Ein neuer Präsident in Chile

EIN EMPÖRTER EROBERT DIE STAATSMACHT

Es sieht so aus, als ob sich das Blatt wieder wendet und in Lateinamerika wieder Leute an die Macht kommen, die sich zumindest mehr ihrer eigenen Bevölkerung verpflichtet fühlen als dem Weltmarkt, dem IWF und den USA. Fernández in Argentinien, Arce in Bolivien, Castro in Honduras und jetzt in Chile Gabriel Boric.

Die Schüler- und Studentenproteste im Jahr 2011 in Chile, bei denen Boric erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde, und auch die vorherigen Schülerproteste von 2006 richteten sich gegen das elitäre Ausbildungswesen Chiles, wie es in den Zeiten der Pinochet-Diktatur eingerichtet wurde: Für die Arbeiterklasse waren verschiedene, teilweise auch kostenpflichtige Berufsschulen und Fachhochschulen eingerichtet, und für die Eliten ein recht kostspieliges höheres Bildungswesen.
Der Zugang zu Geld entschied also über den Zugang zu den Jobs der Elite.
Außerdem befanden sich auch viele Bildungseinrichtungen und Privatschulen in den Händen der Kirche, wie z.B. des in verschiedene Mißbrauchs-Skandale verwickelten Ordens „Legionäre Christi“. Über diese Schiene konnten auch Mitglieder der Unterschicht nach oben kommen, wenn sie die nötige Demut vor dem Herrn vorweisen konnten.

Diese Proteste der Jugend hatten zur Folge, daß die traditionellen Parteien Chiles mehr oder weniger zerbröselten. Die neuen Nach-Pinochet-Generationen wollten von ihnen nichts mehr wissen. Die Christdemokraten, die Sozialisten, die Radikalen, die Kommunistische Partei und die Pinochet-nahen Parteien begannen Koalitionen zu bilden, um bei den Kommunal-, Regional und Parlamentswahlen noch irgendwie im Spiel zu bleiben. Die unzufriedene Jugend organisierte sich in verschiedenen Bewegungen und Gruppierungen, die sich auflösten, den Namen änderten oder in größeren Formationen aufgingen. Das ganze ist so unübersichtlich, daß vermutlich einige der Wähler an der Situation verzweifelten und deshalb ungültig wählten oder zu Hause blieben. Die Wahlbeteiligung war jedenfalls eher bescheiden und lag bei unter 50% beim ersten, um die 55% beim 2. Durchgang.

Die neuen Gruppierungen heißen oder hießen „Neue Mehrheit“, „Breite Front“, „Los geht’s, Chile!“, „Würdiges Chile“, „Demokratische Revolution“, „Partei Gleichheit“, „Humanistische Aktion“, „Christliche Linke“, „Libertäre Linke“, „Grün-sozialer Regionalbund“, „Fortschrittliche Partei“, „Zusammen können wir mehr“, „Sozialer Zusammenschluß“ und schließlich die jetzige Partei des Wahlsiegers: „Ich akzeptiere Würde“. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll nur einen Eindruck vom Pluralismus der chilenischen Parteienlandschaft vermitteln.

Es erinnert vage an die ersten freien Parlamentswahlen in Polen, als 29 Parteien in den Sejm einzogen und die polnischen Wähler heftige Schelte in der europäischen Presse bekamen, weil sie die Demokratie falsch verstanden und den Pluralismus zu ernst genommen hatten.

Der Wahlsieg von Boric war dadurch möglich, daß in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen außer Boric noch 3 weitere linke Kandidaten antraten, die ebenfalls das Beste für alle wollten, und 3 Parteien der Rechten. Aus beiden Lagern traten dann die stimmenstärksten Kandidaten zur Stichwahl an und da setzte sich Boric gegen den Pinochet-Anhänger, Rechtsaußen und katholischen Fundamentalisten Kast durch.

Das Programm der Partei von Boric ist ehrgeizig: In seiner Regierungszeit soll eine neue Verfassung verabschiedet werden, an der bereits eine verfassungsgebende Versammlung arbeitet, und der Staat soll wieder eine tragende Rolle in Erziehung, Gesundheitswesen und Pensions-Verwaltung spielen. Es ist im Grunde das Programm der Volksfront-Regierung aus den 70-er Jahren, das sich die Würde-Partei vorgenommen hat.

Der neue Präsident, der ähnliche junge und motivierte Leute aus der Studentenbewegung in seinem Team hat, wird diese Aufgabe sicher mit viel Schwung angehen. „Wenn Chile die Wiege des Neoliberalismus ist, wird es auch sein Grab sein“, sagte Boric während seiner Kampagne.

Die FAZ weist auf die Hindernisse für diese Pläne hin:

„Viel Spielraum hat Boric nicht, um all seine Versprechen zu erfüllen. Das Wirtschaftswachstum wird sich im kommenden Jahr laut Ökonomen wieder massiv verlangsamen oder vielleicht gar zum Stillstand kommen. Weiterhin kämpft das Land mit einer hohen Inflation und hohen Kosten und wachsenden Schulden als Folge der Pandemie. Die Wahl von Boric ist mit hohen Erwartungen verbunden, die in der ungeduldigen Bevölkerung rasch in Enttäuschung umschlagen könnten.“

Die internationale Presse ist jedenfalls recht mild mit Boric: Alle sind sicher, daß er sich die Hörndln schon abstoßen und einen ganz normalen Präsidenten abgeben wird. Es gibt viel Verständnis dafür, daß man sehr viel verspricht, um gewählt zu werden, um sich, einmal im Amt, den Sachzwängen zu beugen. Das gehört zu einer reifen Demokratie dazu, und das wissen die Wähler auch.

Man erinnere sich, was die gegenteilige Bewegung zum Abgang vieler der vorigen linken Regierungschefs auslöste: Rollback in Lateinamerika: Aus der Traum?

Pressespiegel El País, 28.11. Die niedrige Impfquote armer Länder beflügelt neue Varianten

„DIE OMIKRON-VARIANTE AUS SÜDAFRIKA IST SYMBOL DES SCHEITERNS DER WELTWEITEN PANDEMIE-POLITIK

Der Kameruner Virologe John Nkengasong, Direktor der Zentren Afrikas für Kontrolle und Vorsorge gegen Epidemien, erstellte im März eine sehr beunruhigende Prognose.
»Europa möchte 80% seiner Bevölkerung impfen« (es hält bei im Schnitt 70%), »die USA würde gerne 100% seiner Bevölkerung impfen« (und hält bei 69%). »Sie werden die Impfung durchführen, die Reisen beschränken und dann wird Afrika der Covid-Kontinent.«“

Na ja, in vielerlei Hinsicht hat sich der Herr getäuscht. Nicht nur, daß die Impfkampagne in Europa und den USA nicht so läuft wie geplant, aber wie man sieht, sind auch die Reisebeschränkungen nicht eingetreten.

„Am Freitag verkündeten die EU und die USA das Aussetzen aller Flüge aus dem südlichen Afrika auf ihr Territorium, nachdem in Botswana und Südafrika die Omikron-Variante des Virus mit 30 sehr beunruhigenden Mutationen entdeckt worden war. Nkengasong hatte recht gehabt. Die Welt war alarmiert. Die Börsen rutschten weltweit in die roten Zahlen.
Nur 3 von 100 Personen sind laut Universität Oxford in den ärmsten Ländern der Welt vollständig geimpft,“

Was heißt eigentlich „vollständig“, wenn man hört und liest, daß auch bei 2x Geimpften nach ca. einem halben Jahr die Schutzwirkung gegen das Coronavirus nachläßt und nach 8-9 Monaten vollständig weg ist?

„obwohl es Impfstoffe seit ungefähr einem Jahr gibt.
In Afrika ist der Schnitt bei 7%, wobei es Staaten gibt, wo praktisch noch niemand eine Impfnadel gesehen hat, wie Burundi (0,0025%), oder die Demokratische Republik Kongo (0,06%).
Die internationale Situation ist ein Pulverfaß, selbst für die Reichsten. Das Virus mutiert in einem fort und jeder Kranke erhöht die Möglichkeit, daß noch ansteckendere oder aggressivere Varianten des Erregers nach dem Zufallsprinzip entstehen. Nach offiziellen Zahlen gibt es wöchentlich 3 Millionen neu Infizierte, aber die WHO warnt, daß möglicherweise nur jeder 7. Infizierte entdeckt wird, da die Bevölkerung Afrikas sehr jung ist und die Infektionen oft asymptomatisch verlaufen.“

Hier wird keine Unterscheidung gemacht zwischen Erkrankten und Infizierten. Man weiß als Leser also nicht, ob jeder Infizierte oder jeder Erkrankte dem Virus zur Mutation verhelfen kann. Es steht zu befürchten, daß es die Wissenschaft auch nicht weiß.

„Der äthiopische Biologe Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO, hat sich den Mund fusselig geredet, um auf die Ungleichheit bei den Impfungen hinzuweisen. »Jeden Tag werden 6x so viele Auffrischungsimpfungen (in den reichen Ländern) injiziert, wie Erstimpfungen in den Ländern mit niedrigen Einkünften. Es ist ein Skandal!« – meinte er zuletzt vor 2 Wochen. »Das hat so keinen Sinn. Niemand ist sicher, solange wir nicht alle sicher sind«, so sein Urteil.“

Wobei sich allerdings herausgestellt hat, daß auch die „vollständige“ Impfung – was immer das heißen mag – keine Sicherheit vor der Verbreitung des Virus bietet, wie sich in den letzten Monaten in den „reichen“ Staaten der EU und den USA gezeigt hat und auch von den Virologen und Spitalsärzten vor Ort anerkannt und festgestellt wird.

„Die Virologin Nicksy Gumede-Moeletsy, vom örtlichen WHO-Büro in Brazzaville (Republik Kongo) macht darauf aufmerksam, daß die unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus das perfekte Brutbett für „sehr beunruhigende“ Varianten wie Omikron ist. »Solange wir bei einer so niedrigen Impfquote bleiben, bieten wir die Möglichkeit, daß sich die Varianten verbreiten. Afrika braucht Impfstoff.«“

Hier zeigt sich die durchschlagende Wirkung der Marktwirtschaft bzw. des Kapitalismus. Impfstoff kostet nämlich Geld. Und die „ärmsten Länder“ haben davon viel zu wenig, deshalb heißen sie ja auch so.
Vor einigen Monaten, am Anfang der Impfkampagne, gab es das Jammern von linken Publizisten, daß Europa und die USA den anderen Staaten des globalen Südens die Impfstoffe dank ihrer größeren Geldbörse sozusagen „wegkaufen“ würden. Da wurde so getan, als sei es ein Mengenproblem, die einen sind schneller als die anderen.
Aber niemand fragte: Von was für einem Geld soll Burundi eigentlich Impfstoff kaufen?
Andere, weniger linke Publizisten und Politiker machten sich Sorgen, als Argentinien und andere Staaten den russischen Sputnik-Impfstoff kauften. Als Argentinien dann auf Druck seiner Geldgeber den Impfstoff von PfizerBiotech kaufen wollte, verlangte der Pharmariese angesichts der allbekannten Zahlungsunfähigkeit Argentiniens die Verpfändung seiner Gletscher und Ähnliches.
Afrikas ärmste Staaten haben offensichtlich das Geld nicht, die Impfstoffe zu zahlen, obwohl die Impfbereitschaft dort vermutlich hoch ist. Die Klagen von Tedros und den afrikanischen Virologen geht also dahin, daß irgendwer anderer den Impfstoff zahlen müßte, der in Afrika verimpft wird.

„Die Immunisierung des Kontinents wird vom kümmerlichen Zustand der Gesundheitssysteme und einer schlechten Logistik für die optimale Verteilung des Impfstoffs behindert. Aber der große Teil des Problems liegt in den Hamsterkäufen der entwickelten Länder, wie die WHO beklagt. Die Großmächte haben angekündigt, 2 Milliarden Impfdosen spenden zu wollen, mit denen man nicht einmal 70% der Weltbevölkerung 2x impfen könnte. Die USA haben davon 1,1 Milliarden versprochen, die EU 500 Millionen, und das UK und China jeweils 100 Millionen, laut dem US-Think Tank Council on Foreign Relations.“

Also nicht einmal auf die matten 2 Milliarden Impfdosen kommt man bei dieser ungeheuren Großzügigkeit der „entwickelten“ Staaten. Man fragt sich einmal mehr, was da eigentlich „entwickelt“ ist. Offenbar nur der Geschäftssinn: Ka Geld, ka Musi!
Aber damit nicht genug:

„Nach den letzten Daten dieses Instituts wurde bisher nur ein Fünftel der versprochenen Dosen übergeben.

Freigabe von Patenten

Nach Monaten der Polemik um die Freigabe von Patenten für die Anti-Covid-Impfstoffe – die Initiative wird bei der Welthandelsorganisation (WTO) von einigen Mitgliedern, wie der EU, dem UK, Norwegen und der Schweiz blockiert –, stellte die WHO im Juni ein Konsortium zusammen, um zu erreichen, daß das Unternehmen Afrigen Biologics die Formel des Impfstoffes der US-Firma Moderna kopieren dürfe. Diese Firma war nämlich vom Weißen Haus (d.h., Präsident Biden) gerügt worden, weil sie für die Entwicklung des Impfstoffes 9 Milliarden Dollar an Regierungshilfen erhalten hatte.
Afrigen hat jedoch verlautbart, daß es selbst dann keinen Impfstoff vor Herbst 2022 zur Verfügung stellen könnte.

Der Arzt Tom Frieden, ehemaliger Direktor der US-Zentren für Krankheitskontrolle und -Vermeidung, ging soweit zu beklagen, daß 2 Unternehmen »die Welt in Geiselhaft halten«. Er bezog sich dabei auf Pfizer und Moderna, die die Verfahren zur Erzeugung ihrer Impfstoffe preisgeben sollen, da diese als die verläßlichsten eingestuft werden.
Die Delta-Variante, die erstmals in Indien vor einem Jahr festgestellt wurde, hat den Verlauf der Pandemie verändert, da ihre Mutationen doppelt so ansteckend wie die vorherigen sind. Omikron hat 30 Varianten, einige von Delta und anderen bekannten, und eine oder mehrere völlig unbekannte.
Diejenigen erregen die meiste Besorgnis, die mit einer höheren Übertragbarkeit und einer erhöhten Fähigkeit verbunden sind, die menschlichen Abwehrkräfte zu unterlaufen – ob jetzt die natürlichen oder die durch Impfstoff verstärkten.

Das sind ja schöne Nachrichten. Die Omikron-Variante des Coronavirus könnte möglicherweise die bisherigen Impfstoffe wirkungslos machen.
Dann könnten übrigens die EU-Regierungen ihre ganzen gehamsterten Impfstoffe, zu deren Konsum jetzt in Österreich sogar per Impfpflicht gezwungen werden soll, ins Klo schütten.

Aber es braucht wahrscheinlich einige Wochen, bis der Gefährlichkeitsgrad dieser Variante festgestellt wird.
Die Lösung, um damit umzugehen und Ansteckungen zu vermeiden, ist bekannt, erinnert die Virologin Isabel Sola, Leiterin für Experimente mit Impfstoff im Nationalen Biotechnologiezentrum in Spanien: »Es geht nicht darum, etwas radikal Neues zu machen, sondern die bisherigen Maßnahmen zu verschärfen: Masken tragen, Lüften, Kontaktreduktion, Abstand halten … Auch die Impfung hilft,« erklärt sie. »Um das Auftreten von Varianten zu verhindern, ist es wichtig, die Ansteckungen zu verringern, um dem Virus die Möglichkeit der Mutation zu nehmen.«

Immerhin benennt die Dame den Umstand, daß die Impfung nur eine Maßnahme von mehreren ist und nicht die Lösung oder Rettung, als die sie uns seit eineinhalb Jahren präsentiert wird.

Der Bioinformatiker Tulio de Oliveira, Direktor des südafrikanischen Centre for Epidemic Response and Innovation (CERI), führt eines der Teams, die die Omikron-Variante entdeckt haben. Am Donnerstag ersuchte er die reichen Länder, ihre Grenzen nicht gegenüber dem südlichen Afrika zu schließen. Die Staaten, die die neuen Varianten feststellen, sind diejenigen, die am meisten in Labors investiert haben. Es sind nicht unbedingt die, wo die neuen Mutationen tatsächlich auftreten. »Die Welt muß Südafrika und Afrika helfen, nicht sie diskriminieren und isolieren. Durch Schutz und Unterstützung dieser Länder wird die Welt geschützt«, beschwor er die Regierungen von EU und USA.
Erfolglos. Am nächsten Tag verkündete die EU-Kommissionspräsidentin Van der Leyen die Schließung der EU-Grenzen, obwohl bereits ein Fall der Omikron-Variante in Belgien(*1) festgestellt worden war.
Der Biologe Iñaki Comas vom Biomedizininstitut in Valencia (CSIC) bekräftigt, daß »das Wichtige ist, daß die Staaten die Fähigkeit haben, neue Varianten schnell zu entdecken und dieses Wissen schnell mitzuteilen, wie das Südafrika gemacht hat. Nicht um Panik zu verbreiten, sondern um unsere Wachsamkeit zu erhöhen und einzuschätzen, ob es sich um eine Variante handelt, die tatsächlich das Gesicht der Pandemie ändern kann, wie es bei der Delta-Variante der Fall war. Deswegen ist es wichtig, in diese Länder zu investieren. Dort feststellen heißt hier vorbeugen.«“
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(*1) Der Fall in Belgien war ein Reisender, der von Ägypten über Tunesien eingereist war. Die Grenzsperrung gegenüber dem südlichen Afrika ist relativ sinnlos, da die meisten Reisenden von dort mit Zwischenstops nach Europa kommen.
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Im Zusammenhang mit diesem Artikel in El País sei an einen Artikel von Paul Robert Vogt vom 20. April vergangenen Jahres in der Mittelländischen Zeitung erinnert, in dem er auf Folgendes hinwies:

„Die Pandemie ist noch nicht bewältigt und wir wissen nicht, was in den nächsten Monaten noch auf uns zukommen wird, zumal Mutationen oder weitere Vermischungen mit anderen Viren ja erst durch die Verbreitung entstehen und selektiert, d.h. letztlich gezüchtet werden. Insofern ist eine radikale Verhinderung der Verbreitung auch die beste Prävention vor der Entstehung neuer Corona-Varianten.

Zudem gilt es Langzeitschäden einer überstandenen COVID-19-Infektion zu vermeiden. Erste Fallberichte und kleine Patienten-Serien zeigen, dass diese weitaus schwerwiegender sein können als nach einer Infektion mit dem SARS-Coronavirus, da sie aufgrund von Mikrothrombosen in den kleinen Lungenvenen zu einem teilweisen Funktionsausfall der Lunge mit Lungenhochdruck und nachfolgender Herzschwäche führen – eine chronische Erkrankung mit wenig therapeutischen Möglichkeiten und entsprechend hohen Folgekosten.

Die Tatsache, dass ein Corona-Virus möglicherweise ein HIV/Ebola-Genom enthält – z.B. durch Einkreuzung bei der Infektion eines HIV/Ebola-positiven Patienten durch COVID-19 und anschliessender Weiterverbreitung – sollte Warnung genug sein. Sollte eines Tages ein Super-bug entstehen, der das «Corona-Genom der schnellen Verbreitung» mit dem «Ebola-Genom der 90%igen Sterberate» kombiniert, sollten wir über ein fortschrittliches, interdisziplinäres Pandemie-Konzept verfügen, welches auch wirklich funktioniert.“ 

Man kann nicht sagen, daß die Menschheit auf einem guten Weg bei der Bewältigung der Pandemie ist.

Österreich im Notstand

LOCKDOWN UND IMPFPFLICHT

In Folge eine Rekapitulation dessen, wie Österreich in einen Zustand gekommen ist, wo von einem nationalen medizinischen Notstand gesprochen werden kann und wo auf der politischen Ebene Äußerungen gefallen und Maßnahmen verkündet worden sind, die nicht ganz ohne Grund an unselige vergangene Zeiten erinnern.
Es ist wichtig, an diese ganzen Details zu erinnern, weil die Staatsbürger des 21. Jahrhunderts ein kurzes und selektives Gedächtnis haben und dazu neigen, nicht in das augenblickliche Weltbild passende Fakten gerne zu vergessen.  

Als im Dezember 2020, nach 9-10 Monaten Pandemie und Lockdowns mehrere Impfstoffe zugelassen wurden, so wurde vor allem für denjenigen von BionTech-Pfizer eine Wirksamkeit, also Schutzfunktion von über 90% verkündet. Soll heißen: von 100 Leuten, die dem Virus ausgesetzt werden, kriegen es höchstens 9. Zumindest wurde das damals so kommuniziert.
Im Frühjahr stellte sich dann heraus, daß es für die meisten Impfstoffe zweier Impfungen bedürfe, dann sei man jedoch „vollimmunisiert“.

Damals wurde auch in hochoffiziellen Medien wie dem ORF oder großen Tageszeitungen erwähnt, eine 60 %-ige Impfquote sei genug, damit sei Herdenimmunität erreicht. Sie wurde jedenfalls als erstrebenswertes Ziel, sozusagen als Hochwassermarke angegeben.

Die Delta-Variante des Coronavirus machte jedoch diese Hoffnungen zunichte. Die durchschnittliche Wirkung von Covid-Impfstoffen liegt inzwischen um die 67 %, wobei das aber auch bis heute nirgends sicher angegeben oder nachgewiesen wurde.

Ob Delta oder nicht, auch die Hoffnung, eine Impfung schütze vor Ansteckung anderer, mußte aufgegeben werden. Infolgedessen verlangen Fluglinien und andere Institutionen auch von Geimpften einen Schnell- oder PCR-Test, um auf Nummer Sicher zu gehen. (Wobei das aufgrund der Unverläßlichkeit der Tests auch nur eine Nummer Fast Sicher ist.)

Als erstes häuften sich Meldungen über schädliche Nebenwirkungen. Erst dann wurde einmal eine gewisse Aufmerksamkeit auf den gesundheitlichen Zustand des Impflings gerichtet – vorher erschien die Impfung als eine Art Aspirin, völlig harmlos. Gleichzeitig wurde keine Untersuchung gemacht, wer die wirklichen Risikogruppen für eine schwere Covid-Erkrankung sind, auch das kam erst durch Trial und Error zutage. Es liegt nämlich keineswegs nur am Alter, wie vorher verkündet.
Die herkömmliche Propaganda war: Es kann jeden erwischen! Es kamen Horrorgeschichten von überlasteten Intensivstationen, und es wurde, sehr kindisch, vorgeführt, wer sich alles impfen läßt.
Das p.t. Publikum wurde wie kleine Kinder behandelt, denen man mit gutem Beispiel vorangehen müßte, und mit Geschichten vom schwarzen Mann Covid, um alle zu schrecken.

Daß angesichts all dessen Mißtrauen gegenüber der Impfung entstanden ist, kann doch niemanden verwundern.

Noch dazu, da sich die Nachrichten über Impfprobleme über soziale Medien, YouTube oder persönliche Kontakte verbreiteten, aber aus den gleichgeschalteten Medien Schönwetter-Nachrichten kamen, über tolle Impfungen, brave Impflinge und Expertenmeinungen, die das alles bekräftigten.

Dazu kamen andere Unzulänglichkeiten.

Die Tests, die nach einiger Zeit eingeführt wurden, erwiesen sich als relativ unzuverlässig. Wären sie ganz genau gewesen, so wären sie zu teuer gewesen und ihre Auswertung hätte zu lange gedauert.
Es gab auch Schwierigkeiten mit der Ausstattung und Zertifizierung von Laboren.

Am stärksten betroffen waren die westlichen Mächte, die sich gerne als Leuchttürme des Fortschritts und der Freiheit hinstellen.
Es stellte sich auch heraus, daß die EU mit ihren offenen Grenzen und ihrer Anbetung von Privatisierung und freier Marktwirtschaft ähnlich wie die USA sehr lang brauchte, um überhaupt mit der Pandemie umgehen zu können.
Das gab Anlaß zu jeder Menge Verschwörungstheorien gegenüber China, die angeblich das Virus ausgebrütet und zu seinen Konkurrenten geschickt hätte. Diese Theorien wurden auch von höchst offiziellen Stellen immer wieder gestützt und gefüttert, um von der eigenen, eher bescheidenen Performance in Sachen Pandemiebekämpfung abzulenken.

Das alles nur zur Erinnerung daran, daß die Verschwörungstheorien keinesfalls vom Himmel gefallen sind, sondern handfeste Interessensgegensätze zur Grundlage haben und teilweise von den Leitmedien unterstützt wurden.

Eine weitere interessante Datensammlung sind die Impfquoten. Hier wurde und wird mit viel Vernebelung gearbeitet. Jedes Land meldet irgendeine Impfquote an das Johns Hopkins-Institut. Aber worauf bezieht sich diese Quote? Auf die gesamte Bevölkerung? Oder nur auf die impfbare, also Kinder ab 12 oder ab 14 oder ab 16 – je nach Bestimmungen des jeweiligen Landes? Wer geht in die Impfquote ein? Die, die sich 1x impfen ließen, oder erst ab der 2. Impfung, oder die ab der dritten Impfung – und zusätzlich oder abzüglich?
Gerade Staaten im Süden, die besonders vom Tourismus abhängig sind, haben ein Interesse am Verkünden einer hohen Impfquote – und werden daher eine hohe Impfquote erzeugen.

Als Dänemark im September alle Beschränkungen aufhob und meinte, die Sache sei durchgestanden, wurde es als vorbildlich eingestuft – wegen der hohen Impfquote.
Die lag damals zwischen 10 und 12 % höher als die österreichische (64% – 76 %). Aber Dänemark meinte, bei 96 % Impfquote der Über-60-Jährigen sei alles im grünen Bereich.
(Inzwischen führt Dänemark alle Maßnahmen wieder ein und die Regierung ringt die Hände angesichts steigender Infektionen.)

Man erinnere sich, daß nicht nur Österreichs Ex-Kanzler Kurz 2020 einmal die Pandemie für beendet erklärte, sondern auch der WHO-Chef Tedros gegen Jahresende 2020.

Israel wird immer gerne als Vorbild hingestellt, wie man durch Impfen die Pandemie beenden könnte.
ISRAELS IMPFQUOTE IST KAUM HÖHER ALS DIEJENIGE ÖSTERREICHS!
Aufgrund verschiedener Faktoren hat es aber eine geringere Letalität.

Als trotz steigender Ansteckungen und sich füllender Krankenhausbetten weiter Massenveranstaltungen abgehalten wurden (z.B. Buchmesse Wien 10.-14.11.) und der nicht gewählte Kanzler einen Lockdown kategorisch ausschloß, begann eine Hetzjagd in den Regierungsverlautbarungen und Medien gegen die Ungeimpften. Die schlimmen Kinder würden bestraft, hieß es. Es würde „ungemütlich“ für sie. Sie wurden als Vollidioten, die nichts von Wissenschaft verstünden, hingestellt. Sie wurden vom Besuch von Lokalen und Geschäften ausgeschlossen. Sie dürften fast nicht mehr auf die Straße gehen, nur in wohlbegründeten Fällen.
In diversen Foren brach der Haß gegen diese Untermenschen durch, die zu Geisteskranken erklärt wurden, die man ruhig auch einsperren sollte.
Einer der Höhepunkte dieser Hetze war eine mit erstickter Stimme vom Wissenschafts(!)-Redakteur des ORF, Günther Mayr, vorgetragene Bitte, wer bei den nicht Geimpften „noch einen Rest von Menschlichkeit in sich habe“, möge sich impfen gehen.

CA. 3 MILLIONEN MENSCHEN WURDEN ALSO SO ZU UNMENSCHEN ERKLÄRT.

Die Stimmung, die dadurch erzeugt wurde, läßt sich schwer beschreiben. Jeder fürchtet sich vor jedem. Die Geimpften vor den Ungeimpften, die Ungeimpften vor den Geimpften, und alle vor der Polizei, die mit ihrer neuen Rolle als Impfkontrollor ebenso unerfreut wie überfordert ist.
Um dann noch ein Schäuferl zuzulegen, wurde von der Regierung eine Impfpflicht verkündet, wobei die Oppositionspartei SPÖ eifrig sekundierte. Ob die überhaupt vor den Gerichten hält, wird sich weisen. Aber die Regierung hat damit kundgetan, daß ab jetzt Zwang das angemessene Mittel ist, mit der Bevölkerung umzuspringen.

Das wiederum rief eine Demonstration von für Österreich gewaltigen Dimensionen auf den Plan – die natürlich wieder das Ansteckungspotential erhöht hat.
Verbieten konnte man diese Demo schlecht, weil dann hätte sie illegal stattgefunden, wie in Holland, und wäre viel schwerer zu kontrollieren gewesen.

Die tatsächlichen Erfolge dieser von oben betriebenen und geschürten Impf-Hetze sind für die derzeitige Infektions-Situation nicht relevant. Also auch wenn jetzt massenhaft Leute impfen gehen, so werden die Ergebnisse erst in einem Monat in Form höheren Immunisierungsgrades greifbar sein.

Für die derzeitige Situation an den Krankenhäusern bringt sie nichts.

Last but not least stellt die Covid-Pandemie auch sonst alles politisch Althergebrachte auf den Kopf.
Die Leute, die sich für links halten oder es zumindest einmal waren, schreien nach einem starken Staat, Verboten und Strafen.
Die Leute, die sich offen zu Hitler oder zumindest zu Nation und Gott bekennen, verteidigen die Freiheit.