Gastkommentar: „Der soziale Staat“ von Dillmann/Schiffer-Nasserie

DER GEGENSTANDPUNKT SPIELT DIE BELEIDIGTE LEBERWURSCHT
Angesichts des kenntnisreichen und agitatorischen Werkes „Der soziale Staat“ zeigt sich der GSP beleidigt. So etwas hat er in 45 Jahren nicht hinbekommen, nicht einmal ansatzweise. Weil er es nicht hinbekommen hat, andere aber schon, muss es falsch, falscher geht es gar nicht, sein.
Diese schräge Logik bebildert er in einem – oder mehreren – Vorträgen zum Sozialstaat, wie folgt:

1. Negative Urteile und die Aufforderung, doch selber zu prüfen – Wissenschaft vom Feinsten

1a. Die Autoren verfassen keine systematische Ableitung. Darauf haben wir, der GSP, aber einen Anspruch in dem Sinne, daß wir definieren: Wissenschaft = Ableitung (was immer man darunter verstehen will, die Methode des GSP eben), deshalb ist alles, was nicht als Ableitung angelegt ist, schon einmal unwissenschaftlich und daher falsch.
So ergeht sich der GSP dann des öfteren in der öden Wiederholung des negativen Urteils, daß hier die richtige Methode nicht angewendet wurde und daher alles verkehrt sei.
1b. Die gehen doch glatt durch die einzelnen Abteilungen des Sozialstaates durch, das ist doch keine Ableitung!
1c. Dann kommt auch noch Geschichte vor, Bismarck ganz prominent, so geht doch keine Ableitung!
1d. Dann stellen sie auf Seite 27 ein „Schaubild“ ein – OMG, wie kann man denn mit einem Schaubild etwas erklären?!
Der gute Mann kennt noch nicht einmal den Unterschied zwischen einer tabellarischen, begrifflichen Zusammenfassung, die auf den Ausführungen der 7 Seiten zu „Kauf und Verkauf der Ware Arbeitskraft“ beruht, und einem Bild, also einer Zeichnung oder so etwas, wo Gegenstände oder Leute abgebildet sind:
�Schaubild�
Es ist schon erstaunlich, mit wie wenig Substanz und welch völlig unkundigem Gerede in der Sache der GSP in der – zugegeben recht begrenzten – Öffentlichkeit auftritt.
Der Referent fordert das Publikum auf, ihm nicht einfach zu glauben, sondern die Erläuterungen selbst zu prüfen. Das muß dem p.t. Publikum einmal nahegelegt werden, weil es dazu offenbar selber gar kein Bedürfnis hat.
Man kann das als offen erklärten Offenbarungseid eines Vereins betrachten, der sich in jahrzehnterlanger Kleinarbeit eine treudoofe Hammelherde herangezüchtet hat. Stichwort (Marburger Lösung): „Wir warten erst einmal, was aus München kommt“.
Jetzt ist also der GSP mit dem Resultat eignen Treibens konfrontiert, nämlich einer Glaubensgemeinde, die sich auf das Buch angesprochen, sich bestenfalls irgendetwas zusammenstammelt nach dem Motto, da sind irgendwie Fehler drin, „ich und andere“ hätten das vielfach getestet.
Man stelle sich einmal vor, man geht zu einem wissenschaftlichen oder politischen Vortrag und der Referent bettelt, bitte glaubt mir nicht einfach, denkt selber – ist so etwas vorstellbar, nein, beim GSP aber schon – man denkt ans Mittelalter, und an seine Überwindung: Nein, nicht einfach nur mehr was glauben!
So bleibt nur noch etwas zu den
2. Idealismen
des GSP zu sagen:
2a. Das Grundeigentum und der Wohnungsmarkt
In deutschen Großstädten ist eine neue Wohnungsnot ausgebrochen. Ein Normalverdiener zahlt derzeit rund ein Drittel seines Einkommens für ein Dach über dem Kopf – und die Mieten steigen weiter. Dass diese elementare Lebensbedingung für die arbeitende Bevölkerung ein Luxus ist, den sie sich kaum leisten kann, wird hochoffiziell als „soziales Problem“ anerkannt. „Besonders vor Wahlen versprechen Politiker, sich dafür einzusetzen, dass »das Wohnen bezahlbar bleibt« – was als Diagnose und Therapie schon alles sagt: Nach 150 Jahren kapitalistischen Wachstums ist es das für viele eben nicht.“ (Gleichnamiger GSP Artikel, 2/14, s. 123)
Ach so, eigentlich hätte die Wohnungsnot nach all den Jahren schon verschwinden müssen.
Oder aber, vor 150 Jahren hatte jeder was zum Wohnen?!
Man fragt ja nur, was der Hinweis auf die 150 Jahre eigentlich soll.
2b. Das liebe Geld
„Zwar herrscht an Notlagen kein Mangel in »unserer Überflussgesellschaft«. Die davon Betroffenen haben aber noch nie ein Gesuch um die amtliche Betreuung an die Obrigkeit gerichtet. Sie haben in der Regel einen recht eindimensionalen Begriff von der Ursache ihrer Lage – dessen Richtigkeit kaum zu bestreiten ist; zu wenig Zaster.“ (Beruf Sozialarbeiter, in: Die Jobs der Elite, S.124)
Der Referent behauptet völlig herbeigelogen, dafür aber permanent, die Autoren von „Der soziale Staat“ gäben immer nur Geldmangel als Grund der Misere an.
Das hat er wohl seinen eigenen Schriften abgelauscht:
„So geht im modernen Klassenstaat Volksgesundheit. Funktionieren kann das freilich nur so, dass der Staat den Medizinbetrieb als Teil des kapitalistischen Geschäftslebens organisiert, dem er zuarbeitet … Die organisierte Volksgesundheit ist zwar für alle da, aber sie soll und kann nur in der Weise für alle dasein, dass sie gemäß den Kriterien der Konkurrenz freier Erwerbspersonen hergestellt wird, um deren Opfer sich die Medizin zu kümmern hat: Sie ist eine Geldfrage. (Broschüre Gesundheit, Gegenstandpunkt Verlag, Seite 77)
Dem GSP scheint die Kategorie Geld so eine Art Allschlüssel zu sein: Mit dem tumben Hinweis auf Geld ist auch die gesundheitliche Betreuung ursächlich geklärt.
So, so.
2c. Das Soziale und die Revolution
„Auch beim Sozialstaat ist also absolut nichts Revolutionäres in Sicht im Zuge dieser industriellen Revolution. Der zur Lohnarbeit gehörende Pauperismus war auch schon vor der »Wertschöpfung in der digitalen Welt« eine öffentliche Angelegenheit und bleibt es auch in der digitalen Zukunft.“
(Industrie 4.0., GSP 2/16, Seite 51)
Aha, was der GSP dem Sozialsstaat so für ein Potential zumisst, prinzipiell jedenfalls. Und oho, die Veränderung der Produktivkräfte könnten ggf. was Revolutionäres hervorbringen in Sachen Sozialstaat. Da fehlt es doch ein bisschen an den Grundlagen einer marxistischen Analyse.
3. Warum dieses Buch so gut ist
Bei so viel idealistischem Schwachsinn über den Sozialstaat empfehle ich dem GSP mal das Buch „Der soziale Staat“ zu lesen. Da werden solche Vorstellungen grundlegend kritisiert. Wenn gewünscht, ließe sich sogar ein Lesekreis zum Thema einrichten, da könen sich der Referent und andere Interessenten mal anmelden – kostenfrei.
Insgesamt: Was soll man schon von einem kleinbürgerlicher Eliteverein erwarten? Die wollen halt gern recht haben, egal wie, – da kommt dann so etwas raus.
Wer wirklich was zum Sozialstaat erfahren will,
1. kaufe das derart geschmähte Buch und lese es.
2. Das Internet bietet auch einen Vortrag der Autorin, und ein Interview mit beiden Autoren.
3. Es gibt im Netz einige Rezensionen: Besonders sei die von Norbert Wohlfahrt empfohlen, der zunächst einen redlichen Überblick über die Inhalte des Buches gibt und auch den historischen Abriss erläutert und dabei nicht wie der GSP-Referent schon beim Namen Bismarck das Stottern kriegt.
4. Wir dulden keinen Gott außer uns
Nachtrag: Es gibt für den GSP offensichtlich das Bedürfnis, mit großem Fleiß und Einsatz (z.B. mit einer Wochenendschulung, über die ein Audiomitschnitt vorliegt, sowie einem Protokoll, besser ein Chefpapier von Konrad Hecker, und schließlich mit öffentlichen Vorträgen) gegen dieses Werk anzutreten.
Nach außen, vor allem aber nach innen seinen Anhängern gegenüber, arbeitet sich der GSP ja an der Vorstellung ab, dass politische Arbeit, insbes. Agitation, unheimlich schwer ist. Keiner seiner Anhänger bekommt irgendetwas hin. Nach 40 Jahren Schulung stellt sich besagter Hecker vor einem Haufen Professoren und Oberstudienräten hin und sagt: Die Chronik der laufenden Ereignisse – also die 2-3 Seiten Infos zum Weltgeschehen im Vorfeld anderer Artikel im Gegenstandpunkt – müsse eingestellt werden, da es niemand mehr gäbe, der so was schreiben kann. (!!!)
Normales Deutsch ist also demzufolge beim GSP ausgestorben, nur mehr für die verschlüsselten und verdrechselten Artikel, deren Inhalt sich für Normalverbraucher gar nicht erschließt, finden sich noch Schreiber bei dieser ausgedünnten Mannschaft, die ständig jammert, es fehle ihr an „Ressourcen“!
Und jetzt kommen welche daher und zeigen, dass man ein Buch, welches den Sozialstaat darstellt bzw. erklärt, gleichwohl keine „Ableitung“ ist, enorm kleinschrittig, gut lesbar und agitatorisch verfassen kann. Zudem hat die Autorin Dillmann früher selbst einige GSP Artikel mitverfasst, ein Buch über China verfaßt, und hat in GSP Kreisen immer noch einen guten Namen. (Der Autor dieser Zeilen war selbst überrascht, wie vielen GSP-Anhängern er das Buch verkaufen konnte.)
Summa summarum: für einen kleinbürgerlichen Eliteverein, der in erster Linie in Konkurrenzkriterien reflektiert (Wir sind besser als alle anderen!), ist ein solches Werk aus den bisher genannten Gründen ein wahrer Alptraum.
Das also ist das Substrat oder die vorläufige Endstation eines Vereins, der mit dem Anspruch antritt, der einzige und wahre marxistische Analytiker zu sein.
__________
Renate Dillmann selbst bezieht auf ihrer Website auch Stellung zu den GSP-Anwürfen gegen ihr neues Buch (Scrollen nach unten):
Zur Kritik der Zeitschrift “Gegenstandpunkt” am Buch “Der soziale Staat”

25 Gedanken zu “Gastkommentar: „Der soziale Staat“ von Dillmann/Schiffer-Nasserie

  1. „Auch beim Sozialstaat ist also absolut nichts Revolutionäres in Sicht im Zuge dieser industriellen Revolution. Der zur Lohnarbeit gehörende Pauperismus war auch schon vor der »Wertschöpfung in der digitalen Welt« eine öffentliche Angelegenheit und bleibt es auch in der digitalen Zukunft.“
    (Industrie 4.0., GSP 2/16, Seite 51)
    Aha, was der GSP dem Sozialsstaat so für ein Potential zumisst, prinzipiell jedenfalls. Und oho, die Veränderung der Produktivkräfte könnten ggf. was Revolutionäres hervorbringen in Sachen Sozialstaat. Da fehlt es doch ein bisschen an den Grundlagen einer marxistischen Analyse.
    (darin läge also ein Fehler, ist die Behauptung.)
    Der Absatz in dem betreffenden Artikel lautete aber so:
    “Der Sozialministerin kommt bei Arbeitsverhältnissen also die Scheidung von „typisch“ und „atypisch“ abhanden – nachdem ihre Partei mit Leiharbeit, Werkverträgen, Minijobs usw. alles dafür getan hat, dass bei Normalarbeitsverhältnissen nichts mehr normal ist. Für „problematisch“ befindet sie das Ergebnis, dass die Unternehmen von den ihnen eröffneten rechtlichen Freiheiten so regen Gebrauch machen, unter dem Gesichtspunkt der Kosten, die dem Staat daraus erwachsen könnten, dass er seinem arbeitsamen Volk ja so etwas wie ein Existenzminimum garantiert: Mit der Zunahme von Arbeitsverhältnissen im Zuge von Industrie 4.0, von denen feststeht, dass die gezahlten Löhne nicht einmal zur bloßen Existenzsicherung reichen, könnten dem Staat und seinen Sozialkassen Belastungen ins Haus stehen – die und sonst nichts sind die Herausforderung, der sich eine deutsche Sozialministerin entschlossen stellt:
    „Die wesentliche Herausforderung wird darin bestehen zu prüfen, ob mit einem Wandel der Erwerbsformen neue Sicherungsdefizite auftreten. Kernanalyse wird sein, ob neue Tätigkeitsformen als ‚Beschäftigung‘ zu bewerten sind, der Grundbegriff, an den die Versicherungspflicht in der Sozialversicherung im Wesentlichen anknüpft. Darüber hinaus wird es auch darauf ankommen zu prüfen, ob eine Ausweitung des Schutzbereichs notwendig wird. Auf jeden Fall aber muss bei einer zukünftigen Wertschöpfung in der digitalen Welt auch die wirksame Implementation der Versicherungspflichten sowie die nachhaltige Finanzierung mit bedacht werden.“ (Grünbuch, S. 80)
    Auch beim Sozialstaat ist also absolut nichts Revolutionäres in Sicht im Zuge dieser „industriellen Revolution“. Der zur Lohnarbeit gehörende Pauperismus war auch schon vor der „Wertschöpfung in der digitalen Welt“ eine öffentliche Angelegenheit und bleibt es auch in der digitalen Zukunft: Der Staat verspricht, sein Anwachsen mit wachsender Aufmerksamkeit zu begleiten und stets zu „prüfen“, was ihm alles an Fürsorgepflicht aus dem Umstand erwächst, dass der Dienst am Eigentum für zusehends mehr tätige Mitglieder der lohnabhängigen Klasse zu einem Schicksal wird, das vor diesem „Wandel der Erwerbsformen“ denen ohne jeden Erwerb vorbehalten war.”
    https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/industrie-40

    Das Interesse der Kritiker an einer sozialistischen Revolution scheint ihnen die Augen dahingehend zu verkleben, dass sie dem GSP dieses Interesse bei seinen Analysen erst mal unterstellt, um es dann blamieren zu können.
    Dazu reicht den Kritikern der Hinweis, dass mit dem Wort “nicht” operiert wird, als sei damit bereits ein Idealismus des Revolutionären unterstellt, den man aber bestreite.
    “Nicht” in diesem Zusammenhang ist doch nur die Leugnung desjenigen Zusammenhanges, den die sozialdemokratische Arbeitsministerin unterstellt hat.
    Meines Wissens hat der GSP immer Wert darauf gelegt, dass das praktische eigene Interesse möglichst n i c h t sich störend beim Wissenschaften parteilich bemerkbar machen solle.
    Insofern trifft der Versuch, den GSP an einer unterstellten Parteilichkeit blamieren zu wollen, gar nicht zu.
    Und die Autoren glauben doch im Ernst selbst nicht, was sie dem GSP da vorhalten:
    “Aha, was der GSP dem Sozialstaat so für ein Potential zumisst, prinzipiell jedenfalls.”

    Damit sei übrigens nichts gesagt über das Buch zum Sozialstaat!

    Erst recht möge ein zufälliger Leser die Kritiken von Seiten des GSP nicht mit den Kritiken z.B. im Blog ‘Walgesang’, der einen ganzen Thread zum Buch mit allerlei mehr oder minder aparten Meinungen von Krim und Co. gesammelt hat, verwechseln…

  2. Editieren ginge schon, mit den Befehlen oberhalb, ist halt etwas mühsam.
    Auch zu den Bemerkungen von Renate Dillmann selbst, auf die oben verwiesen wird, kann man hier – oder bei Walgesang – etwas posten.

  3. Man weiß gar nicht,wo man anfangen soll. Die Mischung aus Verfolgungswahn und Gegenstandpunkthass ist einfach nur peinlich.
    Vergeblich wartet man auf ein Argument zu irgendwas, sei es zur Widerlegung der GSP Kritik oder zur Güte des Buches. Wie man so offensiv an den paar zitierten Stellen einfach gar nichts verstehen kann, muss wohl an einer deformation profesionelle des Blogbetreibers liegen.
    Auch wenn das Erfolgsargument, das du so gerne anführst, eine bodenlose Gemeinheit ist, bin ich ganz froh, dass diesen Dünnpfiff hier vermutlich kaum jemand liest.

  4. Ich als Urheber dieser kleinen Einlassung auf die GSP Kritik zum Werk “Der soziale Staat” möchte Folgendes bemerken: Meine Funktion sehe ich in der des Ausputzers, der dann auf die homepage von Renate Dillmann und die dort stattfindende Auseinandersetzung mit dem GSP hinweist.
    Gleichwohl mache ich hier keine Witze oder laber nur so darum, wie Pedder ja überzeugend nachgewiesen hat.
    Pedder, ich stimme dir zu 100%zu, wie du die von mir angeführten GSP Zitate zurechtrückst und meine Kritik als komplett falsch nachweist. Das ist wirklich überzeugend und so habe ich es mir auch gewünscht. Damit wären dann 50% der Aufgabenstellung an dieser Stelle schon mal erfüllt. Die weiteren 50% könnten andere oder du selbst daran anknüpfend leisten, indem sie die entsprechenden Zitate von Dillmann, die der GSP völlig verdreht und verdrechselt, kurz völlig falsch interpretiert, aus dieser falschen GSP Sicht zu lösen und mal wirklich zu schauen, was da drin steht.
    Bitte loslegen: Auf der homepage von Dillmann finden sich ja vier Dokumente, die dem Streit gewidmet sind. Ich beziehe mich hier mal auf “1. GSP-Redaktion München U 35 pdf”, und in dem Dokument dann gleich das erste Zitat und die GSP-Kritik daran (Natürlich kann man auch andere Zitate von Dillmann nehmen und wie der GSP sich damit auseinandersetzt.
    Kurz, ich habe mir als heuristisches Mittel zugestanden, mal die Tour vom GSP auf ihn selbst anzuwenden und bin zu erstaunlichen Resultaten gekommen.
    Kein Fehler wäre es, das Buch gelesen zu haben, dass man überhaupt weiß, worüber man spricht. In 27 Gesprächen mit erfahrenen GSP Altgenossen (mindestens 35 Jahre dabei), mit denen ich intensive Gespräche geführt habe, habe ich einen getroffen, der das Buch komplett gelesen hat. ( hatten die Einleitung und etwa 20 Seiten gelesen und 19 haben freimütig zugestanden, dass sie das Buch selbst noch nie gesehen haben.
    So wird dann das aus formalen Gründen schon nix, wie Pedder ja für mich überzeugend nachgewiesen hat, indem er einen umfangreichen Rekurs auf den GSP Artikel, den ich ja in der GSP Methode falsch angepinkelt habe, unternimmt und nicht, das Zitat aus sich selbst heraus endgültig erklärt.
    Tatsächlich, und darüber wird mir mancher Schwafelei vorwerfen, weil ich kein einziges großartiges Argument zum Sozialstaat gebracht habe, aber was soll ich sagen.
    Anscheinend geht es hier so billig zu, dass man erst einmal gröbste philologische Stockfehler markieren muss. Das habe ich mir nicht ausgesucht und finde es mehr als betrüblich, für die Aufklärung darüber auch noch Zeit aufwenden zu müssen

  5. Ach so.
    Ich mußte den Kommentar von Pedder erst freigeben, deswegen erscheint er ganz oben, aber nachträglich.

  6. Aus einer Mail von Renate Dillmann an Walgesang:
    „habe (mit etwas Mühe, weil es an die andere Diskussion angehängt ist) gerade gesehen, dass auf deinem Blog dieser Eintrag hier so vorgestellt wird, als sei er von uns. Das ist er nicht.
    Wir haben unsere Replik auf die GSP-Einwände auf meiner Homepage
    http://renatedillmann.de/
    veröffentlicht …
    Und noch was: beim Bochumer Vortrag zu den Sozialversicherungen gab es am Ende eine Stunde Kritik an unserem Buch. Darauf bezieht sich die „Mitschrift“. Das war wohl nicht in allen anderen Orten so, war wohl ein Beitrag speziell für das Ruhrgebiet.“

  7. Ich konnte gerade feststellen, daß die Zugriffsrate auf meinen Blog ziemlich in die Höhe geschossen ist, und vermutlich nicht wegen des Beitrages über die Negativzinsen.
    Nur als Ergänzung zu den frommen Wünschen von
    @Bestürzt.
    Es scheint sich auch wieder um einen Studienrat zu handeln, pensionierter Lehrer oder Volksschuldirektor, schätze ich einmal. 😀

  8. Kenntnisreich und agitatorisch wer außer “Studienrat!” nix zu sagen hat. Es wäre dir und Dillmann zu raten, sich auf fertig veröffentlichte Papiere zu beziehen anstatt auf ergaunerte interne Mitschnitte, die halt nur Zwischenergebnisse festhalten, wenn man sich über irgendwas streiten möchte. Aber Abgrenzung und Feindbildpflege sind eh worums dir geht und da ist wohl alles recht.

  9. Soweit ich es mitkriege, war der Vortrag, auf den sich die Mitschrift bezieht, öffentlich.
    Wenn einen öffentlich zugänglichen Vortrag mitschreiben soviel ist wie „ergaunern“, so wirft das ein bezeichnendes Licht auf das, was du und andere Studienräte für öffentlich halten. Vorträge sind also was Internes – außer, sie werden offiziell veröffentlicht.
    Feindbildpflege betreibt deinereins übrigens dauernd – aber du meinst offenbar, wenn man nur intern über wen lästert und Blödsinn verzapft, so ist das ok.
    Ein Intrigantenstadl, der GSP und sein Dunstkreis.

  10. Vielleicht noch etwas zu dem „streng geheim“, was der obige Kontrahent anführt: Es ist schon leicht verrückt, wenn der GSP sich aufführt, als wär er der Pentagon oder so etwas Ähnliches und der Blödsinn, der auf irgendwelchen Terminen verzapft wird, müßte geheim bleiben, weil sonst …?
    Staatsgeheimnisse wurden verraten!
    Da wird künstlich eine vermeintliche Wichtigkeit erzeugt, um über die faktische Bedeutungslosigkeit dieser trostlosen Partie hinwegzutäuschen.

  11. Bin weder Humanistin noch Professorin, schon gar nicht für Philosophie, und was das geschwätzig betrifft, so fühle ich mich geschmeichelt:
    Da wird einem ja glatt der Output vorgeworfen, den man hinkriegt, während deinereins offenbar meint, Schweigen ist Gold!

  12. Eigentlich auch interessant, daß einem „Humanismus“ zum Vorwurf gemacht wird.
    Da meint jemand offenbar, Misanthropie und Publikumsbeschimpfung ist cool, wer das nicht betreibt, ist ein dummer Gutmensch.
    Ich bin ja echt dankbar für solche Stichwortgeber, wo man so richtig vorgeführt kriegt, wie diese Leute beinander sind.

  13. Danke. Ebenso.
    Hauptsache, du kriegst massig Likes,
    sorry Zugriffszahlen heißt das ja bei blogsport…

  14. Das ist natürlich auch schlecht, wenn die Sachen, die man so postet, auch gelesen werden, nicht wahr? 😀

  15. Ich würde annehmen, Durchschnitt.
    Genau läßt sich das nicht mehr feststellen, seit Blogcounter seinen Dienst eingestellt hat. Dort wurden die Zugriffe auf die einzelnen Seiten aufgeschlüsselt dargestellt, jetzt werden nur mehr die gesamten Zugriffe angeführt.

  16. Wenn ich diesen ganzen Aufruhr, der rund um dieses Buch gemacht wird, so aus der Distanz betrachte, so erscheint mir, daß der GSP für seine Schäfchen so etwas wie ein Publikationsverbot erteilen möchte. Nur bei diesem Qualitätsblatt und nach strenger Prüfung durch die großen Theoretiker darf irgendetwas unter die Leute gebracht werden.
    Jemand, der an ihnen vorbei publiziert, bringt ja damit praktisch zum Ausdruck, daß er den Gegenstandpunkt nicht für der Weisheit letzter Schluß hält und seine großen Theoretiker nicht für die einzigen, die über richtig und falsch entscheiden können.
    Auf diese angemaßte Stellung sind die aber scharf wie der Hund aufs Chappy und dafür halten sie sich auch ihre Hammelherde, die ihnen auf ihren Terminen landauf landab bestätigt, daß sie die Größten im ganzen Land sind.

  17. D u machst diesen Aufruhr. (Und ‘Gustavo’.)
    Weil d u dir davon höhere Klickzahlen versprichst.
    Die KONKRET hat dunnemals ja auch wichtige neue Themen entdeckt: die Nackerten auf ihrem Titelbild.
    Nur zu!

  18. Haha!
    Ich schreibe oder übernehme keine Sachen wegen hoher Klickzahlen, sondern weil ich der Menschheit etwas mitzuteilen habe – geschwätzig, wie ich nun einmal bin.
    Für hohe Klickzahlen müßte ich eine andere Art von Publizistik betreiben, und nicht über Ökonomie, Lateinamerika usw. schreiben.

  19. Haha!
    D a f ü r kriegst du ja auch keine hohen Klickzahlen…
    Und: die Größte bist natürlich du…

  20. Schreibe sie aber trotzdem.
    Also scheints doch um was anderes zu gehen.
    Dieser Chat hier ist lustig.
    @Jorge wirft mir doch glatt vor, ich würde mich in die Debatte um das Buch über den Sozialstaat deswegen einbringen, weil ich mehr Zugriffe will!
    Also ich sitze da und frage mich: Was könnte ich nur machen, damit mehr Leute meinen Blog lesen?! – und so ein Zufall, da kommt Gustavo und hat eine zündende Idee, wie man da eine Sensationsmeldung hinkriegen kann.
    Hat natürlich mit dem Buch und dessen Autoren gar nichts zu tun, sondern ist nur ein Werbegag.
    Das ist ja eine sehr erfinderische Vorgangsweise von @Jorge, wo der Inhalt dieser Auseinandersetzung völlig weggestrichen ist und man sich wirklich fragt, warum ich nicht lieber Nackerte oder Modepuppen verwende.
    Nebenbei war mein Hinweis zu mehr Zugriffen nur für @Bestürzt gedacht, der hoffte, das würde niemand lesen.
    Eure ganzen Meldungen sind doch ein Beweis dafür, daß das Zeug von denen gelesen wird, für die wir es aufs Internet gestellt haben – diejenigen, die sich in diesem Intrigantenstadl auch nicht so wohlfühlen – und daß euch das stört.

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