Pressespiegel El País, 26.1.: Ukraine, Kriegshandlungen

„DIE UKRAINE PLANT BEREITS IHRE BISHER GRÖSSTE GEGENOFFENSIVE MIT NATO-PANZERFAHRZEUGEN

Die beiden Armeen bereiten große Militäroperationen für das Frühjahr vor, und Analysten sagen, dass die beste Option für Kiew darin besteht, die Russen von Saporoschje in Richtung des Asowschen Meeres und der Krim anzugreifen.

Die Ukraine und Russland befinden sich in einem Wettlauf gegen die Zeit, um ihre Frühjahrsoffensiven vorzubereiten. Es geht um einige Monate, die beide Armeen als entscheidend für die Zukunft des Krieges betrachten. Wer zuerst loslegt, hat den Vorteil, die Pläne des Rivalen über den haufen zu werfen.

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Valerij Saluschnij, entwirft eine Gegenoffensive, die nach eigenen Worten dazu dienen soll, das gesamte seit Beginn der Invasion im vergangenen Februar verlorene Territorium zurückzugewinnen. Die ukrainischen Pläne planen die NATO-Panzer ein, die geliefert werden sollen.

Es besteht ein grundlegender Unterschied zu den erfolgreichen ukrainischen Sommer- und Herbstoffensiven an der Charkow-Front im Osten des Landes und der Cherson-Front im Süden: Seither sind die russischen Verteidigungslinien in einer Weise befestigt worden, wie sie in Europa seit dem II. Weltkrieg nicht mehr in die Wege geleitet wurden.
Mehrere hundert Kilometer lange Linien mit Betonstrukturen, Gruben für Verteidigungsstellungen von Panzern, Barrieren gegen Panzerung, Maschinengewehrnestern und Gräben mit Unterständen, die sorgfältig gebaut wurden, um jeglicher Artillerie zu widerstehen. Wenn die Ukraine mit ihrer Infanterie vorrücken will, braucht sie eine gepanzerte Stoßtruppe, die sie jetzt nicht hat.“

Man merkt daran, daß Rußland erstens seine derzeitigen Positionen halten will, und zweitens nicht damit rechnet, in absehbarer Zeit die gesamte Ukraine einzunehmen.
Also von wegen „Denazifizierung“ und „Spezialoperation“.
Rußland weiß, daß es einen Krieg gegen die NATO führt, daß dieser lange dauern wird, und daß es sich in seinen jetzigen Positionen bestmöglich eingraben muß.

„Die NATO-Verbündeten stehen bereit, um der Ukraine alle im Bereiche des Möglichen stehenden Ressourcen zu garantieren.“

Im Grunde ist das eine Lüge.
Die NATO hätte natürlich mehr Ressourcen, ist aber derzeit nicht bereit, diese zur Verfügung zu stellen. Erstens würde das bedeuten, die eigenen Armeen waffenmäßig zu entkleiden, und es würde auch die eigenen Armeen vor die Gretchenfrage stellen, ob sie sich mit ihren Soldaten an dem Krieg beteiligen wollen.
Polen, GB und die USA sind diesbezüglich schon weiter gegangen, bilden ukrainische Soldaten aus und habe aus ihren eigenen Reihen – über private Söldner-Firmen – Soldaten in die Ukraine geschickt.

„Seit Dezember gibt es Ankündigungen, die Lieferung von leichten gepanzerten Angriffsfahrzeugen und Infanterietransportern zu vervielfachen, insbesondere von den USA – mit Bradleys, Humvees und Strykers –, Deutschland – mit Mardern – und Frankreich – mit AMX-10.
Saluschnij hat berechnet, dass er weitere 700 dieser Fahrzeuge benötigt, und nach Zählungen dieser Zeitung könnten in den kommenden Wochen vorerst 600 Einheiten eintreffen.“

Da merkt man auch wieder einmal, wie verlogen und roßtäuscherisch die ganze Debatte um die Leopard- und Abrams-Panzer ist.
Leichte Panzerfahrzeuge, die für die Kriegsführung weitaus besser geeignet sind, weil sie über alle Brücken drüber kommen und nicht so leicht im Schlamm stecken bleiben, werden ohnehin und ohne Debatten geliefert, während die Medien und die Öffentlichkeit mit der Debatte um die »Panzerlieferungen« in Atem gehalten werden.

„Dergleichen gepanzerte Fahrzeuge spielten eine Schlüsselrolle bei der Offensive, die die Russen im September aus der Provinz Charkow vertrieben hatte. Aber Moskaus Stellungen waren zu diesem Zeitpunkt schwächer, und schnelle Züge von 12 Soldaten, die von diesen leicht gepanzerten Fahrzeugen abgeschirmt und von Artillerie unterstützt wurden, reichten aus, um die taktischen Angriffe zu starten, die die feindlichen Linien durchbrachen. Die Situation ist jetzt komplexer und der ukrainische Vormarsch wird schwere Panzer erfordern.
Saluschnij schätzte im Dezember den Bedarf auf 300 schwere Panzer aus dem Westen, die optimal wären, um das seit Februar verlorene Territorium zurückzugewinnen. Die Ukraine hätte jetzt etwa 600 Panzer, laut Schätzungen für 2022, die auf Daten des britischen Verteidigungs-Thinktanks RUSI (für sein englisches Akronym) und der Oryx-Analysegruppe basieren, verglichen mit 1.200 im März.
Diese Kampfpanzer sind sowjetische Modelle, insbesondere der T-72 und der T-64, von denen die meisten aufgrund der Härte des aktuellen Konflikts und weil sie seit dem 2014 begonnenen Krieg im Donbass im Einsatz sind, in schlechtem Zustand sind.

Die Ukraine hat auch etwa 450 Panzer von den Russen erbeutet. Aber von diesen sind – laut Mitte des Monats von dieser Zeitung an der Lugansker Front konsultierten Militärs – nur ungefähr ein Drittel – weniger als 150 – für den Kampf einsetzbar; der Rest wird als Ersatzteillager für Reparaturen verwendet. Russland hingegen hätte etwa 1.500 Panzer im Einsatz. Einige von denen, wie der T-90, der T-80 BVM und der T-64 BV, sind auf dem Niveau der westlichen Panzer.
Oberst Alkut, Kommandeur der 3. separat-mechanisierten Brigade, einer der Soldaten mit der größten Kampferfahrung in der Ukraine, sagte EL PAÍS am 15. September, dass ein westlicher schwerer Panzer zwei oder drei sowjetischen Panzern entspricht, die von seinen Kompanien eingesetzt werden – insbesondere dem T -72, die alte und gängige Modelle in diesem Krieg sind.
Oleksiy Melnik, Co-Direktor des Verteidigungs-Thinktanks Razumkov in Kiew, glaubt, dass das Verhältnis eher bei drei als bei zwei liegt.“

Das bezieht sich auf die alten sowjetischen Panzer.
Rußland erzeugt aber inzwischen neue Panzer, die von allen Experten als mehr oder weniger gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen gegenüber den westlichen eingestuft werden.
Die russische Waffenproduktion läuft auf Hochtouren. Man wird sehen, was diese modernen Panzerschlachten, die von beiden Seiten sozusagen ersehnt werden, bieten werden.
Beide Seiten sind offensichtlich interessiert daran, diese Geräte auszuprobieren.

„Oleksej Melnik warnt davor, dass Panzer nicht die ultimative Lösung für die Ukraine sind, und ist der Meinung, dass jedes Mal, wenn Kiews Verbündete bei der Spende irgendeiner Art von Waffen nachgeben, dieselben diplomatischen Konflikte und auch dieselben großen Hoffnungen entfesselt werden: »Das geschah mit den Patriots (US-Luftabwehr), wo sie uns zunächst sagten, dass es undenkbar sei, sie zu erhalten, und dennoch haben wir sie bereits. Jetzt ist es genauso bei den Panzern und morgen bei den Flugzeugen«.“

Die Vorstellung, daß die NATO irgendwann auch eine Luftwaffe zur Verfügung stellen wird, ist gewagt, aber nicht absurd.
Es hängt davon ab, welche Erfolge Rußland auf dem Boden erzielen wird.

„Die Ukraine verfügt im Vergleich zu Russland über eine winzige Luftwaffe, aber die Invasoren können diese Überlegenheit nicht ausnutzen, da sich die mobilen Luftverteidigungssysteme der Ukraine als äußerst effektiv erwiesen haben.

Der Vormarsch auf Saporoschje

Nach den Informationen, die Melnik von Militärs und hohen Verwaltungsbeamten erhält, konzentrieren sich gepanzerte NATO-Fahrzeuge auf eine Gegenoffensive in einem bestimmten Frontabschnitt, vermutlich in der Provinz Saporoschje.
Die nordamerikanische Kette CNN veröffentlichte am Dienstag eine Information, in der mehrere Stimmen der NATO forderten, dass die Ukraine bei ihrer numantinischen Verteidigung von Bachmut in der Provinz Donezk nachgibt. Der Kampf um Bakhmut blutet beide Seiten aus“

oder auch nicht. Nach allem, was man dem Internet entnehmen kann, sind die Verluste der ukrainischen Seite höher. Dazu kommt noch, daß die von Rußland eingesetzten Wagner-Truppen ohnehin nicht als Verluste zählen …

„und die von CNN zitierten Quellen empfahlen Saluschnij, sich auf eine Gegenoffensive in Saporoschje zu konzentrieren, da dies der Weg sei, die Verbindung zwischen der russischen Grenze, den besetzten Gebieten im Asowschen Meer und in Cherson zu unterbrechen. Damit stünde er vor den Toren der Krim.
»Ein großer ukrainischer Vormarsch in Saporoschje würde die Lebensfähigkeit der Landbrücke zwischen dem russischen Gebiet Rostow und der Krim ernsthaft gefährden«, schätzte der Nachrichtendienst des britischen Verteidigungsministeriums ebenfalls am 8. Jänner.“

Nach allem, was man so von der russischen Seite mitkriegt, sehen die das auch so und verstärken genau diesen Frontabschnitt, bzw. versuchen genau dort eine Offensive zu starten, um diese Front zu stabilisieren.

„Melnik schließt nicht aus, dass die Vorbereitungen für einen Angriff in Saporoschje auch als Ablenkungsmanöver dienen könnten, um überraschend an einer anderen Front voranzukommen, wie es im September geschah, als die ukrainischen Streitkräfte sich auf eine Offensive in Cherson konzentrierten– und dann kam es zu der erfolgreichen Offensive in der Provinz Charkow.

Die Südfront zwischen den Provinzen Cherson und Dnipropetrowsk steht still, weil die beiden Armeen durch einen der mächtigsten Flüsse Europas, den Dnjepr, getrennt sind. Eine Landung würde eine riesige Anzahl von Truppen, Artillerie und Amphibienfahrzeugen für die Ukraine erfordern.
Die Alternative für Kiew ist Saporoschje,

– liegt genau an der Südfront, ist also keine „Alternative“ für gar nichts –

eine Provinz, die ebenfalls den Dnjepr überquert und in der sie noch einen Teil des Ostufers kontrolliert. Laut Thibault Fouillet, einem französischen Militärexperten und Analysten bei der Stiftung für strategische Forschung, ist das Gelände in Saporoschje, flach und ohne große städtische Konzentrationen, ideal für den Vormarsch gepanzerter Fahrzeuge.
Fouillet glaubt auch, dass die Ukraine darauf setzen wird, die 100 Panzer, die sie von der NATO in einer großen Gegenoffensive erhalten kann, an einem bestimmten Punkt an der Front zu konzentrieren: »Wir müssen die ukrainische Art der Kriegsführung von Beginn des Konflikts an berücksichtigen. Jede Offensive basierte auf einer massiven Konzentration von konzentriertem Artillerie-Feuer, dem Vormarsch von mechanisierter Infanterie und Panzern.«
Fouillet glaubt, dass sowohl die Front zwischen Charkow und Lugansk als auch die Saporoschje-Front geografisch optimal für diese Offensive sind, obwohl er auch zu dem Schluss kommt, dass die Option Saporoschje für die Zukunft des Krieges entscheidender wäre.“

Man muß sich angesichts des TamTam um die Panzerlieferungen die bescheidenen Quantitäten dieser Panzer vor Augen halten: 100 Stück, zwischen Adams und Leopard, und nach allgemeiner Meinung von Militärexperten etwas zu schwer für das ukrainische Kriegsszenario.
Die gesamten Manöver der ukrainischen Militäroperation müssen sich an dieser matten Ausstattung orientieren.

„100 Panzer im Frühling

Fouillet schätzt, dass die Ukraine im Frühjahr genau 100 Panzer von ihren Verbündeten bekommen kann, insbesondere verschiedene Modelle des Leopard 2, des amerikanischen Abrams und des britischen Challenger 2. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich außerdem bereit gezeigt, den französischen Leclerc zur Vefügung zu stellen.
Rund 300 Panzer sind laut Fouillet noch ein weit entferntes Ziel, seiner Meinung nach aber durchaus genug für neue, vielleicht entscheidende Gegenoffensiven. Melnik hingegen vermutet, dass Saluschnij für die Gegenoffensive 300 Panzer haben wollte.“

Eine seltsame Aussage. Man sieht daran, daß 100 zuwenig, aber 300 genug wären. Das heißt auf gut deutsch, daß die 100 Panzer, die bisher zugesagt wurden, für gar nichts reichen.

„Jacek Tarocinski, Verteidigungsexperte am Centre for Eastern Studies (Warschau), ist skeptisch, ob die NATO jemals 300 Panzer schicken könnte: »Um ehrlich zu sein, sind in Westeuropa nicht viele schwere Panzer verfügbar. Die Ukraine hat in diesem Krieg bereits mehr Panzer verloren und gewonnen als viele europäische Länder, und sie braucht immer noch mehr.«
Die für diesen Artikel konsultierten Experten stimmen darin überein, dass die verschiedenen Panzer, die die Ukraine erhält, in einigen wenigen Regimentern konzentriert werden sollten, um die Lieferketten von Komponenten, Treibstoff und Munition aus Polen zu rationalisieren. Außerdem sollten diese Versorgungsleitungen auch auf denselben geografischen Bereich gerichtet werden.

Für die lang erwartete Frühjahrs-Gegenoffensive – dieses Ziel wurde vom Pentagon selbst gesetzt, aber auch vom Kommandanten der ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienste, Kirilo Budanov, in diesem Januar veröffentlicht –, wird die Ukraine auch über hundert Anti-Minen-Raupenfahrzeuge aus Deutschland und den USA verfügen, abgesehen von 70 neuen modernen selbstfahrenden Artilleriegeschützen amerikanischer, britischer, schwedischer und französischer Artillerie. Diese würden zu den fast 240 Kanonen hinzukommen, die 2022 bereits eingegangen sind, so die Zählung des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (Deutschland).“

Irgendwie wirkt das so, als wären diese vieldiskutierten Panzer ein Furz im Wald, die wirklich wirkungsvollen Waffen sind sowieso schon längst Richtung Ukraine unterwegs.
Oder aber, so kann man ebenfalls folgern, waren die bisherigen Waffen zwar wirkungsvoll darin, den Widerstand der Ukraine zu ermöglichen, haben sich aber sich nicht als kriegsentscheidend erwiesen.

„Daß Saporoschje der neue Brennpunkt des Krieges sein könnte, würde die Tatsache zeigen, dass Russland in diesem Januar eine Reihe kleinerer Offensiven in der Provinz startete, die es ermöglichten, einige Kilometer vorzurücken. Wenn die Ukraine in diesem Frontabschnitt Fortschritte machen würde, wären die russischen Versorgungslinien an der Asowschen und der Schwarzmeerküste noch näher an der Raketenreichweite von HIMARS, der stärksten Artillerie in diesem Krieg, mit einem Aktionsradius von 80 Kilometern.
Die ukrainische Diplomatie fordert Washington auf, Langstreckenraketen zu liefern, aber das Weiße Haus hat dies bisher vermieden, wegen der Befürchtung, dass sie verwendet werden könnten, um russischen Boden und die Krim zu treffen, eine rote Linie für Moskau

Der Ukraine, die das Winterfenster zum Angriff bereits verpasst hat, läuft die Zeit davon. Die kältesten Monate mit gefrorenem Boden wären die besten für Panzer-Offensiven. Im Frühjahr hingegen ist das Gelände sumpfig und die Raupenketten kommen langsamer von.
Ein weiteres Problem ist, wie lange es dauern kann, bis NATO-Panzer in der Ukraine einsatzbereit sind. Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, 31 ihrer Abrams-Panzer zu transferieren, obwohl sie bis letzte Woche offiziell argumentierten, daß es sich um eine ungeeignete Waffe handele, weil sie technisch komplexer sei im Vergleich zu den deutschen Leopard, viel Kraftstoff verbrauche und das Fahren schwieriger zu erlernen sei. Die New York Times berichtete am Mittwoch, dass die Abrams Monate brauchen könnten, um kampfbereit zu sein.
Sollte Russland seine Gegenoffensive früher starten – die ukrainischen Geheimdienste rechnen in Donezk damit – und Saluschnij zwingen, seine Pläne zu ändern, seien diese Panzer auch optimal für Verteidigungsaufgaben, betont Tarocinski.

Fest steht, dass General Robert B. Abrams – dessen Vater diesen amerikanischen Panzerfahrzeugen ihren Namen gab – gegenüber der New York Times »sicher ist, dass diese Panzer die meisten sowjetischen Modelle zerstören werden«: »Sie werden ein Loch in alles reißen, was sie wollen«.“

Pressespiegel El País, 19.1.: Politische Krise in Peru

„DIE PROTESTE GEGEN DIE PERUANISCHE PRÄSIDENTIN ERREICHEN LIMA MIT DEM AUFRUF ZU EINEM GROSSEN MARSCH

Studentengruppen begrüßten die Demonstranten aus den Regionen auf dem Campus, während die Regierung die Hauptstadt an diesem Donnerstag vor der Mobilisierung abschirmte. Der soziale Ausbruch hat mehr als 50 Tote hinterlassen

Am Tag ihres Jubiläums empfing Lima, die Hauptstadt, die oft außerhalb der Ereignisse steht, die im Rest des Landes vor sich gehen, Tausende von Peruanern, die gehört werden wollten.
Die Ankunft war den ganzen Mittwoch über nicht einfach: In den letzten Tagen hat die Polizei ihre Kontrollen auf den Autobahnen verstärkt und die Demonstranten aus verschiedenen Regionen, hauptsächlich aus den Bergen, an der Anreise gehindert. Das Ziel ist, den Protest zu schwächen, der für diesen Donnerstag unter dem Motto „Großer Marsch der Vier Landesteile“ (1) anberaumt wurde, in Anspielung auf die soziale Mobilisierung, die dem Regime von Alberto Fujimori Anfang der 2000er Jahre ein Ende bereitete.
Die Sicherheitskräfte versuchen, die im Januar 1535 als „Stadt der Könige“ gegründete Hauptstadt abzuriegeln.
»Wir wissen, dass sie Lima einnehmen wollen. Ich fordere sie auf, Lima einzunehmen, aber in Frieden und Ruhe«, sagte Präsidentin Dina Boluarte am Vortag, diesmal mit versöhnlichem Ton“

– wenig glaubwürdig, die Dame, wenn gleichzeitig die Polizei die Landstraßen sperrt und die Hauptstadt abriegelt –

„ – nach ihrer letzten Botschaft an die Nation, in der sie die Bürger des Südens des Landes, die sie seit mehr als vierzig Tagen zum Verlassen des Präsidentenpalastes auffordern, als »Krawallmacher« und »Gewalttäter« bezeichnete.
Die Krise entstand am 7. Dezember, als der ehemalige Präsident Pedro Castillo versuchte, mit der Auflösung des Kongresses, einer der diskreditiertesten Institutionen in Peru, eine Art Staatsstreich durchzuführen.“

Die Bemühung, den Staatsstreich in Peru als einen legalen Akt zur Verhinderung eines Staatsstreichs darzustellen, durchzieht seit 6 Wochen die gesamten westlichen Medien.
Ein guter Teil der Einwohner Perus teilt offenbar diese Sichtweise nicht.

„Seit dem frühen Mittwochmorgen besetzt eine große Gruppe von Studenten der Universidad Nacional Mayor de San Marcos den Universitätscampus mit einem einzigen Ziel: Die anreisenden Abordnungen der Demonstranten aus dem Landesinneren unterzubringen.
»Es gibt bereits mehr als 50 Tote. Dies ist eine Einschüchterungskampagne gegen die Menschen. Wir können nicht gleichgültig bleiben und müssen uns mit unseren Mitkämpfern solidarisieren«, bekräftigte ein Student der Juridischen Fakultät.
Trotz der Warnungen der Rektorin Jeri Ramón Ruffner ist dieses Haus der Höheren Studien zu einem vorübergehenden Zufluchtsort für Menschen aus Ayacucho, Cuzco, Apurímac und Puno geworden, gerade für diejenigen, die am stärksten von polizeilicher Repression betroffen sind.

Auf der anderen Seite“ (des Lehrkörpers) „steht der Rektor der Nationalen Ingenieuruniversität, Pablo Alfonso López-Chau, der die Demonstranten begrüßte und ihnen den Campus seiner Universität überließ, damit sie die Nacht vor dem Marsch verbringen konnten. »Ich bitte Euch, euch selbst zu organisieren und für die Sicherheit zu sorgen. Das ist euer Haus, kümmert euch um euer Haus. Vermeidet Provokateure«, sagte er.
Auch Studentengruppen der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru und der Nationalen Universität Federico Villarreal haben sich angeschlossen.

Am Morgen nahm Präsidentin Dina Boluarte in Begleitung des Bürgermeisters von Lima, Rafael López Aliaga, an der Messe und dem Te Deum zum 488. Jahrestag der Hauptstadt teil.“

Ein Staatsakt zur Glorifizierung der Nation und zur Bekräftigung der eigenen Stellung als deren Vertreterin, gleichzeitig Polizeiaufgebot an allen Ecken zur Niederschlagung von Protesten – eine sehr übliche Mischung der Selbstdarstellung von Staatsoberhäuptern, wenn der Hut brennt.

„Am Nachmittag floß erneut Blut: In Macusani, der Hauptstadt der Provinz Carabaya in der Region Puno starb eine 35-jährige Frau durch eine Kugel. Und ein 30-jähriger Mann wurde ebenfalls durch eine Schusswaffe schwer verletzt und befindet sich in kritischem Zustand. Dieses Ereignis löste die Wut der Bevölkerung aus, und einige Demonstranten zündeten nachts die Polizeistation und das örtliche Hauptquartier der Justiz an.
Darüber hinaus kamen zwei Opfer der (polizeilichen) Straßensperren in der Region La Libertad hinzu: ein 28-wöchiges Frühgeborenes und eine 51-jährige Frau, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitt und nicht medizinisch versorgt werden konnte.

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) berief eine regelmäßige Sitzung ein, um die Situation in Peru von Washington aus zu bewerten.
Luz Elena Baños, Vertreterin Mexikos, drückte ihre Besorgnis über die »unverhältnismäßige Anwendung öffentlicher Gewalt« aus,“

– die Sprache der Diplomatie erkennt natürlich immer die verhältnismäßige Gewalt im Umgang mit Demonstranten an, –

während Alejandra Solano, ihre Amtskollegin aus Costa Rica, »die Achtung der Menschenrechte« forderte. Luis Almagro (2), Generalsekretär der OAS, meinte seinerseits: »Das Recht auf friedlichen Protest muss respektiert werden; aber auch das Recht des Staates, die Ordnung zu wahren«.
Unterdessen schaffte es Paul Duclos, Generaldirektor für multilaterale und globale Angelegenheiten des peruanischen Außenministeriums, zu verkünden, dass »eine multisektorale Kommission eingerichtet wurde, um sich um die Hinterbliebenen der Verstorbenen zu kümmern«.“

Das wird die Hinterbliebenen vermutlich in Begeisterungsstürme versetzen …

„Bis heute sind 53 Menschen durch den Konflikt gestorben, der am 7. Dezember nach dem“ (angeblichen) „Putschversuch von Pedro Castillo begann: 42 von ihnen durch Zusammenstöße mit der Polizei, zehn durch Straßensperren und ein Polizist. Hinzu kommen nach Angaben der Volksanwaltschaft 722 verletzte Demonstranten und 442 verletzte Polizisten.
Die größte Mobilisierung der letzten Zeit in Lima wird an diesem Donnerstag erwartet.“

Der von den USA und mit diktatorischen Methoden gegen die Landbevölkerung vorgehende Präsident Fujimori wurde im Juli 2000 durch einen ähnlichen Marsch aus allen Landesteilen gestürzt. Fujimori war aber wenigstens gewählt worden und nicht wie Frau Boluarte durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen.

Die Zukunft wird weisen, wie sich die Ereignisse in Peru entwickeln.
Der kürzlich unternommene Staatsstreich in Brasilien ist gescheitert, weil Bolsonaro weder im In- noch im Ausland die nötige Unterstützung erhielt.
Man wird sehen, welche Kräfte gegen die Bevölkerung Perus, die „Krawallmacher“ und „Gewalttäter“, jetzt aufgeboten werden.

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 (1) Der Name des Marsches bezieht sich auf das Inkareich, das in 4 Teile geteilt wurde, um es aufgrund seiner großen Ausdehnung regierbar zu machen.

(2) Der von den USA in diesen Sessel gehievte Mann hat auch den Putsch in Bolivien 2019 als rechtmäßig beweihräuchert.

Pressespiegel El País, 15.1.: Waffenlieferungen an die Ukraine

PANZERLIEFERUNGEN SIND UNABDINGLICH, DAMIT DIE UKRAINE EINE NEUE OFFENSIVE STARTEN KANN

Cristian Segura, Kupjansk, 15.1.:

„Die Vereinigten Staaten und mehrere europäische NATO-Staaten haben ein neues Kapitel in der Lieferung von Waffen an die Ukraine aufgeschlagen, das der gepanzerten Fahrzeuge.“

Ist das wirklich ein neues Kapitel? Meines Wissens wurden aus DDR-Beständen bereits Panzer hinübergeschoben, auch Polen hat meiner Erinnerung nach sowjetische Panzer hinübergeschickt.
Das neue ist eben, daß erstmals NATO-Panzer geliefert werden.

„Seit letztem Dezember wurden Ankündigungen gemacht, leicht gepanzerte Kampffahrzeuge und Infanterietransporte in die Ukraine zu schicken: Washington hat mit der Lieferung von 50 Bradley-Einheiten begonnen; Deutschland, 40 Marder geschickt; zusätzlich zu Frankreich, das den noch stärkeren AMX-10 liefern wird.
Aber damit die Ukraine eine neue Offensive starten kann, die es ihr ermöglicht, verlorenes Territorium zurückzugewinnen, braucht sie weitere Panzer. Ohne diese wird seine Armee nicht vorrücken, versichern ukrainische Offiziere der 3. Separaten Panzerbrigade und der 92. Mechanisierten Brigade, die von EL PAÍS an der Charkow-Front interviewt wurden.

Die beiden Panzer, die Kiew unbedingt haben will, sind die deutschen Leopard und die amerikanischen Abrams. Experten sagen, daß die beste Option aus geografischen Gründen der Leopard ist, weil er die am weitesten verbreitete schwere Panzerung in Kontinentaleuropa ist – 2.000 Einheiten, nach Angaben der Financial Times.“

Hat nicht Neoprene ganz andere Zahlen genannt, die in Depots herumstehen sollen? Woher seine Zahlen, wenn die FT nur auf diese bescheidene Summe kommt?

„Das Problem ist, daß die Länder, die diese Fahrzeuge haben – darunter Spanien – für ihren Export die Zustimmung Berlins per Vertrag benötigen, weil sie in Deutschland produziert wurden. Die Regierung von Olaf Scholz war bisher der Ansicht, daß die Entsendung schwerer Panzer die Spannungen mit Russland erhöhen würde, hat sich aber für eine Genehmigung geöffnet, wenn die Vereinigten Staaten dasselbe mit ihren Abrams tun. Das Vereinigte Königreich kündigte am Samstag die Lieferung von Challenger-2-Panzern an.

Die Zahlen, die die Verbündeten von Kiew in Betracht ziehen, sind im Moment im Vergleich zu den ukrainischen Anforderungen bescheiden. Der Oberbefehlshaber seiner Streitkräfte, Valeri Zaluzhni, wies im vergangenen Dezember darauf hin, daß seine Truppen 300 Panzer, 700 gepanzerte Infanteriefahrzeuge und 500 Artilleriegeschütze der NATO benötigen, um das seit dem 24. Februar verlorene Territorium zurückzuerobern. Laut dem britischen Zentrum für Militärstudien RUSI verfügte die Ukraine zu Beginn der Invasion über 900 Panzer, und Russland hatte 3.200 gepanzerte Fahrzeuge in seiner Offensive. Laut der Militäranalysegruppe Oryx verlor die Ukraine im Jahr 2022 etwa 500 Panzer und Russland 1.500. (…)

Alkut ist der Deckname des Obersten, der die 3. Brigade befehligt. Er ist 59 Jahre alt und ein Veteran des Donbass-Krieges 2014, er diente auch im Irak und in Afghanistan, in ukrainischen Bataillonen, die die US-Besatzung unterstützten.
Alkut absolvierte in den 1970er Jahren eine Ausbildung zum Tanker an einer sowjetischen Akademie. In diesem Jahrzehnt wurde der Leopard 2 in Dienst gestellt, die Fahrzeuge, die die Ukraine jetzt so begehrt. Warum sind diese besser als sowjetische Panzer aus diesen Jahren?
»Ich habe mit einem T-72 trainiert, und da waren die Leoparden schon besser. Die UdSSR setzte nicht auf Qualität, sondern auf Quantität. Aber es ist auch so, daß westliche Länder seither – im Gegensatz zu den Sowjets – dieselben Panzer modernisierten«.

Seit den Niederlagen, die Moskau im vergangenen September und Oktober an den Fronten in Charkow und Cherson erlitten hat, hatte die Invasionsarmee Zeit, ihre Verteidigungslinien zu verstärken.
Alkut nennt mehrere Beispiele für die Vorteile des Leoparden und des Abrams, die sie unentbehrlich machen würden, um diese Linien an der Front von Lugansk zu durchbrechen: ihre Panzerung; die Manövrierfähigkeit und die Motorleistung sind besser, was die Sicherheit sowohl der Soldaten, die sie bedienen, als auch der Infanteriekolonnen, die ihnen beim Angriff folgen, garantiert; seine Ergonomie ist unvergleichlich besser als bei sowjetischen Panzern, was bei stundenlangen Gefechten entscheidend ist. Sie verfügen über Nachtsichtgeräte und eine Technologie, die die Bewegung des feindlichen Ziels berechnet, um mit größerer Präzision zu schießen.

Andrei Krevonosk, Kommandant eines T-72 der 3. Mechanisierten Brigade, erklärt, daß seine Panzer nichts mit den modernen russischen Panzern zu tun haben, wie dem T-80 BVM oder dem T-64 BV, die über optische Visiere der neuesten Generation verfügen und Motoren vergleichbar mit dem Abrams. »Wenn wir einen erbeuten, feiern wir das«, sagt Krevonok. Sein Vorgesetzter Alkut schätzt, daß die Angriffskraft eines Abrams der von zwei oder drei sowjetischen Panzern entspricht.

»Sind schwere Panzer ein Relikt der Vergangenheit?« So lautete der Titel eines runden Tisches, der im vergangenen Oktober beim Warschauer Sicherheitsforum stattfand. Drei der wichtigsten Generäle der NATO wurden bei diesem Treffen zitiert. Mark Carleton-Smith, bis letztes Jahr britischer Generalstabschef, plädierte für Armeen mit weniger Panzern, aber mit einem ausgereiften technologischen Niveau, eine Position, die Andreas Marlow, Deutschlands stellvertretender Generalstabschef, teilte. Bis zum Krieg in der Ukraine ging der Trend laut Carleton-Smith dahin, die Investitionen in Panzer zugunsten von Bereichen wie Drohnen und mobiler Flugabwehr zu reduzieren. »Aber die Ukrainer sagen uns, daß die Panzer unverzichtbar sind, und sie sind diejenigen, die gegen die Russen kämpfen«, gab dieser britische General zu.

Oberst Alkut schloss sich den Worten von Carleton-Smith an, betonte aber, daß die Ukraine mehr Einheiten brauche, als eine NATO-Armee benötigen würde – diese hier spezialisiert sich auf leichte und schnelle Einheiten –, weil es sich um einen großangelegten Krieg handelt und weil sie auch Panzer als Artillerie einsetzen, bedingt zum Mangel an Haubitzen, die sie haben.

Versorgungsmängel

Dvorkin ist Kompaniechef von 10 T-64 der 92. Mechanisierten Brigade. Unter einem Kiefernwald in der Nähe der Front, in der Nähe der russischen Artillerie, sind Dutzende von Panzern versteckt, von denen die meisten gewartet werden. »Alle unsere Maschinen sind in schlechtem Zustand«, sagt dieser Sergeant, während er EL PAÍS die sichtlich abgenutzten Ketten der Panzer zeigt. Die Maschinenpistolen mancher Panzer könnten nur noch die Hälfte der Geschosse abfeuern, fügt er hinzu. »Diese Waffen werden seit 2014 im Kampf eingesetzt, und wir befinden uns unter dem Munitionsminimum«, betont Dvorkin.
Mikola Timkov, Hauptmann der 3. Brigade und Kommunikationschef, bestätigt, daß sie Probleme mit der Munitionsversorgung haben, weil selbst die aus anderen osteuropäischen Ländern stammenden Kugeln für ihre Kanonen praktisch erschöpft sind.

Der wichtigste unfreiwillige Lieferant von Panzern für die Ukraine war Russland. Seit Ende März, als die Kreml-Truppen begannen, sich aus Kiew und den angrenzenden Provinzen zurückzuziehen, haben die ukrainischen Streitkräfte neben anderen Fahrzeugen und Waffen Berichten zufolge fast 500 russische Panzer erbeutet.
Andrii ist ein 32-jähriger Leutnant und führt einen Zug an, der mit einem T-64 von Dvorkins Kompanie kämpft. Seine Mission am vergangenen Donnerstag bestand darin, zu versuchen, einen T-72 zu reparieren, den er als Kriegsbeute von den Russen erhalten hatte. »Nur zwischen 10 % und 20 % der Panzer, die die Russen zurücklassen, können wieder für den Kampf eingesetzt werden, sie sind in sehr schlechtem Zustand. Sie können jederzeit kaputt gehen, aber unsere auch. Die sowjetische Maschinerie ist sehr schlecht«, sagt Andrii. Oberst Alkut schätzt, daß jeder dritte von den Russen erbeutete Panzer von den ukrainischen Streitkräften benutzt wird; der Rest wird verschrottet, um seine Komponenten für Reparaturen zu verwenden.

Carleton-Smith war skeptisch gegenüber der Wirksamkeit einer Offensive mit großen Panzerdivisionen – und nicht auf schnell agierenden leichten Einheiten wie denen, die im September die Charkiw-Front durchbrachen – und zwar am Beispiel der Russen: Obwohl auch aufgrund einer miesen Strategie, sind ihre Panzer im Krieg in der Ukraine wie die Fliegen gefallen.
Ein Grund dafür ist laut Leutnant Andrii die Effektivität der ukrainischen Feuerkraft: »Wir brauchen im Durchschnitt drei Schüsse, um das Ziel zu zerstören; Russische Einheiten hingegen feuern willkürlich und unabhängig von der verbrauchten Munition. Außerdem – Gott gebe, daß wir so weitermachen – sind wir effizienter im Einsatz von Drohnen, um die Koordinaten der Ziele anzuzeigen.«

Dvorkin weist auch darauf hin, daß die russischen tragbaren Panzerabwehrraketen, die RPGs, viel weniger zerstörerisch sind als die Panzerabwehrwaffen, die die Ukraine von der NATO erhalten hat, vor allem die amerikanischen Javelins. Dvorkin und Alkut sind sich einig, daß sie Panzer haben, die von bis zu drei sowjetischen Panzerabwehrraketen getroffen wurden, und die Fahrzeuge haben weiter gekämpft. Für einen Nato-Hauptpanzer wäre der Schaden laut Dvorkin und Alkut noch geringer.
»Nach dem derzeitigen Stand unserer Panzertruppen ist eine Offensive ohne den Erhalt westlicher Panzer nicht möglich«, schließt Dvorkin.
Die ukrainischen Pläne sehen vor, die Angriffe im Winter wieder aufzunehmen, wenn der Boden gefroren ist und die Panzer besser rollen können. Im Frühjahr verwandeln Regen und steigende Temperaturen die Landschaft in einen Morast, durch den gepanzerte Fahrzeuge länger brauchen, um voranzukommen.

Es könnte auch ein Nachteil sein, daß die Ukrainer nur Erfahrung mit sowjetischen Panzern haben. Außerdem wäre es mit den Leopard oder den Abrams notwendig, eine neue Lieferkette für Komponenten und Munition aus der Europäischen Union aufzubauen.
Aber Dvorkin antwortet mit Nachdruck: »Wir haben kompliziertere Dinge erreicht.« Mit seinen Händen immer noch auf dem russischen T-72, den er und seine Männer zu reparieren versuchen, gibt Andrii sein eigenes Beispiel: »Vor dem 24. Februar hatte ich keine militärische Erfahrung, ich habe im Verkauf von Software für Handys gearbeitet. In 40 Tagen wurde ich zum Panzerfahren ausgebildet und jetzt stehe ich hier und kämpfe gegen die Russen. Warum kann ich es nicht mit einem Leoparden wiederholen?«“