Zusammenfassung des Blödsinns, der in westlichen Medien zu Rußland erzählt wird

KURZ VOR DEM ENDE

Die offensichtliche russische Überlegenheit, die seit 2023 nicht wegzuleugnen ist, stellt die Propagandisten des Westens vor ernste Probleme. Aber sie geben nicht auf.

Ein Artikel der Berliner Morgenpost führt schön vor, wie der brave EU-Bürger den Konflikt zu betrachten hat und jede Niederlage in einen Sieg verwandeln soll, bis zum letzten Ukrainer.

Schon der Titel fordert einiges an geistiger Verrenkung:

„Neue Offensive, hohe Verluste – gehen Putin die Reserven aus?“

Welche Offensive?
Welche hohen Verluste?
Welche Reserven?

Für keine dieser Behauptungen werden irgendwelche Beweise angeführt, aber die Botschaft ist klar: Weil Rußland die Reserven ausgehen, geht es in die Offensive. Ja, so verrückt sind sie, die Russen. Das kann ja nicht gutgehen!

Man erinnere sich daran, daß es 2022 hieß, in höchstens 3 Monaten gingen der russischen Armee die Raketen aus.

Wenn sich bei den Waffen nichts mehr schönreden läßt – anstatt den Russen, ist der NATO die Munition ausgegangen und sie kaufen sie auf der ganzen Welt zusammen, zu satten Preisen – dann muß eben das Personal herhalten:

„Die enormen Verluste an Soldaten – inzwischen sind nach westlichen Schätzungen rund 700.000 Soldaten gefallen oder verwundet – kann die russische Armee bislang noch ausgleichen; monatlich werden mindestens 30.000 Russen rekrutiert, für den Ukraine-Krieg sind jetzt 640.000 Soldaten eingesetzt, schätzt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, General Oleksandr Syrsky.“

Alle diese völlig aus dem Ärmel gezogenen Zahlen werden als gesicherte Fakten präsentiert: Der Westen schätzt, Syrskij sagt … Dann wieder meldet das britische Verteidigungsministerium eine Zahl von 330.000 toten russischen Soldaten, auch das wird in anderen Medien zitiert und niemand macht sich auch nur die Mühe, bei beiden Zahlen nachzufragen, ob sie auf irgendwelchen halbwegs gesicherten Daten beruhen?

Die Logik geht so: Die Russen dürfen nicht stärker sein als wir, also können ihre Erfolge nur so zustande kommen, daß sie ihre Leute rücksichtslos verheizen. In dieser Logik wird jedesmal, wenn Rußland die nächsten paar Dörfer einnimmt, auf die bisherigen Meldungen über Verluste noch etwas draufgeschlagen, mit dem Zusatz: „ungeheuer“, „enorm“, usw. Dann kann der jeweilige Autor noch weiteres dazufantasieren, wie böse die Russen sind, daß sie 1. ihre Soldaten so verheizen und 2., wie böse die Soldaten sein müssen, daß sie sich so verheizen lassen.

Dasselbe Schema auf die Ukraine anzuwenden, verbittet sich strengstens. Dort, wo sich ja nur verteidigt wird, fallen kaum Opfer an und wenn, dann nur zivile, angesichts derer man wieder gegen die Russen hetzen lassen, die ja nicht einmal die Zivilbevölkerung verschonen! (und das angesichts des völlig zerstörten und noch weiter bombardierten Gaza).

Auch wenn europäische Politiker an einem Soldatenfriedhof vorbeigehen und hin und wieder Bilder von Begräbnissen und Friedhöfen auftauchen, so verbittet es sich, zu quantifizieren. Die Opfer dürfen als „Opfer Rußlands“ beklagt werden, aber ohne irgendwelche Zahlen zu nennen oder auch nur nachzufragen.
Und das, während Millionen wehrpflichtiger Männer ins Ausland geflüchtet sind, andere sich in ihren Wohnungen verstecken und auf den Straßen der ukrainischen Städte wahre Menschenjagden veranstaltet werden, um wehrpflichtige Männer – ab dem Alter von 25 – für die Reihen der ukrainischen Armee zu rekrutieren.
Diese solcherart zwangsrekrutierten Soldaten werden praktisch ohne Ausbildung an die Front geschickt, um die recht ausgedünnten Reihen zu stopfen.
Nachdem Aufrufe an Jüngere, sich freiwillig zur Armee zu melden, relativ magere Ergebnisse gezeitigt haben, überlegt die ukrainische Führung, das Alter auf 19 herabzusetzen. Es ist allerdings nicht sicher, ob sie das durchs Parlament bringt.
Per Dekret ist aber auch haarig, weil da die Legitimation schon sehr zu wünschen übrig läßt.

Statt sich diesen Phänomenen zu widmen, ergehen sich die Mainstream-Medien im Kopfschütteln über die „enormen“ Verluste der russischen Armee und im Kaffeesatzlesen, „wie lange“ es diese Armee noch aushalten könne.

Dann wird zur Abwechslung einmal wieder über Waffensysteme gefaselt:

„Doch habe Russland seit Beginn der Invasion auch große Verluste an schweren Waffen zu verzeichnen, fast 10.000 Panzer seien zerstört oder beschädigt. Militärexperte Racz sagt, die russische Armee stütze sich beim Nachschub weniger auf die Produktion neuer Panzer als auf Altbestände, die reaktiviert werden.“

Da ein „Militärexperte“ zitiert wird, sind diese ebenso wie alles andere erfundenen Zahlen sozusagen abgesichert, obwohl aus dem Satz gar nicht hervorgeht, ob die 10.000 Panzer und der Herr Rácz in irgendeinem Verhältnis stehen.

Daß Rußland kaum neue Panzer verwendet, weil es seine alten auch einsetzt, wird ebenso behauptet, obwohl das eine in keinem Zusammenhang mit dem anderen steht.
Außerdem ist es ärgerlich für die NATO, daß Rußland noch immer Altbestände zu haben scheint, während sie im Westen schon ziemlich ausgegangen sind.

„Selbst alte Kampfpanzer vom Typ T-54 würden wieder betriebsbereit gemacht, obwohl es sich um »eine 70 Jahre alte Technologie« handele. Ähnlich verhalte es sich mit der Artillerie.“

Auch hier ist der Ärger anzumerken, daß Rußland dergleichen altes Zeug bei sich herumstehen hat und 2. auch einsetzt.
Die Geräte scheinen nach wie vor zu funktionieren.

„Die russischen Bestände aus der Sowjetzeit gehen zur Neige
Mit Satellitenbildern können Analysten rekonstruieren, wie Russland Lager mit Material aus der Sowjetzeit nach und nach leergeräumt hat.“

Genauso wie diverse EU-Staaten. Das Ärgerliche ist: Bei den Russen ist immer noch was drin!

„Wie lange halten die russischen Vorräte? Racz sagt, es gebe einen »Flaschenhals«, der in einem oder spätestens zwei Jahren für große Probleme sorgen werde, weil Russland »nicht den letzten Panzer in die Ukraine schicken kann«.“

Damit wird die Öffentlichkeit darauf eingeschworen, daß der Krieg noch mindestens 2 Jahre weitergehen muß, damit die Russen dann endgültig platt gemacht werden können.
Aber nicht einmal das ist sicher, weil die Panzer sind ja nur ein Element des gesamten Waffenarsenals, und ein zunehmend unwichtiges:

„Die Zeitschätzungen würden allerdings dadurch erschwert, dass der immer stärkere Drohneneinsatz auf beiden Seiten den Stellenwert von schweren gepanzerten Systemen verringert habe. Doch klar ist: Putin kann den Krieg nicht unbegrenzt weiterführen.“

Will er ja auch nicht. Er will ihn gewinnen.
Diese Perspektive verbittet sich allerdings für die westlichen Propagandisten.

„Zugleich rücke bis 2026 die Notwendigkeit einer weiteren Zwangsmobilisierung näher“

wieder ein Hirngespinst, das als Selbstverständlichkeit dargestellt wird, genauso wie 30.000 Neurekrutierungen und verschiedenen 100.000 Toten.
Dann werden wieder bescheidenere Ziele gesetzt:

„»Wenn die Ukraine Russland bis Weihnachten daran hindern kann, die Grenzen Donezks zu erreichen, und Kiews internationale Partner weiterhin konsequent die russische Wirtschaft schwächen, steht Moskau vor schwierigen Entscheidungen hinsichtlich der Kosten, die es für die Fortsetzung des Krieges zu tragen bereit ist«, meint“ (ein britischer Experte) „Watling.“

Die Perspektive ist: Krieg bis mindestens Ende 2025. Was das für die Ukraine heißt, kann man sich vorstellen – soll man aber nicht. Man soll sich vorstellen, daß Rußland die Luft ausgeht.

In diesem Kontext ist auch die derzeitige Meldung von einer geplanten russischen Offensive zu verstehen. Erst wird aufgebaut, daß die Russen eine Offensive vorhätten, später kann man dann erzählen, daß sie „gescheitert“ sei.
Das ist ungefähr die Logik, daß Rußland ja den Krieg praktisch schon verloren hat, weil es ihn noch nicht gewonnen hat.

Putin und Trump

Eine besondere Abteilung der westlichen Propaganda ist der Personenkult um Putin und Trump.

Erst hieß es, Putin sei verrückt. Das wurde vor allem damals verkündet, als in den USA ein völlig seniler Präsident von anderen ferngesteuert wurde. Dazu gibt es inzwischen „Enthüllungen“, die niemanden überraschen.
Damals war es jedenfalls genehm, über den Geisteszustand des russischen Präsidenten zu spekulieren.

Kaum war Trump an der Macht, schossen sich die Medien auf ihn ein: Er sei Putins Freund, wenn nicht sogar Agent.
Dann wurde Trump als verrückt und von Putin ferngesteuert besprochen. Jetzt war das Gefährliche, daß Putin doch nicht verrückt ist, sondern sozusagen über macchiavellische Eigenschaften verfügt.

Jetzt ist Trump böse auf Putin, weil der sich nicht von ihm weichklopfen läßt, sondern an seinen Kriegszielen festhält.
Daraufhin hofft die westliche Propagandamaschinerie, daß Trump Putin fertigmachen wird. Jetzt ist Trump doch wieder als zurechnungsfähiger Regierungschef gefragt.
Womit nur soll Trump Putin Mores lehren, fragt man sich?

Bald wird Trump Schwäche vorgeworfen werden und die Kaffeesatzleserei beginnt, wer jetzt eigentlich im Weißen Haus entscheidet ….

Das alles wäre ja fast komisch, wenn es nicht die Begleitmusik zu einem Krieg wäre, der vermutlich insgesamt über eine Million Tote gefordert hat und dessen Ende nicht abzusehen ist.

Ein Gedanke zu “Zusammenfassung des Blödsinns, der in westlichen Medien zu Rußland erzählt wird

  1. Dieser Artikel aus T-Online zeigt, wo die westliche Berichterstattung heute angekommen ist:

    „Russischer Kommandeur stirbt bei Attentat … Zaur Gurzijew befahl als Kommandeur die Bombardierung von Mariupol. … Der für Mariupols Zerstörung verantwortliche Offizier starb durch eine versteckte Sprengfalle.“

    Hier soll einmal ein Feindbild aufgebaut werden, um zu verdeutlichen: Es hat ohnehin den Richtigen getroffen. Wir, die westliche Wertegemeinschaft, stehen voll hinter dem Attentat.
    Nebenbei wird ein völlig falsches Bild von den russischen Streitkräften gezeichnet, wo einzelne Kommandeure völlig frei und aus Jux und Tollerei eine Stadt in Schutt und Asche legen können. Grundlos, selbstverständlich. n Mariupol waren ja, wenn man der westlichen Berichterstattung folgt, lediglich Zivilisten …

    „Russische Bomben wurden damals auf Krankenhäuser, Wohnblöcke und das Theater der Stadt abgeworfen. Bei den Angriffen wurden nach ukrainischen Angaben mehr als 10.000 Zivilisten getötet.“

    Die Bombardierung einer Geburtenstation und des Theaters von Mariupol, deren Autorenschaft nicht eindeutig ist, wird hier zu einem willkürlichen Flächenbombardement umgewandelt. Die Wohnblöcke waren selbstverständlich nur von Zivilisten bewohnt und wurden aus reiner Gemeinheit bombardiert.
    Rückerinnerung: Die ukrainische Armee setzte sich in den oberen Stockwerken der Wohnblocks fest und vertrieb die Bevölkerung Mariupols in die Keller. In den solchermaßen beschlagnahmten Wohnungen richtete die ukrainische Armee Artilleriepositionen ein, aus denen sie russische Positionen beschoß ud auf die Bewohner Mariupols eine Art Tontaubenschießen veranstaltete, wenn die die Keller verließen, um einzukaufen.
    Das alles ist bei den überlebenden Bewohnern Mariupols wohlbekannt, deren Aussagen interessieren jedoch die westlichen Medien nicht.

    „Laut dem … Telegramkanal "VChk-OGPU" sollen die Ermittlungen der russischen Behörden gezeigt haben, dass sich Gurzijew und der andere Mann auf einem Dating-Portal für homosexuelle Männer kennengelernt hätten.“

    Aha.
    Jemand kannte also die Schwachstelle dieses Offiziers und setzte dort an.
    Obwohl T-Online das Attentat fast bejubelt, will man sich doch nicht offen dazu bekennen, daß das unsere ukrainischen Freunde waren.
    Nein, diese wissen es natürlich besser:

    „Ukrainische Behörden hatten in den vergangenen Monaten immer wieder darüber berichtet, dass der russische Geheimdienst, FSB, jungen Menschen für Sabotageakte anzuwerben, um sie unwissentlich zu Selbstmordattentätern zu machen.“

    Also alles vom FSB selbst inszeniert, zwar ohne jegliche Logik, aber kompatibel mit dem westlichen Feindbild.

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