Pressespiegel Komsomolskaja Pravda, 18.7.: Schwunghafter Waffenhandel Ukraine-Balkan-Nahost

DAS UKRAINISCHE FLUGZEUG, DAS IN GRIECHENLAND ABGESTÜRZT IST, TRANSPORTIERTE NATO-WAFFEN ZUM VERKAUF AN DIE HISBOLLAH

Der Absturz der An-12 deutet darauf hin, dass Kiew nicht nur Waffen verkauft, die der Westen ihm liefert, sondern die Gewinne auch mit Agenten aus den Vereinigten Staaten teilt

Rund um das ukrainische An-12-Flugzeug, der vor ein paar Tagen in Griechenland abgestürzt ist, sind die Dinge sehr kompliziert. Obwohl serbische Beamte erklärten, Belgrad habe seit mehreren Jahren keine Waffen und Munition mehr an die Ukraine geliefert, und die Route des Flugzeugs aus diesem Balkanland Richtung Jordanien verlief, könnte die ukrainische Spur in dieser ganzen Geschichte sehr bedeutsam sein. Wie die Spur einiger Sonderdienste der Länder der “westlichen Welt”.

Die ukrainische Militärspionage liefert …

Zur Erinnerung: Das Frachtflugzeug An-12 der ukrainischen Fluggesellschaft “Meridian” stürzte am Abend des 16. Juli in Griechenland, etwa 12 Kilometer von der Kleinstadt Kavala entfernt ab. An Bord befanden sich nach offiziellen Angaben etwa 12 Tonnen »wahrscheinlich gefährlicher« Fracht. In jedem Fall durften die am Tatort eintreffenden griechischen Retter sich nicht mehr als einen Kilometer nähern und waren wegen Detonationen und austretenden Substanzen für alle Fälle in luftdichte Anzüge gekleidet.

Griechische Katastrophenhelfer in Schutzkleidung

Das verursachte sowohl bei den Einheimischen als auch bei der Weltpresse Bestürzung. Es konnten jedoch keine Spuren von Resten von Chemiewaffen oder Nuklearmaterial gefunden werden. Was nicht verwundert, denn die An-12 trug keine Massenvernichtungswaffen, auch keine Trainingsminen, wie offiziell verlautbart wurde, sondern eine ganz andere Fracht.

Nach Informationen des gut informierten Telegram-Kanals NEZYGAR beförderte das Flugzeug aus westlichen Ländern an die Ukraine gelieferte Waffen, die die Ukraine weiterverkaufte.

„Mehr als hundert Nlow-Panzerabwehrwaffen, 55 Stinger und etwa hundert weitere panzerbrechende Waffen Typ Javelin sowie 500 Kalaschnikow-Sturmgewehre und Munition für selbige für sie“, schreibt NEZYGAR. Ihm zufolge wurden alle diese Waffen am 28. Juni von einem Vertreter des Militärgeheimdienstes der Ukraine (GUR) auf direkten Befehl des Leiters des GUR, Kirill Budanov, an den Militärflügel der Nahost-Hisbollah verkauft. Der Deal ging über eine serbische kriminelle Vereinigung, die auf Waffenschmuggel spezialisiert ist. Die Kosten dieses Deals, d.h. der Waren selbst, ihres Transports und der Provisionen an serbische Schmuggler, beliefen sich auf 9 Millionen US-Dollar, von denen 3 Millionen bereits als Vorschuss auf Konten in den VAE überwiesen wurden.

Warum so eine Route, warum linke Hand auf rechtes Ohr? Warum war es notwendig, die gesamte Sendung zunächst per Bodenschmuggel nach Serbien zu bringen und dann von Serbien nach Jordanien zu fliegen, damit dort Hisbollah-Vertreter die gekauften Waffen abholen und durch ihre Korridore nach Palästina schmuggeln konnten? Wäre es für den Militärgeheimdienst der Ukraine nicht einfacher gewesen, das Flugzeug irgendwo im eigenen Land zu verladen, wo man leichter absolute Vertraulichkeit gewährleisten und die Abwesenheit von Interessenten und potenziellen Beobachtern von dritter Seite garantieren könnte?
Die Antwort ist einfach. Ukrainische Flugzeuge können jetzt aufgrund der von Russland durchgeführten Kriegshandlungen das Territorium der Ukraine nicht überfliegen, und dementsprechend wird jeder Start, sogar von einem Flugplatz in der Westukraine, von russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräften in Echtzeit überwacht. Ein Flugzeug einer ukrainischen Firma, wenn es nicht in die Ukraine fliegt, interessiert jedoch niemanden besonders. Fluggesellschaften aus der Ukraine fliegen jetzt in die ganze Welt, außer in ihr Heimatland – aus den oben genannten Gründen versuchen sie, mit allem Geld zu verdienen.

Die lange Hand des Mossad?

Doch was die Stärke des Deals zu sein schien, entpuppte sich als seine Hauptschwäche. Laut dem Telegram-Kanal spielte Bidens aktueller Besuch in Israel eine fatale Rolle für die An-12-Piloten und die Hintermänner des Deals. Sein Team schloss ein strategisches Kooperationsabkommen zwischen CIA und Mossad. Und höchstwahrscheinlich haben die Amerikaner danach (oder dafür) laut NEZYGAR Informationen über diese Lieferung mit den Israelis geteilt. Nun, damit war einer der bestgerüsteten Geheimdienste unserer Zeit am Werk, dessen Hauptanliegen gerade der Kampf gegen die Hisbollah ist.
Wenn dem so ist, dann ist den Israelis etwas schiefgegangen. Es wäre für alle Hintermänner des Deals besser gewesen, wenn das Flugzeug einfach über der Ägäis verschwunden wäre, über der es zum Zeitpunkt einer Fehlfunktion (= Feuer) im Triebwerk flog.
Aber die Crew wollte unbedingt leben und es gelang ihnen fast, sich und das Flugzeug selbst zu retten. Und jetzt, nachdem die “Black Boxes” gefunden wurden, werden die Öffentlichkeit und die Medien die Offenlegung von Informationen, Untersuchungen usw. fordern.

Damit wird ein sehr interessantes Faktum offenbart. Sogar zwei.

Erstens verkauft die Ukraine die Waffen, die sie von der NATO erhält, in industriellem Maßstab weiter. Auf dem Luftweg.

Und zweitens – wenn der amerikanische Geheimdienst solche Informationen mit dem Mossad geteilt hat, dann ist Budanovs Gefolge einfach vollgestopft mit CIA-Mitarbeitern oder Agenten, die Zugang zu den innersten Geheimnissen des ukrainischen Geheimdienstes und des Teams des ukrainischen Präsidenten haben. Und das bedeutet, dass US-Behörden alle Informationen über den Waffenhandel haben, der vom ukrainischen Militär im großen Stil durchgeführt wird.
Übrigens ist es möglich, dass dies mit der Erlaubnis oder dem Segen der amerikanischen Sonderdienste und unter direkter Beteiligung von Vertretern dieser Sonderdienste möglich ist. Vielleicht für einen „kleinen Anteil“ und für sich persönlich ein Geschäft, vielleicht „im Interesse des Staates“.

Immerhin gab es ähnliche Geschichten bereits in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Erinnern wir uns zum Beispiel an den Skandal um den Iran-Contra-Deal. Er verließ die “schwarze Zone”, nachdem im Oktober 1986 ein amerikanisches Militärflugzeug C-123 am Himmel über Nicaragua abgeschossen worden war. In diesen Skandal waren sogar der US-Verteidigungsminister, ein Admiral und der stellvertretende US-Außenminister verwickelt, der für diese Koordinationstätigkeit sogar verurteilt, aber von Präsident Bush begnadigt wurde.
Was die CIA betrifft, waren Dutzende von CIA-Agenten an dem Programm beteiligt.

Pressespiegel Komsomolskaja Pravda, 14.7.: Die Ermordung Abes

EIN TRAGISCHER FEHLER ODER DIE RACHE DER YAKUZA

Nach dem Tod des ehemaligen japanischen Premierministers mehren sich die Versionen dessen, was passiert ist

Die Ermordung des ehemaligen japanischen Premierministers Shinzo Abe wird noch untersucht. Die vorrangige (und offizielle) Version der japanischen Strafverfolgungsbeamten besagt: Abe wurde von einem seiner Landsleute erschossen, der den ehemaligen Regierungschef für die schwierige finanzielle Situation seiner Familie verantwortlich machte.

Der 41-jährige arbeitslose und ehemalige Matrose der japanischen Armee Tetsuya Yamagami sagte während der Verhöre, dass er beschlossen habe, sich an Abe für seine Mutter zu rächen, die Anhängerin einer religiösen Organisation namens Vereinigungskirche (bei uns bekannt als Moon-Sekte) wurde (– in Russland als totalitäre Sekte eingestuft), der sie all ihre Ersparnisse spendete.
Danach mußte sich die Frau bankrott erklären. Der finanzielle Zusammenbruch der Familie war der Grund, der Yamagami veranlasste, den Vertreter derjenigen politischen Dynastie zu töten, die seiner Meinung nach diese religiöse Organisation schützte.
Im Land der aufgehenden Sonne begann die Moon-Sekte nämlich unter Premierminister Nobusuke Kishi, dem Großvater von Shinzo Abe, ihre aktive Missionstätigkeit.

Verdächtiger Stil

Seltsamerweise vermieden es alle führenden japanischen Medien in den ersten Tagen nach der Tragödie, das Wort »Mord« zu verwenden. Journalisten und Fernsehmoderatoren sprachen und schrieben über »Tod infolge von Schußverletzungen«. Gleichzeitig berichteten sie zuvor ohne Einschränkungen und mündliche Zusagen über die Ermordung beispielsweise des Präsidenten von Haiti sowie anderer ausländischer Führer, die infolge von Attentaten starben.
Philologen führen dies auf die Besonderheiten des japanischen Sprachstils zurück, in dem der gewaltsame Tod eines Ausländers als Mord bezeichnet werden kann, aber wenn es sich um einen ähnlichen Fall mit einem lokalen Würdenträger handelt, wird eine kurze Beschreibung der Ursache seines Todes bevorzugt.

»Geplantes« Attentat

Es gibt auch eine Version, dass das Attentat inszeniert wurde. Angeblich plante es Abe selbst es in der Erwartung, dass er lediglich leicht verletzt würde. (In einer Art Nachahmung des Bolsonaro-Attentats von 2018?)
In Japan, einem Land mit einem der härtesten Waffengesetze, sind Attentate auf Politiker nämlich äußerst selten. Und natürlich erregt das Opfer eines Attentats immer Mitgefühl, das Abe bei der nächsten Wahl in Stimmen umwandeln wollte.
Übrigens starb in Japan letztes Jahr eine einzige Person an den Folgen des Schusswaffengebrauchs, und der letzte Mord an einem Politiker fand 1960 statt.

Die Version des inszenierten Attenttats wird indirekt dadurch unterstützt, dass der Schütze eine selbstgebaute Kurzlaufflinte benutzte, deren Schuss auch aus nächster Nähe nicht zum Tod des Opfers führen sollte. Aber es ist möglich, dass Yamagami – der die Waffe großteils selbst gebaut haben soll –, von einem anderen „Regisseur“ angeworben wurde, der ihn im Umgang mit kurzläufigen Waffen ausbildete, was beim japanischen Militär nicht unterrichtet wird.

Die mögliche Rache der Yakuza

Die japanische Mafia – die Yakuza – ist ein jahrhundertealtes Element der japanischen Gesellschaft. Die unteren Ebenen der kriminellen Banden machen weiterhin riesiges Kapital mit Erpressung, Drogenhandel und Menschengütern, und die oberen Ebenen investieren diese Gelder durchaus erfolgreich in verschiedene Bereiche der Wirtschaft, die längst zu einem vollwertigen und maßgeblichen Teil des Establishments geworden sind.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die CIA ein Auge auf die Yakuza geworfen – gut organisierte, patriotische Mafia-Gruppen waren eine bequeme Waffe im Kampf gegen die Kommunisten. Im Gegenzug drückten die Amerikaner bei ihren finsteren Finanzgeschäften ein Auge zu.

Mit dem Zusammenbruch der UdSSR verschwand die »rote Bedrohung«. Die Amerikaner brauchten die Yakuza nicht mehr, und als Barack Obama in den Vereinigten Staaten an die Macht kam, erklärte er ihr den Krieg. Washington sanktionierte Japans zweitgrößte Bank Mizuho, die enge Verbindungen zur Mafia gehabt haben soll.
Möglicherweise ist die Eliminierung von Abe weniger eine Rache an dem ehemaligen Ministerpräsidenten dafür, dass er die Aufhebung dieser Sanktionen nicht erreicht hat, sondern ein entsprechendes Signal an seinen Nachfolger, Regierungschef Fumio Kishida, der das Geschöpf des Verstorbenen ist.

Es gibt noch eine andere Version im Zusammenhang mit den Yakuza: Sie sagen, dass Abe, der sich immer für die Interessen eines der Mafia-Clans eingesetzt hat, plötzlich in das Lager der Konkurrenten übergegangen ist. Zu diesem Thema wurde angeblich ein ganzer Bericht veröffentlicht, der an das Weiße Haus, das FBI und die US-CIA geschickt wurde.
Ganze Absätze dieses Dokuments kursieren im Internet, aber es wurde keine Spur seiner Urheberschaft gefunden.

Die chinesische Spur

Chinesische Nationalisten feierten Abes Tod. Der japanische Politiker hat sich zwar immer um freundschaftliche Beziehungen zu China bemüht. Aber Peking ist unzufrieden darüber, dass japanischer Boden zu einem Sprungbrett für das US-Militär geworden ist, das die VR China davon abhält, ihre territorialen Streitigkeiten zu lösen, und Abe hatte sich dabei nie eingemischt.
Die »chinesische Spur« hat auch einen inneren Aspekt. Vielen Japanern gefiel die Rolle ihres Landes nicht, das die Amerikaner nach dem Kalten Krieg im Grunde aufgegeben hatten. (Das stimmt natürlich nicht, sie betrachten es noch immer als Basis, aber es ist neben anderen pazifischen Verbündeten, vor allem Korea, in die zweite Reihe gerückt.) Amerikanische Unternehmen begannen, in China zu investieren, was dem Himmlischen Reich ein beispielloses Wirtschaftswachstum bescherte, und Japan hörte auf, sowohl in der globalen als auch in der regionalen Wirtschaft führend zu sein. Der Ex-Premier trägt nach Meinung solcher Leute seinen Teil der Verantwortung dafür.

Weitere, eher luftige Theorien

Der Mord an Abe war, wie oft in ähnlichen Fällen, von einem ganzen Haufen eher unwahrscheinlicher Vermutungen umgeben, die Verschwörungstheoretikern Nahrung lieferten. Hier sind nur einige davon:

– Noch bevor die japanische Polizei offiziell bestätigte, dass der Schütze festgenommen und identifiziert worden war, veröffentlichte ein Haufen einheimischer Sherlock Holmes ein Porträt eines jungen Mannes in sozialen Netzwerken und behauptete, den Mörder als Samzuki Hidayko identifiziert zu haben, ein Mitglied einer der Yakuza-Syndikate. »Das ist ein Mitglied der Yakuza und ein bekannter politischer Extremist«, versicherten Internetnutzer. Später wurde bekannt, dass das Foto den amerikanischen Komiker Sam Hyde zeigte, der noch nie in Japan gewesen war.

– Seit vielen Jahren verbreitet eine unbekannte Gruppe von Social-Media-Nutzern nach dem Tod einer berühmten Person gefälschte Screenshots der Konten der verstorbenen Person im Internet. Laut Bild »schreibt« eine noch lebende Person ein oder zwei Tage vor ihrem Tod immer das Gleiche: »Ich beabsichtige, kompromittierende Beweise über Hillary und Bill Clinton zu veröffentlichen.« Ein Bild mit genau der gleichen gefälschten Nachricht, angeblich von Abe auf seiner Seite in einem der sozialen Netzwerke gepostet, fing an, sich im World Wide Web zu verbreiten, was in Japan viel Lärm verursachte. Tatsächlich hat Abe so etwas noch nie veröffentlicht.

– Abe wurde angeblich von Mitbürgern getötet, die von den Folgen der COVID-19-Pandemie betroffen waren.
Die Japaner waren mit der Arbeit des Premierministers während der Pandemie wirklich unzufrieden. So verlangte die Regierung keine obligatorische Impfung, lehnte fast 2 Millionen Dosen des Impfstoffs ab, und der Kabinettschef bestand angeblich darauf, dass Menschen wegen Coronavirus ausschließlich mit Ivermectin, einem unsicheren Antiparasitikum, behandelt werden.
Aber der Mörder des Premierministers sagt nichts über eine solche Verschwörung, zumindest noch nicht, unter seinen Angehörigen gibt es keine Todesfälle durch COVID-19. In Bezug auf Impfstoffe lehnte die japanische Regierung eine große Charge ab, nachdem sie erfahren hatte, dass sie unter Verstoß gegen die Technologie (?) hergestellt wurde.
Abe selbst war kein Fan von Ivermectin und forderte nie die Einnahme dieses Arzneimittels.

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Abgesehen davon, ob irgendeine der Theorien zu Abes Ermordung Substanz hat, zeigt sich eine latente Unzufriedenheit in Japan über den beispiellosen Abstieg dieses Landes, beschleunigt durch den Unfall von Fukushima.
Der Yen ist zu einer Regionalwährung verkommen, China – die ehemalige Kolonie! – ist zur Weltmacht aufgestiegen und Japan zu einer Art langgestreckter US-Basis verkommen.

Der wirtschaftliche Abstieg des Westens

DIE ERGEBNISSE DER KRIEGSWIRTSCHAFT

Es ist angebracht, zu diesem Thema eine neue Beitragsseite einzurichten, weil sich die Ereignisse hier sozusagen überschlagen und die alte Seite zu den Sanktionen erstens voll und zweitens schon überholt ist.

In Folge der Erklärung des Wirtschaftskrieges ist nämlich eine verschärfte Konkurrenz der alten kapitalistischen Mächte ausgebrochen, die sich in Handels- und Währungsturbulenzen äußert, wobei noch viel Luft nach oben ist.

Die russische Ökonomie orientiert sich Richtung Osten um, die BRICS erstehen wieder auf und werden sich möglicherweise noch erweitern, und der europäische Wirtschaftsraum verliert rapid an Bedeutung.