Neues vom Coronavirus

CORONASTATISTIKEN OKTOBER UND ALLGEMEINE PANDEMIE-LAGE
Hier sind wieder einmal die sicherlich sehnlichst erwarteten Statistiken und ein allgemeiner Rundblick zur Pandemie-Lage weltweit.
Seit dem letzten Mal hat sich einiges getan. Die Liste ist länger geworden, manche Staaten drängen sich geradezu hinein.
Die Spitzenreiter halten ihre Position – Belgien hat weiterhin die höchste Todesrate Europas, weltweit führt Peru.
In Europa drängen die osteuropäischen, ex-sozialistischen Staaten nach vorne, die die erste Welle des Coronavirus relativ gut überstanden hatten.
Am schwersten betroffen ist derzeit Moldawien, wo bisher anscheinend kaum irgendwelche Maßnahmen ergriffen wurden.
Rumänien schließt sich an, hier haben sicherlich die ausgeflogenen Erntehelfer und sonstige rückkehrende Gastarbeiter zum Ernst der Lage beigetragen. Rumänien konnte es sich nicht leisten, die Ein- und Ausreise zu verbieten: Die Arbeitsmigranten und das von ihnen heimgebrachte Geld machen einen guten Teil der Wirtschaft Rumäniens aus. Nach Rumänien kam also das Virus auch per Flugzeug und Auto, allerdings aus anderen Gründen als in Österreich.
Das benachbarte Moldawien ist sicher auch über diese Ecke zu seinen hohen Infektions- und Todeszahlen gekommen.
Da nur Tschechien bereits in der letzten Statistik vertreten war, kann nur hier die Zuwachsrate ermittelt werden: Sie ist die höchste weltweit. Bezüglich der Todesrate hat Tschechien Deutschland und Österreich und sogar Rußland überholt.
Irland, das ich aufgrund niedriger Zuwachsraten bereits aus der Statistik entfernt hatte, überlegt derzeit wegen steigender Infektionszahlen die Ausrufung des Notstandes. Die Todesrate war dort deshalb relativ hoch, weil viele der Toten im völlig überforderten und unterbesetzten Gesundheitssektor zu verzeichnen waren. So hat Irland entgegen der weltweiten Situation mehr Frauen als Männer unter den Opfern zu verzeichnen – die an der Coronafront verstorbenen Krankenschwestern.
Seither ist offensichtlich nichts getan worden, um die Lage bezüglich Krankenhausbetten und Personal zu verbessern, also muß wieder zu Verboten und Lockdowns gegriffen werden.
Unter den osteuropäischen Staaten sind weiters Ungarn und die Ukraine zu erwähnen, wo die derzeitige Welle der Corona-Pandemie ebenfalls auf ein finanziell und personell sehr ausgedünntes Gesundheitswesen trifft.
In der Neuen Welt sind die USA mit ihren inzwischen 225.000 Toten bezüglich der Todesrate im Mittelfeld zu finden. An Zuwachsraten ist sie sogar weltweit ein ziemliches Schlußlicht. Das bedeutet natürlich nicht, daß dort irgendetwas besser geworden wäre, sondern überall anders hat sich die Lage verschlimmert.
Im meistbetroffenen Peru liegt die Zuwachsrate immerhin hinter derjenigen einiger europäischer Staaten, wie Tschechien, Großbritannien und Spanien, und knapp vor Italien.
In Argentinien schießen sowohl Infektions– als auch Todesrate weiter nach oben, die dortige Politik vermittelt – mehr noch als die EU-Regierungen – den Eindruck völliger Ratlosigkeit. Dort haben sich die Regierungen oft an der Vorgangsweise Europas oder der USA orientiert, von dort kommt allerdings nichts Vernünftiges, nach dem man sich richten könnte.
In Bolivien bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung sich bald des Gesundheitswesens annehmen wird. Genauso wie die argentinische wäre sie gut beraten, sich in dieser Frage an Kuba zu wenden. (Genaugenommen könnten sich die meisten Regierungen der Welt dort Rat und Hilfe holen, das wollen sie aber nicht.)
In allen lateinamerikanischen Staaten, überhaupt in Amerika, also auch den USA und Kanada, sind die Zuwachsraten bei den Todeszahlen zurückgegangen, der Pandemie schreitet also weniger aggresiv voran als noch vor 2 Wochen.
Hervorzuheben ist Mexiko, das die USA an Letalität überholt hat.
Außerhalb Europas und der USA ist nach wie vor am schwersten betroffen der Iran, und von neuem mit steigenden Zahlen. Erst wurde die Krankheit geleugnet, bis sie sogar das höchste Gremium, den Wächterrat erreicht hatte.
Dann wurden nur sehr halbherzige Einschränkungen verhängt, der Feiertag der Islamischen Revolution im Februar und das Noruz-Frühlingsfest im März wurden ausgiebig begangen, es folgten religiöse Feiertage, die natürlich im Iran ebenfalls staatstragende Funktion haben, und allesamt mit Aufmärschen und Menschenansammlungen einhergehen. Das Coronavirus hatte reichlich Gelegenheit zur Verbreitung.
0,000945640457526 Belgien
0,000737828191508 Spanien
0,000674864586806 UK
0,000619612647008 Italien
0,000576707690440 Schweden
0,000515516546505 Frankreich
0,000474533999164 Moldawien
0,000409526792687 Holland
0,000395223300115 Irland
0,000317618230044 Rumänien
0,000242099513012 Schweiz
0,000224943713081 Portugal
0,000206903799792 Tschechien
0,000178850223392 Rußland
0,000154504048816 Ukraine
0,000150622813053 Ungarn

0,000120661258325 Deutschland
0,000109986851010 Österreich
0,001089495807668 Peru
0,000790485810205 Chile
0,000780188958246 Bolivien
0,000740688463608 Brasilien
0,000726951586750 Ecuador
0,000689804120208 Mexiko
0,000680955145183 USA
0,000640194953269 Argentinien
0,000633084876172 Panama
0,000621652221472 Kolumbien
0,000285643780970 Honduras
0,000263070401825 Kanada
0,000206464196155 Dominikanische Republik
0,000398727295139 Iran
0,000317733199044 Südafrika
0,000270238072797 Irak
0,000117840182232 Türkei
0,000085893953931 Indien
Zuwachsraten:
Tschechien + 0,000114591427509

Argentinien + 0,000112587320619
Iran + 0,000052848236967
Kolumbien + 0,000048488873275
Mexiko + 0,000039650347827
Spanien + 0,000038704557813
Chile + 0,000035279383986
Brasilien + 0,000034291001445
Bolivien + 0,000031857339765
Panama + 0,000027423577978
Italien + 0,000025223933351
Peru + 0,000025930467612
Rußland + 0,000025000495653
Südafrika + 0,000021317509291
Ecuador + 0,000021137363911
USA + 0,000015618781547
Honduras + 0,000012959058306
Indien + 0,000007391282925
(Die fettgedruckten Zahlen & Staaten bezeichnen solche, die andere seit der letzten Statistik überholt haben.)
Die Hoffnungen auf eine Impfung, die alles gut macht, sind inzwischen schon sehr gedämpft. Es hat sich nämlich erstens herumgesprochen, daß Impfungen gegen Grippe höchstens zu 60 % wirken, also keine 100-ige Immunität erreicht werden kann, wie z.B. gegen Pocken oder Tetanus.
Zweitens scheinen auch bezüglich der Entwicklung einer Impfung mißliebige Staaten wie Rußland und China die Nase vorn zu haben, deren Impfstoff aus politischen Gründen von westlichen Regierungen nicht angekauft werden, aber etwaigen kapitalismus-kompatiblen Impfstoffen aus den USA oder der EU weltweit Konkurrenz machen wird.
Aus den Labors westlicher Pharma-Riesen ist nach derzeitigem Stand vor Mitte nächsten Jahres nichts zu erwarten.
Auch bezüglich medikamentöser Behandlung sind keine besonderen Fortschritte zu verzeichnen. Angesichts dessen ist das vor 4 Jahren gegen Ebola entwickelte, mäßig erfolgreiche Remdesivir das einzige Medikament, das derzeit eingesetzt wird. (Außer man will, wie von Trump vorgeschlagen, mit Desinfektionsmittel gurgeln.)

Coronavirus-Lage August 2020 ff.

RUNDBLICK UND STATISTIKEN
Die Todesraten-Statistik – Tote pro Kopf der Bevölkerung – sieht derzeit so aus:
0,000864198157252 Belgien
0,000625448272800 UK
0,000615090369941 Spanien
0,000588497597644 Italien
0,000563248595582 Schweden
0,000454435538041 Frankreich
0,000373173115996 Irland
0,000360945729863 Holland
0,000232801404014 Schweiz
0,000170660377358 Portugal
0,000113278389615 Rußland
0,000111643227060 Deutschland
0,000082349705608 Österreich
0,000896393856272 Peru
0,000625355532260 Chile
0,000555458519407 Brasilien
0,000545622755143 USA
0,000482520092470 Mexiko
0,000471449487555 Panama
0,000426509313669 Bolivien
0,000376804133175 Kolumbien
0,000374739402363 Ecuador
0,000241220437665 Kanada
0,000190247687897 Honduras
0,000177741191373 Argentinien
0,000151388501904 Dominikanische Republik
0,000258397683264 Iran
0,000226467628313 Südafrika
0,000074667791762 Türkei
0,00004382016284 Indien
Zuwachsraten:
Kolumbien + 0,000045691438278
Bolivien + 0,000044491978764
Peru + 0,000042993355558
Argentinien + 0,000034411625419
Brasilien + 0,000030991247864
Mexiko + 0,000027944128688
Panama + 0,000025622254759
Chile + 0,000023443719681
USA + 0,000019401008599
Südafrika + 0,000018097953707
Ecuador + 0,000015693768821
Honduras + 0,000015137051298
Iran + 0,000010672336542
Indien + 0,000004786942646
Rußland + 0,000003669735064
Schweiz + 0,000002139880148
UK + 0,000001038600569
Schweden – 0,000000580968124
Belgien – 0,000007873047287
Lateinamerika ist auf dem besten Weg, Europa an Opfern zu überholen.
Peru hat bereits den europäischen Spitzenreiter Belgien hinter sich gelassen, und beim Fortschreiten der Krankheit haben sich Kolumbien und Bolivien an die Spitze gesetzt.
Den bolivianischen Putschisten kommt die Coronavirus-Epidemie sehr recht. Erstens räumt sie Leute weg, die ihnen sowieso im Weg sind – indigene Land- und Stadtbewohner – und zweitens gibt sie ihnen die Möglichkeit, die Wahlen, die sie wegen Zerstrittenheit untereinander nicht gewinnen können, mit Berufung auf die Ansteckungsgefahr immer weiter zu verschieben.
An Zuwachsraten haben viele lateinamerikanische Staaten die USA überholt, wo die Zunahme der Corona-Toten etwas schwächer geworden ist.
Laut Der Zeitung „El País“ soll Spanien über 44 000 Corona-Tote aufweisen, was natürlich in diesen Statistiken nicht aufscheint. Offiziell hat Spanien knapp 29 000 Coronavirus-Opfer.
In Europa gehen zwar in verschiedenen Staaten die Infektionszahlen in die Höhe, aber aus verschiedenen Gründen die Todeszahlen kaum. Entweder die Maßnahmen haben einen Effekt, oder aber die derzeit von Infektionen betroffene Altersgruppe ist bezüglich ihres Immunsystems besser gerüstet, oder aber das Virus hat zu einer harmloseren Variante mutiert.
Einzig und allein die Schweiz hat eine etwas höhere Zuwachsrate.
Bei der derzeitigen Debatte in Irland über das Management der Corona-Pandemie stellt sich heraus, daß die vergleichsweise hohe Todesrate in Irland auf viele Ansteckungen und Todesfälle im völlig überlasteten Gesundheitsbereich zurückzuführen ist.
Weil alles so gut läuft, haben Schweden und Belgien Tote wieder auferstehen lassen und manche Corona-Toten wieder aus ihrer Statistik entfernt. Ob die vorigen oder die jetzigen Zahlen verläßlicher sind, bleibt der Fantasie überlassen.
Zur Ergänzung noch eine Statistik der absoluten Todeszahlen:
Die Zahlen beziehen sich auf:
Land – Ansteckungen – erfaßte Infizierte pro Kopf der Bevölkerung – ausgewiesene Corona-Tote – Tote pro Infizierte
1 USA – 5.821.819 – 1,759% – 179.708 – 3,09%
2 Brasilien – 3.717.156 – 1,749% – 117.665 – 3,17%
3 Mexiko – 573.888 – 0,445% – 62.076 – 10,82%
4 Indien – 3.310.234 – 0,240% – 60.472 – 1,83%
5 UK – 330.967 – 0,488% – 41.552 – 12,55%
6 Italien – 263.949 – 0,437% – 35.463 – 13,44%
7 Frankreich – 291.374 – 0,446% – 30.549 – 10,48%
8 Spanien – 419.849 – 0,898% – 28.971 – 6,90%
9 Peru – 607.382 – 1,842% – 28.001 – 4,61%
10 Iran – 365.606 – 0,435% – 21.020 – 5,75%
11 Kolumbien – 572.243 – 1,125% – 18.184 – 3,18%
12 Rußland – 968.297 – 0,664% – 16.638 – 1,72%
13 Südafrika – 615.701 – 1,038% – 13.502 – 2,19%
14 Chile – 402.365 – 2,105% – 10.990 – 2,73%
15 Belgien – 83.030 – 0,716% – 9.879 – 11,90%
(Quelle)
Diese hier verwendete Todesrate im Verhältnis zu den Ansteckungen kann bei hoher Letalität, wie z.B. in Mexiko, entweder auf eine weitaus höhere, aber nicht erfaßte Infektionsrate zurückzuführen sein als auch auf eine größere Aggressivität des Virus, einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand (Mexiko hat z.B. die höchste Rate von Übergewichtigen auf der Welt) oder ein schwach ausgebautes Gesundheitswesen, das den Ärmeren sowieso nicht zur Verfügung steht.
Oder auf alles zusammen.

Serie Daten und Statistiken, Teil 2

DIE STERBLICHKEIT
1. Vom Leben und Sterben im Kapitalismus

Jeder stirbt einmal. Aber ob früher oder später, macht schon einen Unterschied für die Betroffenen und ihre Umgebung aus. Es ist allgemein anerkannt, daß die Erhöhung der Lebenserwartung eine zivilisatorische Errungenschaft ist.
Aber das ist nicht so gut, wie es ausschaut. Erstens ist immer noch Luft nach oben, schon was das hohe Alter angeht, zweitens aber sagt das bloße Datum, die Quantität der Lebensjahre, nichts aus über die Qualität, mit der dieses Leben abgelaufen ist.
Eine britische Krankenschwester und Sterbebegleiterin hat einmal ein Buch geschrieben, in dem sie erzählt, daß viele der von ihr Betreuten auf dem Sterbebett gesagt haben: Kämen sie noch einmal auf die Welt, so würden sie versuchen, das zu tun, was sie wollen, und nicht das, was andere von ihnen erwarten.
Die Erwartungshaltung von Regierungen und Behörden ist beachtlich: Sie hätten es am liebsten, wenn ihre werten Mitbürger ihre Gesundheit nur beim Dienst an Staat und Kapital vernutzen und nicht mit Lastern aller Art wie Rauchen und Saufen; gesunde Sportarten treiben, anstatt mit Extremsportarten zu verunfallen, und sich stabil reproduzieren. Also 2 Kinder in die Welt setzen und die ordentlich und anständig ernähren und erziehen.
Zum Mißfallen vieler Beamter und Politiker tun die Leute das jedoch nicht und belasten deshalb das Gesundheitswesen, was stöhn! stöhn! Steuergeld kostet.
Über die Ausgaben, an denen auch andere Interessierte wie Pharmakonzerne hängen, wird genau Buch geführt und immer wieder gejammert, daß das alles viel zu viel kostet. Ein Präsident der Weltmacht Nr. 1 ist daran gescheitert, seinen Bürgern eine erschwingliche Krankenversorgung einzurichten, während unter seiner Regierungszeit immerhin einige Kriege und Bombardements stattfanden, was die US-Staatskasse sicher auch einiges gekostet hat.
Zur Pflege der Volksgesundheit gehört auch das Sammeln von Daten über die Häufigkeit verschiedener Gebrechen, und die Todesrate. Wenn sich eine tödliche Krankheit häuft, wie z.B. jetzt das Coronavirus, so werden dagegen Maßnahmen ergriffen. Ansonsten gibt es Empfehlungen zu Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen.
Im Großen und Ganzen ist es jedoch gerade angesichts der medizinischen Kenntnisse weltweit beachtlich, wie wenig davon zur Anwendung gelangt bzw. wie wenig gesellschaftliche Maßnahmen ergriffen werden, um die Menschen gesünder zu machen.
Und diese relative Gleichgültigkeit gegenüber der Lebensqualität zeigt sich auch bei den Sterblichkeitsdaten.
2. Krankheiten überhaupt
Es gibt einen Haufen Krankheiten und Gebrechen, die die Bürger Europas befallen, gegen die aber relativ wenig gemacht wird, weil sie erstens nicht allzu häufig sind, und zweitens nicht unbedingt tödlich. Dazu gehören die Erkrankungen des Nervensystems, wie Multiple Sklerose, Epilepsie, Parkinson u.a. Weder ist das Erforschen dieser Krankheiten Chefsache, noch werden Maßnahmen ergriffen, um ihr Auftreten zu reduzieren.
Dann gehören weiters Autoimmunerkrankungen und solche des Stoffwechsels, die zwar schon lange existieren, aber auch heute noch bestenfalls mit irgendwelchen symptomschwächenden Medikamenten behandelt werden.
Dann die Atemwegserkrankungen, Magengeschwüre, usw.
Schließlich gehören dazu die Krankheiten der Psyche, die inzwischen soweit als Krankheit anerkannt sind, daß Therapien und Medikamente vom öffentlichen Gesundheitswesen getragen werden, bezüglich deren Ursachen und der möglichen Vermeidung Psychologie und Medizin jedoch völlig im Dunklen tappen.
Beliebt sind hier wie auch bei „gewöhnlichen“ Krankheiten die Behauptungen, etwas sei „erblich“ oder „genetisch“, um sich um genauere Nachforschungen herumzudrücken.
Es kennt doch jeder von uns: Man selber oder ein Verwandter erkrankt, man geht zu einer Reihe von Ärzten und meistens kriegt man eine Reihe von Pillen oder Salben, bestenfalls noch eine Überweisung zu einem Kuraufenthalt. Sowohl was Diagnose, als auch Ursachenforschung und Behandlung angeht, ist Eile und schnelle Abfertigung angesagt. Meistens noch mit der Aufforderung garniert, weniger zu rauchen, zu trinken und mehr Bewegung zu machen.
Die einen sind dergleichen Behandlung schon so gewohnt, daß sie sich freuen, das Medikament um die Rezeptgebühr zu kriegen.
Die anderen sind sie satt und laufen zu Alternativmedizinern, die von Behörden und guten Staatsbürgern als Kurpfuscher abqualifiziert werden.
Eine ähnliche gesellschaftliche Haltung wird zu Tod und Todesarten eingenommen. Das zeigt sich auch in der Datenerfassung und den Sterblichkeitsstatistiken.
3. Obduktionen und Todesursachen
In Deutschland werden angeblich 1-2% aller Toten obduziert. Vermutlich ist 1% schon zu hoch gegriffen. In Italien werden Autopsien überhaupt fast nur an vermuteten Mordopfern festgenommen, bei normalen Verstorbenen sind sie ganz ungewöhnlich.
Die Obduktion findet in Österreich statt, wenn die Ärzte selbst sie für geraten ansehen, oder wenn sie gerichtsmedizinisch verordnet wird. In diesen Fällen tragen das Spital oder irgendwelche Behörden die Kosten.
Wollen die Angehörigen eine Obduktion vornehmen lassen, so müssen sie selber die Kosten tragen, die z.B. in Österreich so um die 3000 Euro liegen. Diese Fälle sind also eher selten.
Aber allgemein kann man sagen, daß Autopsien in der EU eine Ausnahme darstellen, es muß etwas Besonderes eintreten, damit überhaupt eine vorgenommen wird.
Wenn manche Zweifler sich heute beschweren, daß anläßlich der angeblichen Coronavirus-Toten so wenige Autopsien vorgenommen werden, so kann man feststellen, daß gerade nie so viele Autopsien vorgenommen wurden wie derzeit.
Es wird angenommen, daß jeder 2. Mord in Deutschland unentdeckt bleibt, weil an dem Opfer keine Obduktion vorgenommen wird.
Das ist aber weniger an einem Vertuschungsinteresse gelegen, als an dem Prinzip, das Gesundheitswesen nicht mit „unnötigen“ Ausgaben zu belasten, und einer gewissen abgeklärten Gleichgültigkeit, auch Resignation gegenüber den Todesursachen allgemein.
Bei den Todesursachen gibt es die 2 Stars Krebs und Herz-Kreislauf-Versagen.
Während der Krebs immerhin diagnostiziert und behandelt wurde, die Todesursache also eine gewisse Übereinstimmung mit der Krankheit aufweist, die zu ihr geführt hat, so sind das Herz und das Gehirn meistens die letzten Stationen, an denen der Körper seinen Geist aufgibt. Alkoholismus, Depressionen, Lungenkrankheiten oder Leberzirrhose, alles im Zusammenhang mit stark wirkenden Medikamenten, münden meistens in einem tödlichen Herzinfarkt. In der Todesursage „Herzversagen“ oder „Gehirnblutung“ sind jedoch diese ganzen Verlaufsformen gelöscht. Die Krankengeschichte landet im Mist, um die Buchhaltung zu entlasten.
Als dritthäufigste Todesursache macht der Diabetes Fortschritte. In Deutschland soll angeblich jeder 5. daran sterben, weltweit angeblich jeder 10. Auch hier sind die Statistiken und Angaben mit Vorsicht zu genießen und allein deswegen umstritten, weil oft Ärzte der betroffenen Fachgebiete die „offiziellen“ Statistiken hinterfragen, weil sie die Wichtigkeit ihres Faches herausstreichen wollen.
Der Diabetes als Stoffwechselkrankheit ist eindeutig eine Folge anderer Faktoren (Ernährung, Lebensumstände, Bewegung, Depressionen), die aber in dieser Diagnose auch gelöscht, und die Betroffenen auf Diät und Insulin gesetzt werden.
Schließlich ist es auch denkbar, daß in Kliniken, die sich auf bestimmte Krankheiten spezialisieren wollen, dergleichen Fälle häufiger diagnostiziert werden, um an die benötigten Mittel aus den Versicherungstöpfen zu kommen.
Auf einem anderen Blatt stehen die Selbstmorde. Da ist es wieder so, daß die lokalen Behörden es nicht gerade als Ruhmesblatt ihrer Gemeinden ansehen, wenn sich die Leute massenhaft umbringen und Selbstmorde, wenn möglich, lieber als Unfall, Herzversagen oder „Todesursache unbekannt“ qualifizieren.
Auch so sind die Selbstmorde z.B. in Italien die häufigste nicht mit einer Krankheit verbundene Todesart, noch vor Unfällen und Morden.
Angesichts der überall in Europa (und vermutlich auch anderswo) ansteigenden Selbstmordraten ist es auffallend, wie wenig Beachtung diesem Umstand gewidmet wird. In den Medien herrscht inzwischen völliges Schweigen dazu.
Während im in den 80-er Jahren in Österreich, das damals weltweit ziemlich weit oben auf der Skala der Selbstmorde pro Kopf der Bevölkerung stand, hin und wieder Artikel zu dem Thema erschienen und Studien erstellt wurden, liest man heutzutage kaum mehr etwas davon.
Seit der Wende ist dies eine gesellschaftliche Erscheinung, mit der sich die wissenschaftliche Welt, das Bildungswesen und die gewöhnlichen Mainstream-)Medien einfach nicht mehr beschäftigen wollen.
Man hat manchmal sogar den Eindruck, daß Behörden, Psychologen und Mediziner den Selbstmord als eine Art Entlastung des Sozialsystems betrachten, der Überflüssige, Sozialhilfebezieher, Dauerpatienten und Pflegefälle aus dem System entfernt.
4. Datenerfassung und Statistiken
Man kann anläßlich all dieser Umstände sagen, daß das Einzige, was an den Todesstatistiken verläßlich ist, die Anzahl der jährlich gemeldeten Toten ist. Das schaffen die Datenerhebungs-Zuständigen gerade noch.
Die Aufteilung der Toten auf die verschiedenen Todesursachen ist jedoch mehr als fragwürdig und kann höchstens als Annäherungs- bzw. Schätzwert betrachtet werden.
Deshalb werden von vielen als einzig verläßliche Daten zum Coronavirus diejenigen zur Übersterblichkeit angesehen.
Die wiederum sagen über den Verlauf der Coronavirus-Erkrankung der Todesopfer wenig bis gar nichts aus.
Sind sie an einem durch die virale Infektion verursachten Immunschock gestorben? An einer Überreaktion des Immunsystems? (Das war eine der wichtigsten Todesursachen bei jüngeren Leuten bei der Spanischen Grippe.) An einem multiplen Organversagen aufgrund der mangelnden Sauerstoffversorgung? An einem Herzversagen aufgrund der Überforderung des Immunsystems? An einem Herz-Kreislauf-Versagen aufgrund der Aufregung rundherum? An einer Lungenentzündung, die im Gefolge der Infektion durch das Coronavirus mit dem geschwächten Organismus leichtes Spiel hatte? (Das war eine der Haupt-Todesursachen der Spanischen Grippe, zumindest in den USA)
Fragen über Fragen, die aber inmitten der ganzen Aufregung um Lockdowns und sinkendes BIP kaum jemanden zu interessieren scheinen.
nächstes Mal: Das BIP