Aufrüstung in Europa

WER WIEVIEL – MIT WELCHEN MITTELN – WELCHE WAFFENGATTUNGEN USW.

Das wird eine Beobachtungsseite, was man über die Rüstung der EU-Staaten mitbekommt.
Auch darüber, wie mit denen verfahren wird, die sich daran nicht beteiligen wollen.

Zum Einstieg einmal eine Aufstellung aus El País, welches Land wieviel von seinem BIP für die Rüstung aufwendet, Spitzenreiter ist Polen:

Pressespiegel Komsomolskaja Pravda, 26.2.: Seltene Erden

„WARUM IST PLÖTZLICH ÜBERALL VON SELTENEN ERDEN DIE REDE UND WOZU DIENEN SIE?

Akademiemitglied Polevanov: In der Ukraine gibt es keine nennenswerten Vorkommen an Seltenerdelementen

Vitamine des Fortschritts

Seltene Erden sind eines der heißesten Themen der letzten Zeit. Am Montag hielt Präsident Vladimir Putin eine Besprechung zur Gewinnung und Verarbeitung seltener Metalle und seltener Erden ab. Und schon früher hatte Trump sein Interesse an diesen Mineralien erklärt.
Auch Zelenskij blieb nicht untätig: Er gab ebenfalls seinen Senf dazu und meinte, die Ukraine habe angeblich genug von diesem Zeug – also komm schon, Trump, sei doch unser Freund.

Um welche Metalle handelt es sich, über die so viel gesprochen wird?

»Seltene Erden«, in Fachkreisen als »Rare Earths« oder kurz »REE« bezeichnet, »sind das Alfa und Omega der modernen Hightech-Industrie«, sagte Vladimir Polevanov, Vizepräsident des Nationalen Fonds »Strategische Ressourcen Russlands«, Doktor der Geologie und Mineralogie sowie Mitglied der Russischen Akademie der Naturwissenschaften, gegenüber der KP. »Der schnelle technologische Fortschritt bei der Herstellung von Computerausrüstung und Gadgets, der vor 15 bis 20 Jahren begann, ist vollständig mit Seltenerdmetallen verbunden. Dazu gehört eine Gruppe von 17 Namen.«

KP: Warum wurden sie so genannt?

VP: Als sie im 18. und 19. Jahrhundert entdeckt wurden, glaubte man, sie seien selten. Später stellte sich jedoch heraus, dass sie gar nicht so selten waren – Blei und Gold gab es beispielsweise zehnmal weniger. Doch der Name blieb, lediglich in Fachkreisen begann man ihn dahingehend zu interpretieren, dass solche Metalle kaum irgendwo Verwendung finden können.

In letzter Zeit hat sich die Situation geändert – sie werden aktiv und in den fortschrittlichsten Branchen eingesetzt. Aber auch heute noch ist die Bezeichnung durchaus zutreffend, denn sie werden in geringen Mengen, oft als Legierungselemente, eingesetzt, die bereits bei geringer Zugabe die Eigenschaften des Grundwerkstoffs deutlich verbessern. Für eine Million Mobilgeräte werden beispielsweise nur wenige Dutzend Kilogramm dieser Metalle benötigt.

Vom Körperschutz zur Onkologie

KP: Wo genau werden sie eingesetzt?

VP: In einem sehr breiten Spektrum. Ohne sie gibt es keine modernen Computer und Mobilgeräte, keine Waffen, keine ressourcenschonenden Technologien, keine fortschrittliche Medizin.

Warum hat die Apple Corporation mit ihrem iPhone die Führung übernommen? Weil sie die ersten waren, die Seltenerdmetalle in ihren Geräten verwendeten – bis zu 10 verschiedene.
Dadurch wurde es möglich, leichte, zuverlässige und hochtechnologische Telefone herzustellen.
Seltene Erden werden vor allem bei der Herstellung von Touchscreens, Flüssigkristallanzeigen und Mikrofonen verwendet.
Sie werden auch zur Energieeinsparung eingesetzt – bei der Herstellung von Wärmespeicherglas. Auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie bei der Produktion von Atomwaffen spielen sie eine große Rolle.

Sie bilden leicht Legierungen mit Stahl und absorbieren (d. h. sammeln) Abfallverunreinigungen. Sie  erhöhen die Hitzebeständigkeit und Korrosionsbeständigkeit der Materialien. Sie werden zum Legieren von Titan und Aluminium verwendet.

Sie werden als Katalysatoren bei der Ölraffination zur Herstellung von hochoktanigem Kraftstoff verwendet. Darüber hinaus kann die Qualität, die diese Katalysatoren bieten, durch nichts anderes erreicht werden.

In der Nuklearindustrie werden Samarium (bei der Herstellung von Supermagneten) und Europium (ein Neutronenabsorber in Kernreaktoren) verwendet. Solarmodule sind ohne die Elemente der seltenen Erden nicht möglich – hier kommen Scandium, Lanthan und Cer zum Einsatz, die bei der Energiespeicherung helfen.

Sie werden in der Medizin aktiv eingesetzt – sowohl bei der Herstellung medizinischer Geräte als auch bei der Durchführung komplexer Behandlungen. Thulium wird beispielsweise bei der Herstellung von Röntgengeräten und Tomographen verwendet. Und Gadolinium wird in der Neutronen-Einfangtherapie zur Krebsbehandlung eingesetzt.

Ich nenne zwar die Metalle selbst, in der Regel kommen aber verschiedene darauf basierende Verbindungen zum Einsatz.

KP: Und in der Rüstungsindustrie?

VP: Zweifellos! Neodym, Samarium – bei der Herstellung von Elektromotoren und Navigationsgeräten in Drohnen, intelligenten Bomben und Marschflugkörpern.

Europium und Lutetium – bei der Herstellung von Signalverstärkern für Radare und Sonaren. Yttrium – bei der Herstellung von Schutzelementen in Körperschutzwesten und Panzern ist dies sozusagen das brennende Thema unserer Zeit. Ohne sie ist eine moderne Kriegsführung nicht möglich.

Die Ukraine blufft

KP: Und das alles gibt es in der Ukraine?

VP: Das ist der springende Punkt, Seltenerdmetalle gibt es dort praktisch nicht! Es gibt Beryllium und einige andere Vorkommen als Begleiter, aber keine nennenswerten Vorkommen an reinen Seltenen Erden.

Dass Seltene Erden ein notwendiger Bestandteil der Hightech-Produktion sind, ist bekannt. Und die Ukraine hofft mit ihrer Erklärung, über solche Metalle zu verfügen, offenbar einerseits, das Interesse der USA an einer Kooperation zu wecken, und andererseits, dass niemand das kontrollieren wird.

Amerika hat einen großen Bedarf an Seltenen Erden, auch wenn es über eigene Vorkommen verfügt. Doch Trump stuft seiner Rede zufolge alles, was nicht Eisen ist, als seltene Erden ein. Seine Regierung bezeichnete Lithium und Titan als für die industrielle Produktion notwendige Metalle, Seltene Erden jedoch noch immer nicht.

Aufgrund solcher ausweichender Informationen seitens der Ukraine und Missverständnissen seitens der USA vor dem Hintergrund des weltweit wachsenden Interesses an Seltenen Erden entstand ein solches Interesse an dem Thema.

KP: Und wie sieht es bei uns, d.h. in Rußland, mit den Seltenen Erden aus?

VP: Die Reserven sind nicht schlecht. Aber wir produzieren wenig. Obwohl wir genug haben, um unseren eigenen Bedarf zu decken. Es ist zwar so, daß Seltene Erden in Hightech-Produkten verwendet werden. Wir produzieren auch solche Produkte, aber nicht in so großen Mengen, dass wir von einer aktiven Erschließung vorhandener Reserven sprechen könnten.
Wenn wir zig Millionen Computer, Laptops und Mobiltelefone produzieren würden, dann könnten wir tatsächlich über die aktive Nutzung seltener Erden sprechen. Bisher gehören wir unter den Industrieländern nicht zu den führenden Anwendern von Seltenerdmetallen.

Wir verfügen über 19 gute Lagerstätten mit Reserven von über 1 Million Tonnen. Die vielleicht größte liegt in Jakutien, jenseits des Polarkreises (die Lagerstätte Tomtorskoje, eine der größten der Welt hinsichtlich der Reserven an Seltenerdoxiden – 1,7 Millionen Tonnen – Anm. d. Red.). Sie ist allerdings schwer zu entwickeln.
Vorkommen gibt es auch auf der Kola-Halbinsel, wo es Minen gibt, in denen schon zu Sowjetzeiten Seltene Erden abgebaut wurden. Es gibt nun Pläne, die Produktion wieder aufzunehmen, aber das ist ein ziemlich schwieriger Prozess.

KP: Wer auf der Welt verfügt über die größten Reserven an Seltenen Erden?

VP: China. Sie verfügen über 70–75 Prozent der weltweiten Reserven. Dort befindet sich die weltgrößte Lagerstätte Bayan-Obo mit einzigartigen Reserven. Aus diesem Grund werden in China so große Mengen an Geräten produziert.
Ich glaube auch, trotz aller Meinungsverschiedenheiten exportiert China Seltene Erden nach Taiwan, wo auch viele dieser Geräte produziert werden. Mit solchen Lieferungen binden sie Taiwan an sich.
Auch die USA verfügen über gute Reserven an Seltenen Erden.

Generell ist die aktuelle Situation so, dass jeder, der nicht über Seltene Erden verfügt, in einem modernen Krieg sozusagen verloren hat. China, Russland und die USA verfügen über genügend Seltenerdmetalle für militärische Zwecke. Und in Europa und der Ukraine gibt es nichts.“

Eine Koalition der Verlierer, wie immer man es auch dreht und wendet …

Die 5 wichtigsten Seltenerdmetalle

Yttrium (Y)
Es erhöht die elektrische Leitfähigkeit von Aluminium und die Hitzebeständigkeit von Nickel und Chrom. Erhöht die Verschleißfestigkeit von Motorteilen. Es reagiert praktisch nicht mit Uran und Plutonium und wird daher bei der Herstellung von Rohrleitungen für flüssigen Kernbrennstoff verwendet. Ein weiterer Bereich sind Laser: in der Medizin zur Tätowierungs- und Haarentfernung, im Militärbereich – zur präzisen Entfernungsmessung.

Lanthan (La)
Ein Schlüsselmetall bei der Herstellung von Batterien sowie als Katalysator bei der Ölraffination. Gläser mit La-Verbindungen sind transparenter und werden in der Elektronenmikroskopie, bei Lasern und Nachtsichtgeräten verwendet.

Europium (Eu)
Durch die Verwendung in Straßenlaternen lässt sich die weißeste natürliche Farbe erzielen. Wird zur Hintergrundbeleuchtung von LCD-TV-Displays verwendet. Es wird auch in der Kernenergie und Elektronik verwendet. Auch die Euro-Banknoten verfügen über leuchtende Bereiche, die unter ultraviolettem Licht sichtbar sind.

Gadolinium (Gd)
Kontrastmittel für die Magnetresonanztomographie. In der Metallurgie erhöht es die Beständigkeit von Metallen gegenüber hohen Temperaturen und Oxidation. Es wird in magnetischen Systemen von Tokamaks https://de.wikipedia.org/wiki/Tokamak (= Kernfusionsreaktoren russischer Bauart) und Beschleunigern sowie in Reaktoren verwendet. Kann auch zur Lagerung von Atommüll verwendet werden.

Terbium (Tb)
Einer der seltensten und teuersten Seltenen Erden. Einige seiner Verbindungen haben die Eigenschaft, bei Zerstörung zu leuchten und werden deshalb als Zerstörungssensoren eingesetzt. Es wird außerdem in Laserdioden und Fotodioden, in Unterwasser-Akustiksystemen und Sonaren verwendet und ermöglicht die Erzeugung vibrierender Säulen.“

Bei letzteren handelt es sich um Geräte, mit denen man lärmenden Nachbarn ihren Lärm sozusagen verstärkt zurückschicken kann, eine russische Erfindung für „gutnachbarschaftliche“ Beziehungen …

„Klare Worte

Vladimir Putin bei einem Treffen zur Entwicklung der Seltenerdmetallindustrie, 24. Februar 2025:

»Diese Richtung (Entwicklung der heimischen Industrie für seltene und seltene Erdenmetalle – Anm. d. Red.) ist die wichtigste Ressourcenbasis der modernen Wirtschaft.
Seltene Metalle sind in der Mikroelektronik, im Energiesektor, beim Aufbau der Infrastruktur der digitalen Wirtschaft sowie in vielen Sektoren des Zivil- und Verteidigungssektors gefragt. Im Wesentlichen geht es hier um nahezu alle Sektoren der neuen technologischen Ordnung, die die Dynamik des globalen Fortschritts bestimmt.
Natürlich ist es notwendig, dieser Dynamik gerecht zu werden, um auf den globalen Märkten erfolgreich zu konkurrieren und eine solide Grundlage für eine langfristige, zuversichtliche Entwicklung der russischen Wirtschaft zu schaffen.
Um das Potenzial der heimischen Industrie im Bereich neuer Materialien zu steigern, wurde in diesem Jahr ein nationales Technologieführerschaftsprojekt gestartet. Es heißt ,Neue Materialien und Chemie’.
Insbesondere ist es im Rahmen des nationalen Projekts erforderlich, die gesamte Linie, den vollständigen Zyklus der Industrie für seltene Metalle und Seltene Erden aufzubauen, um deren Gewinnung und Verarbeitung bis hin zur Produktion fertiger Hightech-Waren mit hoher Wertschöpfung sicherzustellen. Das Produktionsvolumen solcher Produkte dürfte als Ergebnis des nationalen Projekts exponentiell steigen.«“

Rußland will sich in dieser Frage offenbar nicht von China abhängig machen und deshalb die Erschließung seiner Reserven in Angriff nehmen.

Ordnungszahlen im Periodensystem der Elemente:

4 – Beryllium
21 – Scandium
39 – Yttrium
57 – Lanthan
58 – Cer
60 – Neodym
62 – Samarium
63 – Europium
64 – Gadolinium
69 – Thulium
71 – Lutetium

Beryllium ist ein Alkalimetall. Scandium und Yttrium gehören zu den Übergangsmetallen, von den anderen mit den höheren Ordnungszahlen, den eigentlichen „Seltenen Erden“ kann man nur sagen, daß es keine Metalle sind, und sogar das nicht mit völliger Sicherheit. Ihre Einordnung ins Periodensystem sprengt die ursprüngliche Konzeption desselben.
Uran mit der Ordnungszahl 92 gehört übrigens auch zu diesen seltenen Erden.

Pressespiegel Komsomolskaja Pravda, 11.2.: Versuche, Rußland am Ölexport zu hindern

„EUROPÄISCHE LÄNDER ERWÄGEN DIE BESCHLAGNAHME VON TANKERN MIT RUSSISCHEM ÖL

Sie fürchten jedoch Klagen und eine militärische Reaktion aus Moskau
Politico: EU will Tanker im Finnischen Meerbusen blockieren

Wie Politico unter Berufung auf europäische Beamte berichtet, führen europäische Länder derzeit vertrauliche Gespräche über die Massenbeschlagnahmung von Tankern mit russischem Öl in der Ostsee.
EU-Staaten wollen gemeinsam die Auflagen für die Durchfahrt von Schiffen verschärfen, um unter dem Vorwand des Umweltschutzes und der Pirateriebekämpfung Angriffe auf ausländische Schiffe zu legalisieren.

Seit 2022 versuchen westliche Länder, den Transport russischen Öls einzuschränken. Die Einführung von Sanktionen und Preisobergrenzen für den Kauf von Kohlenwasserstoffen aus Russland zwang die Lieferanten dazu, auf die sogenannte »Schattenflotte« zurückzugreifen. Die Folge ist, dass – wie westliche Experten versichern – etwa 17 Prozent aller Tanker weltweit russisches Öl transportieren und dabei die geltenden Verbote umgehen.“

Das Entstehen dieser „Schattenflotte“ aus Tankern, die ihre beste Zeit bereits hinter sich haben, ist also eine direkte Folge der Sanktionen.
Diese können Rußland zwar nicht am Verkauf seines Öls hindern, sind jedoch ein wesentlicher Faktor der Umweltverschmutzung und sogar Gefährdung der Meere.

„Laut Isaac Levy, Leiter der russisch-europäischen Abteilung am »Zentrum für Energie- und Luftreinhalteforschung« (Helsinki), sind der Finnische Meerbusen und die Ostsee die wichtigsten Transportwege – im vergangenen Jahr passierten 348 Schiffe mit Öl die Ostsee, was etwa 40 % des Gesamtvolumens der russischen Exporte des »schwarzen Goldes« entspricht. Aus diesem Grund beschlossen europäische Behörden, eine Möglichkeit zu finden, die wertvolle Fracht um jeden Preis zu blockieren.

Die freie Schifffahrt wird durch das internationale Seerecht geschützt, und eine Beeinträchtigung dieses Rechts könnte zu einer schwerwiegenden Eskalation führen.
In Brüssel ist man sich dessen bewusst und versucht, sich einen Trick auszudenken und ihn zu Papier zu bringen, um wenigstens den Anschein der Rechtmäßigkeit seines Vorgehens zu erwecken.
Die Beschlagnahmung der Eagle S durch die finnischen Behörden im Dezember unter dem Vorwand, sie sei an einem Riss eines Unterwasserkabels beteiligt gewesen, gab den Europäern Vertrauen in die eigene Stärke.“

Das war sozusagen der Probegalopp, um den Öltransport Rußlands zu behindern.

„Künftig ist geplant, Tanker auf ihrer Fahrt durch die Ostsee unter dem Vorwand einer »Umweltbedrohung«, des Verdachts auf Piraterie und angeblicher Sabotage zu »schikanieren. Wir können nicht das gesamte Meer blockieren, aber wir können mehr kontrollieren«, sagte der estnische Außenminister Margus Tsahkna.
Die Logik ist denkbar einfach: Schon ein vorübergehender Ausfall einiger Tanker verursacht erheblichen finanziellen Schaden, erzwingt die Suche nach alternativen Routen und führt zu einer Steigerung der Exportkosten selbst.

Doch selbst westliche Experten für Seerecht weisen darauf hin, dass die Träume der Beamten in der Praxis rechtlich kaum umzusetzen sein dürften. »Staaten können Schiffe nur innerhalb von 12 Seemeilen vor der Küste festsetzen. Daher ist die Einführung nationaler Gesetze zur Festsetzung von Schiffen unglaublich riskant«, sagt Isaac Hurst, Chefjurist der Anwaltskanzlei International Maritime Group. »Dies wird nach internationalem Recht angefochten und könnte diejenigen, die für die Inhaftierung verantwortlich sind, Dutzende Millionen kosten.«

Die Entführung der Eagle S hat potenzielle Probleme offengelegt, die sich exponentiell vervielfachen werden, wenn sich derartige Praktiken weiter verbreiten.
Gegen Helsinki wurden bereits Forderungen des Schiffseigners in den Vereinigten Arabischen Emiraten erhoben. Dessen Anwälte argumentierten, dass die örtlichen Behörden kein Recht gehabt hätten, das Schiff zu beschlagnahmen, da sich der Vorfall außerhalb finnischer Hoheitsgewässer ereignet habe.
Wenn die Lieferung von Öl, das an Bord eines Schiffes eines Drittlandes an die großen Weltmächte geliefert wird, illegal blockiert wird, besteht ein hohes Risiko, dass man vor Gericht landet und in erster Linie sich selbst und nicht Russland bestraft.“

Hier ist der Umstand bedeutend, daß sich der große Teil der Welt nicht den Sanktionen gegen Rußland angeschlossen hat.
Bei solcher Blockade der international beflaggten und auch über Eigentümer außerhalb Rußlands verfügenden Tanker stellt sich das beschlagnahmende Land zunächst gegen mindestens 2 Staaten, – aber gegen einen großen Teil der Welt,wo sich viele gegen solche Willkürakte verwehren werden.
Solche Fälle schaffen nämlich Präzedenzfälle und können dann jeden treffen.

„Darüber hinaus geht die EU davon aus, dass Russland Vergeltungsmaßnahmen ergreifen wird. Und das macht sogar die eifrigsten Menschen misstrauisch. Was passiert, wenn beispielsweise Moskau seine Flotte zur Eskorte von Tankern entsendet?

Eine weitere mögliche Option, die im Westen in Betracht gezogen wird, besteht darin, den gezielten Sanktionsdruck fortzusetzen. So könnten die schwarzen Listen der Tanker erweitert werden, denen der Dienst, die Versicherung und die Einfahrt in Häfen verweigert werden, und den Ländern, in denen diese Schiffe registriert sind, mit Konsequenzen gedroht werden.“

KP, 10.2.