Zusammenfassung des Blödsinns, der in westlichen Medien zu Rußland erzählt wird

KURZ VOR DEM ENDE

Die offensichtliche russische Überlegenheit, die seit 2023 nicht wegzuleugnen ist, stellt die Propagandisten des Westens vor ernste Probleme. Aber sie geben nicht auf.

Ein Artikel der Berliner Morgenpost führt schön vor, wie der brave EU-Bürger den Konflikt zu betrachten hat und jede Niederlage in einen Sieg verwandeln soll, bis zum letzten Ukrainer.

Schon der Titel fordert einiges an geistiger Verrenkung:

„Neue Offensive, hohe Verluste – gehen Putin die Reserven aus?“

Welche Offensive?
Welche hohen Verluste?
Welche Reserven?

Für keine dieser Behauptungen werden irgendwelche Beweise angeführt, aber die Botschaft ist klar: Weil Rußland die Reserven ausgehen, geht es in die Offensive. Ja, so verrückt sind sie, die Russen. Das kann ja nicht gutgehen!

Man erinnere sich daran, daß es 2022 hieß, in höchstens 3 Monaten gingen der russischen Armee die Raketen aus.

Wenn sich bei den Waffen nichts mehr schönreden läßt – anstatt den Russen, ist der NATO die Munition ausgegangen und sie kaufen sie auf der ganzen Welt zusammen, zu satten Preisen – dann muß eben das Personal herhalten:

„Die enormen Verluste an Soldaten – inzwischen sind nach westlichen Schätzungen rund 700.000 Soldaten gefallen oder verwundet – kann die russische Armee bislang noch ausgleichen; monatlich werden mindestens 30.000 Russen rekrutiert, für den Ukraine-Krieg sind jetzt 640.000 Soldaten eingesetzt, schätzt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, General Oleksandr Syrsky.“

Alle diese völlig aus dem Ärmel gezogenen Zahlen werden als gesicherte Fakten präsentiert: Der Westen schätzt, Syrskij sagt … Dann wieder meldet das britische Verteidigungsministerium eine Zahl von 330.000 toten russischen Soldaten, auch das wird in anderen Medien zitiert und niemand macht sich auch nur die Mühe, bei beiden Zahlen nachzufragen, ob sie auf irgendwelchen halbwegs gesicherten Daten beruhen?

Die Logik geht so: Die Russen dürfen nicht stärker sein als wir, also können ihre Erfolge nur so zustande kommen, daß sie ihre Leute rücksichtslos verheizen. In dieser Logik wird jedesmal, wenn Rußland die nächsten paar Dörfer einnimmt, auf die bisherigen Meldungen über Verluste noch etwas draufgeschlagen, mit dem Zusatz: „ungeheuer“, „enorm“, usw. Dann kann der jeweilige Autor noch weiteres dazufantasieren, wie böse die Russen sind, daß sie 1. ihre Soldaten so verheizen und 2., wie böse die Soldaten sein müssen, daß sie sich so verheizen lassen.

Dasselbe Schema auf die Ukraine anzuwenden, verbittet sich strengstens. Dort, wo sich ja nur verteidigt wird, fallen kaum Opfer an und wenn, dann nur zivile, angesichts derer man wieder gegen die Russen hetzen lassen, die ja nicht einmal die Zivilbevölkerung verschonen! (und das angesichts des völlig zerstörten und noch weiter bombardierten Gaza).

Auch wenn europäische Politiker an einem Soldatenfriedhof vorbeigehen und hin und wieder Bilder von Begräbnissen und Friedhöfen auftauchen, so verbittet es sich, zu quantifizieren. Die Opfer dürfen als „Opfer Rußlands“ beklagt werden, aber ohne irgendwelche Zahlen zu nennen oder auch nur nachzufragen.
Und das, während Millionen wehrpflichtiger Männer ins Ausland geflüchtet sind, andere sich in ihren Wohnungen verstecken und auf den Straßen der ukrainischen Städte wahre Menschenjagden veranstaltet werden, um wehrpflichtige Männer – ab dem Alter von 25 – für die Reihen der ukrainischen Armee zu rekrutieren.
Diese solcherart zwangsrekrutierten Soldaten werden praktisch ohne Ausbildung an die Front geschickt, um die recht ausgedünnten Reihen zu stopfen.
Nachdem Aufrufe an Jüngere, sich freiwillig zur Armee zu melden, relativ magere Ergebnisse gezeitigt haben, überlegt die ukrainische Führung, das Alter auf 19 herabzusetzen. Es ist allerdings nicht sicher, ob sie das durchs Parlament bringt.
Per Dekret ist aber auch haarig, weil da die Legitimation schon sehr zu wünschen übrig läßt.

Statt sich diesen Phänomenen zu widmen, ergehen sich die Mainstream-Medien im Kopfschütteln über die „enormen“ Verluste der russischen Armee und im Kaffeesatzlesen, „wie lange“ es diese Armee noch aushalten könne.

Dann wird zur Abwechslung einmal wieder über Waffensysteme gefaselt:

„Doch habe Russland seit Beginn der Invasion auch große Verluste an schweren Waffen zu verzeichnen, fast 10.000 Panzer seien zerstört oder beschädigt. Militärexperte Racz sagt, die russische Armee stütze sich beim Nachschub weniger auf die Produktion neuer Panzer als auf Altbestände, die reaktiviert werden.“

Da ein „Militärexperte“ zitiert wird, sind diese ebenso wie alles andere erfundenen Zahlen sozusagen abgesichert, obwohl aus dem Satz gar nicht hervorgeht, ob die 10.000 Panzer und der Herr Rácz in irgendeinem Verhältnis stehen.

Daß Rußland kaum neue Panzer verwendet, weil es seine alten auch einsetzt, wird ebenso behauptet, obwohl das eine in keinem Zusammenhang mit dem anderen steht.
Außerdem ist es ärgerlich für die NATO, daß Rußland noch immer Altbestände zu haben scheint, während sie im Westen schon ziemlich ausgegangen sind.

„Selbst alte Kampfpanzer vom Typ T-54 würden wieder betriebsbereit gemacht, obwohl es sich um »eine 70 Jahre alte Technologie« handele. Ähnlich verhalte es sich mit der Artillerie.“

Auch hier ist der Ärger anzumerken, daß Rußland dergleichen altes Zeug bei sich herumstehen hat und 2. auch einsetzt.
Die Geräte scheinen nach wie vor zu funktionieren.

„Die russischen Bestände aus der Sowjetzeit gehen zur Neige
Mit Satellitenbildern können Analysten rekonstruieren, wie Russland Lager mit Material aus der Sowjetzeit nach und nach leergeräumt hat.“

Genauso wie diverse EU-Staaten. Das Ärgerliche ist: Bei den Russen ist immer noch was drin!

„Wie lange halten die russischen Vorräte? Racz sagt, es gebe einen »Flaschenhals«, der in einem oder spätestens zwei Jahren für große Probleme sorgen werde, weil Russland »nicht den letzten Panzer in die Ukraine schicken kann«.“

Damit wird die Öffentlichkeit darauf eingeschworen, daß der Krieg noch mindestens 2 Jahre weitergehen muß, damit die Russen dann endgültig platt gemacht werden können.
Aber nicht einmal das ist sicher, weil die Panzer sind ja nur ein Element des gesamten Waffenarsenals, und ein zunehmend unwichtiges:

„Die Zeitschätzungen würden allerdings dadurch erschwert, dass der immer stärkere Drohneneinsatz auf beiden Seiten den Stellenwert von schweren gepanzerten Systemen verringert habe. Doch klar ist: Putin kann den Krieg nicht unbegrenzt weiterführen.“

Will er ja auch nicht. Er will ihn gewinnen.
Diese Perspektive verbittet sich allerdings für die westlichen Propagandisten.

„Zugleich rücke bis 2026 die Notwendigkeit einer weiteren Zwangsmobilisierung näher“

wieder ein Hirngespinst, das als Selbstverständlichkeit dargestellt wird, genauso wie die 30.000 Neurekrutierungen und verschiedenen 100.000 Toten.
Dann werden wieder bescheidenere Ziele gesetzt:

„»Wenn die Ukraine Russland bis Weihnachten daran hindern kann, die Grenzen Donezks zu erreichen, und Kiews internationale Partner weiterhin konsequent die russische Wirtschaft schwächen, steht Moskau vor schwierigen Entscheidungen hinsichtlich der Kosten, die es für die Fortsetzung des Krieges zu tragen bereit ist«, meint“ (ein britischer Experte) „Watling.“

Die Perspektive ist: Krieg bis mindestens Ende 2025. Was das für die Ukraine heißt, kann man sich vorstellen – soll man aber nicht. Man soll sich vorstellen, daß Rußland die Luft ausgeht.

In diesem Kontext ist auch die derzeitige Meldung von einer geplanten russischen Offensive zu verstehen. Erst wird aufgebaut, daß die Russen eine Offensive vorhätten, später kann man dann erzählen, daß sie „gescheitert“ sei.
Das ist ungefähr die Logik, daß Rußland ja den Krieg praktisch schon verloren hat, weil es ihn noch nicht gewonnen hat.

Putin und Trump

Eine besondere Abteilung der westlichen Propaganda ist der Personenkult um Putin und Trump.

Erst hieß es, Putin sei verrückt. Das wurde vor allem damals verkündet, als in den USA ein völlig seniler Präsident von anderen ferngesteuert wurde. Dazu gibt es inzwischen „Enthüllungen“, die niemanden überraschen.
Damals war es jedenfalls genehm, über den Geisteszustand des russischen Präsidenten zu spekulieren.

Kaum war Trump an der Macht, schossen sich die Medien auf ihn ein: Er sei Putins Freund, wenn nicht sogar Agent.
Dann wurde Trump als verrückt und von Putin ferngesteuert besprochen. Jetzt war das Gefährliche, daß Putin doch nicht verrückt ist, sondern sozusagen über macchiavellische Eigenschaften verfügt.

Jetzt ist Trump böse auf Putin, weil der sich nicht von ihm weichklopfen läßt, sondern an seinen Kriegszielen festhält.
Daraufhin hofft die westliche Propagandamaschinerie, daß Trump Putin fertigmachen wird. Jetzt ist Trump doch wieder als zurechnungsfähiger Regierungschef gefragt.
Womit nur soll Trump Putin Mores lehren, fragt man sich?

Bald wird Trump Schwäche vorgeworfen werden und die Kaffeesatzleserei beginnt, wer jetzt eigentlich im Weißen Haus entscheidet ….

Das alles wäre ja fast komisch, wenn es nicht die Begleitmusik zu einem Krieg wäre, der vermutlich insgesamt über eine Million Tote gefordert hat und dessen Ende nicht abzusehen ist.

16 Gedanken zu “Zusammenfassung des Blödsinns, der in westlichen Medien zu Rußland erzählt wird

  1. Dieser Artikel aus T-Online zeigt, wo die westliche Berichterstattung heute angekommen ist:

    „Russischer Kommandeur stirbt bei Attentat … Zaur Gurzijew befahl als Kommandeur die Bombardierung von Mariupol. … Der für Mariupols Zerstörung verantwortliche Offizier starb durch eine versteckte Sprengfalle.“

    Hier soll einmal ein Feindbild aufgebaut werden, um zu verdeutlichen: Es hat ohnehin den Richtigen getroffen. Wir, die westliche Wertegemeinschaft, stehen voll hinter dem Attentat.
    Nebenbei wird ein völlig falsches Bild von den russischen Streitkräften gezeichnet, wo einzelne Kommandeure völlig frei und aus Jux und Tollerei eine Stadt in Schutt und Asche legen können. Grundlos, selbstverständlich. In Mariupol waren ja, wenn man der westlichen Berichterstattung folgt, lediglich Zivilisten …

    „Russische Bomben wurden damals auf Krankenhäuser, Wohnblöcke und das Theater der Stadt abgeworfen. Bei den Angriffen wurden nach ukrainischen Angaben mehr als 10.000 Zivilisten getötet.“

    Die Bombardierung einer Geburtenstation und des Theaters von Mariupol, deren Autorenschaft nicht eindeutig ist, wird hier zu einem willkürlichen Flächenbombardement umgewandelt. Die Wohnblöcke waren selbstverständlich nur von Zivilisten bewohnt und wurden aus reiner Gemeinheit bombardiert.
    Rückerinnerung: Die ukrainische Armee setzte sich in den oberen Stockwerken der Wohnblocks fest und vertrieb die Bevölkerung Mariupols in die Keller. In den solchermaßen beschlagnahmten Wohnungen richtete die ukrainische Armee Artilleriepositionen ein, aus denen sie russische Positionen beschoß und auf die Bewohner Mariupols eine Art Tontaubenschießen veranstaltete, wenn die die Keller verließen, um einzukaufen.
    Das alles ist bei den überlebenden Bewohnern Mariupols wohlbekannt, deren Aussagen interessieren jedoch die westlichen Medien nicht.

    „Laut dem … Telegramkanal "VChk-OGPU" sollen die Ermittlungen der russischen Behörden gezeigt haben, dass sich Gurzijew und der andere Mann auf einem Dating-Portal für homosexuelle Männer kennengelernt hätten.“

    Aha.
    Jemand kannte also die Schwachstelle dieses Offiziers und setzte dort an.
    Obwohl T-Online das Attentat fast bejubelt, will man sich doch nicht offen dazu bekennen, daß das unsere ukrainischen Freunde waren.
    Nein, diese wissen es natürlich besser:

    „Ukrainische Behörden hatten in den vergangenen Monaten immer wieder darüber berichtet, dass der russische Geheimdienst, FSB, jungen Menschen für Sabotageakte anzuwerben, um sie unwissentlich zu Selbstmordattentätern zu machen.“

    Also alles vom FSB selbst inszeniert, zwar ohne jegliche Logik, aber kompatibel mit dem westlichen Feindbild.

  2. Lieber batko,

    was mir sorge macht, ist die kognitive dissonanz der rezipienten, also die des gemeinen volkes. die interessensbasierten lügen und phantastereien der „unabhängigen berichterstattung“ sind ja für jede*n, der*die sie erkennen wollen, ja geradezu offensichtlich. allein, mir fehlt der glaube, dass die menschen das irgendwie rezipieren, also wahrnehmen.

    beispiel 1.:
    die nordstreamsprengung.

    was uns da alles versucht wurde, weißzumachen, wird vermutlich bei historikern nachfolgender generationen lebensbedrohliche lachkrämpfe auslösen. erst waren es die russen (wtf? aus welchem interesse?) und dann hielt man bis heute an den hobbytauchern mit der kleinen nussschale (3 gleiche konsonanten hintereinander machen mir immer noch gänsehaut…) fest, obwohl jeder profitaucher, den ich kenne, mir versichert hat, dass das technisch mit dieser logistik schlichtweg unmöglich ist- wenn du genau wissen willst warum, dann kann ich dir das gerne in einer extra-mail auseinanderklamüsern. hier würde das jetzt den rahmen sprengen.

    aber nein, die halten eisern an diesem bullshit fest. und das volk erhebt keinen einspruch…

    beispiel 2.:
    die bedrohung des westens durch putins angriffsabsichten.

    da hat man nun mit seinen waffenlieferungen an die ukraine eine „rote linie“ putins nach der anderen überschritten und ihn stetes verhöhnt, er wäre überhaupt nicht in der lage, etwas dagegen zu machen oder sich wie auch immer zu rächen und müsse es über sich ergehen lassen- ja, sogar chips aus waschmaschinen ausbauen, damit seine „steinzeitpanzer“ überhaupt fahren könnten.

    wie verträgt sich das mit dem omnipräsenten credo, dass er über uns herfallen will und wir dafür unser sozialsystem kurz und klein sparen sollen, damit wir uns totrüsten, weil er ja sozusagen schon vor der haustür steht und gleich am morgen nach friedensschluss oder der eroberung der ukraine europa niederwalzt?

    und wie verträgt sich das mit der tauruslieferung vonseiten des unsäglichen fotzenfritz (btw.: der suchte doch nach nem neuen namen für seine koalition: wie wäre es denn mit „FoKo“?) und -freigabe zum „long-distance“-angriff? wir sind doch noch gar nicht aufgerüstet- sollten wir nicht damit warten, bis wir rheinmetall und die amis leergekauft haben?

    das alleine reicht doch schon. diese presse hat fertig, deren aktuellen narrative werfen bei mir die frage der herkunft der bezeichnung auf: ich glaube nicht mehr, dass das von „narrare, lateinisch für erzählen“ kommt, sondern vielmehr von „narr, sich narren lassen, sich zum narren machen (lassen)“.

    was mich zur entscheidenden frage bringt:

    wann zum fick brennt dieser riesige, verschissene puff endlich?

    am verstand der menschheit zweifelnd… ach was: DREIfelnd,

    fedossij

  3. @schtschus

    Was du die "die kognitive dissonanz der rezipienten, also die des gemeinen volkes" nennst, also die Frage, wie die Leute den Unsinn aufnehmen, so muß ich dich darauf aufmerksam machen, daß leider ein Teil der Menschen diese Sachen glauben will.

    Augustinus dem Kirchenvater wird der Ausspruch zugeschrieben, glauben muß man einfach das, was widersinnig ist.

    Wie viele das sind, kann ich natürlich nicht wissen, aber meine Erfahrung ist, daß gewisse Narrative für die Rezipienten einfach bequem sind und ihnen das gute Gewissen geben, auf der richtigen Seite zu sein. 
    sad

  4. du meinst wahrscheinlich "credo quia absurdum est", lieg ich da richtig?

    aber da geht's um religion und nicht um harte und offensichtliche fakten. möge jede*r glauben was er will und sei es an das fliegende spaghettimonster oder russels teekanne: solange daran keiner schaden nimmt und er*sie mit diesen spinnereien niemanden auf den zünder geht, habt spaß damit.

    keiner, der augen im kopf hat, kann verleugnen, dass die US-kriege samt und sonders nur not, chaos, tod und zerstörung verursacht haben- die üblichen  arschlöcher würden jetzt an dieser stelle wieder diffamierenderweise von "anarchie" reden, möge sie allein dafür der blitz beim scheissen treffen- mögen die yanks seit vietnam noch so versucht haben, die presse rauszuhalten oder wenigstens in ihrem interesse berichten zu lassen. da sickert immer mehr als genug durch, das man nicht übersehen kann. schrödingers krieg geht einfach nicht, genausowenig wie schrödingers putin, den ich ja bereits erwähnt habe.

    das perverse ist ja: macht eine*r es offensichtlich- siehe assange, manning, snowdon et al.- dann ist der*die auf der bösewicht, denn man hängen muss. mir ist einfach unverständlich, wie eine ganze menschheit derartige moralische umkehrten und paradigmatische kopfstände einfach so schluckt, ohne die schweine, die ihnen das vorsetzen kurz und bündig zu lynchen, an die nächste laterne zu hängen.

    jetzt stellt sich wadephul hin und leugnet die "not an inch eastwards"-beteuerung, auschwitz wird seit ein paar jahren regelmäßig erneut versucht umzulügen: die allierten haben es befreit- nicht etwa der eine alliierte, die russen. es wird nicht mehr lange dauern, dann waren es die amis- die sich bekannterweise weigerten, auch nur die bahnverbindung dorthin zu bombardieren, es hätten ja ihre protocomputer von IBM/dehomag kaputt gehen können, mit denen der holocaust verwaltet wurde und für deren lizenzen das reich immer schön gebühren auf ein treuhandkonto zahlte- ein schweizer, was denn sonst- als man dann doch noch mit den USA im krieg war-was übrigens erst dann der fall war, als sich abzeichnete, dass die UdSSR über kurz oder lang die wehrmacht und den gröfaz mächtig "panzerfisten" wird (ganz und gar nicht consensual, natürlich) und dabei höchstwahrscheinlich auch noch ganz nebenbei resteuropa "entkapitalisieren" könnte…

    so rückverblödet kann man doch gar nicht sein, all das nicht zu sehen. da hilft auch glaube an das gegenteil absolut null.

    aloha,
    fedossij

  5. @schtschus

    Ich wollte keinen Zitatfehler machen, deshalb habe ich mich gleich mit der Übersetzung begnügt. wink

    keiner, der augen im kopf hat, kann verleugnen, dass die US-kriege samt und sonders nur not, chaos, tod und zerstörung verursacht haben

    Nach dieser Logik dürfte es ja keine Unterstützer der USA mehr geben, aber wie du weißt, ist es nicht so.
    Außerdem waren es ja keine reinen US-Kriege. Die EU, oder einzelne ihrer Mitglieder haben sich aktiv daran beteiligt.

    Daß Kriege Zerstörung verursachen, ist keine Besonderheit der Ami-Kriege. Das ist bei jedem Krieg so.
    Es geht aber um die Interpretation, die dazu geliefert wird. Da wurden böse Diktatoren beseitigt und falsche Systeme weggeräumt, hurra! Zuletzt zu beobachten bei Syrien.
    Die ganze Zerstörung und die Toten werden dann zu einer Art Kollateralschaden.

    Jetzt zum Beispiel kriegen wir frei Haus geliefert, daß in Gaza kein Stein mehr auf dem anderen ist.
    Aber das ist Israels legitime Selbstverteidigung gegen böse Terroristen!

    Und diese Interpretationen werden offenbar von vielen Leuten geglaubt …
    Oder aber, man zuckt resigniert die Schulter und trinkt etwas und schüttelt den Kopf über die Schlechtigkeit der Welt.

  6. „Das russische Verteidigungsministerium könnte aufgrund der Weigerung Kiews, Kühlschränke mit den Toten zurückzunehmen, einen beispiellosen Schritt setzen

    Der Skandal um die Rückführung von 6000 Leichen gefallener ukrainischer Streitkräfte könnte die Führung des Kiewer Regimes härter treffen als »Oreschnik«. Die ukrainische Seite weigerte sich, die erste Ladung Leichen ihrer Soldaten zurückzunehmen, die zum vereinbarten Zeitpunkt im Austauschgebiet eintraf.

    Kiew begründete die Weigerung damit, dass der Austausch angeblich nicht vereinbart worden sei. Experten sind sich jedoch sicher, dass die Weigerung, die Leichen zurückzunehmen, mit überwältigenden finanziellen Verpflichtungen zusammenhängt, die Kiew gegenüber den Angehörigen der Toten nicht erfüllen kann.

    Unterdessen schlug Marina Achmedowa, Mitglied des Menschenrechtsrats, einen Schritt vor, der das Kiewer Regime zur Rücknahme der Leichen seiner gefallenen Soldaten zwingen würde. Berichten zufolge hat sich das Verteidigungsministerium bereits zu diesem Schritt bereit erklärt.

    Zur Erinnerung: Am 2. Juni einigten sich die russische und die ukrainische Seite in Istanbul auf den Austausch von Leichen sowie von Kriegsgefangenen: Schwerverletzten und Personen unter 25 Jahren.
    Trotz der bilateralen Vereinbarungen kam es am Samstag, dem 7. Juni, zu einem schweren Skandal. Die russische Seite erklärte, ein Konvoi mit den ersten Leichen von repatriierten Soldaten sei im Austauschgebiet eingetroffen, die ukrainische Seite habe sich jedoch geweigert, diese anzunehmen.
    Zur Bestätigung wurde ein Video veröffentlicht, das Kühlschränke mit 1.212 Leichen zeigt.

    Darüber hinaus erklärte das russische Verteidigungsministerium, drei weitere Staffeln mit jeweils 1.200 Leichen und eine Fahrzeugstaffel würden in Kürze verschickt. Insgesamt werde die Zahl der Leichen über 6.000 liegen.

    »Leider hat die ukrainische Seite den Austausch heute nicht bestätigt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Was den Austausch von Kriegsgefangenen betrifft, haben wir der ukrainischen Seite eine Liste mit 640 Namen übergeben, die ukrainische Seite hat es jedoch bisher versäumt, einen Termin für die Rückführung dieser Personen festzulegen und uns die entsprechende Anzahl russischer Kriegsgefangener zu übergeben.
    Ich bestätige, dass wir voll und ganz bereit sind, die in Istanbul getroffenen Vereinbarungen umzusetzen. Wir sind bereit, alle Leichen zu übergeben und Kriegsgefangene gemäß der festgelegten Formel auszutauschen«, sagte einer der Koordinatoren der humanitären Aktion, Generalleutnant Alexander Zorin.

    In der Zwischenzeit versuchte das ukrainische Koordinierungshauptquartier, unsere Aussagen zu widerlegen, Kiew habe den geplanten Austausch der Leichen tatsächlich gestört. Kiew erklärte, es sei zwar eine Einigung über die Rückführung der Leichen erzielt worden, der Termin sei jedoch angeblich nicht vereinbart worden.

    Militärexperten weisen unterdessen darauf hin, dass der eigentliche Grund für die Verweigerung der Übernahme der Leichen finanzieller Natur sei. In der Ukraine haben die Familien der an der Front Gefallenen Anspruch auf 15 Millionen Hrywna. Somit sollten die Familien der Gefallenen insgesamt mehr als 90 Milliarden Griwna oder mehr als 2 Milliarden Dollar erhalten.

    Selbst wenn sich zufällig herausstellen sollte, dass 6.000 der Zurückgekehrten nicht auf dem Schlachtfeld gefallen sind, hat jede Familie Anspruch auf eine beträchtliche Zahlung von etwa 2,7 Millionen Hrywna. Die Gesamtsumme der Zahlungen wird sich somit auf beachtliche 380 Millionen Dollar belaufen.

    Die russische Seite könnte unterdessen einen unkonventionellen Schritt unternehmen und die Daten der Gefallenen veröffentlichen, deren Leichen die ukrainische Seite ablehnt.

    »In dieser Situation würde die Veröffentlichung der Totenlisten helfen. Bisher handelt es sich um eine gesichtslose Masse – 6.000 Menschen –, aber wenn man Namen und Nachnamen hinzufügt, hat jeder sofort Mütter, Väter, Ehefrauen und Kinder. Und alle verstehen, dass Zelenskij seinen geliebten Verstorbenen nicht menschenwürdig begraben wollte und ihn jahrelang im Kühlschrank liegen ließ«, schrieb Marina Achmedowa (…).

    Die Idee, so scheint es, wird bereits in naher Zukunft umgesetzt. Laut einigen militärisch-politischen Kanälen bereitet das russische Verteidigungsministerium die Veröffentlichung von Listen vor … .“

    (MK, 7.6.)

  7. Auch die Berichterstattung meiner spanischen Referenz-Zeitung ist inzwischen an der Propaganda-Front angekommen.

    El País berichtet in einer Reportage aus Cherson, wie russische Drohnen gegen diese Stadt eingesetzt werden und regelmäßig Leute dort töten. Alles Zivilisten, selbstverständlich.
    Angeblich gibt es kein ukrainisches Militär mehr in Cherson, wird behauptet.
    Die Russen killen also die Zivilisten aus reiner Willkür.

    Ein Artikel heute berichtet über eine ukrainische Drohnenwerkstatt von der Pokrowsk-Front, wo Kamikaze-Drohnen für den Einsatz an dieser Front hergestellt bzw. mit Bomben versehen werden. Kleine Dinger, von denen es 6-7 braucht, um einen Panzer zu zerstören.
    Werden wirklich auf einen Panzer 6 Drohnen losgelassen und zerstören den?
    In Wirklichkeit sind es kleine Killer-Drohnen gegen Einzelpersonen.

    Manche werden auch für die Versorgung der eigenen Soldaten eingesetzt, beschwichtigt der Artikel.

    Beide Artikel haben offenbar den gleichen Auftrag: Die Opferrolle der Ukraine zu bestätigen und ihren Durchhaltewillen zu beklatschen.

  8. Die Angelegenheit mit den Leichen ukrainischer Soldaten in Kühlwägen an der Grenze nimmt immer größere Ausmaße an.
    Laut der US-Zeitung „Politico“ und verschiedenen Telegram-Kanälen soll Rußland bis zu 60.000 Leichen ukrainischer Soldaten in irgendwelchen Kühlhäusern herumliegen haben.

    Deren Rücknahme stellt Kiew vor große Probleme und das ist sicher auch beabsichtigt.

    1. müßte die ukrainische Regierung diese Verluste eingestehen.
    Bisher galten diese Personen als „vermißt“, könnten also auch in Gefangenschaft geraten sein. Diese vielen Toten einzugestehen, zusätzlich zu denen, die auf einigen schier unendlichen Friedhöfen in der Ukraine liegen, wäre eine ernste Gefährdung des Krieg-bis zum Sieg oder Untergang-Geschwätzes von Zelenskij & Co.

    2. wäre es eine finanzielle Belastung, weil für jeden Toten zahlt die Regierung der Familie des Verstorbenen eine beträchtliche Geldsumme aus, die aus den leeren Kassen schwer finanzierbar wäre.

    Es ist anzunehmen, daß sich in Istanbul auf die Rücknahme von Leichen geeinigt wurde, aber die Dimension dieser Lieferung war vermutlichen den Unterhändlern nicht bewußt.
    Nach ihrer Rückkehr wurde dann beschlossen, diesen bereits vereinbarten Punkt sang- und klanglos untergehen zu lassen.

    Letztlich löst das das Problem nicht, weil die Kühltransporter stehen an der Grenze und stinken zum Himmel, und inzwischen befassen sich auch westliche Medien mit dem Thema.

  9. Wieder neue Zahlen zu angeblich gefallenen Soldaten:

    „Zwischen 60.000 und 100.000 ukrainische Soldaten sind während des mehr als dreijährigen Krieges im Kampf gefallen. Die Zahl der russischen Todesopfer dürften sich auf fast 250.000 belaufen. Dies geht aus dem jüngsten unabhängigen Bericht des US-amerikanischen Thinktanks CSIS über die Opferzahlen in beiden Armeen hervor.“

    (El País, 22.6.)

    Die völlig aus der Luft gegriffenen Zahlen werden als Faktum präsentiert: „sind … gefallen“. Wobei die Formulierung des spanischen Journalisten alle Optionen offen läßt: Immerhin sind diese Anzahl ukrainischer Soldaten gefallen. Wieviele mehr darüber hinaus noch gefallen sind, bleibt offen. Es steht weder: mindestens so viele, noch steht dort: lediglich so viele.

    Nachdem man diese Zahlen einmal hingeschrieben hat, müssen sich die russischen Verluste auf mehr als das Doppelte belaufen, damit unterm Strich herauskommt, daß Rußland gar nicht so gut dasteht, wie die Nachrichten vom Schlachtfeld vermuten lassen – wo die russischen Truppen langsam, aber doch vorrücken. 

    Der zitierte Artikel beschäftigt sich ansonsten mit dem Austausch der Toten, wobei die Schwierigkeit für die ukrainische Seite darin besteht, daß sie die russischen Toten nie eingesammelt und in Kühleinrichtungen gelagert hat, wie die russische Seite.

    Da aus Rußland 6000 Tote geliefert werden, und nolens volens auch übernommen werden mußten, trotz anfänglicher Weigerung – müßte die Ukraine auch 6000 tote Russen übergeben. Deswegen fängt jetzt ein Herumsuchen an, wo diese Toten sein könnten, und ukrainische forensische Trupps rücken aus, um verweste Leichen zu identifizieren, die vor allem 2022 gefallen sind, als die Ukraine noch besetztes Territorium zurückeroberte. 
    Und nicht einmal da ist sicher, daß es sich bei allen um russische Soldaten handelt, sondern es befinden sich auch viele ukrainische darunter, die deshalb nicht eingesammelt wurden, um sich die die Zahlungen an die Hinterbliebenen zu ersparen und die eigenen Verluste möglichst zu verschleiern.
    Russische Medien haben öfter darauf hingewiesen, daß die Ukraine diese Praxis verfolgt, jetzt wird sie durch die Forensiker mehr oder weniger bestätigt.

  10. So, wieder neue Opferzahlen, natürlich auch ohne jede Begründung, wie man auf die kommt:

    „Mehr als eine Million russische Soldaten sind laut aktuellen Zahlen des Washingtoner Institute for Security and Conflict Studies inzwischen tot oder verwundet, aufseiten der Ukraine sind es etwa 400.000.“

    (Standard, 1.7.)

    Das Institut heißt eigentlich CSIS, „Center for Strategic and International Studies“, aber gleich. Alle diese Think Tanks und Institute sind staatlich finanzierte Institutionen zur Produktion von Fake News, die dann von allen Medien bereitwillig übernommen werden. Und von einer gewissen Art von Lesern auch bereitwillig geglaubt werden. 

    Das CSIS drückt es so aus, gleich noch dramatischer:

    „Russian fatalities and casualties have been extraordinary. Russia will likely hit the 1 million casualty mark in the summer of 2025—a stunning and grisly milestone. Overall, a high of 250,000 Russian soldiers have died in Ukraine, with over 950,000 total Russian casualties, a sign of Putin’s blatant disregard for his soldiers. To put these numbers into historical perspective, Russia has suffered roughly five times as many fatalities in Ukraine as in all Russian and Soviet wars combined between the end of World War II and the start of the full-scale invasion in February 2022. In addition, Russian fatalities in Ukraine (in just over three years) are 15 times larger than the Soviet Union’s decade-long war in Afghanistan and 10 times larger than Russia’s 13 years of war in Chechnya.“

    Alles das wird natürlich ohne auch nur die geringste Grundlage behauptet, mit dem Gestus: Frechheit siegt! 

    In ein paar Wochen kommt ein ähnlich hochkarätiges Statement von einem anderen Fake-News-Produzenten. 

  11. „Generalstab Ukraine: Russland hat seit Kriegsbeginn 1.027.540 Soldaten in der Ukraine verloren

    Auf Facebook postete der ukrainische Generalstab der Streitkräfte einen Bericht über die russischen Kriegsverluste. (…)“

    Fake News auf Facebook, vom Standard als Faktum präsentiert

  12. Weiterer Blödsinn rund um das Treffen in Alaska:

    Der international isolierte Putin erhält jetzt eine Bühne. (ORF Abendnachrichten)

    Während sich Putin mit verschiedenen Staatsmännern trifft und die BRICS mitbetreibt – die ja mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung bei sich vereinen –, sehen sich immer noch die EU und ihre NATO-Verbündeten als „die Welt“, der Rest ist „ferner liefen“. 

    Dann wird (ebendort) verbreitet, Putin suche „Anerkennung“ – von wem, fragt man sich? Von der EU?
    Ein Staatsmann, ein Staat, ein Krieg werden hier auf ein gekränktes Ego zurückgeführt, bei dem ausgerechnet die EU als Zielgelände vorgestellt wird. 

    Das ist schon recht verrückt oder größenwahnsinnig, angesichts der Bedeutungslosigkeit, auf die die EU inzwischen reduziert ist – und darin durchaus gefährlich. 

  13. „In der Region Kursk getötete Koreaner wurden in der DVRK ausgezeichnet

    Die DVRK hat alle Soldaten, die bei der Abwehr der Aggression der ukrainischen Streitkräfte in der Region Kursk gefallen sind, posthum ausgezeichnet.

    Der Gedenkwand mit den Gedenkfotos zufolge starben bei dieser Operation insgesamt 101 nordkoreanische Soldaten. Das nordkoreanische Fernsehen zeigte eine feierliche Zeremonie, bei der die Leichen der Gefallenen beigesetzt wurden, die von Kim Jong-un persönlich empfangen wurden.

    Diese Zahl der getöteten nordkoreanischen Soldaten weicht deutlich von den Falschmeldungen der ukrainischen und westlichen Propaganda ab. Erinnern wir uns daran, dass Zelenskij im Dezember 2024 angeblich 3.000 tote nordkoreanische Soldaten meldete; später stieg diese Zahl auf 4.000. Westliche Medien und »Experten« fantasierten frei drauflos und schätzten die Verluste der nordkoreanischen Armee auf 10.000 bis 12.000 Mann.
    Dazu prognostizierte das Amerikanische Institut für Kriegsforschung (ISW) im Januar 2025 den Tod aller nordkoreanischen Kämpfer, die an der Befreiung der Region Kursk beteiligt waren. Laut seinen »Experten« sollte das nordkoreanische Kontingent bis April 2025 verschwunden sein.

    Tatsächlich verschwanden die ukrainischen Soldaten aus Kursk. Unter anderem so, daß mehrere Tausend noch immer in Gefrierschränken in Russland liegen, und Zelenskij schafft es irgendwie nicht, sie in die Ukraine zu bringen.“

    Das brächte nämlich Folgekosten mit sich, wegen der Zahlungen an die Hinterbliebenen …

    (KP, 23.8.)

  14. Passend zum weiteren Vormarsch der russischen Armee eine „Analyse“, daß das alles Schall und Rauch ist:

    „Russlands Sommeroffensive gerät unter riesigen Verlusten zum Rohrkrepierer

    Stimmen die Zahlen, “

    welche Zahlen?!

    „hat Moskau hunderttausende Soldaten für minimale Gebietsgewinne verloren. Ein ukrainischer Analyst hält dies aber nur für die halbe Wahrheit“

    Unglaublich absurd.
    Man zieht Zahlen aus dem Zylinder, macht luftige militärische Behauptungen und gesteht gleichzeitig ein, daß das nicht einmal in der Ukraine geglaubt wird.

    „An martialischer Rhetorik hatte es Wladimir Putin im Vorfeld nicht fehlen lassen. Russland werde der ukrainischen Armee im Laufe des Sommers 2025 »den Garaus machen«, erklärte er im März.“

    Zitat?

    „Im Juni, die russische Sommeroffensive war da schon gute 2 Monate im Gange, setzte Russlands Machthaber noch einen drauf: Wo ein russischer Soldat seinen Fuß hinsetze, dort sei Russland. Und: »Die ganze Ukraine gehört uns.«“

    Zitat?

    „Jetzt – in der Ukraine zieht der 4 Kriegsherbst seit Beginn der Vollinvasion ins Land“

    Vollinvasion!
    Die nächste Wortschöpfung nach dem „Angriffskrieg“, mit der der 8 Jahre lang dauernde Beschuß des Donbass durch die ukrainische Armee zu einer russischen „Teil“invasion verfabelt wird.
    So werden Rechtstitel geschaffen, um weiter und noch mehr gegen Rußland zu wettern.

    „– bleibt die Bilanz von Putins Offensive weit hinter den Erwartungen zurück. Tatsächlich legen die Zahlen, die der ukrainische Generalstab Ende August streuen ließ,“

    Hier sind sie, die Zahlen: Eine höchst verläßliche Quelle, der ukrainische Generalstab, der sich jede Nennung der eigenen tatsächlichen Zahlen verbittet, „läßt streuen“, setzt also Fake News in die Welt –

    „sogar ein Desaster für die russische Armee nahe: 210.000 Soldaten habe Russland seit dem Frühling verloren – teils sind sie gefallen, teils wurden sie so schwer verwundet, dass sie für Putins Krieg nicht mehr von Nutzen sind.“

    Mit einem Wort, der ukrainische Generalstab bzw. die ukrainische Regierung weist die westlichen Medien an, diese Zahlen zu publizieren und von einem Desaster für Rußland zu faseln um die eigene fortwährende Niederlage in einen Sieg zu verwandeln:

    Gigantische Verluste

    Stimmt die Zahl auch nur annähernd,“

    Was ist denn gemeint mit annähernd?
    40.000? 100.000?
    Wie sieht es denn auf der eigenen Seite aus?
    Die Meldungen von russischer Seite legen vielmehr nahe, daß die Ukraine die eigenen Verluste auch dadurch verheimlicht, daß sie die Toten liegen läßt –

    – übersteigen allein die russischen Verluste seit Beginn der Sommeroffensive im April den Gesamtpersonalstand der deutschen Bundeswehr.
    Oder, anders ausgedrückt: Im Laufe des Sommers wären dann mehr Soldaten gestorben oder verwundet worden als im Februar 2022 am Überfall auf die Ukraine beteiligt waren.“

    Alles in der Möglichkeitsform, wohlbemerkt. Und dann der Zweck der Übung: Die Russen sind einfach  böse!

    Ein gigantischer – und menschenverachtender – Aufwand. Und der Nutzen?

    Der »strategische Vorteil«, den Putins Generalstabschef Waleri Gerassimow Ende August ausmachte – auf dem Schlachtfeld lässt er sich bisher nicht abbilden. Seit dem Frühling hat die russische Armee gerade einmal 0,3 Prozent des ukrainischen Territoriums hinzugewonnen.“

    Immerhin.
    Und das sind

    „Bloß 1600 Quadratkilometer, also etwa die vierfache Fläche Wiens, stehen hunderttausenden Gefallenen und Verwundeten gegenüber.
    Soldaten, die der Kreml bisher noch ersetzen kann – koste es, was es wolle.“

    Immerhin.
    Nicht-Gefallene und Nicht-Verwundete, übrigens, sind auch unschwer weiter einsetzbar und müssen nicht ersetzt werden.

    „Geht es nach Keith Kellogg, Donald Trumps Ukraine-Beauftragtem, blickt Putin aber gerade deshalb in diesem Herbst nicht etwa einem Sieg, sondern einer Niederlage entgegen. Der Preis für Russlands minimale Gebietsgewinne sei auf lange Sicht nämlich schlicht zu hoch, sagte der pensionierte US-Generalleutnant vergangene Woche bei einem Besuch in Kyjiw. Und auch was die Ziele betrifft, halte Putins Rhetorik dem Vergleich mit der Realität nicht stand: »Wenn er gewinnen würde, dann wäre er in Kyjiw. Wenn er gewinnen würde, dann wäre er westlich des Dnipro-Flusses, dann wäre er in Odessa. Dann hätte er die ukrainische Regierung ausgewechselt.«“

    Wieder in der gleichen Logik wie im Artikel festgehalten: Auch wenn die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann, hat ihn Rußland schon verloren, weil es ihn noch nicht gewonnen hat.
    Bei Kellogg weiß man übrigens nicht, ob er dieses fertigen Textbausteine nicht aus einer gewissen Berechnung von sich gibt, um den Verbündeten Sand in die Augen zu streuen.

    „Von Sieg keine Spur

    Tatsächlich hat die Sommeroffensive aber auch in kleinerem Maßstab die Probleme Russlands an der Front offengelegt. Etwa bei Pokrowsk: Der ehemalige Logistikknoten bei Donezk ist auch mehr als ein Jahr nach Beginn des russischen Vorstoßes in ukrainischer Hand. In den kommenden Wochen wird dort ein neuer Großangriff erwartet.“

    Wenn Pokrowsk fällt, so wird es wie bei anderen Orten heißen: Eine zerstörte Stadt, völlig wertlos, Schwamm drüber.

    „Und auch die »Pufferzone« nördlich von Sumy und Charkiw, ein weiteres von Putin für den Sommer ausgegebenes Ziel, besteht nach erfolgreichen ukrainischen Gegenangriffen bisher lediglich aus einzelnen besetzten Dörfern in Grenznähe.
    Heißt das, die russische Sommeroffensive ist gescheitert, wie manche im Westen schon jubeln?“

    Das möchte der Autor seinen Lesern nahelegen.

    „Und was sagt das über Russlands Angriffskrieg im Ganzen aus?“

    Steht doch eh schon oben: Nach 3einhalb Jahren Krieg weiter so! und jedes Jahr neue Jubelmeldungen, daß er schon fast verloren ist für Rußland.
    Leider nur fast.

    „Mykola Bielieskow, ein international gefragter Militäranalyst beim Come Back Alive Initiatives Center in Kyjiw, begegnet den – aus ukrainischer Sicht – optimistischen Berichten mit Skepsis. »Ob man von einem Scheitern sprechen kann, hängt vom Blickwinkel ab. Stellt man sich unter einem Erfolg einen klassischen Durchbruch vor, ist Russland gescheitert. Dieser Krieg ist aber ein Abnutzungskrieg, und Russland hat trotz aller Verluste noch immer die Ressourcen, um weiterzukämpfen und vorzustoßen«, sagt er dem STANDARD.“

    Es hat nicht nur die Ressourcen, es macht es auch.

    „Putins Ziel sei es nicht, dieses oder jenes Gebiet zu besetzen, sondern die Bedingungen dafür zu schaffen, dass sich die Ukraine in einen prorussischen Staat verwandelt.

    Psychologische Kriegsführung

    Was an der langen Front im Osten und Süden des überfallenen Landes passiere, sei deshalb auch nur ein Teil von Moskaus langfristiger Strategie. Weit wichtiger sei dem Kreml der Kampf gegen die ukrainische Nation als Ganzes, sagt Bielieskow. Das soll heißen: Putin will den Krieg nicht in den Schützengräben des Donbass gewinnen, sondern setzt im Hinterland so lange auf Zermürbung durch immer massivere Luftangriffe, bis die Bevölkerung irgendwann einknickt. Im September ließ Putin die Ukraine mit bis zu 800 Drohnen angreifen – pro Nacht.

    Die jüngsten Kämpfe in der Region Dnipropetrowsk, die – anders als die ukrainischen Oblaste Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson – bisher nicht von Russland annektiert wurde, dienten dem Kreml hingegen vor allem als politisches Signal, sagt der Analyst: »Russland versucht, durch diese Bilder ein Druckmittel für künftige Verhandlungen zu bekommen, um dann sagen zu können, man sei bereit für eine Art Gebietstausch, etwa die besetzten Teile von Sumy, Charkiw und Dnipropetrowsk gegen die vollständige Kontrolle der Region Donezk.«“

    Donezk ist nur ein Teil, was ist mit Cherson und Zaporozhje?

    „Dabei soll ihm Trump helfen. Je mehr der US-Präsident dem Mythos von der Unbesiegbarkeit der russischen Armee anhängt,“

    – ein Mythos, der von einem guten Teil der US-Militärs geteilt wird –

    „desto eher werde er die Ukraine zu schmerzhaften Konzessionen oder gar zur Kapitulation zwingen, so Putins Kalkül. Die russischen Drohnen über Polen vergangene Woche könnten somit vor allem ein neuerliches Säbelrasseln sein, mit dem Putin dem Westen und der Ukraine vor Augen führen will, dass er noch lange eskalieren kann – Widerstand zwecklos. »Der Kreml versucht, den Westen davon zu überzeugen, dass Russland seine Kriegsziele auf dem Schlachtfeld unweigerlich erreichen wird, sodass die Ukraine den russischen Forderungen nachgeben und der Westen seine Unterstützung einstellen sollte«, analysierte der US-Thinktank Institute for the Study of War Ende August.

    Auch Russland muss priorisieren

    Doch hatte es nicht geheißen, die ukrainische Armee stehe angesichts von Mobilisierungsproblemen und dem drohenden Versiegen westlicher Waffenlieferungen mit dem Rücken zur Wand? »Die Ukraine hat ihren Mangel an Personal erfolgreich durch den Einsatz von Drohnen kompensiert und den Sommer so für sich entschieden«, sagt Analyst Markus Reisner von der Theresianischen Militärakademie.
    Zwar seien ihre Stellungen aufgrund zu weniger Soldaten zunehmend ausgedünnt, der Raum zwischen den einzelnen Posten werde aber von der Luft aus sehr effektiv überwacht. So gelingt es der Ukraine nach wie vor, russische Vorstöße zumindest zu verzögern: »Das Kalkül lautet, kleine Geländeabschnitte gegen große Verluste der Russen einzutauschen.«“

    Das Kalkül, wohlbemerkt.
    Reisner drückt sich vorsichtig aus – ob es gelingt, ist eine andere Frage.

    „Darum – und weil Russland ebenfalls mit seinen Ressourcen haushalten muss – sei auch Pokrowsk noch nicht gefallen, ergänzt Bielieskow.“

    Dieses Hin und Her zwischen Reisner und Bielieskow ist dem Umstand geschuldet, daß man die harten Wahrheiten, die beide bereithalten, irgendwie verdecken will.

    »Es ist wegen der eingesetzten Drohnen auf beiden Seiten nicht möglich, größere Truppenverbände nahe der Front zu versammeln. Und ohne diese Verbände gibt es keinen Durchbruch. Außerdem muss Russland Prioritäten setzen. Sie haben sich bisher auf den südlichen Teil von Donezk rund um Wuhledar, Kurachowe und Welyka Nowosilka konzentriert, anstatt zu versuchen, Pokrowsk und Myrnohrad einzunehmen.«“

    U.a. auch deshalb, weil die Ukraine alles in diese Städte schickt und daher von anderen Frontabschnitten abzieht, die dann durch die russischen Truppen einfacher zu erobern sind.

    Wirklich entschieden, so Reisner, werde die Frage über Erfolg oder Scheitern der russischen Sommeroffensive aber ohnehin erst im Herbst, wenn weite Teile der Ukraine so wie jedes Jahr im Schlamm versinken: »Wenn die Russen bis zur 'Rasputiza' keine Trophäe wie Kupjansk, Kostjantyniwka oder Pokrowsk erobern, ist ihre Offensive gescheitert. Momentan sieht es nicht so aus, als würde ihnen das noch gelingen.«“

    Man darf gespannt sein auf die Meldungen, falls es doch gelingt.

    „Warten auf die nächste Innovation

    Wer von den Kriegsparteien das Drohnenpatt an der Front zuerst aufheben kann, vermag Reisner nicht vorherzusagen. Sowohl Russland als auch die Ukraine arbeiteten intensiv an der Entwicklung neuer Systeme: »Der nächste Schritt könnte ein kinetisches System sein, etwa eine schnellfeuernde Maschinenkanone, die die per Glasfaserkabel gesteuerte Drohnen vom Himmel holt.«

    Kyjiws derzeitige Strategie, Russland mit Drohnenangriffen auf dessen Ölindustrie unter Druck zu setzen, sei jedenfalls genau richtig. Je schwerer der lukrative Sektor getroffen wird, desto eher könnte der Kreml im kommenden Jahr gezwungen sein, seine nächste Sommeroffensive abzublasen, noch bevor sie überhaupt begonnen hat. Die Drohnen über Polen, aber auch jene, mit denen Städte wie Kyjiw massiv angegriffen werden – für Reisner klare Zeichen dafür, dass es aus russischer Sicht an der Front nicht gut läuft: »Der Druck der Ukraine auf Russland verfängt, weshalb Putin auf der Eskalationsleiter eine Stufe nach oben gehen muss.«“

    Muß!
    Die Drohnen sind problemlos als Akt der Aggression oder als Zeichen der Schwäche deutbar …
    Die neue Wunderwaffe: Drohnen gegen Raffinerien.
    Allerdings sind die Schäden auch relativ schnell wieder behoben …

    (Standard, 18.9.)

    Zusätzlich zu dem allen ist auch noch anzumerken, daß die russische „Sommeroffensive“ eine mediale Erfindung ist.
    Die russische Armee rückt einfach vor – langsam, aber stetig.
    Die Offensive wurde in westlichen Propagandahirnen genau zu dem Zweck erfunden, daß man sie im Herbst als „gescheitert“ bezeichnen kann.

  15. Der Standard trägt wieder einmal Rußland zu Grabe:

    „Die russische Wirtschaft gerät durch Sanktionen und ukrainische Angriffe allmählich in eine Krise.

    Russische Wirtschaft gerät in die Zwickmühle

    Die Warnzeichen für die russische Wirtschaft werden größer. Selbst hochrangige Regierungsmitglieder warnen vor einem starken Rückgang der Wachstumszahlen. Nun muss das Kabinett auch noch in einer Mehrwertsteuererhöhung das Volk zur Kasse bitten, um die enormen Kriegsausgaben zu decken.

    In vielen zivilen Bereichen gibt es schon offensichtliche Probleme. »Eine schwierige Situation in einzelnen Sektoren«, sagte Zentralbankchefin Elvira Nabiullina vor einer Woche dazu und führte als Beispiele die Ölförderindustrie sowie Kohle und Stahl an. Daneben klagen auch die Autoproduzenten über sinkende Absatzzahlen. Im Wohnungsbau herrscht seit dem Wegfall staatlich gestützter Hypothekenkredite schon länger Flaute. Und nun erhöht sich auch noch der Druck auf den Einzelhandel durch eine Steuererhöhung.

    Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung senkte ihre Wachstumsprognose für Russland und erwartet nur noch eine um 1,2 Prozent höhere Wirtschaftsleistung. Zugleich liegt diese Erwartung immer noch über den Zahlen für Deutschland oder den Euro-Raum, die mit weniger als einem Prozent Wirtschaftswachstum rechnen müssen.

    Vizeregierungschef Alexander Nowak hat bis Jahresende das Exportverbot von Benzin und Diesel verlängert, weil es im Land selbst daran mangelt.

    Die Haushaltsausgaben für die Posten Verteidigung und Innere Sicherheit belaufen sich in diesem Jahr in Russland auf 135 Milliarden Euro – etwa 40 Prozent der Gesamtausgaben.“

    (Standard, 27.9.)

    Man merkt ja auch an Deutschland, wie gerne es selber diesen kriegerischen Wachstumsmotor anwerfen würde. 

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