Das Eigenleben des Wertmaßes

STEIGT DER DOLLAR ODER FÄLLT DER EURO?
Die Frage taucht deshalb auf, weil es kein fixes Drittes gibt, auf das sich irgendwelche Währungen beziehen könnten. Es gibt kein objektives Maß der Werte, oder allgemeines Äquivalent, an dem der Wert derjenigen nationalen Papier- und Kreditgelder gemessen werden könnte, die überhaupt außerhalb der Grenzen des sie ausgebenden Staates oder Staatenbundes nachgefragt werden. Die heutigen Weltwährungen befinden sich in einem Verhältnis zueinander, das Marx im Kapital I als „totale“ oder „entfaltete“ Wertform bezeichnet: Jede Währung kann ihren Wert nur in dem Wert anderer Währungen ausdrücken: x Euro = y Dollar = z Yen = a Franken = b Kronen usw. usf. Darin, daß sie sich aneinander messen und aneinander gemessen werden, sind sie also alle gleich.
Da sie aber Konkurrenten um die Gunst des Kapitals sind, so ist dieses sich Messen aneinander auch ein Zeichen ihres Gegensatzes, dessen jeweiliger Stand sich auch am Stand des Wechselkurses ablesen läßt.
Diese Weltwährungen kommen in einem exklusiven Klub zusammen, weil das internationale Kapital beschlossen hat, daß sich in diesen Währungen jede Menge Geschäfte machen lassen: Man kann Waren verkaufen, Fabriken und Rohstoffe einkaufen, und deshalb in noch weitaus größerem Umfang mit ihnen bzw. mit auf sie lautenden Wertpapieren handeln. In diesem Kaufen und Verkaufen von relativ luftigen und anonymen Geldmengen, die oft nur als Zahlen in Großrechnern existieren, entstehen die Wechselkurse, also eben diese Relationen, in denen die eine Währung die andere „kauft“. Die Wechselkurse sind somit eine Art praktisch wahrgemachtes Urteil der „Märkte“, des internationalen Finanzkapitals, über die Ökonomie eines Landes bzw., im Falle der EU, eines Staatenbundes.
Der Wechselkurs ist hierbei, ähnlich wie der Zinsfuß, den z.B. Spanien oder Griechenland auf ihre Staatsanleihen entrichten müssen, weitaus objektiver, als z.B. die Note einer Ratingagentur. Bei der Agentur erheben sich sofort die Stimmen aus Politik und Wirtschaft, die die Beurteilung als subjektiv, böswillig und grundlos bezeichnen. Beim Wechselkurs ist das etwas anderes: Hier sprechen die „Märkte“ selbst, die die Staaten als Richter anerkennen, das Urteil aus.
Ob jetzt der Dollar steigt oder der Euro sinkt, ist zunächst eine Frage der Perspektive. Die Besitzer der jeweiligen Währung setzen diese sozusagen als unveränderliche Größe und betrachten dann die Bewegungen anderer Währungen nur im Verhältnis zur eigenen. Genauso dachte ein guter Teil der Bewohner Europas lange, daß sich die Sonne um die Erde drehen würde. Genauso geht es denjenigen, die sich in einer gewissen Währung verschuldet haben: So sieht der in der Eurozone beheimatete Kreditnehmer eines Frankenkredites den Franken steigen, und nicht den Euro sinken.
Als in den vergangenen Wochen der Euro gegenüber dem Dollar an Wert verlor, so kann man das natürlich als Steigen des Dollar interpretieren. Diese Auffassung verhält sich allerdings sehr ignorant gegenüber den Gründen, die zu dieser Wechselkurs-Änderung geführt haben. Es sind ja nicht besonders positive Signale aus den USA – so in der Art: hurra, wir haben Exporterfolge und die Wirtschaft boomt! – sondern wohlbegründete Sorgen über die Zukunft der Eurozone und die Haltbarkeit dieser Währung, die einen Abzug von Kapital aus dem Euro verursacht haben, der auch den Kurs gegenüber anderen Währungen zuungunsten des Euro verändert hat.
Der Dollar hat allerdings etwas zu bieten, womit weder andere kleinere Weltwährungen noch die in den Startlöchern wartenden Nationalzettel der aufstrebenden Mächte punkten können: Die Weltmacht, deren überlegene Gewalt die Geschäfte rund um den Globus erst möglich macht und garantiert. Das Vertrauen in den Dollar ist deshalb eines in die Grundlage aller Profitmacherei von Südostasien bis nach Alaska und zurück.
Im Vergleich dazu hat der Euro eindeutig schlechte Karten.

11 Gedanken zu “Das Eigenleben des Wertmaßes

  1. Die Weltmacht, deren überlegene Gewalt die Geschäfte rund um den Globus erst möglich macht und garantiert.

    Dann hat das Wertmaß aber herzlich wenig “Eigenleben”, oder inwiefern ist denn sowas wie der Wechselkurs “weitaus objektiver” als etwa Ratingagenturen, resp. warauf bezieht sich etwa deren Urteil?

  2. Oder aber es hat sehr viel Eigenleben! Es ist doch eine Leistung, Gewalt in Wert umzumünzen, oder nicht?
    Die Ratingagenturen geben mit ihrem Rating Empfehlungen für Investitionen – an die kann sich ein Finanzkapitalist halten oder nicht. Am Wechselkurs kommt keiner vorbei, und der hat sofort Auswirkungen auf alle betroffenen Kreditsubjekte.

  3. Ganz soooo schnell schießen die Preußen resp. Investoren dann doch nicht. Um Kreditsubjekt des Finanzmarkts bzw. der -kapitalisten zu werden, bedarfs noch bischen mehr als eines stabilen Wechselkurses. Andernfalls gäbe es kaum Kredit’überhänge‘ resp. Anlage suchendes Kapital.
    Und wie du selber festgestellt hast, kann man mit der Knete “Waren verkaufen, Fabriken und Rohstoffe einkaufen, und deshalb in noch weitaus größerem Umfang mit ihnen bzw. mit auf sie lautenden Wertpapieren handeln”. Der Witz ist eben, wenn sich, warum auch immer, kein Käufer für den Krempel findet, dann ist es zunächst mal mit dem Wert der darauf lautenden Wertpapiere Essig. Anders gesagt, damit Geld als Geld funktioniert, ist die Ware vorausgesetzt. Deren Tausch ginge zur Not auch ohne Geld, aber ohne wirkliche Waren hat Geld nicht mal als Schatz Wert.
    Daran kann auch die militärische Gewalt einer Armee resp. des diese rekrutierenden Staates samt seiner Geld ausgebenden Zentralbank nichts ändern. Und deswegen will Obama auch weiterhin “notwendige Kriege” führen (lassen), bspw. um Rohstoffe als Kriegsbeute zu bekommen, für die kaum noch jemand ‘freiwillig’ Dollar hinlegen würde.
    Inwieweit die anderen Nato-‘Partner’ den Zirkus mitmachen (wollen), hängt vermutlich weniger am Wechselkurs als an der Profitrate des die Waren produzierenden Gewerbes. Streng genommen könnte man das gegenwärtige Szenario auch als Beleg dafür nehmen, dass Lenins Imperialismusthese, die die Notwendigkeit von Kriegen aus der Konkurrenz der Imperialisten herleitet, so falsch gar nicht gewesen ist.

  4. Bleiben wir doch einmal beim Wechselkurs, bevor wir die ganze kapitalistische Produktionsweise mit allen Fraktionen des Kapitals + Arbeiterklasse + Staatsapparat abhandeln.
    Es geht ja nicht nur um die Stabilität des Wechselkurses, sondern eben das Verhältnis, in dem sich verschiede Währungen austauschen. Man erinnere sich zurück: Als der Euro eingeführt wurde, war doch genau sein Ansteigen gegenüber dem $ wichtig. Daß der Euro zum $ 1 : 1,4 oder sogar 1 : 1,5 stand, war doch ein Erfolg und der vermeintliche Ausweis dafür, daß der Euro besser ist, daß das ehrgeizige Projekt der EU, dem $ seine Vormachtstellung streitig zu machen, vorankommt.
    Wenn jetzt der Euro in Zweifel gezogen wird und sich das unter anderem daran äußert, daß der Euro halt heute nur mehr 1 : 1,26 zum $ steht, so hat das Folgen. Die Rohstoffe werden nach wie vor in $ abgerechnet, verteuern sich also für die ohnehin schon rezessionsgeplagte Eurozone und damit die ganze EU.
    Zweitens aber geht mit dem Fall das Euro auch eine gewisse Kapitalflucht einher, die nur deshalb nicht größer ausfällt, weil eben sehr viel Vermögen – produktives, Handels- und Finanzkapital – in Euro angelegt ist und von dort nicht so einfach abgezogen werden kann.

  5. Na ja, wenn es ganz unabhängig von “allen Fraktionen des Kapitals + Arbeiterklasse + Staatsapparat” nur um das “Verhältnis, in dem sich verschiede Währungen austauschen” geht, bleibt objektiv nur die Gewalt. Dann steht die Frage aber nicht mehr nach dem Wertmaß sondern nach dem Gewaltsubjekt, von dessen Gewalttätigkeit resp. der Drohung damit zumindest die Akzeptanz der ‘Leitwährung’ abhängt.
    Man kann den Sachverhalt ja so verhandeln, nur ist es dann m.E. witzlos, über die Objektivität der Märkte, egal ob der für Waren oder der für Anweisungen auf Warengeschäfte, zu spekulieren. Grob vereinfacht könnte man bspw. auch sagen, die Einführung des Bretton-Woods-System resultierte aus dem Umstand, dass alle Weltkrieg-II-Teilnehmer derart bei den Amis verschuldet waren, dass die quasi über die gesamte Goldreserve der kapitalistischen Welt verfügten, was den Dollar zur ‘Leitwährung’ prädestinierte. Abgeschafft wurde das System dagegen, weil die Amis sich nicht zuletzt in Vietnam ‘übernommen’ hatten, indem sie zwecks Rüstungsproduktion selber soviel Schulden gemacht hatten, dass die Golddeckung der ‘Leitwährung’ nicht mehr gewährleistet war und folglich die Wechselkurse sukzessive dem (Geld)Markt übergeben wurde. Wäre es tatsächlich ums meinetwegen ‘Marktgeschehen’ gegangen, hätte man konsequenterweise IWF und Weltbank entweder gleich mit eingestampft oder unter die Aufsicht von bspw. Börsianern gesellt (womöglich hätten in der Folge die Lohnabhängigen aller Länder tatsächlich zueinander gefunden, statt an ‘ihre’ Regierungen Ansinnen zu richten, für welche diese die falschen Adressaten sind).
    Aber selbst dann muss man doch konstatieren, dass die von dir skizzierte Kapitalflucht aus dem Euro keineswegs deswegen nicht noch größer ist, weil viel Vermögen in Euro angelegt ist, sondern weil offenbar die Anlagemöglichkeiten mit dem Wechselkurs weniger zu tun haben als mit der Profitabilität des tatsächlich Waren produzierenden bzw. damit handelnden Kapitals. Andernfalls wären doch gerade Banken ganz fix dabei, Kapital A in Land X die Kreditlinie zu kürzen bzw. zu kündigen, um die Knete Kapital B in Land Y zuzuschustern. Wozu wären denn sonst die ‘Finanzmärkte’ globalisiert o.s.ä., wenn nicht dazu

  6. Na ja, wenn es … nur um das „Verhältnis, in dem sich verschiede Währungen austauschen“ geht, bleibt objektiv nur die Gewalt.

    Stimmt nicht. Die Einführung des Euro war doch gerade ein Versuch, Geschäft gegen Gewalt in Anschlag zu bringen und über die ökonomische Schiene den $ zu überflügeln. Und eine Zeitlang wurde das ja auch geglaubt.

    dass alle Weltkrieg-II-Teilnehmer derart bei den Amis verschuldet waren, dass die quasi über die gesamte Goldreserve der kapitalistischen Welt verfügten,

    Stimmt meines Wissens nicht. Die Amis haben nur mit GB und der SU die “Lend and Lease”-Verträge abgeschlossen, und da floß wenig Kohle. Die Goldvorräte der USA rühren aus der Zeit vorher her und aus der Währungspflege, die die US-Regierung bis WK II betrieben hat, Goldbindung und so.
    Das Problem in Bretton Woods und den unmittelbaren Nachkriegsjahren war, daß die Ökonomie der anderen (nicht US-) Kriegsteilnehmer kaputt war und sie daher über keine Währung verfügten. Daher waren sie genötigt, ihre nationalen Gelder an eine funktionierende Währung zu binden.
    Es war nämlich auch damals schon so, daß der WWert eines Staatspapiergeldes sich aus den Geschäften ergibt, die in dieser Währung gemacht werden, und nicht aus irgendwelchen Goldschätzen, die in irgendwelchen Kellern ruhen.
    Es ist auch verkehrt, so wie du immer von der Geldpolitik und dem Finanzkapital auf die Lohnabhängigen zu kommen. Diese ganzen luftigen Geschäfte und die Gelddruckerei unterstellt Kommando über die Arbeit. Im Klartext: Solange die Warenproduktion von den Lohnarbeitern nicht in Frage gestellt wird, so können die Banken und Regierungen machen, was sie wollen.

  7. Das mit der Kapitalflucht habe ich vielleicht mißverständlich formuliert: Sowohl das Fallen des Euro als auch die Kapitalflucht sind Folgen eines grundlegenden Mißtrauens in diese Währung, und nicht das eine eine Folge des anderen.
    Die Profitmöglichkeiten müssen schon vorher dagewesen sein, bzw. die Profitrate muß gepaßt haben, sonst wäre ja nicht so viel Kapital in Euro investiert worden. Aber der Profit bilanziert eben in dem Geld, in dem er sich rwalisiert, und wenn der Euro gegenüber dem % fällt, so verringert sich auch der Profit.

  8. Die Einführung des Euro war doch gerade ein Versuch, Geschäft gegen Gewalt in Anschlag zu bringen und über die ökonomische Schiene den $ zu überflügeln.

    Da streiten sich aber die Götter drüber. M.W. hat Mitterand der ‘Wiedervereinigung’ nur unter der Bedingung zugestimmt, Deutschland möge sich stärker innerhalb der EG ‘engagieren’, statt allein Europa ökonomisch zu dominieren. Fortan war Kohl halt überzeugter Europäer o.s.ä.
    Ökonomisch wäre die deutsche Wirtschaft womöglich besser mit Wechselkursen gefahren, andernfalls hätte es auch nicht die Maastricht-Kriterien gegeben und die Briten hatten ebenso ihre Gründe, weshalb sie das Pfund behalten wollten.

    Die Goldvorräte der USA rühren aus der Zeit vorher her und aus der Währungspflege, die die US-Regierung bis WK II betrieben hat, Goldbindung und so.

    Deswegen schrieb ich “grob vereinfacht”. Wie betreibt man denn ohne meinetwegen fungierendes, also produzierendes und Waren verkaufendes Kapital “Währungspflege”? Da bspw. kann man nachlesen, wie US-Kapital an der Rüstung und damit Kriegsvorbereitung der Nazis direkt beteiligt war.

    Es war nämlich auch damals schon so, daß der WWert eines Staatspapiergeldes sich aus den Geschäften ergibt, die in dieser Währung gemacht werden …

    Da sage ich doch die ganze Zeit, nur setzt das die Sachen voraus, mit denen die Geschäfte betrieben werden und der Wert von Wertpapieren hängt in letzter Konsequenz eben von tatsächlichen Handel mit wirklichen Waren ab und nicht davon, welche Empfehlung eine Ratingagentur investitionswilligen Finanzkapitalisten gibt. Wenn du dagegen feststellst, dass es ausdrücklich nicht “die Wirtschaft boomt!”, weswegen die Masse globaler Geschäfte nach wie vor in Dollar abgewickelt wird sondern das Gewaltpotential der US-Army, dann ist es mit den Geschäften nicht weit her und mit einem Wertmaß noch weniger. Die Frage ist eben wie immer, wer am Ende die Zeche zahlt.

    Diese ganzen luftigen Geschäfte und die Gelddruckerei unterstellt Kommando über die Arbeit.

    Die unterstellt vor allem, dass die Arbeit sich lohnt, und zwar für die Eigentümer der Arbeitsmittel. Das können die aber vorher sowenig wissen wie ihre Kreditgeber. Es hängt halt davon ab, dass der erarbeitete Krempel auch gewinnbringend verschleudert wird. Und das kann eben auch die stärkste Militärmaschinerie der Welt nicht garantieren …

    Aber der Profit bilanziert eben in dem Geld, in dem er sich rwalisiert, und wenn der Euro gegenüber dem % fällt, so verringert sich auch der Profit.

    Ja und, dass Kapitalisten hin und wieder Auslagen nicht ersetzt bekommen und daran pleite gehen, das ist der Lauf der kapitalistischen Welt. Aber Wechselkursschwankungen haben nicht mal da eine komplette nationale Ökonomie zum Einsturz gebracht, wo auswärtige Inquisitoren Sparpakete o.s.ä. verordnet haben. Auch da stellt sich stets nur die Frage, wer die Suppe auszulöffeln hat. Die Kapitalisten und die Regierung sind es offenbar nicht.

  9. Samson, tu doch nicht immer alles auf einmal abhandeln wollen!
    Also erstens, die Geschichte, dass die Franzosen den Deutschen praktisch den Euro aufgenoetigt haetten, halte ich fuer eine ex-post-Erfindung von deutschen Patrioten, die angesichts der jetzigen Euro-Krise die Kohl-Regierung exkulpieren wollen, dass sie zu dieser Waehrungs-Missgeburt JA gesagt hat.
    Die deutsche Regierung war damals auf den Euro scharf wie der Hund aufs Chappi. Und Deutschland ist ja auch der grosse Gewinner des Euro, wie man jetzt gerade wieder sieht. Mit dem Euro wurde genau ueber die jetzt in Misskredit geratene Staatsverschuldung genau diejenige Kaufkraft geschaffen, die D seine Exporterfolge in der EU beschert und andere Laender desindustrialisiert hat.
    Wer also so tut, als haette man Kohl & Co. dazu noetigen muessen, rechnet mit einem nationalistisch bedingtem Gedaechtnisschwund und einer eingeschraenkten Wahrnehmung seines p.t. Publikums.
    Man vergesse auch nicht, dass sich Deutschland in Maastricht 1992 nicht nur die Wiedervereinigung hat absegnen lassen, sondern auch die Zerschlagung Jugoslawiens. In Maastricht hat D gegen diverse andere Staaten die Anerkennung Kroatiens & Sloweniens durchgesetzt. Die jetzt langsam zerbroeselnde EU ist auf den Ruinen eines Vielvoelkerstaates aufgebaut worden.

  10. Ökonomisch wäre die deutsche Wirtschaft womöglich besser mit Wechselkursen gefahren,

    Eben nicht, siehe oben.

    andernfalls hätte es auch nicht die Maastricht-Kriterien gegeben

    Du streichst hier alle Gruende durch, warum ueberhaupt eine Einheitswaehrung eingefuehrt worden ist, erklaerst sie zu einem Spleen Mitterands und ergehst dich in luftigen Spekulationen der Art “ohne-nicht”. Klar, haette die EU keinen Euro eingefuehrt, so haette sie auch keine Kriterien gebraucht, um das Ding nach ihren Kriterien “stabil” zu machen.

    und die Briten hatten ebenso ihre Gründe, weshalb sie das Pfund behalten wollten.

    Was heisst hier “ebenso”? Die Briten wollten das Pfund behalten und haben es auch. GB lebt, wie du sicher auch weisst, nicht von Warenproduktion und -export, sondern von Finanzdienstleistungen – fuer die City rechnete sich GB eben bessere Chancen mit einer souveraenen Waehrung aus, und bisher ist die Rechnung ja auch aufgegangen – genauso wie fuer D mit dem Euro.

  11. Was die Goldvorraete der USA angeht, so ist es eben nicht “grob vereinfacht”, sondern du hast einen falschen Grund angegeben: die angebliche Verschuldung anderer kriegsfuehrender Staaten bei den USA.
    Die willst immer auf Teufel-komm-raus alle imperialistischen und Geld-Probleme bzw. -Gegensaetze auf den Gegensatz Kapital-Arbeit herunterbringen und deshalb sind dir die groebsten Widersprueche auf dem Gebiet der Finanzkrise einfach wurscht.

    Die unterstellt vor allem, dass die Arbeit sich lohnt, und zwar für die Eigentümer der Arbeitsmittel. Das können die aber vorher sowenig wissen wie ihre Kreditgeber. Es hängt halt davon ab, dass der erarbeitete Krempel auch gewinnbringend verschleudert wird. Und das kann eben auch die stärkste Militärmaschinerie der Welt nicht garantieren …

    Nein, aber bis vor kurzem sorgte das Finanzkapital dafuer, dass das Zeug gewinnbringend verkauft werden konnte, weil es die Kaufkraft der Staaten und auch der Individuen – Konsumentenkredit – geschaffen hat.

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