Pressespiegel Komsomolskaja Pravda, 11.8.: Säbelrasseln allerorten

WENN DU FRIEDEN WILLST; RÜSTE ZUM KRIEG!

Kim Jong-Un befahl, sich auf Krieg vorzubereiten: Was bedeutet das?

Kim Jong-Un kündigte eine verstärkte Vorbereitung der nordkoreanischen Armee auf eine Offensive an“

Schon einmal ganz interessant: Der nordkoreanische Häuptling faselt nichts von „Verteidigung“, schon gar nicht irgendwelcher Werte, aber auch nicht der Nation, sondern sagt klipp und klar: Wenn Krieg ansteht, machen wir notfalls auch den ersten Schritt!

„Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un forderte auf einer Sitzung der zentralen Militärkommission der Arbeiterpartei Koreas mehr Vorbereitungen für einen möglichen Krieg, eine Steigerung der Waffenproduktion und eine Ausweitung der Militärübungen. Die Telegraphenagentur der DVRK berichtet darüber und fügt hinzu, dass der Chef des Generalstabs des Landes entlassen und ein neuer ernannt wurde.

In Nordkorea passiert, wie jeder sehr gut weiß, nichts zufällig. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat wiederholt erklärt, dass die Volksbefreiungsarmee Chinas (VBA) und die Bevölkerung des Landes auf einen möglichen groß angelegten Krieg vorbereitet sein müssen. Er forderte den sichtlich runderneuerten Generalstab der VBA auf, »keine Angst zu haben, zu kämpfen und schwierige Entscheidungen zu treffen« und betonte: »Wir müssen mit unseren Feinden in einer Sprache sprechen, die sie verstehen.«

Man vergleiche dies mit den Nachrichten aus der DVRK: Kim Jong-Un »hat die wichtige Schlussfolgerung gezogen, die militärische Ausbildung der Koreanischen Volksarmee (KVA) auf offensive Weise weiter auszubauen.« Die Parallelen sind unverkennbar. Es ist kein Geheimnis, daß zwischen China und Nordkorea sehr enge Beziehungen bestehen, auch bezüglich der militärischen Linie.

Wir erinnern daran, daß der nordkoreanische Führer Ende Juli in einer Rede anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Koreakrieges sagte: »Ich betone noch einmal, dass die DVRK auf jeden militärischen Zusammenstoß mit den USA bestens vorbereitet ist« – und präzisierte zur Klarstellung, dass Pjöngjang bei Bedarf bereit sei, seine »Kräfte zur nuklearen Abschreckung« zu mobilisieren. Und vergessen wir nicht, wer unter den Zuhörern war: Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, den die Koreaner besonders herzlich willkommen hießen.

Was ist der »russische Teil« des von den Koreanern arrangierten Festkonzerts wert, das in unseren sozialen Netzwerken zum Hit geworden ist?!“

Auch wenn man nicht ausschließen kann, daß hier von diversen Diensten bzw. Medien etwas nachgeholfen wurde, so scheint es eine gewisse Genugtuung in Rußland zu geben, daß man sich endlich vom perfiden Westen ab- und dem verläßlicheren Osten zugewandt hat.

„Die inhaltlichen und emotionalen Komponenten der Feierlichkeiten in Pjöngjang vor dem Hintergrund der neuesten Nachrichten aus der Hauptstadt der DVRK führen also, wie es heißt, zu »bestimmten Gedanken«.

In den Berichten über Shoigus Aufenthalt in Nordkorea und seine Verhandlungen mit der obersten Führung des Landes herrschte wenig Gewißheit. Im Wesentlichen wurden rituelle Zusicherungen der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, der Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung veröffentlicht … Aber keine Einzelheiten.
Warum auch, denn wahrscheinlich haben sie vor dem Hintergrund der aktuellen Krisensituation in der Welt über konkrete Dinge gesprochen, und wenn ja, dann ist der Inhalt dieser Gespräche streng geheim.
Aber Experten und Beobachter, die nicht mit der Pflicht zur Wahrung von Staatsgeheimnissen belastet waren (und woher sollten sie die auch wissen?), begannen sofort zu analysieren, zu argumentieren und zu spekulieren.“

Damit bezieht dich der Autor des Artikels offenbar auf Spekulationen in russischen UND westlichen Medien.

„Unter diesen Vermutungen waren einige bemerkenswert. Zum Beispiel über mögliche Lieferungen nordkoreanischer Waffen und Munition, die für den Ukraine-Einsatz notwendig sind, nach Rußland.“

„Notwendig“ werden sie wohl nicht sein, weil der russischen Armee geht die Munition nicht aus.
Aber eine gewisse Kooperation zwischen Nordkorea und Rußland kündigt sich hier an, wo die Nordkoreaner irgendetwas liefern und Rußland im Gegenzug auch Waffen nach Nordkorea hinüberschiebt, also das kriegerische Potential Nordkoreas verstärkt:

„Und umgekehrt die Lieferung moderner russischer Waffen an die nordkoreanische Armee. Schließlich erreichen Granaten aus Südkorea, wenn auch über die Amerikaner, die ukrainische Armee …“

Mit dieser möglichen Kooperation wird Südkorea darauf aufmerksam gemacht, daß die Lieferung von Waffen aus südkoreanischer Produktion an Polen und die Ukraine von Rußland bemerkt und mißbilligt wird.

„Oder hier einige andere Vermutungen: Was wäre, wenn es nordkoreanische Freiwillige gäbe, die ausländische Söldner zurückschlagen wollen, die in den Streitkräften der Ukraine kämpfen? Und wenn es auch nur wenige sind, also 150 bis 200 Mann. Immerhin hat die KVA insgesamt 1 Million 200.000 Kämpfer.
Oder als weiteres Moment die Beteiligung nordkoreanischer Baufirmen an der Wiederherstellung der neuen Gebiete Rußlands. Es wurden auch Vermutungen darüber angestellt, was sie in ihren Händen haben werden, eine Kelle oder ein Maschinengewehr … ?“

Mit einem Wort, Rußland und Nordkorea versuchen ihre Beziehungen zu vertiefen und wieder auf das Niveau sowjetischer Zeiten zu bringen, wo diese Kooperationen üblich waren.

„Heute verheimlicht niemand, weder in unserem Land, noch in China, noch in der DVRKorea,, noch in Europa und sogar in den USA, daß ein großer Krieg nicht nur vor der Schwelle steht, sondern bereits an die Tür klopft, um die Schwelle zu überschreiten.

Und alle bereiten sich darauf vor.

Die NATO bildet an den Ostgrenzen neue Militärkontingente von 300.000 Mann und zieht dort Ausrüstung ab, die es ihr bisher nicht gelungen ist, nach Kiew zu transferieren.“

Hier wird implizit formuliert, daß sie das vielleicht auch gar nicht wollen, weil sie sie für sich benutzen wollen.

„Die USA bereiten ein neues gewaltiges Militärbudget von ca. einer Billion Dollar vor. Deutsche und Polen streiten darüber, wer von ihnen die stärkste Armee Europas aufstellen wird.
Und in der Ukraine gibt es seit langem Feindseligkeiten.“

Damit wird dem Ukrainekrieg eine zweitrangige Position zugewiesen, der „richtige“ Krieg steht erst bevor.

„Wie sagten die Alten? Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor. Jeder versucht also, die Welt zu retten, die jeder auf seine Weise repräsentiert, und versteht immer mehr, daß er für diese Welt kämpfen muss. Das sagte auch Genosse Kim Jong-Un.“

Dieser letzte Satz ist bemerkenswert. Einerseits begrüßt der Autor den Führer Nordkoreas als Verbündeten und Waffenbruder. Andererseits weist er darauf hin, daß die Vorstellungen über „die Welt“ zwischen beiden Staaten recht unterschiedlich sind.
Das macht aber nichts, meint er, für ein Bündnis gegen den Westen reicht auch das.

7 Gedanken zu “Pressespiegel Komsomolskaja Pravda, 11.8.: Säbelrasseln allerorten

  1. Bei der neuen großen Freundschaft zwischen Rußland und Korea frage ich mich, was die beiden bisher eigentlich getrennt hat?

    Gab es da Bedenken wegen Atomwaffen oder Großmachtambitionen oder wegen der eigenartigen Form der dortigen Herrschaft?

  2. Ja, das mit dem Öl und Jelzin ist mir wohlbekannt.

    Aber warum erst jetzt?
    Putin ist ja auch schon 23 Jahre da.

  3. So. Langsam kommt Klarheit in die Sache.

    Rußland hat bis zum Vorjahr alle Sicherheitsrats-Beschlüsse gegen Nordkorea mitgetragen. Genauso wie China.

    Ich nehme an, die beiden Mächte störte, daß Nordkorea nur sich selbst verpflichtet war und sie nicht über vorherige Tests informierte. Immerhin sind das ja Nachbarstaaten, mit denen es gemeinsame Grenzen hat.
    Nordkorea behandelte sie in dieser Hinsicht gleich wie Japan – als mögliche Bedrohung, die mit diesen Tests abgeschreckt werden sollte.

    Besonders wurden die Sanktionen gegen das Land verschärft 2016 nach Atom- und Raketentests Nordkoreas. Den Sanktionen gegen Nordkorea haben sich diese beiden Staaten aber nicht angeschlossen.
    Man kan jetzt streiten, was das heißt, Sicherheitsbeschlüsse zu unterstützen, aber die Sanktionen nicht zu übernehmen.

    Tatsache ist jedenfalls, daß Rußland beschlossen hat, alle Vorbehalte gegenüber diesem Nachbarland aufzugeben.
    Damit setzt es in gewissem Sinne auch China unter Zugzwang.
    Möglicherweise geht eine gewisse Konkurrenz los, wer denn jetzt der bessere Freund Nordkoreas ist …

  4. „"Der Transfer dieser Waffen vergrößert das Leid des ukrainischen Volkes, unterstützt Russlands Angriffskrieg und untergräbt das internationale Nichtverbreitungsregime."

    Eine Gruppe von knapp 50 Staaten verurteilt die Lieferung nordkoreanischer Raketen an Russland und deren Einsatz gegen die Ukraine. Das US-Außenministerium veröffentlichte gestern in Washington eine entsprechende Erklärung. Ihr haben sich auch fast alle europäischen Staaten, dazu Kanada, Israel, Australien, Japan und Südkorea angeschlossen.“

    (TT, 10.1. „Zitat des Tages“)

    Man könnte zunächst meinen, die Unterzeichner reden über SICH und die Waffen, die der Westen in die Ukraine liefert …

  5. „Nordkorea verzichtet auf eine friedliche Wiedervereinigung mit dem Süden und macht deutlich, daß es vor einem Krieg nicht zurückschrecken würde

    Für Kim Jong-un, den obersten Führer Nordkoreas, ist es an der Zeit, mit der Vergangenheit zu brechen.“

    Es ist erwähnenswert, daß Nordkorea bisher diese friedliche Wiedervereinigung angestrebt hat, während sie in Südkorea nicht in der Verfassung verankert war.
    Außer der kurzen „SonnenscheinpolitikKim Dae-jungs war die friedliche Wiedervereinigung nie Element der südkoreanischen Außenpolitik. Es ist anzunehmen, daß den Nachfolgern Kim Dae-jungs dergleichen Avancen auch von den USA untersagt wurden.

    „In einer Rede an diesem Montag im Parlament des abgeschlossenen Landes forderte er eine Überarbeitung der nordkoreanischen Verfassung, um der Idee Raum zu geben, Südkorea »vollständig zu besetzen, zu unterwerfen und zu beanspruchen« und es im Falle eines Kriegsausbruchs auf der Halbinsel zu »annektieren«.
    Außerdem verlangt er, Seoul als den »Hauptfeind« zu benennen und Ausdrücke wie »nördliche Hälfte« und »Unabhängigkeit, friedliche Wiedervereinigung und große nationale Einheit« aus dem Grundgesetz zu streichen.

    Der Wandel fällt mit einem Moment besonderer Spannungen mit Seoul und Washington und einer wachsenden Annäherung an (…) Rußland zusammen. In der Rede rechtfertigt Kim mit kriegerischem Ton die Stärkung seiner militärischen und »nuklearen Abschreckungsfähigkeiten« und versichert, dass »die Gefahr eines Kriegsausbruchs durch einen physischen Zusammenstoß erheblich zugenommen hat und eine rote Linie erreicht hat«.
    Für diese Eskalation der Spannungen macht er auch Südkorea und die USA verantwortlich. »Wir wollen keinen Krieg, aber wir haben auch nicht die Absicht, ihn zu vermeiden«, sagt er laut The Pyongyang Times.“

    Man fragt sich, warum dieser Schritt gerade jetzt erfolgt?
    Ein Moment mag sicher die Rückendeckung durch Rußland sein, aber es gibt eben auch Provokationen der anderen Seite:

    „Die Intervention des Präsidenten fällt mit der Veröffentlichung eines mehr als kontroversen Artikels im auf die koreanische Halbinsel spezialisierten Medium 38north.org zusammen.
    Der Text mit dem Titel »Bereitet sich Kim Jong-un auf den Krieg vor?« versichert, daß die Situation »gefährlicher denn je seit Anfang Juni 1950« sei, als der Koreakrieg begann. »Es mag übertrieben dramatisch klingen, aber wir glauben, dass Kim Jong-un wie sein Großvater im Jahr 1950 die strategische Entscheidung getroffen hat, auf Krieg zu setzen«, warnen die Autoren.

    Der Artikel ist von zwei renommierten Analysten unterzeichnet: Robert L. Carlin (unter anderem ehemaliger Leiter der Nordostasien-Abteilung des Office of Intelligence and Research des US-Außenministeriums, wo er an den Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang beteiligt war) und Siegfried S. Hecker (kein geringerer als ein Wissenschaftler, der das Los Alamos National Laboratory leitete, wo die Atombombe entwickelt wurde, und einer der wenigen, die Zugang zu Nordkoreas Atomanlagen hatten).

    Der Analyst Ramón Pacheco, Professor an der Freien Universität Brüssel (Lehrstuhl für KF-VUB Korea) und ebenso am King's College London, erklärt, dass der Artikel »sehr kritisiert« werde. Er hält einige der ihm zugrunde liegenden Argumente für nicht sehr stichhaltig, etwa in Bezug auf die Risiken, die Kim einzugehen bereit wäre, oder auf die Beziehungen zwischen China und Korea.
    »Meiner Ansicht nach deutet Nordkorea an, dass es die Beziehungen zu Südkorea und den USA unter deren derzeitigen Präsidenten für abgebrochen hält«, sagt er.“

    D.h., sollte Trump die nächste Wahl gewinnen, so könnte sich das wieder ändern. Nix ist fix.

    „»Eine Übertreibung. 2010 war angespannter«

    Seiner Meinung nach wird Pjöngjang sein Artilleriefeuer, seine Tests ballistischer Raketen, Satellitenstarts und die diplomatische Annäherung an Rußland und, wenn möglich, an China fortsetzen.
    »Vielleicht kehren wir zur Situation von 2010 zurück, als Nordkorea südkoreanische Soldaten und Zivilisten im Gelben und im Japanischen Meer tötete. Auch das ist nicht sicher. Aber zwischen solchen Vorfällen bis zu einem Krieg scheint mir eine Welt zu liegen. Ich sehe den wirklich nicht.«
    Er meint auch nicht, dass es sich um die angespannteste Situation handelt, die es auf der Halbinsel seit dem Koreakrieg gegeben hat. »Das ist übertrieben: Das Jahr 2010 war viel aufgeheizter.«

    Jenny Town, Direktorin von 38north.org, vertritt eine ähnliche Meinung wie Pacheco. Für sie erkennt Kim in seiner Rede nur an, daß »es keinen Weg zu einer friedlichen Wiedervereinigung gibt« und daß »es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine echte Zusammenarbeit mit Südkorea wieder aufgenommen wird, aufgrund der Sanktionen und weil das geopolitische Umfeld feindseliger geworden ist«.
    Allerdings ist für die ebenfalls leitende Forscherin des amerikanischen Think Tanks Stimson Center »die Aussage, dass man ‚auf den Krieg vorbereitet‘ ist, nicht gleichbedeutend mit ‚bereit zu sein, ihn zu beginnen‘.«“

    Außerdem meint sie, es sei gut, wenn die innerkoreanischen Beziehungen jetzt vom Parteikomitee zum Außenministerium wandern und dadurch weniger ideologisch belastet seien.

    „Sie betont die Tatsache, daß Nordkorea derzeit »große Reserven an Munition, Waffen und sogar Raketen« an Russland liefert, sodass »es nicht der richtige Zeitpunkt zu sein scheint, einen eigenen Krieg zu beginnen«.
    Sie glaubt vielmehr, Pjöngjang folge der Linie Washingtons und Seouls, die ihren Tonfall »als Rechtfertigung für die Stärkung der Abschreckung und die Durchführung gemeinsamer Militärmanöver« verschärft hätten. Deshalb vertritt sie die Theorie, daß die Kriegsrhetorik des nordkoreanischen Führers »ihm hilft, den Patriotismus zu fördern und Ressourcen in die militärisch-industrielle Produktion umzulenken, sowohl um die Lagerbestände aufzufüllen als auch um die Waffenlieferungen an Russland fortzusetzen.« (…)

    Moskau hat die Beziehungen zu Pjöngjang gestärkt … Kim und der Kremlchef trafen sich im vergangenen September in der russischen Stadt Wladiwostok. Während ihres Treffens, bei dem beide Führer ihre gute Harmonie zeigten, versicherte der Nordkoreaner Putin, dass er alle Entscheidungen in seinem »heiligen Krieg« gegen den Westen und gegen den Imperialismus unterstützen werde.
    Ein weiteres Zeichen für die guten Beziehungen zwischen beiden Nationen ist, dass die nordkoreanische Außenministerin Choe Son-hui diese Woche Moskau besuchte und dort neben ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow auch Putin selbst traf. An diesem Mittwoch erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass Pjöngjang »ein sehr wichtiger Partner« sei und daß Moskau »sich darauf konzentriert, unsere Beziehungen in allen Bereichen, auch in sensiblen Bereichen, weiter auszubauen«, berichtet Reuters.

    Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KNCA hat das nordkoreanische Regime am vergangenen Sonntag in einer jüngsten Machtdemonstration eine neue Mittelstrecken-Hyperschallrakete mit festem Brennstoff getestet.
    Im letzten Jahr hat das Land seine ballistischen Kurz-, Mittel- und Langstreckentests verstärkt. Doch seit 2017 wurden keine Atomtests mehr durchgeführt.

    Auf jeden Fall wägen die Analysten Hecker und Carlin die Risiken ab: »Nordkorea verfügt nach unseren Schätzungen über ein großes Nukleararsenal, potenziell 50 oder 60 Atomsprengköpfe, die als Raketen abgefeuert werden können und ganz Südkorea erreichen können, praktisch ganz Japan (einschließlich Okinawa), und Guam«, heißt es auf 38north.org. »Wenn Kim, wie wir vermuten, sich nach jahrzehntelangen Versuchen davon überzeugt hat, dass es keine Möglichkeit gibt, den USA entgegenzutreten, deuten seine jüngsten Worte und Taten darauf hin, eine militärische Lösung unter Einsatz dieses Arsenals zu suchen.«“

    Ein ziemlicher Unsinns-Satz. Wenn es für die USA nicht reicht, so wird es für die Nachbarstaaten auch nicht reichen, die mit den USA verbündet sind.
    Möglicherweise will Kim Jong-un darauf hinweisen, daß die Macht der USA nicht unbegrenzt und nicht ewig ist und damit die südkoreanische Führung zum Nachdenken anregen, ob sie wirklich auf das richtige Pferd gesetzt haben.

    (El País, 17.1.)

  6. „Russland und Nordkorea schwärmen über bilaterale Beziehungen

    Russlands Außenminister Sergej Lawrow und seine nordkoreanische Kollegin Choe Son Hui haben bei einem Treffen die vertieften Beziehungen ihrer Länder gepriesen. Russland unterstütze Nordkorea "immer" bei der Uno, sagte Lawrow am Dienstag zum Auftakt von Choes Besuch in Moskau.“

    Das war nicht immer so, siehe weiter oben. Da ünterstützte Rußland die Resolutionen gegen Nordkorea, aus was für Gründen immer.

    „Umgekehrt wisse Russland Pjöngjangs "ähnliche Haltung zur Unterstützung der Position Russlands sehr zu schätzen, auch in Fragen hinsichtlich unseres speziellen Militäreinsatzes in der Ukraine".

    Nordkoreas Außenministerin sagte ihrerseits, dass das Ministertreffen ein Beweis dafür sei, dass sich "freundschaftliche" bilaterale Beziehungen "im Einklang mit den Plänen der Führung beider Länder" entwickelten.

    Pjöngjang und Moskau sind traditionell Verbündete und haben ihre Beziehungen in der jüngeren Vergangenheit ausgebaut. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im September eine seltene Auslandsreise unternommen, um im Fernen Osten Russlands mit Präsident Wladimir Putin zusammenzutreffen. Laut Lawrow dient das Treffen beider Minister einer Bestandsaufnahme der von Kim und Putin damals erzielten Vereinbarungen. Weitere Einzelheiten nannte Lawrow nicht.“

    (Standard, 16.1.)

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