DIE KONFRONTATION DER GROSSMÄCHTE IM RAHMEN DES UKRAINE-KRIEGES
Reaktionen auf die Konfrontation NATO-Rußland und neue Initiativen und Konstellationen rund um die Neugestaltung der Kräfteverhältnisse sollen hier ihren Platz haben.
DIE KONFRONTATION DER GROSSMÄCHTE IM RAHMEN DES UKRAINE-KRIEGES
Reaktionen auf die Konfrontation NATO-Rußland und neue Initiativen und Konstellationen rund um die Neugestaltung der Kräfteverhältnisse sollen hier ihren Platz haben.
IMPERIALISMUS, NATIONALISMUS UND PROPAGANDA RUND UM DEN UKRAINE-KRIEG
Es ist wieder einmal nötig, zu diesen Themen eine Pinnwand zu erstellen, da es offenbar viel Interesse daran gibt und auch genug Material.
Ich werde mich hier wenig einbringen, aber ich bin überzeugt, andere werden das schon übernehmen.
Vor allem, da der Blog von Neo jetzt verschwunden ist, bleibt sein Fanclub offenbar mir. 🙂
ANGEBLICHER WELTHUNGER
Die Hysterie um die Lebensmittelknappheit im Jahr 2023 ist ein Schmarrn: Wer profitiert davon, die Welt mit Hunger zu bedrohen, und wie wird das enden?
Der Präsident des russischen Getreideverbandes ist sich sicher, dass die Nahrungsmittelpanik im Westen von denen geschürt wird, die „an der Ukraine“ Geld verdienen wollen.
Die angeblich bevorstehende Nahrungsmittelknappheit und Hungersnot sind nichts weiter als Informations-Unsinn, aus dem eine Reihe westlicher Länder Kapital zu schlagen versuchen. Dieser Meinung ist der Präsident des Russischen Getreideverbandes Arkadij Zlochevskij.
All diese aufgeblasene Informationshysterie zum Thema der kommenden Hungersnot hat nur ein Ziel – die Preise zu erhöhen. Es ist dieses Preiserhöhungsspiel, das zu echten Bedrohungen für die weltweite Ernährungssicherheit führt. Denn die physische Versorgung, die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln sei nicht gefährdet, eine mögliche Verknappung sei einfach nicht gegeben und die wird es nicht geben, meint der Experte.
Zlochevskij zitiert Äußerungen westlicher Politiker, dass „die Getreidereserven der Welt nur für zehn Wochen reichen werden – oh, eine Katastrophe!“
Diese an die Wand gemalte Bedrohung ist seiner Meinung nach absolut lächerlich.
Nach den Empfehlungen der FAO sollten Vorräte mindestens 17% des weltweiten Verbrauchs betragen. Rechnet man diese 17% des Jahresverbrauchs in Wochen um, kommt man auf etwa neun Wochen. Das heißt, „die katastrophal niedrigen Lagerbestände“ sind sogar höher als die offiziellen Empfehlungen der UN-Ernährungsorganisation.
Die Informationskanäle des US-Landwirtschaftsministeriums, des US-Getreiderats, der FAO und anderer heizen die Situation an, um das Getreide bis zum Ende der Saison gewinnbringender zu verkaufen. Wir sehen dieses Bild Jahr für Jahr. Und jetzt wird es auch noch durch die Situation in der Ukraine angeheizt, sagt Zlochevskij.
Aus der gleichen – durchaus eingespielten – Quellen stammen seiner Meinung nach die Schreie, dass es dringend notwendig sei, der Ukraine beim Export von 20 Millionen Tonnen Getreide zu helfen.
„Meiner Meinung nach werden sie einfach von den Interessen der europäischen Länder diktiert, mit diesem Getreideexport Geld zu verdienen. Der Transit geht durch ihr Territorium, die Verschiffung erfolgt durch die rumänischen Schwarzmeer- und die (polnischen) Nordsee-Häfen. All dies wird nicht kostenlos gemacht. Sie verdienen damit Geld. Und die Ukraine verliert es natürlich.“ sagt Zlochevskij.
Das Gleiche gilt für Aussagen, dass die Ukraine dieses Jahr ohne Ernte bleiben wird – und das sei ein großes Problem für den gesamten Weltmarkt:
Auch dies ist ein aufgeblasener Unsinn. Betrachten wir die grundlegenden Daten: Wintergetreide wurde in der Ukraine vor dem Herbst angebaut. Und es ist in ausgezeichnetem Zustand, genauso wie das russische. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums der Ukraine ist derzeit für mindestens 76 % der Anbauflächen eine Sommerernte zu erwarten.
Alle diese „Panikspiele“, prophezeit Zlochevskij, werden schließlich in einem starken Einbruch der Weltgetreidepreise enden. Jetzt werden sie nach seinen Berechnungen um etwa 140 bis 150 Dollar pro Tonne über dem realen, den Kosten angemessenen Preis verkauft. Das ist der „Preis der Hysterie“.
Wie sieht es in Rußland mit der Getreideernte aus?
Die Prognosen des Getreideverbands für die zukünftige Ernte in Rußland sind weniger optimistisch als die des russischen Landwirtschaftsministeriums: 120 Millionen Tonnen Getreide, darunter 80 Millionen Tonnen Weizen (das Landwirtschaftsministerium prognostizierte 130 Millionen Tonnen Getreide, darunter eine Rekordmenge von 87 Millionen Tonnen von Weizen). Das Aussaattempo war etwas geringer als im letzten Jahr.
Aber trotz dieser Verringerung, meint Zlochevskij, wird die Ernte gut sein:
Die Winterkulturen sind in sehr gutem Zustand, die Vegetation blüht, wenn auch langsam, aber durchaus Anlaß gebend zu Optimismus. Die Speicher werden gut gefüllt werden.
Derzeit sind die Lagerbestände an verfügbarem Getreide jetzt fast 20 % höher als im Vorjahr. Die Exportverkäufe sind am Laufen, allein im Mai wurden 1 Million 260 Tausend Tonnen Weizen aus Rußland exportiert.
Große Reserven scheinen in der aktuellen Situation eine gute Sache zu sein. Aber laut Zlochevskij ist das nicht so:
„Die Preise auf dem Inlandsmarkt beginnen ziemlich stark zu fallen. Der Preis für Weizen der 4. Klasse ist im vergangenen Monat von 16.000 auf 14.900 gefallen. Es gab viele Gespräche über die Notwendigkeit, in der aktuellen Situation mehr Reserven zu halten. Aber jetzt üben diese Vorräte Druck auf den heimischen Markt aus. Wir müssen Platz für eine neue Ernte schaffen. Dadurch steigt das Angebot und die Binnennachfrage ist begrenzt. Was bedeutet fallende Preise? Das ist weniger Geld in den Taschen der Bauern, sie können das Arbeitstempo des letzten Jahres für die Aussaat nicht halten (obwohl das Landwirtschaftsministerium von einer Rekordsumme an Subventionen für die Aussaat spricht – Anm. d. Red.).
Bisher ist das Problem nicht so akut. Aber bezüglich der Wintersaat im Herbst kann es schon zu einer Verringerung der Aussaat kommen.“
___________________________
Man merkt an diesen Informationen, daß es die Marktwirtschaft und die Medien sind, die zumindest zu einem Teil die Inflation der Lebensmittel und die Probleme der Versorgung verursachen – und gar nicht der Krieg in der Ukraine.
Getreide wäre genug da, aber es ist, wie alles andere auch, ein Mittel der Bereicherung für diejenigen, die damit handeln.
Die derzeitige Politik Rußlands ist, den Hafen von Mariupol zu reparieren und für den Getreideexport desjenigen ukrainischen Getreides zu verwenden, das sich in Speichern oder auf dem Gelände derjenigen Territorien befindet, die unter russischer Oberhoheit sind – der große Teil des Donbass, und Teile der Regionen von Cherson und Saporoschje.
Derzeit wird bereits einiges an Getreide über Sevastopol exportiert, die Wiederherstellung des Mariupoler Hafens dürfte in einigen Wochen abgeschlossen sein.