erörtert werden muss.
… und über die Kontakte zur EU
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Ungarn seit dem 1. Juli den Vorsitz im Rat der EU innehat, tauschten Herr Orbán und ich unsere Ansichten über den Stand der Beziehungen zwischen Russland und der EU aus, die sich derzeit auf ihrem Tiefpunkt befinden .
Wir haben auch über die möglichen Prinzipien einer zukünftigen möglichen Sicherheitsarchitektur in Europa gesprochen.“
(KP, 5.7.)
Aus der Presseerklärung Viktor Orbáns:
„Heute habe ich mich zum 11. Mal mit dem Präsidenten Russlands getroffen.
Die Besonderheit dieses Treffens besteht darin, dass es während eines Krieges stattfindet, zu einer Zeit, in der Europa wirklich Frieden braucht. Für Europa ist Frieden das Wichtigste. Wir betrachten den Kampf für den Frieden als Hauptaufgabe für die nächsten 6 Monate unserer europäischen Präsidentschaft.
Ich habe Herrn Präsidenten (Putin) gesagt, dass die größte Entwicklung Europas gerade in den friedlichen Jahrzehnten stattfand. Nun leben wir in Europa seit zweieinhalb Jahren im Schatten des Krieges. Dies führt zu enormen Schwierigkeiten in Europa. Wir können uns nicht sicher fühlen; wir sehen Bilder der Zerstörung und des Leids.
Im Allgemeinen braucht Europa Frieden (…) In den letzten zweieinhalb Jahren haben wir erkannt, dass wir ohne Diplomatie und ohne Kommunikationskanäle keinen Frieden erreichen werden. Der Frieden kommt nicht von alleine, man muss dafür arbeiten.
Ich habe heute mit dem Präsidenten genau besprochen, wie man Frieden erreichen kann.
Ich wollte die Meinung des Herrn Präsidenten zu 3 wichtigen Themen hören und erfuhr, was er über die derzeit verfügbaren Friedensinitiativen denkt, was er auch über den Waffenstillstand und die Friedensverhandlungen denkt, in welcher Reihenfolge sie geführt werden können und drittens, was ihn interessiert
Ich habe eine Vision von Europa nach dem Krieg.
Ich bin Herrn Präsident für das offene und ehrliche Gespräch dankbar.
In den letzten 2,5 Jahren gab es praktisch keine Länder, die Kontakt zu der einen oder anderen Kriegsseite haben könnten. Ungarn ist eines der wenigen Länder dieser Art. Deshalb war ich diese Woche in Kiew und deshalb bin ich jetzt in Moskau.
Ich weiß aus Erfahrung, dass die Positionen sehr weit voneinander entfernt sind. Es müssen viele Schritte unternommen werden, um der Beendigung des Krieges näher zu kommen. Wir haben jedoch den wichtigsten Schritt getan – wir haben den Kontakt hergestellt. Und ich werde weiter in diese Richtung arbeiten.“
(ebd.)
Ich bin sehr neugierig auf die nächsten Monate der EU-Präsidentschaft.
Man sollte sich angesichts dieser Aussagen, und der Lage überhaupt, stets in Erinnerung rufen, daß Zelenskij die Wahlen 2019 mit dem Versprechen gewann, er würde Frieden bringen und den Dauerkrieg im Donbass beenden.
Das waren vermutlich die ersten Wahlen in der unabhängigen Ukraine, die nicht massiv gefälscht waren.
Seine Sponsoren im In- und Ausland (Kolomojskij und westliche Politiker bzw. der CIA) ließen ihn reden und dachten sich: Hauptsache, er gewinnt die Wahl.
Kaum war er gewählt, wurde ihm im In- und Ausland klargemacht, daß er sich den Gedanken schnell aus dem Kopf schlagen sollte.
Die ukrainischen Nazis (Azov-Regiment usw.) ließen ihm ausrichten: Falls er nur daran denken sollte, die Abkommen von Minsk umzusetzen und dem Donbass eine weitreichende Autonomie zuzugestehen, so würden sie ihn auf einem Laternenpfahl in Kiew aufknüpfen.
Ob er sein Wahlkampfversprechen jemals ernst gemeint hat, sei dahingestellt. Er wird jedenfalls als derjenige Präsident in die Geschichte der Ukraine eingehen, der sein Land in den Krieg geführt hat.
Von Frieden will er nichts mehr wissen.
Die Karriere von ihm kann man in diesem sehr ausführlichen Wikipedia-Artikel nachlesen.
Eigentlich hat er sich in seiner Zeit als Komiker selbst in Gestalt anderer Politiker parodiert, bevor er in die Politik ging.
Oh, oh!
Ein Patriot-System ist in der Ukraine eingelangt. (Oder wurde es nur versprochen?!)
„Selenskyj sieht Flugabwehr dank Deutschland gestärkt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für die Lieferung des dritten Flugabwehrsystems vom Typ Patriot gedankt. »Das sind starke Neuigkeiten«, sagte Selenskyj in Kiew. Er danke auch den USA für weitere Schritte, die ukrainische Luftverteidigung zu stärken. Details nannte er nicht, sagte aber, dass die Partner des Landes die Vereinbarungen erfüllten.
»Die Ukraine hat schon bewiesen, dass es keine russischen Raketen gibt, die wir nicht abschießen können«, sagte Selenskyj.“
Eine starke Meldung angesichts der Tatsache, daß die meisten Abwehrsysteme von der NATO kommen und oft auch mitsamt dem dortigen Personal, weil sie so kompliziert in der Bedienung sind.
Wer ist also hier das „Wir“?
„Das Land tue alles dafür, damit der russische Terror ende. Er habe sich auch mit Raketenherstellern getroffen, die dafür arbeiteten, der russischen Aggression etwas Ebenbürtiges entgegenzusetzen. »Das ist eine Angelegenheit globaler Stabilität und Sicherheit, damit jeder im Kreml weiß, dass sie nicht ungestraft davon kommen«, sagte er weiter.“
(Standard, 6.7.)
Die alte Weisheit, daß Krieg die Börsen beflügelt, scheint sich zu bewahrheiten:
„Die Wall Street verkündet den Zustand des dauerhaften Glücks: Seit der Pandemie ist sie um 150 % gestiegen (und noch sieht niemand ihre Obergrenze)
Der US-Aktienmarkt befindet sich auf einem Allzeithoch, angetrieben von Technologiewerten. Analysten halten Aktien weiterhin für die beste Anlageoption für das zweite Halbjahr
Die Finanzwelt beginnt ein zweites Halbjahr voller Unsicherheiten, die Aktienmärkte, insbesondere die amerikanischen, befinden sich jedoch auf historischen Höchstständen. Weder geopolitische Spannungen noch abrupte Zinserhöhungen, noch Inflationsdruck oder moderates globales Wirtschaftswachstum haben den Aktienmärkten geschadet.
Die Notierungen werden vom Technologiesektor angetrieben, der sie dazu bringt, bisher unerreichte Niveaus zu erobern. Werden wir die Obergrenze für Aktien in der zweiten Jahreshälfte 2024 sehen?
Nur wenige der befragten Experten wagen eine solch kategorische Aussage, solange die Unternehmensgewinne anhalten.
Auf rein wirtschaftlicher Ebene werden die Schlüssel zu halbjährlichen Anlagestrategien erneut die üblichen Verdächtigen der letzten Zeit sein, nämlich die Entwicklung der Inflation in großen Volkswirtschaften und ihre Logik, die sich aus den Zinsentscheidungen der Zentralbanken ergibt. Die Märkte lagen erneut falsch und erwarteten eine rasche Zinssenkung sowohl in den USA als auch in Europa,“
– es handelte sich, wie oft bei Prognosen, um Wunschdenken –
„die schließlich mit einer Senkung um einen Viertelpunkt in der Eurozone auf 4,25 % am 6. Juni beschlossen wurde, während die US-Notenbank (Federal Reserve) bei 5,5 % bleibt, bei Beobachtung der Preisentwicklung und der Stärke seiner Wirtschaft.“
Man weiß nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat?
Die Zinsen in den USA bleiben hoch, weil die USA Kreditbedarf haben und Geldkapital anziehen will, und die EU kann nicht viel weiter hinuntergehen, weil der Euro sonst in Schwierigkeiten geriete.
Diese Entwicklung hat „in der ersten Jahreshälfte erneut die von Analysten zu Beginn des Jahres 2024 angekündigte Aufwertung der Preise langfristiger Anleihen verhindert. Alle Anleihen aus entwickelten Ländern bieten höhere Zinsen als zu Jahresanfang. Ein wichtiges Moment angesichts der Tatsache, daß sich der Preis der Anleihe umgekehrt zu ihrer Rentabilität entwickelt.“
Damit ist gemeint, daß steigende Zinsen alte, auf dem Markt befindliche Anleihen entwerten, weil sich die Rendite den neuen Zinsen anpassen muß. Das hat vor allem Auswirkungen auf die Bankschätze, die dadurch schrumpfen, und auf die Liquidität von Banken, die in Geldnöten sind, weil sie können mit dem Verkauf der bei ihnen befindlichen Anleihen auf einmal weniger Geld erlösen. (Das war der Grund für den Crash der Silicon Valley Bank im Vorjahr.)
Man merkt auch, daß die hohen Zinsen der Fed und EZB zwar eine Vorgabe für die Staaten der Eurozone siond, aber nicht 1:1 übernommen werden, weil das die Staatsschuld weiter in die Höhe katapultieren würde. Der hohe Zins setzt sie aber gleichzeitig unter Druck, weil sie auf dem Geldmarkt um Anleger keilen müssen, und einem Zinssatz X für Frankreich oder Deutschland steht eben ein Zinssatz X+ für US-$-Anleihen gegenüber. Und dieser Vorsprung vergrößert sich, wenn der Euro gegenüber dem Dollar sinkt.
„Besonders sticht der Fall Frankreichs ins Auge, das nach den Europawahlen und seinem aufgrund des Aufstiegs der extremen Rechten unerwarteten Parlamentswahlen eine Rendite von 3,25 % für seine 10-jährigen Anleihen bietet, verglichen mit den 2,68 % zu Jahresanfang.“
Die Anleger hoffen offenbar auf die sogenannte „extreme Rechte“.
„Die Wahlen in Frankreich leiten möglicherweise eine Trendwende ein, die in der zweiten Jahreshälfte zu einer der großen Unbekannten in Europa geworden ist.
Der Euro wiederum hat seit Januar 3 % seines Wertes gegenüber dem Dollar verloren und notiert bei 1,08 $.“
Die US-Anleihen gewinnen dadurch an Attraktivität gegenüber den europäischen, was zu einer weiteren Schwächung des Euro führt. Deshalb muß die EZB Stützungskäufe machen, um den Euro zu stabilisieren.
„Die Stärke der Aktienmärkte war die andere große Überraschung des ersten Halbjahres, da sie sich an die neue Situation anpassten, die von der Fed als »höhere Zinsen für längere Zeit« zusammengefasst wurde.“
Die Aktienkäufer pfiffen also auf die Prognosen der „Experten“ und hielten sich lieber an die Meldungen der Finanzminister.
„In Europa endete das Semester mit einem Anstieg von rund 10 % – was nach dem fantastischen Jahr 2023 noch mehr Verdienst hat –, während in den USA der technologische Fortschritt, der jetzt von künstlicher Intelligenz (KI) vorangetrieben wird, den Nasdaq-Index um weitere 18 % ansteigen ließ, mit einem Anstieg von 15 % für den S&P 500.“
Die Höhenflüge der Börsen beruhen also auf einer KI-Blase, gepaart mit einem gründlichen Mißtrauen bezüglich der öffentlichen Schuld der Euro-Staaten.
„Aber die Herausforderungen oder Bedrohungen des gerade begonnenen Semesters beschränken sich nicht nur auf Wertpapier-Preise und Zinssätze.
Die jüngsten Wahlen zum Europäischen Parlament haben die Tür der Politik zu den Märkten geöffnet, und dies wird auch im November mit den Präsidentschaftswahlen in den USA geschehen, die für Volatilität und Unsicherheit in Bezug auf das Geld sorgen werden.
Anleger werden mit dem Krieg zwischen Israel und der HAMAS“
– die HAMAS wird hier als Kriegspartei gehandelt, was gar nicht ihrem militärischen oder politischen Potential entspricht –
und der russischen Invasion in der Ukraine“
– das ist jetzt auf einmal kein Krieg, obwohl sich da ungleich gewichtigere Kaliber gegenüberstehen –
„eine immer komplexere und besorgniserregendere Geopolitik beobachten.“
Was heißt „werden“?! Es ist doch schon so weit.
Wie Raphaël Gallardo, Chefökonom der Carmignac-Verwaltungsgesellschaft, zusammenfasst: »Wir sind in einen zweiten Kalten Krieg eingetreten, der mit der russischen Invasion in der Ukraine begann.«
Der Krieg ist zwar sehr heiß, sowohl was die Opfer betrifft, als auch angesichts der Zerstörungen und dessen, was da alles in die Natur und in die Atmosphäre geballert wird.
„Es ist ein Handelskrieg, ein Finanzkrieg, ein konventioneller Rüstungswettlauf und ein Technologiewettlauf. »Wir erwarten eine Eskalation der Spannungen in der zweiten Jahreshälfte.«“
Schluck!
Noch mehr Tote und Zerstörungen?
Man sollte meinen, es reiche jetzt schon. Aber die Geldbarone und ihre Berater haben sich bereits auf dieses Niveau eingestellt und rechnen mit dem Schlimmsten.
Und das Schlimmste ist: Sie könnten recht haben.
„Nachfolgend finden Sie die Prognosen der Experten für das 2. Halbjahr.
Aktien
Die Aktienmärkte waren zu Beginn des Jahres die Stars mit Zuwächsen im mehr als zweistelligen Bereich. Generell setzen Manager für den Rest des Jahres weiterhin auf Aktien. Allerdings inmitten starker Gegensätze: die USA gegen Europa, große Werte gegen kleine und mittlere Unternehmen, und schließlich Technologieunternehmen im Gegensatz zu Energie- und öffentlichen Dienstleistungsunternehmen.
Die Aktienmärkte haben den Anstieg der langfristigen Zinsen erfolgreich bewältigt und wir werden abwarten müssen, wie sie sich in einer Phase sinkender Geldpreise entwickeln.“
Ein ziemlicher Unsinns-Satz, weil die Zinsen sind allgemein gestiegen und nicht nur für langfristige Kredite oder Anleihen.
Zweitens sind die „sinkenden Geldpreise“, also Kreditzinsen, weit und breit nicht in Sicht. Das ist ja die Crux, daß alle darauf warten, lauern und hoffen, um z.B. den international völlig eingefrorenen Immobilienmarkt wieder zu beleben. Der ist in seiner Trostlosigkeit (allein über 480.000 nicht verkaufte Wohneinheiten in Spanien) nämlich die Kehrseite des Börsenbooms: Wer heute zu viel Geld hat, trägt es an die Börse und nicht in den Immobilienmarkt.
„Der Schlüssel zum Aktienoptimismus liegt darin, dass die Unternehmen laut Marktkonsens ihre Gewinne im weiteren Verlauf des Jahres weiter steigern werden, während sich die US-Wirtschaft in einem sanften Abschwungsprozess befindet und Europa bereits zu wachsen beginnt. “
Wunschdenken.
„Luca Bindelli, Leiter der Anlagestrategie bei Lombard Odier, erklärt, dass seine Prognose ein Gewinnwachstum von 11 % in den USA, 3 % in Europa und 6 % im UK ist, während andere Analysten zwar bei den 11 % mitgehen und sonst 5 % bzw. 2 % annehmen.“
Alles Handgelenk mal Pi von diesen „Analysten“, ohne besondere Bedeutung. Außerdem widersprechen diese Zahlen der oben angekündigten Aufschwung-Abschwung-These. Alle sehen, daß Europa nachhinkt und das weiter tun wird. Allerdings gibt es innerhalb der EU Gewinner und Verlierer:
„In diesem Sinne ist Rafael Alonso, Bankensektoranalyst bei Bankinter, der Ansicht, dass der Aktienmarkt aufgrund des Wirtschaftswachstums, der Abschwächung der Inflation und sinkender Zinsen, die eine Steigerung der Unternehmensgewinne ermöglichen werden, zunehmend attraktiver wird. (…)“
(El País, 7.7.)
Es geht noch eine Weile so weiter, mit Zweckoptimismus und dazwischen Informationen, die auf Berechnungen der und Risiken für die Markt-Akteure hinweisen.
Zu den Börsen siehe die Kurse der letzten 5 Jahre:
El País berichtet vom NATO-Gipfel und den martialischen Tönen, die da angeschlagen wurden.
„Laut einer gemeinsamen Erklärung des Weißen Hauses werden die USA, Deutschland und Rumänien zusätzliche Patriot-Batterien in die Ukraine schicken, während die Niederlande und andere Verbündete Patriot-Komponenten liefern werden, um eine weitere Batterie zu bilden. Italien wird ein SAMP-T-Luftverteidigungssystem bereitstellen. Andere Länder wie Kanada, Norwegen, Spanien und das UK werden andere Systeme bereitstellen, die der Ukraine helfen werden, das durch Abwehrsysteme geschützte Gebiet zu erweitern.
Andere haben zugestimmt, Munition für diese Systeme bereitzustellen. Die USA haben bereits zwei Patriot-Raketensysteme in die Ukraine geschickt: eines Ende letzten Jahres und eines kürzlich.“
Ebenso berichtet die Zeitung vom Zustand des Weltmachtführers:
„Er blickte kaum vom Teleprompter weg, um NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg – der am Ende seiner Amtszeit steht – mit der Presidential Medal of Freedom, der höchsten amerikanischen zivilen Auszeichnung, zu überraschen.
Als er ihm die Medaille überreichen wollte, schien er tatsächlich versehentlich einige Notizen gelesen zu haben. …
Der Präsident selbst bezeichnete den NATO-Gipfel als eine Gelegenheit, seine Qualifikation zur Führung der führenden Weltmacht unter Beweis zu stellen.
Biden hat erneut bewiesen, wie bereits in seiner Rede zur Lage der Nation im März, dass er einen sorgfältig vorbereiteten Text überzeugend ablesen kann. Er hatte keine Aussetzer oder größeren Fehler.“
„Mysterious drones keep watch as Ukrainians train in Germany
Cheap drones are transforming the frontline in Ukraine, and they are also playing a big role in training.
Even deep in the forests of rural Germany, Ukraine’s conscripts aren’t safe from the prying lenses of potential enemy drones.
At a secret location outside the German capital, hundreds of Ukrainian soldiers are running through a six-week crash course covering the basics of trench warfare and urban fighting.“
Auch eine interessante Information, wie das Training der Zwangsrektrutierten in der Ukraine aussieht: Ein 6-Wochen-Training und ab an die Front.
„As they train, unidentified unmanned aerial vehicles regularly buzz above the canopy of trees.
The German military – which has its suspicions about who is sending the drones – has a response: Instead of intervening, the Ukrainians are told to incorporate possibly hostile UAVs into their training as preparation for the front lines of eastern Ukraine where they’ll be facing Russian drones trying to kill them.“
Waaaaas?
Unbekannte Drohnen fliegen über einer geheimen Ausbildungs-Stätte und es werden keine Versuche gemacht, sie zu identifizieren und/oder abzuschießen?
Ein Ammenmärchen.
Also wissen alle genau, wo sie her sind.
Sie gehören offenbar zur Ausbildung.
Man kann sogar annehmen, daß diese Drohnen hier getestet werden, weil Deutschland selber im Rahmen seiner Rüstungs-Anstrengungen die Drohnen-Produktion hochfahren möchte.
Die ukrainischen Soldaten sind also auch hier Testpersonen für die deutsche Waffenindustrie.
„»We assume at least some of these drones to be steered with unfriendly intentions,« said Lieutenant Colonel Roland Bösker as he walked through the densely wooded training area.
While the skies were clear of drones on the day POLITICO visited, Ukrainian troops kept glancing upward as they darted toward makeshift trenches under a cacophony of machine gun fire and grenades (all blanks).
Jamming the drones isn’t easy.
»It is technically impossible to block all frequencies that can be used to steer drones,« said Bösker. Deploying geo-fencing jammer technology would also disable the radios used to communicate across the training area, and sophisticated spies will always find a way into such a large area.
»Compare it with tank armor,« Bösker said. »There will always be some kind of ammunition that can pierce even the best armor.«
While Bösker can’t be certain that the UAVs are tied to Russia, the clear suspicion is that it’s part of Moscow’s effort to destabilize and demoralize Western allies supporting Kyiv.
It’s not just drones. Instructors have been contacted by strangers as part of suspected honey-trap operations too, Bösker said.
The all-day, all-weather drills in the forest are part of the EU Military Assistance Mission in support of Ukraine (EUMAM Ukraine), set up in 2022 with the aim of training 60,000 Ukrainian troops using instructors from 24 countries by the end of this year.
This former East German military barracks is one of two major centers being used. The second is in Poland.
Unfriendly skies
Drones are nothing new for the Ukrainians.
Cheap, disposable UAVs capable of carrying cameras and a few kilograms of explosives have become a major feature of the war – used by both sides to observe the battlefield, direct artillery and missile fire and hunt down tanks, trucks and individual soldiers.
There’s no way to mimic the conditions of real war in eastern Germany, said a 30-year-old Ukrainian platoon leader using the call sign Krug – or tankard – while watching his men train how to take and defend a trench.
Recruits are told to develop a constant awareness of the skies above. »It needs to be like breathing,« one of the Bundeswehr trainers said.
The possible spy drones add a bit of realism to the training exercise.
»The way that we deal with the problem is that we integrate the enemy drones into the training by telling the soldiers to keep watch constantly,« Bösker said.
The Ukrainian soldiers in Germany for the training range in age from the young and nimble to men in their 40s and 50s. Ukraine’s mobilization law, which was recently changed to draft people from the age of 25 – down from 27 previously – means that Ukraine’s soldiers tend to skew older.“
???
Durch Herabsetzung des Rekrutierungsalters werden die Soldaten älter?
„Whatever their age, they are put through their paces by the trainers.
A 10-minute drive away from the trench-storming exercise, another crew were on the first day of a four-day urban warfare training session.
Outside a dilapidated train station hotel that is part of a mock urban environment designed for military drills, four middle-aged Ukrainian soldiers awkwardly held their rifles as they prepared to launch a surprise raid while their trainers looked on.
In addition to the station complex, the small town setting includes a travel office, apartment block and farm – perfect for practice, even under torrential rain.
Usually, storming an urban area would require around 16 soldiers and months of training, but the hope is that the high level of motivation from Ukrainians, who will soon be facing real bullets, shells and drones, will encourage them to absorb the basics at high speed, the trainers said.
Back in the comfort of a barracks recreation room, German Colonel Niels Janeke said this isn’t the European war he expected to be preparing for.
»I have to admit, I’m a bit of a Cold War warrior,« said Janeke, who’s responsible for overseeing the site from a base elsewhere in the region of Brandenburg. »But to be back in this conventional war fighting in Europe – I wouldn’t have imagined that.«
The training of Ukrainian soldiers is a two-way affair.
While the Ukrainians pick up knowledge from international trainers, the Bundeswehr is also figuring out how the war raging 2,000 kilometers to the east should transform its own approach to fighting. For example, the military is now ensuring that its soldiers are properly camouflaged and remain separated on the field to avoid making a tempting target for drones.
»Train as you fight as much as possible,« said Janeke.“
(Politico, 16.7.)
Eine weitere Möglichkeit wäre, daß diese Drohnen die ukrainischen Azubis überwachen, um sicherzugehen, daß keiner entkommt oder sonst irgendeinen Unfug macht.
Man bedenke, es handelt sich um Zwangsrekrutierte, deren Vaterlandsliebe ist unsicher …
„Wo stecken die der Ukraine versprochenen F-16-Kampfflugzeuge fest?
Zelenskij beklagt, dass der Westen nach anderthalb Jahren der Versprechungen noch immer keine F-16-Kampfflugzeuge nach Kiew geliefert habe.“
Das ist in der Tat bemerkenswert und sollte auch gewürdigt werden.
Offenbar nahmen diverse Entscheidungsträger im Westen an, allein die Ankündigung würde Wunder wirken …
Rückerinnerung: Die F-16 wurden versprochen – nicht von den Produzenten oder dem Produktionsland, den USA, selbst –, sondern von einigen europäischen Staaten, die der Ukraine einige ihrer gebrauchten F-16 überlassen wollten.
Sie wurden versprochen, als die Ukraine zu ihrer inzwischen gescheiterten Großoffensive angestachelt werden sollte, im Frühjahr 2023.
Militärexperten sagten damals schon ein Scheitern dieser Offensive voraus, angesichts der russischen Verteidigungsanlagen, aber vor allem aufgrund der fehlenden Unterstützung aus der Luft.
Die sollte zunächst durch Versprechungen ersetzt werden, bzw. den Ukrainern wurden diese Flugzeuge sozusagen als Belohnung für die erfolgreiche Offensive in Aussicht gestellt.
„Die Ukraine brauche sie, »um Russland in der Luft entgegenzutreten«. Aber die Steinblume will und will nicht herauskommen.
Bloomberg wies darauf hin, dass die Entsendung von F-16-Kampfflugzeugen in die Ukraine nicht nur aufgrund der Haltung mehrerer Länder, sondern auch aufgrund von Problemen mit Ersatzteilen und der Sprachbarriere zwischen ukrainischen Piloten und ausländischen Ausbildern kompliziert sei.“
Oho!
Wie kann die „Haltung“, d.h. Einstellung mehrer Länder die Frage der Stationierung beeinflussen?!
Offenbar so, daß sie bei ihnen stationiert werden sollten und daß die Regierungen dieser Staaten das verweigern – da Rußland ihnen klar mitgeteilt hat, daß sie damit zu Kriegsgegnern und legitimen Zielen werden.
Es sind eben die Nachbarstaaten, die mit dieser Stationierung keine große Freude haben.
In der Ukraine selbst allerdings ist guter Rat teuer, weil wo die Dinger parken und von wo starten?
Auch das mit der Sprachbarriere ist interessant – bei der bisherigen Ausbildung ukrainischer Streitkräfte in westlichen Staaten störte die nicht.
Jetzt auf einmal schon?
Entweder ist es bei den Piloten schwieriger, aufgrund der komplexen Ausbildungsschritte, mit Englisch durchzukommen. Oder aber, der Unwillen, sich für diesen Krieg herzugeben, drückt sich in Begriffsstutzigkeit der Azubis aus.
Möglich ist natürlich auch, daß die ukrainischen (Infanterie- und Panzer-)Soldaten auch bisher schon wenig verstanden, aber das zu verbergen wußten.
Bei Piloten ist das schwieriger.
„US-Außenminister Antony Blinken erklärte, dass in diesem Sommer F-16-Kampfflugzeuge in der Ukraine eintreffen werden.“
„Werden“.
Vor kurzem hieß es noch, sie würden bereits überstellt.
Hmmm.
(KP, 20.6.)
„»Möchten Sie nicht in den Garten gehen?«: Russland gab eine endgültige Antwort auf Trumps »Ultimatum-Plan«“
Auf der Abschlusspressekonferenz nach dem Treffen der ASEAN-Staaten stellte der Leiter des russischen Außenministeriums, Sergej Lawrow, fest, dass Russland in letzter Zeit buchstäblich mit »Friedens-Vorschlägen« für die Ukraine überschwemmt worden sei, was darauf hindeutet, dass der Westen allmählich die Unmöglichkeit erkennt, Moskau zu besiegen.
Doch laut Lawrow sind alle diese Vorschläge und Pläne nicht ernstzunehmen, da sie in gewissem Maße eine Kapitulation Russlands beinhalten. Der Unterschied zwischen ihnen liegt nur in den Zugeständnissen und im Ausloten dessen, wie sehr Russland bereit wäre, sich zu »beugen«.
Mehrere Pläne rund um den Namen des potenziellen US-Präsidenten Donald Trump stechen hervor.
Die jüngste davon wurde in einem Artikel mit dem Titel »Trumps Friedensplan für die Ukraine« dargelegt, der vom ehemaligen Leiter des US-Außenministeriums, Mike Pompeo, mitverfasst wurde. Dieser Artikel sorgte für viel Diskussion und Aufregung. Zu den Punkten des »Trump-Plans«, die am meisten Besorgnis erregen, gehören das 500-Milliarden-Dollar-Lend-Lease-Programm für die Ukraine, die Einführung »echter« Sanktionen gegen Russland, die Aufhebung aller Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen durch die Ukraine, die »Entmilitarisierung« der Krim, die »baldige« Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO und der EU sowie andere ehrgeizige Vorschläge.
Aber hat Trump etwas mit dieser »Schöpfung« zu tun?
Obwohl Pompeo seit langem Republikaner ist und unter Trump als Chef der CIA und des Außenministeriums fungierte, kann man nicht sagen, dass er und Trump gute Freunde sind.“
Trump war seinerzeit von seinem Erfolg bei den Präsidentschaftswahlen so überrascht, daß er sehr schnell ein Regierungsteam zusammenstellen mußte.
Die Anzeichen derzeit weisen aber darauf hin, daß er diesmal besser aufgestellt sein dürfte, also Pompeo wird wahrscheinlich nicht mehr zu einem Amt kommen und versucht sich deshalb mit solchen Fake News in der Öffentlichkeit zurückzumelden.
So sagte Pompeo zu Beginn des Wahlkampfs, dass Trump ein »autoritärer Präsident« werden würde und dass seine Nominierung ein »Zirkus« sei. Er hat Trump auch wiederholt öffentlich kritisiert und sich sogar den Angriffen der Demokraten auf ihn wegen der Frage der Geheimdokumente angeschlossen.“
Dabei, man erinnere sich, handelte es sich um Dokumente, die Trump aus dem Weißen Haus nach Mar-a-Lago mitgenommen hatte, weil er meinte, die gehörten ihm.
Die wurden dann bei einer Razzia beschlagnahmt und seither läuft deshalb ein Verfahren gegen ihn.
(In Bidens Garage fanden sich auch viele Dokumente, die er seinerzeit als Außenminister mitgenommen hatte, aber das wurde irgendwie mit „Zerstreutheit“ und „Überforderung“ entschuldigt … )
„Am Ende von Trumps Amtszeit als Präsident beteiligte sich Mike Pompeo sogar an einer Verschwörung, um ihn durch den 25. Zusatz zur US-Verfassung aus dem Amt zu entfernen.
Diese Änderung ermöglicht es dem Vizepräsidenten und der Mehrheit der Regierungsmitglieder, das Staatsoberhaupt zu entlassen, wenn es seinen Pflichten nicht nachkommt.
Würde Trump einem so »ergebenen Verbündeten« in einem solchen Maße vertrauen, dass er ihm gegenüber seine strategischen Ideen zum Ausdruck bringt?
Große Frage…
Derzeit ist die einzige offizielle Quelle, auf der Trumps außenpolitische Pläne geäußert werden, eine republikanische Online-Ressource namens Agenda47, schreibt RIA Novosti.
Auf dieser Seite wird Trumps Plan für die Ukraine eher vage dargestellt und läuft auf mehrere Hauptpunkte hinaus:
1) Der Konflikt wird so schnell wie möglich gelöst,
2) Die Lösung des Konflikts wird durch den Einsatz von Gewalt erreicht,
3) »Frieden durch Stärke« bedeutet, die Militärmacht der USA so weit zu stärken, dass »die USA wieder respektiert und gefürchtet werden«.
Insgesamt enthält der vorgeschlagene Friedensplan vage und verschleierte Drohungen, trotz Trumps Behauptung, Russland sei nicht der Hauptfeind der USA. Da sich diese Ressource ausschließlich an amerikanische Wähler richtet, sollten ihre Ideen nicht ernst genommen werden.
Russische Regierungsvertreter scheinen der ständigen Kommentare zu diesem Thema überdrüssig zu sein.
Bei seinem Besuch in Laos betonte der russische Außenminister Sergej Lawrow erneut, dass Moskau stets für einen ehrlichen Dialog unter Berücksichtigung der aktuellen Tatsachen offen sei. Dazu gehören der Anschluss der 4 neuen Regionen an Russland, die Einführung entsprechender Änderungen der Verfassung der Ukraine und die Unzumutbarkeit der Aufrechterhaltung des Kiewer Regimes mit ausgeprägtem Nazi-Charakter, das laut Russland eine Bedrohung für die russische Minderheit darstellt.“
„Dazu gehören“, aber darin erschöpfen sich die Bedingungen Rußlands nicht.
„»Gleichzeitig können diejenigen, die auf eine Kapitulation Russlands hoffen, in den Garten gehen,
– d.h., sie haben bei Verhandlungen nichts verloren –
denn die Ziele des Militäreinsatzes werden erreicht – ,daran besteht kein Zweifel‘«, schreibt RIA Novosti-Kolumnist Kirill Strelnikov.“
(MK, 29.7.)
„Für den Schutz Charkows bestimmte Millionen wurden gestohlen
Martina Boguslavets, Leiterin des ukrainischen Antikorruptionszentrums »Granitsa« (= Grenze), berichtete, dass das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine (NABU) ein Strafverfahren wegen des Chaos in Charkow eingeleitet habe.
Auf dem Fernsehsender Espresso berichtete sie, dass die Regionalverwaltung Charkow Vereinbarungen mit fiktiven Unternehmen über die Lieferung von Materialien für den Bau von Befestigungsanlagen getroffen habe.
Der Transaktionsbetrag betrug 300 Millionen Griwna, was mehr als 7 Millionen Dollar entspricht. Dmitry Rauzmkov, ehemaliger Sprecher der Rada, sagte, dass sich die beklagenswerte Situation mit den Befestigungsanlagen nicht nur in der Region Charkow, sondern auch in anderen Gebieten entwickle.“
(KP, 3.8.)
Der letzte Satz ist mehrdeutig, weist aber darauf hin, daß die neuen Befestigungsanlagen, – die errichtet wurden, nachdem russische Truppen bei Marijnka und Avdejevka die alten (noch in den Jahren nach 2014 errichteten) durchbrochen hatten –, nicht besonders toll und wahrscheinlich bei entsprechendem Druck leicht zu überwinden sind.
Der Spaß wird langsam teuer:
„Deutschland reduziert die Militärhilfe für die Ukraine im Zuge von Haushaltskürzungen drastisch
Berlin kürzt den Posten im Jahr 2025 um die Hälfte und vertraut bei der künftigen Finanzierung auf den Plan der G7, eingefrorene russische Vermögenswerte zu nutzen, die noch festzulegen sind
Deutschland war bislang einer der wichtigsten Verbündeten der Ukraine im Krieg gegen Russland und einer der größten Spender von Militärhilfe.
Die Regierung von Olaf Scholz setzt künftige Waffenlieferungen an die Ukraine im Rahmen des von den drei Koalitionspartnern (Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen) vereinbarten Ausgabenkürzungsplans für den Haushalt des nächsten Jahres aus, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Samstag veröffentlichte. Bereits genehmigte Artikel sind davon nicht betroffen und das Material wird wie geplant in der Ukraine eintreffen, alle neuen Finanzierungsanträge werden jedoch zurückgestellt.“
Damit stellt sich die deutsche Regierung darauf ein, daß der Krieg noch lange dauern könnte. Aber auch darauf, daß im Falle einer Beendigung alle Militär- und sonstwas-Hilfen verloren sind und nie zurückkommen werden.
„Das Moratorium sei bereits in Kraft, heißt es in der FAZ, die sich auf Dokumente und E-Mails sowie Gespräche mit mit der Entscheidung vertrauten Quellen beruft.
Die Informationen zitieren einen Brief des Finanzministers, des Liberalen Christian Lindner, vom 5. August an das Verteidigungs- und das Außenministerium, in dem er versichert, dass die künftige Finanzierung der Militärhilfe für die Ukraine nicht mehr aus dem Haushalt erfolgen wird, sondern aus den Erlösen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten.“
Das ist wie oftmals diffus formuliert: Die Erlöse aus den von der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerten dienen als Sicherheit für von der EU zu begebenden Kredite. Die Militärhilfe ist also weiterhin kreditfinanziert, aber mit allen EU-Staaten als Garanten und den russischen Zinserträgen als Sicherheit/collateral.
„»Bitte achten Sie darauf, dass die Höchstgrenzen eingehalten werden«, heißt es in dem Schreiben.
Deutschland und die übrigen G-7-Staaten haben diesen Juni eine vorläufige Vereinbarung getroffen, die Zinsen aus den 300 Milliarden Dollar (rund 272 Milliarden Euro) russischen Staatsvermögens, die in westlichen Finanzinstituten immobilisiert sind,“
– auch das ist unpräzise. Es geht lediglich um die in Europa bzw. der EU festgesetzten Vermögenswerte. Es ist gar nicht klar, ob das UK irgendetwas dazu beiträgt.
Sicherlich jedenfalls werden die in den USA beschlagnahmten Werte nicht herangezogen –
„zur Garantie eines Kredits in Höhe von 50.000 Millionen Dollar zu verwenden ( rund 45,3 Milliarden Euro) in die Ukraine. Damals wurde die Einigung weithin gefeiert, da westliche Partner sich Sorgen über einen möglichen Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen im November machten, der den Fluss der US-Hilfe gefährden würde.
Wahrscheinlich hätte damals niemand gedacht, dass Deutschland, das nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft das zweitgrößte Land zur Finanzierung der Militärhilfe für Kiew ist, diese Posten in seinem Haushalt kürzen würde.“
Offenbar dachten alle, daß Deutschland unendliche Kreditwürdigkeit hat und auf diesen Vorsprung in der EU nicht verzichten wird wollen.
Dabei wurde unterschätzt, daß dank schrumpfender Wirtschaftsleistung die Kreditwürdigkeit nicht unendlich ist und die Ukraine-Hilfe gar nicht diese Vormachtstellung innerhalb der EU sichert, auf die die deutsche Politik selbst eine Zeitlang gesetzt hatte.
„Die Regierungen haben im Juni eine politische Einigung erzielt, die Einzelheiten des Plans sind jedoch noch unklar und es könnte Monate dauern, bis sie klar sind. Darüber hinaus bestehen rechtliche Zweifel an seiner Anwendung.“
Zum Beispiel, ob alle anvisierten Gläubiger diese „Sicherheit“ der russischen Zinsen annehmen werden.
Es ist ja keineswegs ausgeschlossen, daß sich in der Frage einmal etwas ändert und Rußland seine Gelder zurückerhält.
„Lindners Brief geht der neuesten journalistischen Information voraus, die auf eine ukrainische Verschwörung als Urheber der Sabotage der russisch-deutschen Gaspipeline Nord Stream im Jahr 2022 hinweist.“
Ob diese „Information“ stimmt oder nicht, deutet sie darauf hin, daß Deutschland sich einen Vorwand bereithält, der Ukraine die Unterstützung aufzukündigen – auch wenn sie womöglich gar nichts mit dieser Sprengung zu tun hat.
„Tatsächlich scheint die Entscheidung schon vor Wochen gefallen zu sein. Einen Kurswechsel in Sachen Ukraine-Hilfe signalisierte Berlin bereits im vergangenen Monat, als sich der Kanzler, der Sozialdemokrat Olaf Scholz, der Wirtschafts- und Klimaminister, der Grüne Robert Habeck und Lindner auf eine vorläufige Einigung über den deutschen Haushalt bis 2025 einigten.
Der Entwurf beinhaltete Pläne, die Militärhilfe für Kiew um die Hälfte zu kürzen, von 8 Milliarden in diesem Jahr auf rund 4 Milliarden im nächsten Jahr. »Die Finanzierung der Ukraine ist durch europäische Instrumente und G7-Kredite auf absehbare Zeit gesichert«, sagte Minister Lindner während der Pressekonferenz der drei Partner zur Bekanntgabe der Haushaltsvereinbarung am 5. Juli, ohne nähere Einzelheiten zu nennen.
Nach Angaben der FAZ soll die Militärhilfe in den kommenden Jahren auf weniger als ein Zehntel des aktuellen Betrags reduziert werden, so die Pläne der Bundesregierung, die dem Sparzwang zur Einhaltung der strengen Schuldengrenze, der sogenannten Schuldenbremse, Rechnung tragen, an der der liberale Regierungspartner festhält.
Im Jahr 2026 sind 3 Milliarden für Waffen für die Ukraine geplant, in den Jahren 2027 und 2028 werden sie jedoch auf 500 Millionen pro Jahr reduziert. Die Auswirkungen des Einfrierens seien bereits spürbar, berichtet die Zeitung. Das deutsche Verteidigungsministerium konnte zuletzt kein IRIS-T-Flugabwehrsystem anschaffen. Es geschah kurz nach dem Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew im Juli.
Der (deutsche) Hersteller Diehl Defence hatte eines zur Verfügung, nachdem der ursprüngliche Kunde zugunsten der Ukraine auf die Lieferung verzichtet hatte, aber die Mittel waren aufgebraucht und der Minister Boris Pistorius konnte es nicht kaufen.“
Wers glaubt, wird selig. Also daß sie gewollt, aber nicht „gekonnt“ hätten.
Offenbar wurde den deutschen Politikern das Schwarze Loch Ukraine bereits zu viel.
Oder aber, sie hatten ernste Zweifel an diesem Krankenhaus-Bombardement.
Eine dritte Möglichkeit wäre, daß dieses System für gar nicht so gut gehalten wurde, aber recht teuer zu sein scheint.
„Die Einstellung der Hilfe für die Ukraine hat zu neuen Spannungen innerhalb der Dreierkoalition geführt, die durch die ständigen Krisen aufgrund der mangelnden Einigung zwischen den drei Partnern bereits stark geschwächt ist.
Die FAZ versichert, dass der Kanzler für die Blockade der Mittel sei, während Auswärtiges (Grüne), Wirtschaft (Grüne) und Verteidigung (Sozialdemokraten) dagegen seien. »Ende der Aktes. Der Topf ist leer«, zitiert die Zeitung eine Regierungsquelle mit den Worten, Berlin sei an einem Punkt angelangt, an dem es der Ukraine nichts mehr versprechen könne.
Deutschland hat bisher auf zwei Arten zu den Kriegsanstrengungen der Ukraine beigetragen. Zum einen mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt zur Finanzierung militärischer Ausrüstung und zum anderen mit Materiallieferungen der Bundeswehr.
Insgesamt hat Berlin nach aktueller Berechnung des Verteidigungsministeriums für die kommenden Jahre Militärhilfe im Wert von rund 28 Milliarden Euro bereitgestellt bzw. zugesagt.“
(El País, 18.8.)
„Bild behauptet, dass Zelenskij aufgrund hitziger Diskussionen innerhalb der Bundesregierung fast 4 Milliarden Euro an Militärhilfe aus Berlin nicht erhalten hätte. Den Quellen der Zeitung zufolge trägt Bundeskanzler Scholz die persönliche Schuld daran. Von ihm ging ein Verbot an das Verteidigungsministerium, vorgefertigte Hilferufe für die Ukraine an das deutsche Finanzministerium zu richten.“
D.h., es gab sozusagen Blankoschecks des Verteidigungsministeriums (SPD), mit denen Geld aus der deutschen Staatskasse entnommen wurde, und da scheint sich der Finanzminister (FDP) quergestellt zu haben.
Was man nicht manchmal doch an den Liberalen hat …
„Infolgedessen erklärte die Militärabteilung, dass sie aufgrund der Untätigkeit des Finanzministeriums »30 Maßnahmen nicht mehr umsetzen kann, die für die Ukraine von hoher Priorität sind«.
Bereits im Mai forderte das deutsche Verteidigungsministerium eine Erhöhung der Ausgaben zur Unterstützung der Ukraine in Höhe von 3,87 Milliarden Euro – und seit drei Monaten wird Kiew mit Versprechen gefüttert.“
(KP, 20.8.)
Nachdem ich gelesen habe, daß Panzertransporter „Oncilla“ aus polnischer Produktion bei den ukrainischen Truppen in der Region Kursk gesichtet worden sind, habe ich das Gerät einmal nachgeschaut und siehe da:
„Das polnische Unternehmen »Mista« produzierte das 100. Panzerfahrzeug »Oncilla« für die Ukraine
Das polnische Verteidigungsunternehmen sagte, dass es im Jahr 2024 bereits hundert von der Ukraine bestellte Oncilla-Panzerfahrzeuge produziert habe, die nun aktiv an Feindseligkeiten an der Front mit Russland beteiligt seien, berichtete Defence24. (…)
»Mista« arbeitet aktiv mit Soldaten an der Front zusammen und untersucht die Erfahrungen mit dem Einsatz von Ausrüstung an der Front. Nach Angaben ihrer Vertreter verfügt die Ukraine über ein starkes Servicenetz.
Es ist bekannt, dass insbesondere Reparaturtrupps des Erfinders dieses gepanzerten Fahrzeugs, Beryl Design Bureau, an die Front kommen, um die Ausrüstung zu restaurieren. (…)
Polnische Entwickler arbeiten auch aktiv daran, die in der Ukraine gesammelten Erfahrungen für die Entwicklung der nächsten Generation gepanzerter Fahrzeuge »Oncilla II« zu studieren und umzusetzen.“
(Sloboden Petschat / Mazedonische Website, Datum nicht feststellbar, 2024)
Der Eindruck entsteht, daß Polen hier Deutschland ausstechen will, indem es die Wartung gleich mitliefert.
Die Untersuchungen zur Nord Stream-Sprengung berunruhigen zusehends auch einige Leute in der Ukraine :
„Irritation und Nervosität in der Ukraine wegen Vorwürfen der Nord Stream-Sabotage (…)
Zwischen Deutschland und der Ukraine liegt eine Zeitbombe, die niemand aktivieren will. Die Bundesregierung will es vermeiden und die ukrainische Exekutive bestreitet, dass sie dafür verantwortlich sei. Dabei handelt es sich um die Sabotage der Gaspipeline Nord Stream im Jahr 2022, die russisches Gas nach Deutschland lieferte.
Die deutsche Justiz und Untersuchungen mehrerer Medien legen nahe, dass die Urheberschaft bei einem Taucherteam unter dem Kommando des ehemaligen Oberbefehlshabers der ukrainischen Streitkräfte, Valerij Zaluzhnyj, liegt. In Kiew ist man nervös. Und es wird irritiert entgegnet, die Vorwürfe seien Unsinn, der nur Russland begünstige. Im Gefolge von Wolodymyr Zelenskij konzentrieren sich die Bemühungen auf die Entlastung des Präsidenten. (…)
Die ukrainischen Behörden gehen dem Thema aus dem Weg, doch Michailo Podoljak (…) sagte Reuters am 15. August, daß »die Ukraine nichts mit Sabotage zu tun« habe. Podoljak verwies wie andere von dieser Zeitung konsultierte Quellen auf eine russische Urheberschaft: »Eine Aktion wie diese kann nur mit einer großen Kapazität an technischen und finanziellen Ressourcen durchgeführt werden.«“
Das stimmt auch und verweist auf potente Hintermänner.
„»Und wer hatte das alles damals? Russland«.“
Allerdings hatte Rußland gar kein Interesse daran, und die „großen Kapazitäten“ haben eben die USA oder GB auch.
Das ständige Deuten auf Rußland als die Quelle allen Übels – bisher in der EU gut bewährt – scheint in dieser Frage langsam wirkungslos zu werden.
„Das erste Alarmsignal für Kiew war ein Artikel in der New York Times im März 2023: Quellen der US-Geheimdienste gaben an, dass »eine pro-ukrainische Gruppe« für den Angriff verantwortlich sei. In diesem Artikel kam man zu dem Schluss, dass es keine Beweise dafür gebe, dass Zelenskij oder andere hochrangige ukrainische Beamte dahinter steckten.
Eine Nachricht in der Washington Post vom November 2023 änderte das Drehbuch: Der Koordinator des Angriffs wäre ein pensionierter Oberst, Roman Tschervinskij, gewesen, der Zaluzhnyj über die Vorbereitungen berichtete.
Der letzte Hinweis wurde am 14. August von einer anderen amerikanischen Zeitung, dem Wall Street Journal, gegeben: Die Sabotage wurde von einer Gruppe von Militärs und Geschäftsleuten geplant, die für die Finanzierung sorgten. Der Zeitung zufolge wurde die Operation Zelenskij und Zaluzhnyj mitgeteilt.
Der (ukrainische) Präsident ordnete den Stopp an, nachdem die USA dies verlangt hatten: Washington entdeckte die Verschwörung durch die niederländischen Geheimdienste. Zaluzhnyj gehorchte nicht und gab grünes Licht für den Schlag gegen Nord Stream.“
Diese ganzen Varianten sind irgendwie abenteurlich, obwohl sie von Zeitungen mit gewissem Prestige kommen.
Der niederländische Geheimdienst weiß mehr als der CIA?
Privatpersonen ohne Geheimdienst-Verbindungen organisieren ein Attentat? (Man hält ja heute nichts mehr für unmöglich, aber es wäre doch eine Premiere.) Und dann kommen Geheimdienste drauf und klopfen ihnen auf die Finger?!
Es wirkt irgendwie so, als ob diese Zeitungen von US-Diensten mit diesen Informationen gefüttert werden, um Nebelgranaten zu werfen.
„Diplomatische Immunität
Der General, der derzeit Botschafter der Ukraine im UK ist, bezeichnete diese Anschuldigung im Wall Street Journal als »bloße Provokation«“
Von wem? fragt man sich.
Der Begriff der „Provokation“ bezieht sich doch immer auf vom Feind ausgestreute Nachrichten, mit denen die eigene Seite irgendwelcher Schlechtigkeiten bezichtigt werden soll.
Und hier wird das Wall Street Journal als Verbreiter feindlicher Fake News bezeichnet?
„und erklärte, dass es unmöglich gewesen sei, sie auszuführen, da militärische Operationen im Ausland zu diesem Zeitpunkt nicht genehmigt worden waren.“
Eine seltsame Begründung …
Amerikanische Medien weisen darauf hin, dass die deutsche Polizei ihre Ermittlungen auf Zaluzhnyj und sein Team konzentriert. Der ehemalige Armeechef genießt als Botschafter diplomatische Immunität.“
Welche ein glücklicher Zufall, daß Zaluzhnyj Botschafter ist!
„August Hanning, ehemaliger Chef des deutschen Geheimdienstes (BND), warf der polnischen Regierung am 16. August in einem Interview in der Welt eine Mittäterschaft bei der Sabotage vor: »Den deutschen Ermittlungen zufolge wurde [die Aktion] von einer ukrainischen Gruppe durchgeführt, und wenn wir uns die Karte ansehen, sehen wir, dass dies nur mit der Unterstützung Polens möglich ist.«“
Wie das?!
Die Andromeda, ob jetzt beteilgt oder nicht, startete von Rostock aus.
„»Diese Entscheidungen werden nicht auf unserer“ (d.h., Geheimdienst-)„Ebene getroffen«, fügte Hanning hinzu, »sondern auf höchster politischer Ebene, und ich glaube, dass es eine Vereinbarung zwischen Zelenskij und Duda gab, den Angriff durchzuführen.« (…)
Kritik an der Presse
Hanning leitete den BND während der Regierungsjahre von Bundeskanzler Gerhard Schröder und war hauptverantwortlich für den deutschen Teil des Nord Stream-Baus.“
Interessant, daß dies zur Aufgabe eines Inlandsgeheimdienstes erklärt wird.
Zweitens erklärt das auch das Engagement dieses Herren, der da die Zerstörung seines Werkes aufklären will und sich keinen politischen Vorgaben verpflichtet sieht.
„Oleksiy Melnik, Co-Direktor des ukrainischen Rasumkow-Zentrums für internationale Politik- und Sicherheitsstudien, verweist auf diese Vorgeschichte, um Hannings Worte zu desavouieren. »Journalisten müssen sich zunächst ansehen, wer politisch und wirtschaftlich von Nord Stream profitiert hat«, betont … er gegenüber El País.
Melnik räumt ein, dass die deutsche Staatsanwaltschaft »möglicherweise Hinweise« auf eine ukrainische Beteiligung habe, schließt diese jedoch aus, weil es »für [das untersuchte Taucherteam] technisch praktisch unmöglich gewesen wäre«, dies zu tun.“
Das schließt allerdings die ukrainische Beteiligung nicht aus, sondern nur, daß es nicht das bewußte Boot war …
„Melnik verwendet diese Einschätzung auf der Grundlage der von dieser Zeitung konsultierten Daten von Michailo Gontschar, Präsident der Strategy XXI Group, einem führenden ukrainischen Experten für Sicherheit und Energie. »Was diese Geschichtenerzähler aus westlichen Medien im Stil von Tom-Clancy-Romanen beschrieben haben, gab es nicht«, sagt Gonchar.“
Die Journalisten von US-Zeitungen werden von diesen ukrainischen „Analysten“ also als Märchenonkel und Verbreiter von Fake-News bezeichnet.
Man kann sich vorstellen, was für genaue Vorgaben ukrainische Journalisten haben, um dergleichen zu unterbinden …
„Das Thema sei in den ukrainischen Medien kaum behandelt worden, sagt Melnik, der glaubt, dass die von Journalisten aus anderen Ländern zitierten anonymen Quellen interessierte Leaks aus dem Kreml enthalten könnten. In einem am 16. August von der ukrainischen Internetzeitung Espresso veröffentlichten Artikel wurde der amerikanischen Presse vorgeworfen, Russlands Spiel zu spielen, »um die Ukraine zu verunglimpfen und als Terroristen darzustellen«.“
Angriff ist die beste Verteidigung, denken sich offenbar viele Parteigänger der ukrainischen Regierung. Der Versuch, die US-Presse auf Linie zu bringen, erinnert an das Wedeln des Schwanzes mit dem Hund, was die ukrainische Führung 2022 praktizierte.
All das ist aber vermutlich vor allem für den internen Konsum berechnet.
Der Artikel geht sogar so weit, zu vermuten, dass die Präsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern – von wo aus das untersuchte Schiff auslief –, die Sozialdemokratin Manuela Schwesig, hinter einem möglichen Angriff unter falscher Flagge steckt, um den Import von russischem Gas zu reaktivieren und dadurch wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. »Ukrainische Experten müssen im Ausland Argumente liefern, weil es ein Problem gibt, weil die Veröffentlichung dieser Nachrichten darauf abzielt, die Ukraine auf der internationalen Bühne zu schwächen und sie als terroristischen Staat darzustellen«, betont Melnik.“
Wenn so gar nix dahinter wäre und die 3 auf der Andromeda nur Privatpersonen waren, so könnten ja die ukrainischen Politiker den Kopf einziehen und warten, bis der Sturm vorüber ist. Die verärgerten Breitseiten gegen westliche Politiker und Journalisten weist jedoch drauf hin, daß das keineswegs so ist.
„Gontschar betont, dass „die [journalistischen] Vertreter der ukrainischen Beteiligung nicht verstehen, wie die vertikale Struktur der Staatsverwaltung, des Militärkommandos und der Führung der ukrainischen Geheimdienste funktioniert. Deshalb ist ihre Version falsch.“
Sehr glaubwürdige Widerlegung.
(El País, 25.8.)
Eine neue Wunderwaffe:
„»Feenstaub« macht Soldaten für Putins Drohnen unsichtbar“
Schon die Überschrift! Putins Drohnen! Nur seine, selbstverständlich.
„Um für den Drohnenkrieg gerüstet zu sein, kommt bei der Truppe künftig ein spezieller Poncho zum Einsatz – mit magischem Beinamen.
Umrisse eines grauen Schattens huschen durch die Nacht. Ein Soldat bewegt sich im Dunklen, er ist nur schemenhaft zu erkennen. Der Mann trägt einen speziellen Antidrohnen-Poncho, der ihn nahezu unsichtbar macht – auch für Wärmebildkameras. Der Film eines Herstellers für militärische Schutzkleidung soll demonstrieren: In Zeiten moderner Kriegsführung reicht der klassische Tarnanzug nicht mehr aus.
Dieser Meinung ist auch die Bundeswehr. Die Truppe schafft in einer ersten Tranche 1100 solcher Ponchos mit Schutz vor elektromagnetischer Aufklärung an. Mit den Tarnmänteln werden vorrangig die in Litauen stationierten deutschen Soldaten ausgerüstet. Dort an der Nato-Ostflanke stehen sie im besonderen Fokus von Russland. Die Anschaffung ist eine Lehre aus dem Krieg in der Ukraine, wo der massenhafte Einsatz kleiner, günstiger Drohnen eine bedeutende Rolle spielt.
»In der Ukraine hat man zwei Lektionen lernen müssen: Wer heute keine Drohnen hat, hat verloren«, sagt der frühere Fallschirmjäger Matthias Bürgin dieser Redaktion und fügt hinzu: »Wer keinen Schutz vor Drohnen hat, hat auch verloren.« Die Ukraine und Russland setzten Drohnen weit im Hinterland ein, Soldaten hätten selbst fernab der Front keine Ruhephasen mehr und müssten immer mit einem Drohnenangriff rechnen, analysiert der 48-Jährige. »Zum Schutz gehört neben der aktiven Abwehr auch die Tarnung.«
Ex-Fallschirmjäger: »Wer heute keine Drohnen hat, hat verloren«
Bürgin ist Geschäftsführer der in Baden-Württemberg ansässigen Firma Saro GmbH. Sein Unternehmen hat den Auftrag bekommen, die Bundeswehr mit modernen Schutzponchos zu beliefern. »Bei den Antidrohnen-Ponchos kommt neben der optischen Tarnung eine weitere Ebene hinzu«, erklärt er sein Produkt. »Sie sollen Soldaten auch vor Aufklärung aus der Luft durch Drohnen schützen, die ihre Ziele mit einer Wärmebildkamera erkennen.«
Tarnung ist Bürgins Leidenschaft seit er zehn Jahre alt ist. »Die klassischen NATO-Muster waren mir in damals schon zu ineffektiv, weshalb ich meine Modellflugzeuge und Modellpanzer mit eigenen Kreationen bemalt habe«, erzählt er. Als Zwölfjähriger bastelte sich Bürgin einen Tarnanzug, um sich beim Versteckspiel einen Vorsprung zu verschaffen. Nach seiner Zeit bei der Bundeswehr entwickelte Bürgin sein eigenes Tarnmuster, das besser sein sollte als der klassische Flecktarn.
Anstatt wie andere Hersteller ein Muster am Computer zu entwerfen, suchte Bürgin nach Vorbildern in der Natur. »Ich bin in Laub- und Nadelwälder gegangen, auf Wiesen, in Steinbrüche und ins Gebirge und habe die Natur akribisch analysiert und bewertet.« Bürgin brachte schließlich sein eigenes Muster auf den Markt, rüstete Polizei, Geheimdienste und nach einer Weile auch eine erste Nato-Streitkraft mit superleichten Scharfschützen-Tarnanzügen aus.
Deutsche Firma beliefert Ukraine mit Tarnanzügen und Tarnnetzen
Inzwischen beliefert seine Firma auch die ukrainische Armee mit Tarnanzügen und Tarnnetzen. Doch heutzutage brauchen Soldaten mehr, als in Wald oder Gebüsch schwer zu erkennen zu sein. Die Antidrohnen-Ponchos vertreibt Bürgin unter der Marke »Ghosthood«“, was sich in etwa mit Geisterkapuze übersetzen lässt. Sie schützen nicht nur durch das Tarnmuster, der Stoff verbirgt auch Körperwärme vor Drohnen, die so ihre Ziele erkennen.
»Wir erreichen die thermale Tarnung dadurch, dass wir durch verschiedene Veredelungen den Stoff so behandeln, dass Soldaten darunter von Wärmebildkameras nicht erkannt werden«, erzählt er. Die genaue Zusammensetzung verrät er nicht – sie ist ein Geschäftsgeheimnis. »Ich sage immer scherzhaft, wir verwenden Feenstaub.«
Russlands Krieg gegen die Ukraine hat der Bundeswehr und ihren Partnerarmeen schmerzhafte Lücken in ihren Fähigkeiten schonungslos vor Augen geführt. »Der Einsatz von Drohnen in der Luft, zu Land und zu Wasser ist wesentliches Merkmal moderner Kriegsführung geworden«, sagt der oberste Soldat der Bundeswehr, Generalinspekteur Carsten Breuer, dieser Redaktion. Sie seien zwar kein neues Mittel, »neu ist aber die Nutzung auf allen Ebenen, in einem breiteren Einsatzspektrum und in größerem Umfang – noch verstärkt durch den technologischen Fortschritt, vor allem im Bereich der Software.«
Unbekannte Drohnen über Kasernen beunruhigen die Bundeswehr
Die technische Entwicklung bei Drohnen ist rasend schnell, das gilt ebenso für die Gegenwehr durch Störgeräte und elektromagnetische Waffen. Die Ukraine und Russland versuchen ständig, sich einen technischen Vorteil gegenüber dem Gegner zu verschaffen. »Der Einsatz von Drohnen ist eine militärische Schlüsselfähigkeit«, sagt Breuer. Der Generalinspekteur rief vergangenes Jahr die Task Force Drohne ins Leben, um die Bundeswehr für den Drohnenkrieg zu rüsten. Die Expertengruppe sollte Bemühungen der Bundeswehr in dem Bereich bündeln und Vorschläge machen, wie die Truppe sich schnell besser aufstellen kann.
Ein wichtiger Punkt der seit kurzem vorliegenden Empfehlungen ist die schnellere Beschaffung handelsüblicher Klein- und Kleinstdrohnen, wie sie im Internet oder in Baumärkten angeboten werden. Damit nicht mal wieder langwierige Beschaffungsprozesse alles aufhalten, sollen Kommandeure den Einkauf selbst in die Hand nehmen können, um mit ihren Soldaten den Umgang und die Abwehr mit Drohnen zu üben. »Hierbei darf aber nur auf festgelegte Produkte zugegriffen werden, die entsprechende Sicherheitsforderungen einhalten«, betont ein Ministeriumssprecher gegenüber dieser Redaktion.
Die Bundeswehr reagiert außerdem darauf, dass mit Beginn des Ukraine-Kriegs die Sichtung mutmaßlich feindlicher Drohnen über Kasernen in Deutschland massiv zugenommen hat. Die Truppe kauft Störsender und »elektronische Zielhilfen zur wirksamen Bekämpfung von Drohnen«, wie der Ministeriumssprecher erklärt. Zu dem Maßnahmenpaket gehören zudem die Tarnponchos, die das Haus von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) geordert hat.
Drohnen sind die Augen der ukrainischen Armee im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen. Mit Hilfe der unbemannten Flugkörper sammeln ukrainische Aufklärer Informationen weit hinter den feindlichen Linien.
Schutz gegen Drohnen: Bundeswehr will weitere »Tarnkappen« bestellen
Die Bundeswehr setzt auf das Modell Multicover: Der Poncho ist weniger als ein Kilo schwer, zusammengepackt können Soldaten ihn als Kissen nutzen. Der Tarnmantel lässt sich auch als Unterstand oder als Tarnnetz aufspannen, um darunter zu schlafen, ohne einen tödlichen Drohnenangriff fürchten zu müssen. Allerdings können die äußeren Umstände den Schutz dieser militärischen Tarnkappe beeinträchtigen. »Lufttemperatur, Luftdruck, Sonnenstand, Wind, Bodentemperatur, Boden- und Luftfeuchtigkeit beeinflussen die Wirkung«, erklärt Bürgin.
Seine Ponchos kosten pro Stück »deutlich unter 1000 Euro«, Bürgin unterbietet damit nach eigenen Angaben die Konkurrenz. Bereits in den kommenden Wochen sollen die 1100 Tarnmäntel bei der Bundeswehr ankommen. Dort denkt man bereits an weitere Bestellungen. »Eine weitergehende Ausstattung der Truppe nach dieser ersten Tranche ist vorgesehen« erklärt das Ministerium.“
(Berliner Morgenpost, 28.8.)
Vermutlich eine Werbeeinschaltung der Firma, die das Zeug herstellt.
Aber es ist interessant, wie sich die Heere auf den Drohnenkrieg umstellen.
„Borrell: Die EU hat der Ukraine bereits Militärhilfe in der Höhe von 43,5 Milliarden Euro geleistet“
Dazu muß man sich noch andere Gelder vorstellen, die z.B. für Wiederaufrichtung zerstörter Infrastruktur oder überhaupt für die Aufrechterhaltung des Staatsapparats in die Ukraine geflossen sind, das war auch nicht wenig.
„Darüber äußerte sich der Leiter des Außenpolitischen Dienstes der EU, Josep Borrell, am Freitag, 30. August. Der Beamte betonte, dass Brüssel bereits damit begonnen habe, Einnahmen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zur Finanzierung der Militärhilfe für Kiew zu verwenden – 1,4 Milliarden Euro seien bereits überwiesen worden.
Am 10. August teilte das Pentagon mit, dass der Gesamtbetrag der Militärhilfe der USA für die Ukraine während der Amtszeit von Joe Biden als Präsident 56,2 Milliarden US-Dollar überstieg.
Allerdings können weder Finanzspritzen noch Waffenlieferungen den Mangel an Kämpfern ausgleichen. Der Militärexperte Andrej Marotschko sprach über den akuten Personalmangel in den Streitkräften der Ukraine in der Region Kremennaja-Lugansk der Volksrepublik, der es dem Feind nicht erlaubt, umfassende Kampfhandlungen durchzuführen.“
(MK, 30.8.)
Der Ukraine ist einer der F-16-Flieger abgestürzt. Nix genaues weiß man nicht, wie das zugegangen sein soll. Nicht einmal der Zeitpunkt selbst wird bekanntgegeben. Der Pilot ist jedenfalls dabei umgekommen.
„Infolge der Katastrophe kam Alexej Mes (Kampfname »Moonfish«) ums Leben, einer der ukrainischen Piloten, die für das Fliegen der F-16 ausgebildet wurden. Zusammen mit dem ukrainischen Piloten Andrei Pilschtschikov (Kampfname »Juice«) war er das Hauptgesicht der Kampagne zur Bereitstellung von F-16 für die ukrainischen Streitkräfte (Pilschtschikov starb vor einem Jahr).“ (Russischer BBC, 30.8.)
Die notorische Frau Bezuglaja meint, die ukrainischen Streitkräfte hätten ihn selbst abgeschossen.
Der Oberkommandierende der Luftwaffe Oleschtschuk wurde jedenfalls entlassen.
Angeblich meint die englische Zeitung Telegraph, der Verlust des Piloten sei fast tragischer als der Verlust des Flugzeugs, weil es gibt nur mehr 5 Piloten in der Ukraine, die diese Flieger fliegen können.
Sehr seltsam. Wurden nicht genug ausgebildet, wenn ja, warum? oder sind womöglich einige abhanden gekommen?
Wirklich darum gerissen, sich in so ein Flugzeug setzen zu dürfen, haben sich offenbar wenige …
Man merkt, daß sich die Lufthoheit in der Ukraine nicht mehr herstellen läßt.
„General Popov enthüllte Details der Zerstörung der ersten F-16 in der Ukraine
Die Amerikaner gaben der Ukraine eine Luftverteidigung ohne „Freund-Feind“-Identifikationssystem
Die Geschichte der ersten in der Ukraine zerstörten F-16 erhält zunehmend unterschiedliche Versionen. Einige schließen nicht einmal aus, dass der Pilot aufgrund der Feindseligkeit gegenüber Zelenskij vorsätzlich getötet wurde. Die Hauptversion ist jedoch »friendly fire«: Das Flugzeug wurde von einem Patriot-Flugabwehrraketensystem (SAM) abgeschossen, das den amerikanischen Jäger nicht als »eigenes« Objekt erkannte.
Generalmajor Wladimir Popow erklärte in einem Gespräch mit MK, warum die aus den NATO-Ländern mitgebrachte Militärausrüstung nicht mit einem „Freund-Feind“-Identifikationssystem ausgestattet war, und erläuterte auch die wahre Ursache des Unfalls.
»Die Ukraine hat die Organisation der Interaktion zwischen einzelnen Systemen und Diensten nicht ausreichend entwickelt«, sagt er. »Luftverteidigung und Luftwaffe sind eine einzige Struktur, die jedoch über getrennte operative Kontrollkanäle verfügt. Damit das System wie eine Uhr funktioniert, muss die Technologie der Interaktion zwischen Piloten, Kommandoposten und Luftverteidigungsmannschaften bis ins kleinste Detail ausgearbeitet sein.
Der Feind hatte es jedoch um jeden Preis eilig, die Ergebnisse der Arbeit der F-16 zu zeigen.«“
Was ja auch gelungen ist …
MK: Wladimir Alexandrowitsch, stellt sich am Ende heraus, dass das »Freund-Feind«-System des NATO-Luftverteidigungssystems sein eigenen Jagdflugzeug nicht erkannt hat?
WP: Tatsache ist, dass die westlichen Systeme, die auf dem Patriot-System installiert sind, und die sowjetischen Systeme, die intensiv in der ukrainischen Luftwaffe und Luftverteidigung eingesetzt werden, über unterschiedliche Warnkanäle und eine unterschiedliche Bestimmung von »Freund oder Feind« verfügen. Zwei Informationsströme müssen nahezu gleichzeitig fließen. Geschieht dies nicht und erfolgt gleichzeitig keine Bestätigung von dem einen oder anderen Kanal, wird die Arbeit äußerst problematisch. Es ist in der Tat sehr schwierig festzustellen, ob ein Objekt Ihnen oder jemand anderem gehört. Ein Signal zeigt an, dass es Ihnen gehört, und das andere signalisiert, dass es der Feind ist, oder umgekehrt.
Und bei einem Angriff unserer Marschflugkörper, wenn auf dem Territorium der Ukraine Kommandoposten, große Umspannwerke oder Energieerzeugungsanlagen angegriffen werden, tritt dieses Problem natürlich in den Vordergrund. Wenn die für die Entscheidung verantwortliche Person zögert und 5-10 Sekunden lang darüber nachdenkt, ob es sich um »Freund« oder »Feind« handelt, ist die Sache schon schiefgegangen: Während dieser Zeit hat die Rakete bereits den Abdeckungsbereich des Luftverteidigungssystems passiert .
MK: Alles hängt also davon ab, die richtige Entscheidung zu treffen?
WP: Ich habe immer auf die Psychophysiologie der Person vor Augen, die für einen bestimmten Abschuss, das Schießen oder Treffen eines Ziels verantwortlich ist, und insbesondere auf die automatische Zielverfolgung. Wenn die automatische Nachverfolgung aktiviert ist, scheint die Technologie zu funktionieren, die Automatisierung funktioniert, die Person muss nur alles kontrollieren und bestätigen, ob sie mit dieser Entscheidung einverstanden ist oder nicht. Und diese Sekunden, die für die Entscheidung vorgesehen sind, können entscheidend sein … Wenn sich herausstellt, dass das Ziel der Flugabwehrrakete ein »eigenes« ist, können Sie ein Signal zur Selbstzerstörung der Rakete geben und es wird bei Annäherung explodieren.
MK: Könnte dies im Fall der F-16 passiert sein?
WP: Es könnte. Aber selbst wenn sie beispielsweise in einer Entfernung von 100 bis 300 Metern den Selbstzerstörungsknopf drückten, könnten Fragmente der Rakete aufgrund der Trägheit in die gleiche Richtung fliegen. Es ist möglich, dass einige von ihnen den Jäger getroffen haben. Da der Pilot dabei umgekommen ist, schließe ich, arbeiteten höchstwahrscheinlich westliche Spezialisten am Luftverteidigungssystem, die sich vollständig auf die Intelligenz der Maschine verlassen.
Im Westen gibt es eine andere Ideologie für die Ausbildung von Spezialisten: Sie vertrauen darauf, dass die Automatisierung nach der automatischen Erfassung und automatischen Verfolgung eines Ziels durch Luftverteidigungssysteme das Maximum bei der Raketen- und Feuerkontrolle leistet.
MK: Ist das wirklich schlimm?
WP: Die Automatisierung funktioniert wirklich sehr klar, das Raum-Zeit-Modell arbeitet viel schneller und effizienter als das menschliche Gehirn, aber aus irgendeinem Grund berücksichtigt man im Westen nicht die Besonderheiten der Physiologie menschlicher Neuronen, die in einem bedrohten Zustand noch schneller arbeiten als die Automatisierung.
Man darf nie den Menschen ganz ausschalten.
MK: Es besteht die Vermutung, dass die Amerikaner weder auf dem Patriot- noch auf dem F-16-Luftverteidigungssystem ein Freund-Feind-Identifikationssystem installiert haben …
WP: Es ist möglich, daß das Luftverteidigungssystem nicht mit einem „Freund-Feind“-System ausgestattet war. Als die Amerikaner der Ukraine ihre Luftverteidigungssysteme übergaben, nahmen sie wahrscheinlich das Identifikationssystem heraus, weil sie befürchten, dass es in unsere Hände fällt.
Die Amerikaner haben große Angst davor, da in diesem Fall die Codes des Systems offengelegt werden und dies eine sehr große Gefahr eines Ausfalls des Luftverteidigungssystems eines ganzen Staates, in diesem Fall der USA, darstellt.
Wir sind bereits auf diesen Rechen getreten. Daher übertragen die USA in der Regel eine Exportvariante, die nicht völlig ausreichend ist, da sie nicht den Anforderungen entspricht, die in den USA oder im NATO-System gelten.
MK: Wann geriet unser Identifikationssystem in die falschen Hände?
WP: 1968 hatten unsere Piloten Janov und Kapustin mit dem Überschallflugzeug Yak-28 auf dem Flug nach Berlin eine Havarie. Sie brachten das abstürzende Flugzeug von einem Friedhof, auf dem sich viele Menschen befanden, weg und versuchten, es auf dem Stößensee zu landen, kamen jedoch während des Manövers ums Leben. Die Absturzstelle lag im englischen Sektor Westberlins, sodaß es den Briten gelang, das »Freund-Feind«-Code-Warnsystem aus unserem Flugzeug zu entfernen. Nachher kamen unsere Leute und evakuierten das Flugzeug aus dem Wasser und bemerkten das zunächst nicht. Und wir mussten das Identifikationssystem neu aufbauen.
1976 flog der Verräter-Pilot Viktor Belenko mit einem MiG-25P-Abfangjäger nach Japan und übergab den ausländischen Behörden ein Flugzeug mit viel geheimer Ausrüstung, darunter auch »Freund-Feind«-Codes. Das System kann sich selbst zerstören, aber der Selbstzerstörungsmechanismus hat nicht funktioniert.
Die Amerikaner zerlegten unser Flugzeug und wir waren (wieder) gezwungen, das gesamte System zu ändern. Eine Zeitlang brannte bei uns der Hut und das Jahr hätte mit einem feindlichen Überfall enden können. Es gab auch Versuche, unsere Abwehrfähigkeit zu testen. Vor allem im Norden.
Das ist also ein sehr großes Problem von nationaler Bedeutung. Deshalb haben die Amerikaner nicht alle Geheimnisse preisgegeben, sondern etwas Mittelmäßiges entworfen, das sie allen Ländern der Welt geben.
Sie könnten auch mitFrequenzen für die Codes der ukrainischen Luftwaffe und der Luftverteidigung arbeiten. Vermutlich suchen sie jetzt fieberhaft nach einer anderen Lösung
MK: Es gibt eine Version, dass das Flugzeug fast in der im Kapunier zerstört wurde. Wäre das möglich?“
Es scheint sich unter der Bezeichnung „Kapunier“ um eine Startvorrichtung zu handeln, die das Flugzeug verbirgt. Eine Art Tunnel oder Spezial-Hangar.
Man darf nicht vergessen, daß Rußland genau die Flughäfen bombardiert, von denen die F-16 starten könnten, die also eine Startbahn in erforderlicher Menge haben. Es geht jetzt für die Ukraine darum, diese paar F-16 vor Bombardements zu schützen, und dafür wurden offenbar spezielle Unterstände gebaut.
„WP: Das ist sehr leicht möglich. Vielleicht war unser Raketenangriff bereits auf dem Flugplatzgelände durchgeführt worden und der Pilot war zu diesem Zeitpunkt gerade im Abheben und Splitter drangen durch das Glas ein.
Vielleicht war er sogar im Hangar gefangen – er bereitete sich darauf vor, das Flugzeug zu starten, und in diesem Moment flog eine Rakete des Typs X-4-, »Zirkon« oder die einfachste, »Geranie«, hinein. Vielleicht rollte er bereits und in diesem Moment kam es zu einer Explosion … Der Pilot verlor das Bewusstsein, das Cockpit konnte nicht geöffnet werden und er verbrannte. Wenn er am Boden starb, dann ist es natürlich besser zu sagen, dass er es geschafft hat, als Held abzuheben und zu sterben, indem er unsere Schläge abwehrte.“
Bei dieser Version wäre es also keine Fehlleistung der ukrainischen Abwehr, sondern ein Treffer durch eine russische Rakete oder Drohne gewesen.
Dann fragt man sich allerdings, warum die Geheimnistuerei? Und die Entlassung des Luftwaffenchefs?
Eine andere Sache ist die Aussage, „das Cockpit hätte nicht geöffnet werden können“ – das würde wieder auf einen Mangel in der Zusammenführung von NATO- und Sowjet-Bewaffnung hinweisen. Und den F-16 bei den ukrainischen Piloten noch unpopulärer machen, als er es ohnehin schon zu sein scheint.
„MK: Könnte es zu einer Kollision mit einer unserer Drohnen gekommen sein?
„WP: Den Ukrainern ist das bereits passiert – im Jahr 2022 kollidierte in der Region Odessa ein MiG-29-Pilot mit einer unserer Drohnen „Geranie“. Als er mit ihr kollidierte, schaltete sie die Selbstzerstörung ein und schoss das Flugzeug durch die Splitter ab. Dies war die erste Duellsituation, in der ein bemanntes Jagdflugzeug eine Drohne abfing und die Drohne gewann.
Wäre so eine Möglichkeit mit der F-16 auch denkbar? Ja, das könnte auch sein. Obwohl sie jetzt in der Ukraine bei der Drohnenjagd mit großer Vorsicht vorgehen.“
(MK, 31.8.)
„Rumänien stellt eine Patriot-Batterie zur Verfügung
Die rumänische Regierung hat einen Gesetzesentwurf gebilligt, der die Spende eines Patriot-Raketenabwehrsystems an die Ukraine ermöglicht, und ihn zur endgültigen Abstimmung ins Parlament geschickt.
Rumänien unterzeichnete 2017 einen Vertrag über den Kauf von Patriots, die von der RTX Corp. gebaut wurden, im Wert von 4 Milliarden Dollar. Die erste Lieferung kam 2020 an. Rumänien hat bisher vier Systeme erhalten, von denen zwei einsatzbereit sind. Eines davon soll nun in die Ukraine geliefert werden.“
(Standard, 3.9.)
Really really?
Wenn es stimmt, so hat sicher jemand den Rumänen viel dafür gezahlt.
Aber halt! Ein „Entwurf“ wurde „gebilligt“, der die Lieferung „ermöglicht“.
Die Überschrift ist also eine Lüge, weil dieses Ding ist nocht nicht dort.
PODCASTS ZUM UKRAINE-KRIEG — DIE AKTEURE:
1. Die NATO
2. Rußland und seine Verbündeten, und die Ukraine selbst
„Warum ist Andrij Jermak so mächtig?
Eigentlich ist der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes ein Büromanager. Doch Präsident Selenskyj hat Andrij Jermak weit mehr Macht gegeben. Wer ist der Mann – und wie mächtig ist er wirklich?
Als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vergangene Woche im UN-Sicherheitsrat sprach, sah man gleich rechts hinter ihm einen Mann in oliv-grüner Kleidung sitzen. Auch bei Gesprächen mit Staatschefs oder wenn er in Frontnähe Soldaten besucht, ist der großgewachsene »grüne Kardinal«, wie manche ihn in Kiew nennen, immer in seiner unmittelbaren Nähe zu sehen.
Beim Schweizer Friedensgipfel im Juni stand der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, beim Gruppenfoto gleich in der ersten Reihe zwischen den Regierungschefs. Den damaligen Außenminister Dmytro Kuleba entdeckte man lediglich in der zweiten Reihe. Jermak, der Schatten Selenskyjs, fällt in der Ukraine wie im Ausland seit langem auf.
Stärker als der Premier
Der Journalist und kenntnisreiche Beobachter der ukrainischen Politik, Denis Trubetskoy, fasst es so zusammen: »Viel mehr Macht als die, die Jermak hat, geht eigentlich nicht.« Es gäbe keinen Zweifel, »dass Jermak der zweitmächtigste Mann in der Ukraine ist«. Diese Einschätzung teilt nicht nur die unabhängige ukrainische Presse, sondern man hört es auch aus dem Umfeld des Präsidialamtes.
Diese Menge an Kompetenzen sieht die Verfassung für den Chef des Präsidialamtes einerseits gar nicht vor – andererseits handelt Jermak im Auftrag des Präsidenten. Seine politischen Gegner sehen in ihm den machthungrigen Politiker, der den Präsidenten beerben will.
Auch der gut vernetzte Politikwissenschaftler und Blogger Mykola Davydiuk nennt Jermaks Macht »enorm«. Er sei stärker als der Premierminister und jeder andere im Machtapparat. »Er ist der Produzent, der dem Präsidenten dient und der allen Kram für ihn erledigt, damit der Star freie Hand hat und sich bewegen und glänzen kann.«
Vom Präsidenten geschätzt, im Land wenig populär
Davydiuk gibt aber zu bedenken, dass in einem Land, das im Krieg ist, mehr Chaos in der Präsidialverwaltung herrsche als zu Friedenszeiten. Das könne eine sonst ungewöhnlich große Machtkompetenz von deren Leitung rechtfertigen.
Jermak scheut wohl keine langen Arbeitstage und dirigiert vor allem mit dem Handy. Er und Selenskyj würden oft im Präsidialamt übernachten, so Journalist Trubetskoy. »Jermak hat keine Ehefrau, er ist immer verfügbar, und das schätzt Selenskyj. Dagegen schätzt er es nicht, wenn seine Minister lange im Restaurant sitzen.« Doch im Land selbst sei Jermak wenig populär – obwohl er so omnipräsent ist.“
Vermutlich eben deswegen.
„Davydiuk berichtet, dass in Kiew Gerüchte die Runde machten, Premierminister Denys Schmyhal solle ausgetauscht werden, damit Jermak die Position bekleiden könne. Dann würde dieser für seine Entscheidungen auch politische Verantwortung übernehmen müssen. Nach Kriegsende werde man sich mit dem Thema sicherlich genauer auseinandersetzen müssen.
Zusammenarbeit seit der Zeit vor der Politik
Wie der Präsident war der sechs Jahre ältere Jermak nicht in der Politik, ehe Selenskyj 2019 zum Präsidenten gewählt wurde. Da hatten sie bereits zusammen gearbeitet, Jermak als Medienanwalt und Produzent, Selenskyj als Schauspieler und Comedystar, der einige seiner Weggefährten aus der Welt der Unterhaltung mit in die Politik brachte. Darunter auch den heute 52-jährigen Jermak, der anfangs keine herausragende Rolle hatte. Er organisierte im ukrainischen Präsidialamt den Terminkalender seines Chefs. Von fast allen anderen Mitarbeitern der Anfangszeit hat Selenskyj sich mittlerweile getrennt.
Zunächst koordinierte Jermak den Terminkalender des Präsidenten, wurde Unterhändler für den Austausch von Gefangenen mit Russland. Als Selenskyj neun Monate im Amt war, machte er Jermak Anfang 2020 zum Chef des Präsidialamtes. Seitdem war dieser bei allen großen außenpolitischen Prozessen involviert oder steuerte sie sogar für die Ukraine – wie etwa die Verhandlungen mit den sogenannten Partnern der Ukraine, den Friedensgipfel in der Schweiz, die Rückkehr der verschleppten ukrainischen Kinder oder den Austausch von Gefangenen.
Von Außen- bis Personalpolitik
Faktisch, auch hier sind sich Beobachter einig, agiere Jermak als der Außenminister. Trubetskoy fasst es so zusammen: »Er ist Selenskyjs oberster Diplomat, und bei allen Personalfragen hört der Präsident auf ihn.« Jermak ist für die Beziehungen zu den USA verantwortlich, er hat einen engen Draht ins Weiße Haus. Im Juli reiste Jermak – nicht der Außenminister – in die USA, um unter anderem mögliche militärische Ziele in Russland zu besprechen und das gemeinsame Vorgehen abzustimmen.
Das Präsidialamt moderiere alle politischen Prozesse sehr eng selbst. Wichtige Themen, wie die nächste Friedenskonferenz, Sanktionen gegen Russland oder ein Sondertribunal, um russische Verbrechen zu ahnden, laufen über das Präsidialamt und mithin über Jermak. Die Ministerien sind bei Feldern, die dem Präsidialamt wichtig erscheinen, untergeordnet.
Jermaks ursprüngliche Aufgabe, den Terminkalender des Präsidenten zu koordinieren und Zugang zu ihm zu gewähren, ist insoweit geblieben, als er und sein Team nach wie vor managen, wen der Präsident trifft. Er hat mithin auch die Kontrolle darüber, wer dem Präsidenten nah ist und wer nicht. Im Ergebnis gebe es daher immer weniger Menschen, die an Jermak vorbei direkten Zugang zu Selenskyj haben, so Trubetskoy.
Überhaupt hat Jermak starken Einfluss auf das Personaltableau des Präsidenten. In der Regierung finde man kaum Politiker – »es sind eher Manager«, meint Trubetskoy. Sollte ein Minister oder Amtsträger Jermaks rote Linien überschreiten, beschreibt einer, der dies erlebt hat, dann sei dessen politische Karriere vorbei.
Wenn jemand beispielsweise zu selbstständig agiere oder zu dicht am Präsidenten dran sei und sich damit Jermaks Kontrolle entziehe, ersetze Jermak diese Positionen mit seinen Leuten. Das letzte prominente Beispiel für das Muster war Außenminister Dmytro Kuleba, der Anfang September seinen Platz räumen musste. Sein Nachfolger, Andrij Syibiha, war zuvor einer der Stellvertreter Jermaks im Präsidialamt. Und auch der Minister für Wiederaufbau, Olexij Kuleba, der besonders große Budgets verantworten muss, war zuvor Vizechef im Präsidialamt. Sein Chef dort war Andrij Jermak.“
(Tagesschau, 3.10.)
Man merkt dem Artikel an, daß der Autorin des Artikels diese Person Jermaks nicht ganz geheuer ist, sie aber auch nichts Böses über ihn sagen will …
Die Kampagne gegen Yermak läuft schon seit Juli … wieder an.
vgl. einen RFERL-Artikel von 2021
Es gibt noch andere, z.B. von "Politiko" und dann die Op Eds Yermaks in der deutschen, amerikanischen und britischen (Atlantic Council) Presse, in denen er stets versichert hat, ein ganz, ganz, ganz harter und verläßlicher "Partner" zu sein.
Ich nenne ihn bei mir den einsamen "Deep State" der Ukraine.
Kurzum: Wer die ukrainische Hierarchie neu und besser unter Kontrolle nehmen will, muß Yermak entweder sicher "in der Hand" haben oder ihn beseitigen, scheint die Überzeugung der auswärtigen Interessenten zu sein.
Das Interessante ist, daß er offenbar als der Über-Zelenskij gesehen wird, für den Fall, daß Zelenskij, hmmm, etwas zustoßen sollte, oder er z.B. seinen freiwilligen Rücktritt erklären würde.
Ich habe immer mehr den Eindruck, daß im Westen Szenarien durchgespielt werden, wie weiter – und deswegen so Personen wie Jermak ins Rampenlicht rücken.
„Verteidigungsministerium: Innerhalb eines Monats wurde die 3. israelische Radarstation zerstört
Eine Arbteilung der russischen Armee zerstörte unter Zuhilfenahme der Luftwaffe, Angriffsdrohnen … und Artillerie, die in Israel hergestellte multifunktionale Radarstation RADA RPS-42. (…)“
(KP, 7.10.)
Die Zeitungsmeldung legt erstens Wert darauf, zu informieren, daß die Ukraine auch aus Israel beliefert wird. Zweitens will sie darauf hinweisen, daß die russische Armee auch dergleichen Geräte zerstören kann.
„Amsterdam schickt F-16 nach Kiew
Ruben Brecklemans, der niederländische Verteidigungsminister, bestätigte die an Kiew versprochene Lieferung der ersten Lieferung von 24 F-16-Kampfflugzeugen.
Die restlichen Flugzeuge werden in den kommenden Monaten in die Ukraine geschickt. Laut Brecklemans stieg die Höhe der Militärhilfe aus den Niederlanden um 700 Millionen Euro. Sie erreicht damit 3,76 Milliarden Euro.
Rund 400 Millionen Euro werden für die Entwicklung von Drohnen für die Streitkräfte der Ukraine ausgegeben. (…)“
(KP, 8.10.)
Da kommt Freude auf.
Wo die Ukraine schon mit den bisherigen F-16 überfordert war und gleich ein Flugzeug davon abgeschossen hat …
„Scholz sagt Selenskyj Waffenlieferungen in Milliardenhöhe zu
Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte am Freitag umfassende Militärhilfen für die Ukraine an. Man habe gerade ein neues militärisches Unterstützungspaket im Wert von mehr als 600 Millionen Euro an die Ukraine ausgeliefert. Darin enthalten sind unter anderem das fünfte IRIS-T SLM-Luftabwehrsystem, Schützenpanzer, Kampfpanzer, Panzerhaubitzen, Artilleriemunition und Drohnen enthalten.
»Bis zum Jahresende werden wir außerdem mit Unterstützung unserer Partner Belgien und Dänemark und Norwegen ein weiteres militärisches Unterstützungspaket im Wert von rund 1,4 Milliarden Euro an die Ukraine liefern«, kündigte Scholz an.
Darin enthalten seien weitere Luftverteidigungssysteme vom Typ IRIS-T und Skynex, der Flakpanzer Gepard, Panzer- und Radhaubitzen, Kampfpanzer, geschützte Fahrzeuge, Kampfdrohnen, Radare und Artillerie-Munition.
»Deutschland steht weiterhin fest an der Seite der Ukraine«, sagte Scholz. Die Ankündigung sei eine Botschaft an den russischen Staatschef Wladimir Putin, dass der Westen in seiner Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen werde, sagte er.
Scholz verwies auch auf die bilaterale Militärhilfe im kommenden Jahr über 4 Milliarden Euro. Er forderte das Europäische Parlament zudem auf, den Weg für den europäischen Anteil an dem 50-Milliarden-Dollar-Kredit an die Ukraine der G7-Staaten schnell freizumachen. »Auch darauf kannst du dich verlassen«, sagte Scholz zu Selenskyj mit Blick auf die G7-Zusage.“
(Standard, 11.10.)
1. Woher wohl diese 600 Millionen sind? Wie verbucht die Deutschland in seinem Budget?
2. Woher nehmen die 3 Unterstützer-Staaten die 1,4 Milliarden an Militärhilfe? Belgien und Deutschland gehören zur Eurozone, dieses Paket belastet also den Euro.
3. Der seit mehr als einem halben Jahr angekündigte 50-Milliarden-Euro-Kredit ist offenbar noch immer nicht weitergekommen. Das ist derjenige Kredit, der durch beschlagnahmte russische Vermögenswerte besichert sein soll.
Klare Worte von der Bild-Zeitung – Ehre, wem Ehre gebührt:
„Kiews »Siegesplan« als letzte Chance der Ukraine: Scholz lässt Selenskyj abblitzen
Mit seinem „Siegesplan“ hat Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj eine regelrechte Werbe-Tour durch Europa absolviert, will dringend Hilfe im Kampf gegen Russland. Die Ausbeute: ziemlich mau!
Ohne Unterstützung der westlichen Staaten dürfte die Umsetzung schwer werden. Und an der hapert es an allen Ecken und Enden.
Nach BILD-Informationen sind es zwei Forderungen, die der Ukrainer auch gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) formulierte.
▶︎ Die Erlaubnis, westliche Waffen gegen strategische Ziele in Russland einzusetzen – wozu Selenskyj unbedingt mehr westliche Langstreckenwaffen, darunter »Storm Shadow« aus Großbritannien, »Scalp EG« aus Frankreich und vor allem »Taurus« aus Deutschland, braucht. Und die Zusage eines raschen Aufnahmeverfahrens in die NATO (samt Sicherheitsgarantien gegenüber Russland).
Aber: Nach BILD-Informationen stieß der Ukrainer mit beiden Forderungen in Berlin auf taube Ohren. Zwar habe Scholz nicht definitiv »nein« gesagt. Eine positive Antwort des Bundeskanzlers gab es jedoch auch nicht. Eine Regierungssprecherin zu BILD: »Wir bitten um Verständnis, dass wir aus vertraulichen Gesprächen grundsätzlich nicht berichten.«
Gute Miene zum bösen Spiel: Selenskyj bedankte sich artig, obwohl Scholz keine weiteren deutschen Hilfen zusagte
Militärfachmann und Ukraine-Experte Carlo Masala zu BILD: »Selenskyj ist mit zwei der zentralen Forderungen seines Siegesplans keinen Schritt weiter gekommen. Daher ist die Europa-Tour aus ukrainischer Sicht ein Misserfolg.«
Biden sagte Treffen in Ramstein ab
Noch schlimmer für den Ukrainer: US-Präsident Joe Biden sagte das für dieses Wochenende geplante Unterstützungstreffen im deutschen Ramstein ab. Angeblich aufgrund des Hurrikans »Milton«, der am Freitag auf die Küste Floridas getroffen war.
»Eine Ausrede«, sagt dagegen ein Ukraine-Insider zu BILD. Biden wolle sich im Wahlkampf schlicht nicht mehr zum russischen Krieg gegen die Ukraine äußern. Wahltermin in den USA ist der 5. November.
Bleibt die Ankündigung von Scholz’ »neuer Milliarden-Hilfe« für die Ukraine. Doch auch die erweist sich bei genauerem Hinsehen als Ente. Denn sämtliche am Freitag angekündigte Waffen sind bereits im vergangenen Jahr zugesagt und finanziert worden.
»Es gab keine neuen Ankündigungen, keine neuen Hilfen«, so das Urteil des Militärbloggers »German Aid To Ukraine«, der sämtliche deutsche Militärhilfen für die Ukraine dokumentiert.
▶︎ Kanzler Scholz gab die zuvor von Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) bekannt gegebenen deutschen Unterstützungsleistungen einfach noch einmal bekannt.
Dazu erfuhr BILD: Im Bundesverteidigungsministerium glaubt man nicht, dass die Ukraine zeitnah in der Lage sein wird, »eine Offensive zur Befreiung des eigenen Territoriums« durchzuführen.
Kein »Großgerät« mehr von der Bundeswehr
Gleichzeitig werde die Bundeswehr kein „Großgerät“ mehr an die Ukraine abgeben. Die Abgabe sei „abgeschlossen“, so die lapidare Formulierung eines internen Dokuments, das BILD vorliegt.
Klartext: Nach 18 Leopard 2 für die Ukraine ist Schluss, obwohl die Bundeswehr über weitere knapp 300 Kampfpanzer des Typs verfügt. Selbes gilt für Schützenpanzer, Transportpanzer, Panzerhaubitzen und so weiter.“
(Bild, 12.10.)
„Russland bereitet eine neue Offensive in der Südukraine vor
Das Oberkommando und mehrere ukrainische Militärquellen bestätigen, dass die russischen Armee Truppen und Gerät konzentriert, um an der Zaporozhje-Front vorzurücken (…)
Vier ukrainische Militärquellen hatten EL PAÍS in den letzten zwei Wochen von einer großen feindlichen Bewegung in diesem Kriegsschauplatz berichtet. (…)
Russland hat im letzten Jahr seine militärischen Taktiken verbessert, um Angriffe mit großen Kolonnen zu vermeiden, die zahlreiche Verluste an Material verursachen, und hat sie durch ständige Angriffe kleiner Züge ersetzt, die die ukrainischen Verteidigungsstellungen an verschiedenen Flanken treffen (…)“
Die Wortwahl ist hier bezeichnend: Die Kolonnen werden vermieden, weil dabei viel Material draufgeht, aber die kleinen nadelstichartigen Angriffe erhöhen angeblich die personellen Verlust, wie weiter unten behauptet wird.
Man merkt hier die ukrainische Propaganda: Verluste erleiden nur die russischen Truppen, die ihre Leute erbarmungslos verheizen.
Wenn aber die Russen irgendwo Truppen konzentrieren, ohne daß woanders nennenswerte Truppenabzüge woanders zu verzeichnen sind, so ist das kein Grund, die eigene Behauptung zu hinterfragen, sondern ein Beweis dafür, wie erbarmungslos die Russen rekrutieren – während die wahre Menschenhatz in der Ukraine stattfindet, wo alle Männer der Altersgruppen zwischen 20 oder 22 und 55 oder 60 frontpflichtig sind.
„Die letzten 2 Monate lang erfolgte das Vordringen der russischen Invasoren in verschiedenen Enklaven des Krieges, in Kurachovo, Pokrowsk (beide in Donezk) oder an der Zaporozhje-Front selbst.
„Die Russen verheizen weiterhin ihr Leute als Kanonenfutter.“
Leider sehr erfolgreich, wie die Ukrainer zähnknirschend zugeben müssen. Während schon Krüppel und Kranke für fronttauglich erklärt werden und die Desertionen inzwischen auch schon aus den Ausbildungslagern zunehmen und überall Leute fehlen, tröstet sich die ukrainische Seite und mit ihr die westlichen Medien über diesen Umstand hinweg, daß die Russen angeblich jede Menge Verluste haben.
„»Die Taktik besteht darin, eine unserer Stellungen von fünf oder sechs Seiten anzugreifen. Jede Gruppe besteht aus vier oder fünf Soldaten. Viele werden fallen, aber eine Gruppe wird das Ziel erreichen«, sagte letzten September Taras Michalchuk, ein Offizier der 65. Mechanisierten Brigade.“
Seither wurden viele „Ziele erreicht“ …
„Mit dieser taktischen Änderung werden die menschlichen Verluste nicht minimiert, aber der Eindringling erzielte im Donbas (im Osten) seine größten Eroberungen seit Beginn des Krieges im Jahr 2022.
Die Sektoren, in denen die ukrainische Armee die russische Offensive erwartet, sind Guljajpolje, Robotino oder Kamjanskoje, drei frontnahe Gemeinden. Genau in diesem Gebiet fand im Sommer 2023 die gescheiterte Gegenoffensive Kiews statt.
Ihr größter Erfolg war die Eroberung von Robotine. Mit Ausnahme dieser Stadt, die nach und nach von Russland zurückerobert wurde, stagniert die Front in Zaporozhje seit mehr als einem Jahr. (…)
»Es wird ein Blutbad sein, wir stehen vor einer sehr schwierigen Situation«, sagt ein Bataillonskommandeur in der Gegend, der lieber anonym bleiben möchte.“
Diese Bemerkung bedeutet, daß man mit hohen Verlusten auf ukrainischer Seite rechnet. Weil bei den Russen ist das ohnehin selbstverständlich, siehe oben.
„Seit September hat sein Bataillon eine Zunahme russischer Aufklärungsgruppen festgestellt, die in ukrainisch kontrolliertes Gebiet eindringen, um den Grad der Verteidigung zu bestimmen. Die ukrainische Nachrichtenagentur RBC berichtete am 1. November dasselbe.
Die befragten Quellen geben zu, überrascht zu sein über die Fähigkeit Russlands, so viele Truppen zusammenzuziehen, um einen neuen Brennpunkt im Krieg zu schaffen.“
Seit Beginn des Krieges wurden immer wieder Meldungen lanciert, daß die russischen Truppen auf dem letzten Loch pfeifen, ihnen bald die Raketen ausgehen usw.
Inzwischen hat diese Kleinrednerei der Armee des größten Staates der Welt aufgehört und ist der des Verheizens ihrer Soldaten gewichen.
Und jetzt „Überraschung“ darüber, daß hier wieder Nachschub kommt.
„In den letzten Wochen sorgte die Entsendung von mehr als 10.000 nordkoreanischen Soldaten zu den Kreml-Truppen zur Vertreibung der ukrainischen Armee aus der russischen Provinz Kursk für Schlagzeilen. Russische Regimenter machen in dieser Region und insbesondere in Donezk Fortschritte, während es in der ukrainischen Verteidigung zu einer Zeit, in der nur wenige Zivilisten in die Reihen ihrer Streitkräfte eintreten wollen, an Ersatz mangelt.“
Das ist sehr elegant ausgedrückt vom Korrespondenten von El País …
„Die Angst vor einer neuen russischen Offensive fällt mit dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen zusammen. (…) Das digitale Medium Politico veröffentlichte am 6. November, dass US-Präsident Joe Biden in seinen letzten zwei Monaten im Weißen Haus die Waffenlieferungen an die Ukraine beschleunigen will.
Zelenskij versicherte im vergangenen Oktober, sein Land habe nur 10% der mehr als 50 Milliarden Euro an Militärhilfe erhalten, die der US-Kongress im vergangenen April für die Ukraine genehmigt hatte. Diese Hilfen kamen laut Kiew zu spät, da sie erst nach mehr als einem halben Jahr Blockade durch die Republikanische Partei genehmigt wurden.“
Das ist allerdings die halbe Wahrheit.
Die Unterstützungspakete der USA sind nie dafür gedacht gewesen, das genehmigte Geld in die Ukraine zu schicken. Es sind in erster Linie Auftrags-Pakete an die US-Rüstungsindustrie, die da finanziert werden. Und viele dieser Rüstungsgüter, wie z.B. die Patriot-Raketen, haben sehr lange Produktionszeiten.
(El País, 9.11.)
Schnell noch ein großes Feuer entfachen, solange es geht:
„Biden erlaubt der Ukraine Einsatz weitreichender US-Waffen gegen Russland (…)
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat nach Informationen der »New York Times« den ukrainischen Streitkräften genehmigt, erstmals auch amerikanische Waffen mit längerer Reichweite vom Typ ATACMS gegen Ziele auf russischem Territorium einzusetzen. Dies meldete die Zeitung am Sonntagabend unter Berufung auf Regierungsquellen in Washington. Weiteren Berichten zufolge könnte die Armee der Ukraine mit diesen Waffen, die eine Reichweite von etwa 350 Kilometern haben, bereits in den kommenden Tagen entsprechende Angriffe ausführen. Am Morgen hatte Russland zuvor erneut massive Luftschläge gegen ukrainische Städte und die Energieinfrastruktur des Landes geflogen.
Die Entscheidung bildet einen erheblichen Kurswechsel der US-Regierung kurz vor dem Ausscheiden Bidens aus dem Amt im Januar. Der künftige Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Unterstützung der USA für die Ukraine deutlich zu beschränken. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Washington und auch andere Verbündete, die seinen Streitkräften Waffen für den Abwehrkampf gegen Russland liefern, wiederholt aufgefordert, die Verwendung von Langstreckenraketen für das Ansteuern innerrussische Ziele zu erlauben. Das US-Verteidigungsministerium wollte die Berichte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht kommentieren.
Einsatz gegen russische und nordkoreanische Truppen?
Wie die »New York Times« und später auch die »Washington Post« weiter berichteten, dürfte der Beschluss Bidens auch mit der jüngsten Entwicklung im östlichen Frontgebiet der Ukraine und in der russischen Region Kursk zusammenhängen. Ukrainische Truppen sind seit einigen Monaten auf russisches Territorium vorgerückt – inzwischen hat Russland zur Rückeroberung sowie zur Stärkung seiner eigenen Offensivkraft auch nordkoreanische Soldaten zur Verfügung.
»Die (Langstrecken-)Waffen dürften zunächst gegen russische und nordkoreanische Truppen und zur Verteidigung der ukrainischen Kräfte in der westrussischen Region Kursk eingesetzt werden«, schrieb das Blatt mit Verweis auf Aussagen nicht namentlich genannter Beamte der US-Regierung. Laut »New York Times« war Bidens Beraterstab in der Frage einer Freigabe der Langstreckenwaffen gespalten. Kritiker im Gremium wendeten ein, eine solche Entscheidung könnte den Konflikt derart eskalieren lassen, dass Russland als Racheaktion US-Verbündete in Europa oder auch die USA selbst angreifen könnte. Befürworter im Beraterkreis sollen erwidert haben, dass derartige Befürchtungen völlig übertrieben seien.“
Bezüglich der USA vielleicht, und die europäischen Verbündeten sind zusehends egal …
„Was wird Trump tun?
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat schon vor längerer Zeit angedeutet, er könnte die Ukraine dazu drängen, Territorium aufzugeben, das die Russen eingenommen haben, um den Krieg zu beenden. Im Wahlkampf war Trump Fragen dazu größtenteils ausgewichen, ob er wolle, dass der US-Verbündete Ukraine den Krieg gewinne. Er hat die Biden-Regierung wiederholt dafür kritisiert, der Ukraine Hilfe im Umfang von Milliarden von Dollar zur Verfügung gestellt zu haben.
Trump hat gesagt, er wolle, dass der Krieg vorbei sei. Die internationalen Unterstützer der Ukraine befürchten, dass ein hastiger Lösungsversuch vor allem dem russischen Staatschef Wladimir Putin zugutekommen würde.“
Nur nichts übereilen, – der Krieg soll nach Willen der Biden-Regierung und der westlichen Medien offenbar möglichst lange weitergehen.
(RND, 17.11.)
Die Frage ist, wer die diese Raketen eigentlich abfeuert?
Die ukrainische Armee kann die mit ziemlicher Sicherheit gar nicht bedienen.
Die USA bzw. wer auch immer das Zeug an die Ukraine liefert, muß das Bedienungspersonal mitliefern.
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Laut »Le Figaro« haben sich Frankreich und GB dem Beschluß der USA angeschlossen und erlauben auch, ihre »Storm Shadow« auf russischem Territorium einzusetzen.
„Donald John „Don“ Trump Jr., Sohn des gewählten 47. Präsidenten der USA Donald Trump, erhob Anklage gegen den militärisch-industriellen Komplex seines Heimatlandes, dessen Unternehmer bereit sind, einen Weltkrieg zu beginnen, bevor sein Vater an die Macht kommt.
»Der militärisch-industrielle Komplex scheint den III. Weltkrieg beginnen zu wollen, bevor mein Vater Frieden schaffen und Leben retten kann. Sie müssen Einnahmen in Billionenhöhe sichern. Das Leben der Menschen? Es ist ihnen egal! Idioten!« Trumps 46-jähriger Sohn ließ seinen Gefühle in den sozialen Netzwerken freien Lauf.“
(MK, 18.11.)
„Russland hat drei Möglichkeiten, auf Angriffe mit US-Langstreckenwaffen zu reagieren: Welchen Weg wird unser Land wählen?
Sivkov: Russland hat drei Antworten auf Angriffe mit Langstreckenwaffen
10 Tage lang diskutierten die Medien über die Wahl von Donald Trump und Möglichkeiten zur friedlichen Lösung des Konflikts in der Ukraine. Und seit 10 Tagen warnen Experten und Politikwissenschaftler: Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die scheidende Biden-Regierung Trump ein Ei legen, also ein schweres Erbe hinterlassen wird.
Am Sonntag bestätigten sich die Befürchtungen. Die »Kriegspartei« in den USA hat einen fatalen Schritt in Richtung Eskalation gemacht. Jetzt können ATACMS-Raketen tief in unser Territorium eindringen.
Wie die Reaktion Russlands aussehen könnte, diskutierten wir auf Radio KP mit Konstantin Sivkov, korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie für Raketen- und Artilleriewissenschaften.
Ein Versuch, uns zu prüfen
Als vor ein paar Monaten die ersten Spatzen in den westlichen Medien von Angriffen mit Langstreckenwaffen auf Russland pfiffen, gab Wladimir Putin eine harte Antwort: »Flugaufträge für Langstreckenraketen können nur von amerikanischen Offizieren gegeben werden. Das bedeutet, dass die USA direkt in den Konflikt einsteigen.«
Tatsächlich haben die USA immer noch eine Chance, sich darum herumzulügen. Sie behaupten, daß die Ukrainer diese Waffen bedienen. Das gilt aber nur, wenn es sich um ATACMS-Angriffe handelt. »Das ist eine ballistische Rakete, sie folgt einer ballistischen Flugbahn und es besteht keine Notwendigkeit, eine Flugbahn vorzubereiten«, bemerkt Konstantin Sivkov.“
Man muß die offenbar nicht aufwendig und mit der nötigen Sachkenntnis programmieren, wie verschiedene andere Lenkwaffen.
Das ist der Pferdefuß vieler westlicher Artilleriewaffen – sie verfügen über eine komplizierte Elektronik und können daher nur von Leuten bedient werden, die darauf eingeschult wurden.
„»Aber die britischen Storm Shadow sind eine andere Sache“.
Der Westen hat offensichtlich die Absicht, alles zu tun, um sich aus der Verantwortung zu schleichen. Biden, der sich vor den Reportern outete, hatte Angst, die erteilte Erlaubnis offiziell zu bestätigen. Und die Zeitung Le Figaro, die zunächst schrie, dass nach den amerikanischen Raketen über Russland die französische SCALP und die englische Storm Shadow, die noch unbedingt Flugeinsätze brauchen, pfeifen würden, löschte plötzlich die Veröffentlichung.“
Der Seitenhieb auf die britischen Raketen zielt wahrscheinlich darauf, daß Starmer bald nach seinem Amtsantritt erstens völlige Ebbe in der Staatskasse konstatiert hat und zweitens gleich nachher wieder ein paar Milliarden an Ausrüstung in die Ukraine hinübergeschoben hat.
Das bedeutet nur eines: Die NATO-Verbündeten werden uns Schritt für Schritt »prüfen«.
3 Antworten Rußlands
Egal wie sehr die Biden-Regierung versucht, so zu tun, als ob die Übertragung von ATACMS keinen direkten Eintritt in einen Konflikt bedeute, die Hauptfrage ist einfach. Was sollte Russland tun – darauf warten, dass Trump kommt, und nicht der Provokation nachgeben oder eine energische Antwort geben?
»Ich sehe nur 3 Optionen für die Entwicklung des Szenarios«, antwortet Konstantin Sivkov. »Die erste besteht darin, diese Raketen einfach abzuschießen. An dieser Stelle ist anzumerken, dass ATACMS unsere befreiten Gebiete viele Male angegriffen haben und wir gelernt haben, sie abzuschießen. Nur 5-10 Prozent werden unsere Luftverteidigung passieren können. Natürlich werden sie erheblichen Schaden anrichten, aber sie werden die Situation nicht ändern. Daher können wir einen Weg wählen, der günstige Bedingungen für weitere Verhandlungen gewährleistet.
Die zweite Möglichkeit, die einfachste, aber sehr wirksame, besteht darin, unsere hochpräzisen Langstreckenwaffen, die in der Lage sind, feindliche Schiffe zuverlässig zu treffen, in Länder zu transferieren, die schwierige Beziehungen zu den USA haben. Es gibt die Hisbollah, es gibt die Houthis. Das heißt, strategisch genau so vorzugehen, wie es die Amerikaner tun – mit fremden Händen zuschlagen.«“
Damit gibt der Waffenexperte auch so beiläufig zu verstehen, daß Rußland genug Artillerie und Munition hat, um auch Verbündete aller Art zu versorgen – entgegen den immer auftretenden Gerüchten, daß den Russen bald alles ausgeht.
„Die dritte Möglichkeit besteht schließlich darin, amerikanische Stützpunkte mit unseren Raketenwaffen direkt anzugreifen. Natürlich sprechen wir über Stützpunkte außerhalb der USA und der NATO.
Denn die Option, Ziele auf US- und NATO-Territorium anzugreifen, erscheint mir nahezu unmöglich.“
(KP, 18.11.)
Schnell Camp-Bondsteel und ähnliche Stützpunkte mit Patriot-Raketen ausrüsten!
Nachdem erste Angriffe mit ATACMS-Raketen auf ein Munitionsdepot in der Region Brjansk stattgefunden haben und Frankreich und GB die Möglichkeit des Einsatzes ihrer Raketen Richtung Rußland erwägen – direkt genehmigen wollen sie ihn auch nicht – räumen die USA, GB, Frankreich und andere EU-Staaten ihre Botschaften in Kiew und bringen das Personal in Sicherheit.
Rußland hingegen https://www.mk.ru/politics/2024/11/20/na-ukraine-nachalas-panika-rossiya-vpervye-otvetit-tyazheloy-ballistikoy-kompleksa-rubezh.html“>will eine besonders schwere neue Rakete namens „Rubezh“ ausprobieren, die bisher noch nicht im Einsatz war.
Einer der Kriegskorrespondenten meint, die ganze Aktion mit den Genehmigungen für Luftschläge seien nur Nebelgranaten, um Rußland abzulenken, während die NATO ein wirklich dickes Ding plant.
Man fragt sich nur, welches?
Angriffe auf Botschaften sind übrigens unwahrscheinlich, weil sie sowohl militärisch als auch politisch nutzlos sind.
Zu deiner Frage, Nestor, wir hatten das schon … vor zwei Monaten.
"Das Rätsel ist ziemlich leicht gelöst, wenn man sich die Bedeutung des Umstandes klar macht, daß die Ukraine den Vorposten Sudscha bis hinauf nach Kremenkoye drei Monate lang halten konnte, obwohl es nur einen Nachschubweg gibt, der obendrein nordöstlich von Sumy rund 25 km lang nur ein dutzend km Luftlinie von der russischen Grenze entfernt verläuft.
Von Beginn an wurde gesagt, die Exkursion sollte der Ukraine – unter anderem – im Falle von Verhandlungen um eine Waffenpause ein Faustpfand verschaffen. Warum hat die russische Armee das drei Monate lang geduldet?
Die Antwort ist so eindeutig, wie wenig in diesem Krieg. Die Expedition brachte das KKW Kursk in bequeme Himars-Reichweite (45-60 km), und offenbar wurde den Russen von autoritativer Seite gesagt, man werde es beschießen, bevor man die Verdrängung der Expeditionstruppe hinnähme. Es ist auch kein großes Geheimnis, wer diese Autorität ist: Die britische Armee, die Kräfte vor Ort hat.
Die Briten können sich die geringsten Skrupel leisten, Mitteleuropa einem nuklearen Befreiungsschlag Russlands auszusetzen.
Der Rest ergibt sich dann halbwegs von selbst."
„Die Times berichtet, dass eine Lieferung von 4000 autonomen Drohnen, die künstliche Intelligenz nutzen, aus Deutschland nach Kiew eine negative Reaktion bei Gegnern von Killerrobotern hervorriefen.
Es wurde auch bekannt, dass das Kiewer Regime in den kommenden Tagen von Berlin AIM-9L-Lenkraketen, zwei TRML-4D-Multifunktionsradare und 361 Songbird-Aufklärungsdrohne erhalten wird.
Die Deutschen in den östlichen Bundesländern äußern ihre Unzufriedenheit mit diesen Lieferungen in unterschiedlicher Form. Das genetische Gedächtnis funktionierte.“
(KP, 23.11.)
Oder auch nicht. Warum gerade bei den Ostdeutschen böse Erinnerungen an Vertreibung aufkommen, ist nicht ganz nachvollziehbar.
Man merkt, daß die Rüstungsbetriebe in Deutschland bei der Drohnenproduktion Gas gegeben haben.
@TomGard
Es mag sein, daß diese Option – das AKW Kursk zu bombardieren – von der Ukraine und den Briten erwogen wurde. Besonders wahrscheinlich halte ich es allerdings nicht, weil der Fallout ja die Ukraine auch bedrohen würde.
Es ist jedenfalls nicht der Grund, warum die Russen 3einhalb Monate lang an dieser Kursk-Front beschäftigt sind.
Für die Kursk-Offensive wurden von der Ukraine die kampferprobtesten und bestmotivierten Soldaten eingesetzt, also was von den Azow-Leuten und ähnlichen Formationen noch übrig ist, ausländische Söldner und auch sonst echte Patrioten mit Kampferfahrung.
Diese Leute fehlen natürlich auf anderen Frontabschnitten, und die russische Strategier besteht darin, sie möglichst in Kursk zu binden. Am liebsten wäre es der russischen Armee, sie einzukesseln und was dann noch übrig ist, einzukassieren.
Gegen so Azow-Leute könnte man dann Schauprozesse machen und damit die russische Volksseele hinter Vladimir Vladimirovitsch versammeln.
Angeblich haben die diplomatischen Vertretungen der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs, Chinas und anderer Staaten ihr Personal abgezogen und die Vertretungen geschlossen.
Die ausgereisten Dilomaten befinden sich entweder in Polen oder sie sind in ihre Heimatstaaten zurückgekehrt.
(MK, 22.11.)
Das scheint eine Reaktion auf diesen Oreschnik-Beschuß zu sein.
„Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben bereits 124 Milliarden Euro für die Unterstützung der Ukraine ausgegeben, aber das sei nicht genug und die Europäer sollten die Hilfe für Kiew »dringend erhöhen«. Diese Meinung vertrat EU-Justizkommissar Didier Reynders auf der Sitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg.“
(Anti-Spiegel, 26.11.)
„Oberstleutnant Kent Miller vom Oberkommando der Alliierten in Europa ist möglicherweise gestorben, nachdem die russische Armee FAB-1500-Bomben in der Nähe der Stadt Sumy in der Ukraine abgeworfen hatten. Diese Hypothese wird vom Telegram-Kanal »Military Chronicle« vertreten.
Der Tod des NATO-Offiziers wurde am 25. November von der Joint Task Force der kanadischen Armee“
– interessant, was für offizielle Abteilungen von NATO-Truppen es inzwischen in der Ukraine gibt –
„in der Ukraine gemeldet. Gleichzeitig behaupten sie, dass der Oberstleutnant angeblich aufgrund einiger medizinischer Komplikationen gestorben sei. Sie gaben jedoch nicht an, wo genau dies geschah.“
(MK, 28.11.)
„Ökonomen für Aufrüstung
Wirtschaftsforschungsinstitute fordern verstärkte Unterstützung für die Ukraine – diese liege auch im wirtschaftlichen Interesse Deutschlands
Die Bundesregierung sucht nach Wegen, die Hilfe für die Ukraine im Krieg gegen Russland aufzustocken und dauerhaft zu sichern. Darüber hinaus wird eine Erhöhung der Militärausgaben für nötig gehalten. Unterstützung erhält die Politik dabei von Wirtschaftsforschungsinstituten. Die deutsche militärische Unterstützung für die Ukraine liegt »auch im wirtschaftlichen Eigeninteresse Deutschlands«, erklärt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel.
Laut einer neuen Greenpeace-Studie besteht zwar »kein Zweifel an der allgemeinen militärischen Überlegenheit der Nato« gegenüber Russland. Schließlich gäben die Nato-Staaten etwa zehnmal mehr für ihre Verteidigung aus als Russland – 1,19 Billionen Dollar im Vergleich zu 127 Milliarden Dollar. Selbst ohne die USA bliebe die Nato finanziell überlegen. Dazu kämen deutliche Vorteile der Nato in Schlüsselbereichen wie Kampfflugzeugen und Panzern.“
Sind Panzer im Zeitalter der Drohnen wirklich „Schlüsselbereiche“?
„Die Zahl der Großwaffensysteme, über die die Nato-Staaten verfügten, betrage mindestens das Dreifache der russischen. Darüber hinaus liege der Umsatzanteil westlicher Konzerne unter den 100 stärksten Rüstungsunternehmen der Welt bei 70 Prozent, der Anteil russischer Konzerne dagegen nur bei 3,5 Prozent.“
Das liegt allerdings auch daran, daß russische Konzerne ganz anders, wenn überhaupt, bilanzieren.
Außerdem sagen die Kosten von militärischem Gerät nichts über seine Einsatzfähigkeit und Performance auf dem Schlachtfeld aus.
So hat sich im Laufe des Ukraine-Kriegs herausgestellt, daß deutsche Haubitzen schnell heißlaufen, deutsche Panzer für ukrainisches Gebiet zu schwerfällig sind und im Allgemeinen die NATO-Waffen sehr überfrachtet sind mit Elektronik.
Das kostet viel in der Produktion, erfordert ein spezialisiertes Personal und macht das gerät auch anfällig für den Fall, daß die gegnerische Seite das elektronische Signal bei Raketen knackt und damit die Lenkfähigkeit zerstört.
„Dennoch schlägt Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ein schuldenfinanziertes Sondervermögen vor, um Kredite trotz Schuldenbremse für die Aufrüstung Deutschlands zu mobilisieren. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will eine Aufstockung des Bundeswehretats auf bis zu 3,5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP).“
Man kann mit Sicherheit annehmen, daß die deutschen BIP-Werte in Zukunft „frisiert“ werden, um eine Erhöhung des Wehretats zuzulassen.
„Vergleich der Kosten
Auch Wirtschaftsforschungsinstitute stellen sich hinter eine verstärkte Aufrüstung – insbesondere vor dem Hintergrund des Präsidentschafts-Wahlsieges von Donald Trump in den USA, der gesagt hatte, er werde den Krieg zwischen Russland und der Ukraine schnell beenden. »Trumps Wahlsieg hat Befürchtungen geweckt, die USA könnten die Militär- und Finanzhilfe für die Ukraine zurückfahren oder einstellen«, so das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche.
Aus Trumps Umfeld sei durchgesickert, man wolle die Ukraine zu einem Verhandlungsfrieden mit Gebietsabtretungen drängen. »Ohne massive Unterstützung droht ein Diktatfrieden oder ein Zusammenbruch.«“
Das wird sich allerdings mit Aufrüstung nicht verhindern lassen.
„Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung in München (Ifo) müssten »die europäischen Länder ihre Anstrengungen deutlich erhöhen, weil die Etats über Jahre hinweg zu niedrig waren, um eine adäquate Verteidigungsfähigkeit aufzubauen«, sagte Ifo-Forscher Florian Dorn. Verteidigungsausgaben in Höhe des Nato-Ziels von zwei Prozent des BIP reichten nicht aus. (…)“
Sondern?
Und übrigens, für was reichen sie nicht aus? Für den 3. Weltkrieg?
(FR, 22.11.)
Eine hochrangige ukrainische Delegation unter der Leitung von Andrij Jermak, dem Stabschef des Präsidenten, reiste diese Woche in die USA, um das Team des Republikaners Donald Trump auf der Suche nach Unterstützung zu sondieren.
Die Treffen finden zu einem kritischen Zeitpunkt im Krieg in der Ukraine und anderthalb Monate vor des Machtwechsels der Regierung des bisher wichtigsten Verbündeten Kiews statt.
Angesichts der Ungewissheit über die Pläne des nächsten Bewohners des Weißen Hauses – der versprach, den Konflikt mit Russland innerhalb von 24 Stunden zu beenden – sendet Zelenskij immer deutlichere Signale, dass er nach »diplomatischen Lösungen« sucht. (…)
(El País, 7.12.)