DIE ROLLE DER MEDIEN UND DES INTERNETS
Die Rolle der Medien im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag ist sowohl bemerkenswert in ihrer Uniformität als auch entscheidend bei der Verbreitung der Sichtweisen, die zu diesem Bombenanschlag weltweit eingenommen werden sollen. Man darf nicht vergessen, daß in Folge der Anti-Terror-Gesetze der USA die Medien praktisch unter Kriegsrecht gesetzt sind und jede Zeitung oder Internet-Site in den USA Repressalien aller Art, die ihre Existenz gefährden, zu gewärtigen hat, wenn sie etwas publiziert, das den Behörden nicht genehm ist. Sie riskieren Hochverratsprozesse, Konfiskation von Auflagen usw.
Das erklärt teilweise die Zurückhaltung der US-Medien im Publizieren von Informationen, die unangenehme Fragen aufwerfen, und die Bereitwilligkeit, sich an Panikmache und Vorverurteilung zu beteiligen.
Weniger klar ist die Motivation der internationalen Medien, es ihnen nachzutun und sich gleichsam in vorauseilendem Gehorsam der Konstruktion eines Täterbildes hinzugeben. Vor allem der getötete Tamerlan Tsarnajew wird aufgrund aller möglichen Hintergrundinformationen – deren Quelle teilweise unklar ist, die aber auf die starke Observation des FBI hinweisen – als Wolf im Schafspelz dargestellt, der Frauen unterdrückte und vor Rachegefühlen gegen Nicht-Muslime brannte.
Bei diesem Propaganda-Feldzug kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die eigentliche Beweislage äußerst dürftig ist und daher Geständnisse und Psychogramme den Mangel an Beweisen kompensieren sollen.
Es ist aber auch offensichtlich, daß sich die Flaggschiffe diverser Medienimperien oder auch mit ökonomischen Schwierigkeiten kämpfende einstige Qualitätsblätter nicht mit den US-Nachrichtendiensten, der US-Innenpolitik und der US-Justiz anlegen wollen. Die Pressefreiheit wird sehr konsequent als eine Freiheit begriffen, diejenigen Informationen zu publizieren, die die Redaktionen selber für opportun und verbreitungswürdig halten. Hier ist die Parteinahme für die überlegene Gewalt der imperialistischen Führungsmacht auf jeden Fall Grundlage der Berichterstattung.
Die einzigen Medien, die sich dem Mainstream widersetzen, sind die Asia Times, einige Blogs und Aufdecker-Seiten, sowie die Website des Kaukasus-Emirates.
Diese Website, die es sichtlich als Herausforderung begreift, soliden Aufklärungs-Journalimus zu betreiben, und zu zeigen, daß man mehr ist als ein bloßes Dschihadisten-Blattl, hat nicht nur auf die offensichtlichen Widersprüche der Berichterstattung der US-Medien hingewiesen. Sie haben auch den Eltern der beiden Verdächtigen Raum gegeben ihre Sicht der Dinge darzustellen, die meinen, ihren Söhnen sei eine Falle gestellt worden, um dann eine große Show zu inszenieren.
Auf Kavkazcenter wird auch darauf hingewiesen, daß der Onkel der Tsarnajew Brüder, Ruslan Tsarni, der sich sofort von seinen Neffen distanziert hat, als sie ins Visier der Ermittlung gerieten, höchstwahrscheinlich Mitarbeiter des CIA ist und für diesen in mehreren mittelasiatischen Republiken tätig war.
Das lenkt den Blick des Lesers auf die Immigrations- und Einbürgerungspolitik der USA, die diversen Flüchtlingen aus der ehemaligen SU, besonders aus dem Kaukasus Asyl oder Einwanderung mit der Absicht ermöglich, diese Leute dann auf Missionen aller Art als Agenten in Rußland oder den GUS-Staaten einzusetzen. Muslimische Personen bieten sich dafür aufgrund ihrer Ressentiments gegenüber Rußland besonders an. Sie sind also aus mehreren Gründen im allgemeinen Gegenstand von Observation,und stehen oft auch unter beachtlichem Druck von Seiten der Behörden.
Obwohl Kavkazcenter nur einen Teil der Artikel auch auf Englisch publiziert, den Rest nur auf Russisch, so ist diese Website als Loch in der US-konformen Berichterstattung bereits unangenehm aufgefallen.
Im US-Senat gab es eine Anhörung eines Uni-Professors, ob das Kaukasus-Emirat (das ohnehin bereits als terroristische Vereinigung eingestuft ist), eine Gefahr für die InteressenAmerikas darstelle?
Fortsetzung: Die Rolle Rußlands und die internationale Dimension der Anschläge
Kategorie: Ideologie
Die Anschläge von Boston I
DIE TSCHETSCHENISCHE SPUR
Für die Anschläge auf den Marathon in Boston wurden zwei tschetschenische Brüder verantwortlich gemacht.
Von ihnen wurde ein unscharfes Überwachungs-Kamera-Photo veröffentlicht, das die beiden nebeneinander zeigt. Das ist bis heute der einzige „Beweis“, daß sie die Anschläge verübt haben.
Folgendes wurde über ihre Täterschaft über die offiziellen Medien verbreitet:
Sie hätten 2 Tage nach den Anschlägen ein 711-store (eine Art Greißlerei-Kette) überfallen. Diese Nachricht wurde später dementiert.
Sie hätten im Rahmen einer Verfolgungsjagd einen Polizisten innerhalb des Geländes der MIT (Massachusetts Institute of Technology) erschossen. (Man weiß bis heute nicht, wie und warum.)
Sie hätten unter Waffengewalt ein Auto und dessen Fahrer entführt, der dann entkommen konnte. (Man weiß bis heute nicht, warum. Dschochar Tsarnajew hatte ein Auto, das er am Vortag aus einer Werkstatt abgeholt hatte.)
Nach einer Schießerei, bei der der ältere Tsarnajew getötet wurde, soll der jüngere ihn mit dem Auto überfahren haben (warum?) und geflüchtet sein. (Vom Beth Israel Spital wurde dementiert, daß der getötete Tamerlan Tsarnajew Verletzungen dieser Art gehabt haben soll. Er sei seinen Schußwunden erlegen.)
In CNN wurde ein Amateur-Video veröffentlicht, das angeblich Tamerlan Tsarnajew splitternackt und mit Handschellen zeigt, wie er eben in ein Polizeiauto einsteigt, und ein Augenzeuge erzählte, wie er gesehen hätte, daß ein Auto des FBI den solchermaßen Verhafteten aus dem Polizeiauto hinaus und in ein anderes Auto hineinverfrachtet haben soll.
Später wurde dementiert, daß es sich bei der betreffenden Person um Tsarnajew gehandelt haben soll.
Man kann sich dennoch des Eindrucks nicht erwehren, daß von Seiten des FBI ein starkes Interesse bestand, Tamerlan Tsarnajew nicht lebendig zu verhaften.
Dann wurde eine große Fahndung eingeleitet, bei der ein Teil Bostons oder ganz Boston praktisch unter Belagerungszustand, eine Art Ausnahmezustand gestellt wurde. Den Bewohnern Bostons wurde das Verlassen ihrer Häuser untersagt.
Den solchermaßen Gejagte wurde schließlich in einem Boot im Garten eines Hauses entdeckt und nach einer Schießerei verhaftet, nachdem der Besitzer des Gartens und Bootes die Polizei verständigt hatte. War es wirklich so schwer, ihn zu finden? fragt man sich. Oder war es ein willkommener Anlaß, einen Ausnahmezustand zu verhängen, das einmal auszuprobieren? Dann wurde der gefährliche Verbrecher noch mit einer Infrarot-Kamera geortet. Schließlich wurde er zur Aufgabe aufgefordert. Er kletterte – unverletzt und unbewaffnet – aus den Boot.
Später wurde er mit Schußverletzungen in das gleiche Spital eingeliefert, wo sein Bruder gestorben war.
Eine Menge Hausdurchsuchungen wurde gleichzeitig in Boston ohne richterlichen Befehl durchgeführt. Die Anschläge wurden offenbar als willkommener Anlaß für die Sicherheitsbehörden genommen, um bei Leuten nachzuschauen, wo man immer schon Informationen wollte.
Um das Bild vollständig zu machen, muß noch der Bericht eines Marathon-Teilnehmers erwähnt werden, der von einer großangelegten Übung der Sicherheitskräfte zum Zeitpunkt des Marathons erzählte, nach Sprengstoff schnüffelnde Hunde, auf Dächern postierte Beobachter, Mitglieder eine privaten Sicherheitsfirma. Das Publikum wurde über Lautsprecher aufgefordert, sich an diesen Maßnahmen nicht zu stören.
Eine Pressekonferenz der Bostoner Polizei wurde abrupt abgebrochen, als jemand aus der Zuhörerschaft die Frage nach dieser Übung stellte.
Dann wurde vermeldet, daß bei Hausdurchsuchungen bei den beiden Brüdern jede Menge Waffen und Sprengstoff sichergestellt wurde.
Der eine lebte in einem Studentenheim in einem mit einem zweiten Studenten geteilten Zimmer, der andere in einer kleinen Wohnung mit Frau und Kind. Da sollen solche Waffenlager angelegt worden sein?
Inzwischen wurden 3 Studenten verhaftet, die aus dem Studentenzimmer Dschochar Tsarnajews belastendes Material weggeschafft haben sollen.
Wurde vielleicht doch nichts gefunden und jetzt muß erklärt werden, warum?
Es wird auch erwogen, die Frau Tamerlan Tsarnajews der Beihilfe zu den Attentaten anzuklgen.
Ist dort vielleicht auch kein belastendes Material gefunden worden?
Dschochar Tsarnajew soll zu einem Zeitpunkt, als er nicht vernehmungsfähig war, ein umfassendes Geständnis abgelegt haben, dem das Konstrukt deutlich anzumerken ist.
Es sei daran erinnert, daß der FBI in den letzten Jahren sehr viel Mühe darauf verwendet hat, in Moscheen und muslimischen Emigrantenzirkeln irgendwelche verunsicherten jungen Leute durch Undercover-Agenten anzusprechen, aufzuhetzen, mit Sprengmaterial zu versehen und dann in flagranti zu ertappen. Diese Beinahe-Täter wurden dann als neuerlicher Schlag gegen den islamischen Terrorismus präsentiert. Im Kongreß sollen schon Stimmen laut geworden sein, die dergleichen Vorgehen für eine mißbräuchliche Verwendung von US-Steuergeldern bezeichnet haben.
Vielleicht wollte der FBI etwas wirklich Großes auffliegen lassen, um seine Tätigkeit zu rechtfertigen?
In diesem Zusammenhang sei noch auf die Aussage der Mutter Tsarnajew verwiesen, die behauptet, ihr älterer Sohn sei unter ständiger Observation des FBI gestanden, dessen Vertreter mindestens 5x bei ihnen in der Wohnung gewesen seien.
Hinweise dieser Art haben zwei Senatoren dazu veranlaßt, ein Hearing im Senat zu fordern, bei dem der FBI sämtliche Informationen offenlegen solle, die diese Behörde über die Brüder Tsarnajew besaß.
Fortsetzung: Die Rolle der Medien und des Internets
Euro-Rettung als Rettung der Kernzone
WEITERE NACHRICHTEN AUS ZYPERN
Was man in den letzten 2 Wochen über Zypern gehört hat, läßt einiges erraten darüber, wie sich die potenteren Länder der Eurozone die Rettung ihres Nationalkredites vorstellen.
1. Die Sache mit den griechischen Staatsanleihen
Im Dezember 2009 – in Österreich wurde damals gerade die Hypo Alpe Adria verstaatlicht – kauften griechische Banken in großen Mengen griechische Staatsanleihen, teilweise mit Krediten der EZB. (Standard, 5.4.) Man erinnere sich: Im Dezember 2009 war Griechenland erstmals auf BBB mit negativem Ausblick eingestuft worden. Die Käufe der zypriotischen Banken waren offenbar von der Absicht motiviert, den griechischen Staatskredit zu stützen. Damals war natürlich noch überhaupt nicht klar, wie sich die Staatsschuldenkrise entwickeln würde. Es ist jedoch zu vermuten, daß die zypriotischen Banken von der EZB und vielleicht auch anderen Stellen Zusagen erhielten, daß diese Investitionen von den Finanzinstitutionen der Eurozone abgesichert seien. Sonst hätten sie sich nämlich nicht in diesem Umfang – über 12 Milliarden – in diesen Papieren engagiert. Es ist allerdings nicht klar, in welchem Zeitraum diese gesamte Summe aufgenommen worden ist.
Im April 2010 verlor Griechenland sein drittes B, wurde somit auf Ramschstatus heruntergestuft und der große Verkauf der griechischen Anleihen begann. Um dem entgegenzuwirken, begann die EZB am 1. Mai – gleichzeitig mit der Verkündung des 1. Rettungs- und Sparpakets für Griechenland – griechische Staatsanleihen zum Nennwert aufzukaufen. Die zypriotischen Banken nutzten die Gelegenheit nicht, ihre Anleihen abzustoßen. Es waren eher französische und deutsche Banken, die sich ihrer griechischen Anleihen entledigten, die sich in Folge von Waffenkäufen Griechenlands in ihren Portfolios angesammelt hatten.
Es ist auch nicht sicher, ob alle europäischen oder zumindest Eurozone-Banken bei der EZB zu diesen Verkäufen zugelassen waren, oder ob es da Barrieren gab. Vielleicht wurde den zypriotischen Banken diese Möglichkeit gar nicht eingeräumt.
Im Sommer und Herbst 2011 wurde eine Schuldenstreichung für Griechenland verkündet. Über die Details der Umsetzung dieser Schuldenstreichung durchsucht man das Internet vergeblich, sie wurde jedoch im Vorjahr als großer Erfolg gefeiert, der Griechenlands Rückkehr an die Finanzmärkte einleiten würde – eine wirklich dicke Lüge.
Jetzt stellt sich heraus, wer für diese Unkosten aufgekommen ist:
„Während und nach dem ersten Schuldenschnitt in Griechenland hatte die zypriotische Regierung stetig darauf hingewiesen, dass dieser Haircut die nationalen Banken des Landes in Gefahr bringe. Die zypriotischen Banken waren massiv in Griechenland engagiert. Allein die zypriotischen Banken, die nun restrukturiert werden, hielten zu diesem Zeitpunkt griechische Staatsanleihen im Wert von 12 Milliarden Euro. Nach beiden Haircuts in Griechenland hatte sich das auf etwa eine Milliarde Euro Anfang 2012 reduziert.“ (Deutsche Wirtschafts-Nachrichten, 9.4.)
2. Die Sache mit den Einlagen
Erst wurde fast ein Jahr verhandelt. Man erfährt nicht, worüber, aber es hat sich inzwischen herausgestellt, warum so lange verhandelt wurde. Nicht nur russisches Kapital wurde von den hohen Zinsen in Zypern angezogen:
„Bereits Anfang 2012 hätten dementsprechend die beiden Banken (Laiki und Bank of Cyprus) in Zypern über ein Rettungspaket oder ähnliches restrukturiert werden müssen. Immerhin hatten sie einen enormen Verlust von 11 Milliarden Euro in ihren Bilanzen. Doch interessanter Weise geschah nichts. Hätte die EU so schnell reagiert wie etwa in Griechenland, hätte dies zu massiven Problemen in anderen Finanzsystemen der Eurozone geführt. Anfang 2012 hatten Banken der Eurozone, vornehmlich deutsche und französische, Einlagen in Höhe von etwa 20 Milliarden Euro auf Banken in Zypern. … In Zypern konnten die Einlagen der hauptsächlich deutschen und französischen Banken innerhalb eines Jahres um 50 Prozent auf etwa 10 Milliarden Euro gesenkt werden.“ (ebd.)
Im Vorfeld der Zypern-Stützungs-Aktion wurde groß die Propagandamaschinerie aufgefahren, vor allem in Deutschland, daß Zypern ein Geldwäscheparadies der russischen Oligarchen sei. Niemand fragte nach, warum sie denn ihre Gelder unbedingt in Zypern „waschen“ wollen, und wie das eigentlich so ist mit russischem Kapital und der Eurozone. Mit dieser Kampagne gegen angeblich „schmutzige“ Gelder und betrügerische zypriotische Banker wurde geistig das Terrain aufbereitet zum Einfrieren der Einlagen in Zypern.
Zuerst hieß es, Zypern würde 17 Milliarden benötigen und beinahe 6 davon selbst aufbringen müssen, aus den Einlagen der Banken. Dann wurde klar, daß das das Aus für den zypriotischen Bankensektor bedeutet und die beiden großen Banken daher „abgewickelt“ werden müssen. Inzwischen ist man bei einer Summe von 23 Milliarden angelangt, die irgendwie in den zypriotischen Kreditsektor gesteckt werden müssen, um eine Zahlungsunfähigkeit Zyperns zu verhindern. Es ist nicht sicher, ob es bei dieser Summe bleibt.
Abgesehen von den 10 Milliarden, die deutsche und französische Geldinstitute nach obiger Quelle immer noch in Zypern geparkt haben – es wird vermutet, daß sie sich nicht bei den beiden abzuwickelnden Banken befinden – haben sich offenbar auch andere Überraschungen aufgetan, als man die angeblichen russischen Schwarzgeldkonten abräumen wollte. Es scheinen nämlich hauptsächlich Einlagen von Bürgern der EU aufgetaucht zu sein. Deren Enteignung würde jedoch nicht so glatt über die Bühne gehen wie die von Russen oder Ukrainern. Es ist auch durchaus möglich, daß sich Bürger Israels oder arabischer Staaten unter den Konteninhabern finden – auch hier würde das Einkassieren der Gelder zu diplomatischen Verwicklungen führen, wenn nicht zu mehr.
Völlig unklar ist die Stellung Großbritanniens, und inwiefern die ehemalige Kolonialmacht Zyperns sowohl als Einleger als auch als Aktionär der zypriotischen Banken engagiert war. Das absolute Stillschweigen der britischen Regierung gibt Raum für viele Deutungen.
Aber es wird sich ja in den nächsten Wochen sicher noch einiges herausstellen.