CORONASTATISTIKEN OKTOBER UND ALLGEMEINE PANDEMIE-LAGE
Hier sind wieder einmal die sicherlich sehnlichst erwarteten Statistiken und ein allgemeiner Rundblick zur Pandemie-Lage weltweit.
Seit dem letzten Mal hat sich einiges getan. Die Liste ist länger geworden, manche Staaten drängen sich geradezu hinein.
Die Spitzenreiter halten ihre Position – Belgien hat weiterhin die höchste Todesrate Europas, weltweit führt Peru.
In Europa drängen die osteuropäischen, ex-sozialistischen Staaten nach vorne, die die erste Welle des Coronavirus relativ gut überstanden hatten.
Am schwersten betroffen ist derzeit Moldawien, wo bisher anscheinend kaum irgendwelche Maßnahmen ergriffen wurden.
Rumänien schließt sich an, hier haben sicherlich die ausgeflogenen Erntehelfer und sonstige rückkehrende Gastarbeiter zum Ernst der Lage beigetragen. Rumänien konnte es sich nicht leisten, die Ein- und Ausreise zu verbieten: Die Arbeitsmigranten und das von ihnen heimgebrachte Geld machen einen guten Teil der Wirtschaft Rumäniens aus. Nach Rumänien kam also das Virus auch per Flugzeug und Auto, allerdings aus anderen Gründen als in Österreich.
Das benachbarte Moldawien ist sicher auch über diese Ecke zu seinen hohen Infektions- und Todeszahlen gekommen.
Da nur Tschechien bereits in der letzten Statistik vertreten war, kann nur hier die Zuwachsrate ermittelt werden: Sie ist die höchste weltweit. Bezüglich der Todesrate hat Tschechien Deutschland und Österreich und sogar Rußland überholt.
Irland, das ich aufgrund niedriger Zuwachsraten bereits aus der Statistik entfernt hatte, überlegt derzeit wegen steigender Infektionszahlen die Ausrufung des Notstandes. Die Todesrate war dort deshalb relativ hoch, weil viele der Toten im völlig überforderten und unterbesetzten Gesundheitssektor zu verzeichnen waren. So hat Irland entgegen der weltweiten Situation mehr Frauen als Männer unter den Opfern zu verzeichnen – die an der Coronafront verstorbenen Krankenschwestern.
Seither ist offensichtlich nichts getan worden, um die Lage bezüglich Krankenhausbetten und Personal zu verbessern, also muß wieder zu Verboten und Lockdowns gegriffen werden.
Unter den osteuropäischen Staaten sind weiters Ungarn und die Ukraine zu erwähnen, wo die derzeitige Welle der Corona-Pandemie ebenfalls auf ein finanziell und personell sehr ausgedünntes Gesundheitswesen trifft.
In der Neuen Welt sind die USA mit ihren inzwischen 225.000 Toten bezüglich der Todesrate im Mittelfeld zu finden. An Zuwachsraten ist sie sogar weltweit ein ziemliches Schlußlicht. Das bedeutet natürlich nicht, daß dort irgendetwas besser geworden wäre, sondern überall anders hat sich die Lage verschlimmert.
Im meistbetroffenen Peru liegt die Zuwachsrate immerhin hinter derjenigen einiger europäischer Staaten, wie Tschechien, Großbritannien und Spanien, und knapp vor Italien.
In Argentinien schießen sowohl Infektions– als auch Todesrate weiter nach oben, die dortige Politik vermittelt – mehr noch als die EU-Regierungen – den Eindruck völliger Ratlosigkeit. Dort haben sich die Regierungen oft an der Vorgangsweise Europas oder der USA orientiert, von dort kommt allerdings nichts Vernünftiges, nach dem man sich richten könnte.
In Bolivien bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung sich bald des Gesundheitswesens annehmen wird. Genauso wie die argentinische wäre sie gut beraten, sich in dieser Frage an Kuba zu wenden. (Genaugenommen könnten sich die meisten Regierungen der Welt dort Rat und Hilfe holen, das wollen sie aber nicht.)
In allen lateinamerikanischen Staaten, überhaupt in Amerika, also auch den USA und Kanada, sind die Zuwachsraten bei den Todeszahlen zurückgegangen, der Pandemie schreitet also weniger aggresiv voran als noch vor 2 Wochen.
Hervorzuheben ist Mexiko, das die USA an Letalität überholt hat.
Außerhalb Europas und der USA ist nach wie vor am schwersten betroffen der Iran, und von neuem mit steigenden Zahlen. Erst wurde die Krankheit geleugnet, bis sie sogar das höchste Gremium, den Wächterrat erreicht hatte.
Dann wurden nur sehr halbherzige Einschränkungen verhängt, der Feiertag der Islamischen Revolution im Februar und das Noruz-Frühlingsfest im März wurden ausgiebig begangen, es folgten religiöse Feiertage, die natürlich im Iran ebenfalls staatstragende Funktion haben, und allesamt mit Aufmärschen und Menschenansammlungen einhergehen. Das Coronavirus hatte reichlich Gelegenheit zur Verbreitung.
0,000945640457526 Belgien
0,000737828191508 Spanien
0,000674864586806 UK
0,000619612647008 Italien
0,000576707690440 Schweden
0,000515516546505 Frankreich
0,000474533999164 Moldawien
0,000409526792687 Holland
0,000395223300115 Irland
0,000317618230044 Rumänien
0,000242099513012 Schweiz
0,000224943713081 Portugal
0,000206903799792 Tschechien
0,000178850223392 Rußland
0,000154504048816 Ukraine
0,000150622813053 Ungarn
0,000120661258325 Deutschland
0,000109986851010 Österreich
0,001089495807668 Peru
0,000790485810205 Chile
0,000780188958246 Bolivien
0,000740688463608 Brasilien
0,000726951586750 Ecuador
0,000689804120208 Mexiko
0,000680955145183 USA
0,000640194953269 Argentinien
0,000633084876172 Panama
0,000621652221472 Kolumbien
0,000285643780970 Honduras
0,000263070401825 Kanada
0,000206464196155 Dominikanische Republik
0,000398727295139 Iran
0,000317733199044 Südafrika
0,000270238072797 Irak
0,000117840182232 Türkei
0,000085893953931 Indien
Zuwachsraten:
Tschechien + 0,000114591427509
Argentinien + 0,000112587320619
Iran + 0,000052848236967
Kolumbien + 0,000048488873275
Mexiko + 0,000039650347827
Spanien + 0,000038704557813
Chile + 0,000035279383986
Brasilien + 0,000034291001445
Bolivien + 0,000031857339765
Panama + 0,000027423577978
Italien + 0,000025223933351
Peru + 0,000025930467612
Rußland + 0,000025000495653
Südafrika + 0,000021317509291
Ecuador + 0,000021137363911
USA + 0,000015618781547
Honduras + 0,000012959058306
Indien + 0,000007391282925
(Die fettgedruckten Zahlen & Staaten bezeichnen solche, die andere seit der letzten Statistik überholt haben.)
Die Hoffnungen auf eine Impfung, die alles gut macht, sind inzwischen schon sehr gedämpft. Es hat sich nämlich erstens herumgesprochen, daß Impfungen gegen Grippe höchstens zu 60 % wirken, also keine 100-ige Immunität erreicht werden kann, wie z.B. gegen Pocken oder Tetanus.
Zweitens scheinen auch bezüglich der Entwicklung einer Impfung mißliebige Staaten wie Rußland und China die Nase vorn zu haben, deren Impfstoff aus politischen Gründen von westlichen Regierungen nicht angekauft werden, aber etwaigen kapitalismus-kompatiblen Impfstoffen aus den USA oder der EU weltweit Konkurrenz machen wird.
Aus den Labors westlicher Pharma-Riesen ist nach derzeitigem Stand vor Mitte nächsten Jahres nichts zu erwarten.
Auch bezüglich medikamentöser Behandlung sind keine besonderen Fortschritte zu verzeichnen. Angesichts dessen ist das vor 4 Jahren gegen Ebola entwickelte, mäßig erfolgreiche Remdesivir das einzige Medikament, das derzeit eingesetzt wird. (Außer man will, wie von Trump vorgeschlagen, mit Desinfektionsmittel gurgeln.)
Antikapitalismus/Die Marktwirtschaft und ihre Unkosten/Gesundheit/Ideologie/Imperialismus/Postsozialismus/Wissenschaft
Gibt es eigentlich Neuigkeiten über das Medikament aus Venezuela, das laut Maduro zu 100% wirken soll. In den Meldungen steht immer dasselbe drin.
https://futurezone.at/science/venezuela-will-hochwirksames-corona-medikament-gefunden-haben/401077518
Und am Ende der Meldung stehen immer drei Sätze, dass die WHO Medikamente getestet hätte. “Unabhängige Prüfung steht noch aus – Die WHO hatte vor Kurzem mitgeteilt, dass mehrere in weltweiten Testreihen überprüfte, potenzielle Corona-Medikamente wenig oder keinen Nutzen gezeigt hätten. Darunter war auch Remdesivir, das die US-Arzneimittelbehörde FDA vergangene Woche zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen zuließ.” Ob unter den getesteten Medikamenten auch das venezuelanische DR-10 sich befindet, steht aber nirgends.
Russland: Antrag auf beschleunigte Registrierung von »Sputnik V« bei WHO
Moskau. Der russische Staatsfonds RDIF hat bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine beschleunigte Registrierung des Coronaimpfstoffs »Sputnik V« beantragt. Durch das sogenannten Emergency Use Lsiting (EUL) würde das Vakzin in die Liste der medizinischen Produkte aufgenommen, »die führende Qualitäts-, Sicherheits- und Wirksamkeitsstandards erfüllen«, wurde RDIF-CEO Kirill Dmitrijew laut der russischen Nachrichtenagentur TASS zitiert. »Wir danken der WHO für ihre aktive Mitarbeit und freuen uns auf den erfolgreichen Abschluss des Präqualifikationsprozesses in allen wichtigen Phasen«.
Russland ist eines der ersten Länder, das bei der WHO eine Präqualifikation seines Impfstoffs gegen die neuartige Coronavirusinfektion beantragt hat. Während der Pandemie soll die beschleunigte Impfstoffregistrierung nach dem EUL-Verfahren den russischen Impfstoff weltweit schneller verfügbar machen als üblich. So würden »die globalen Bemühungen unterstützt, Coronavirusinfektion zu verhindern«, erklärte der RDIF. Mitte Oktober wurde in Russland bereits der zweite Impfstoff, »EpiVacCorona« registeriert. (AFP/jW)
@Kehrer
Ich finde nur, daß diese venezolanische Medizin auf einem Molekül basiert. Was das heißt, weiß ich nicht, weil meine Kenntnisse von Medizin eher schwach sind.
Venezuela hat das der WHO hingelegt und die wird das jetzt prüfen.
(Oder auch nicht. Ich könnte mir schon vorstellen, daß da kräftig Druck auf die WHO gemacht wird, weil man stelle sich den Skandal vor: Die nicht anerkannte Regierung von Maduro präsentiert das Wundermittel, was die Einnahmensituation von Venezuela gewaltig verbessern und die Sanktionen in Frage stellen würde.)
Mit den russischen Impfungen ist es ähnlich.
Dazu ist noch zu sagen, daß Venezuela relativ wenig betroffen ist von der Pandemie (nach offiziellen Zahlen bisher 90.876 nachgewiesen Infizierte und 784 Tote, bei rund 31 Millionen Einwohnern, kein schlechtes Ergebnis, vor allem im Vergleich zu den Nachbarstaaten Brasilien und Kolumbien), Rußland hingegen sehr, mit derzeit mehr als 17.000 Neuinfektionen täglich, es wäre also eine gute Testgegend für beides, Impfung und Medikament.
Ich sehe schon den Eiertanz der US- und europäischen Regierungen, wie sie begründen, diese beiden Anti-CV-Mittel nicht einzukaufen und nicht einzusetzen.
In der heute show kam, dass die die Eu ihre Medikamente schon vorsorglich bei verschiedenen Konzernen “bestellt” hat (irgendwie als Option, wenn das Medikament sicher ist). Bei biontech, curevac, AstraZeneca, Johnson&Johnson, Sanofi-GSK.
Die sagen dann wahrscheinlich einfach unsere Einkaufsliste ist fertig und woanders kaufen wir nicht. In den Medien wird das dann totgeschwiegen. Kuba hat ja anscheinend auch einen Impfstoff. Aber man hört davon nichts neues (letzter Artikel 16.09). In den USA hat eine Schülerin ein Molekül entdeckt, dass an das Coronavirus andocken kann. https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_20_1438
“Wie einige amerikanische Medien übereinstimmend berichteten, entdeckte die Teenagerin in ihrer Studie, die zur Bekämpfung des Coronavirus* beitragen soll, ein seltenes Molekül. Dieses soll sich selektiv an das Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus (Coronavirus) binden können. Die Bindung des viralen Proteins würde dann eventuell den Eintritt des Virus in die Zelle verhindern. Besagtes Molekül könnte also das Fundament für ein Medikament gegen das Coronavirus sein.”
Das ist mehr eine Idee als ein fertiges Medikament.
… oder die Schülerin hat venezolanische Medien gelesen.
Während die selbst erarbeitete Statistik von El País die Belegung der Krankenhausbetten in 3 europäischen Staaten (Frankreich, UK und Italien) darstellt (gerade für Spanien nicht) und dabei betont, noch weit von der Aus- und Überlastung des Frühjahrs entfernt zu sein:
kann man dergleichen für Österreich nicht behaupten:
Hier wurde bei Infektionszahlen die Höchstmarke des Frühjahres längst überschritten, bei Intensivbetten erreicht und bei Normalbetten ist es auch bald soweit.
Auch die Todesfälle schreiten in erhöhtem Rythmus fort.
Argentinien wartet voller Zuversicht auf russischen Impfstoff
Argentinien rechnet zwischen Dezember und Januar mit zehn Millionen Dosen des russischen Versuchsimpfstoffs gegen Covid-19, sagte die Regierung am Montag. Der Impfstoff, bekannt als Sputnik V, wird in zwei Dosen verabreicht und könnte bereits im nächsten Monat eintreffen, teilte die Regierung in einer Pressemitteilung mit. Der Preis des russischen Impfstoffs werde im Vergleich zu anderen Impfstoffen “mehr oder weniger durchschnittlich” sein, sagte Präsident Alberto Fernandez in der Mitteilung.
https://www.derstandard.at/jetzt/livebericht/2000121390681/1000206272/neue-corona-massnahmen-in-kraftlockdown-im-schatten-des-terrors
So, jetzt wieder einmal die Corona-Statistiken, mit 8.11. 2020 – Todesraten im Verhältnis zur Bevölkerung:
0,001129082459323 Belgien
0,000824472898275 Spanien
0,000737225777464 UK
0,000689594900230 Italien
0,000600361231770 Frankreich
0,000583098339796 Schweden
0,000532548244759 Moldawien
0,000469894115788 Holland
0,000450563340482 Tschechien
0,000408453410586 Irland
0,000391568461042 Rumänien
0,000322179476749 Schweiz
0,000281276767306 Portugal
0,000249469034119 Ungarn
0,000206683019206 Rußland
0,000204467450027 Ukraine
0,000158520374643 Österreich
0,000135943815309 Deutschland
0,001113505499900 Peru
0,000825025465171 Chile
0,000793274834353 Bolivien
0,000766019619136 Brasilien
0,000746137116053 Argentinien
0,000742992819087 Ecuador
0,000736947691972 Mexiko
0,000718003603865 USA
0,000675425138629 Kolumbien
0,000668670353450 Panama
0,000298929538224 Honduras
0,000278323154584 Kanada
0,000210365004179 Dominikanische Republik
0,000468103595112 Iran
0,000331905736691 Südafrika
0,000288147100685 Irak
0,000130924182464 Türkei
0,000091391764082 Indien
Zuwachsraten:
Argentinien + 0,000640194953269
Tschechien + 0,00024365954069
Belgien + 0,000183442001797
Österreich + 0,00010998685101
Ungarn + 0,000098846221066
Spanien + 0,000086644706767
Frankreich + 0,000084844685265
Schweiz + 0,000080079963737
Rumänien + 0,000073950230998
Italien + 0,000069982253222
Iran + 0,000069376299973
UK + 0,000062361190658
Holland + 0,000060367323101
Moldawien + 0,000058014245595
Portugal + 0,000056333054225
Kolumbien + 0,000053772917157
Ukraine + 0,000049963401211
Mexiko + 0,000047143571764
USA + 0,000037048458682
Panama + 0,000035585477278
Chile + 0,000034539654966
Rußland + 0,000027832795814
Brasilien + 0,000025331155528
Peru + 0,000024009692232
Ecuador + 0,000016041232337
Südafrika + 0,000014172537647
Honduras + 0,000013285757254
Bolivien + 0,000013085876107
Indien + 0,000005497810151
Inzwischen hat sich Belgien tatsächlich an die Welt-Spitze gesetzt und Peru überholt.
Während einige lateinamerikanische Staaten immer noch ebenfalls mit hohen Todesraten von sich reden machen, ist unübersehbar, daß Europa wieder das Epizentrum der Coronapandemie ist.
In Lateinamerika ist Argentinien dasjenige Land, wo das Coronavirus die meisten Todesopfer fordert – an Zuwachsraten läßt Argentinien die ganze Welt weit hinter sich.
In Ungarn, dessen Performance in Sachen Coronavirus beachtlich ist, sowohl was die Infektionsraten als auch was die Todesraten angeht, wurde am 4.11. ein Champions-League-Spiel von Ferencváros gegen Juventus Turin ausgetragen, bei vollen Rängen.
Den zukünftigen Anstieg von Infektions- und Todeszahlen wird man dann diesem Superspreader zugutehalten müssen.
„Unser alter Ruf lebt jetzt wieder auf“ – es fragt sich nur, welcher.
Rußland hatte nie eine erste und zweite Welle. Seit ca. einem halben Jahr wuchsen dort die Infektions- und Todeszahlen – mit einer leichten Delle im Sommer – bis vor 5 Wochen linear und seiter exponentiell am.
Die russische Impfung scheint auch nicht so toll oder einsetzbar zu sein, wie seinerzeit verkündet, sonst hätten sie dieses Problem in Rußland nicht. Ganz abgesehen davon, daß keine Impfung 100%-igen Schutz gegen das Virus bieten könnte.
In Europa ist zur Zeit Tschechien dasjenige Land, wo die CV-Pandemie am stärksten wütet.
Man wird sehen, wie sich die offenen Grenzen der EU in Zukunft entwickeln werden, in der Zeit nach Corona …
Die USA haben eine unverändert hohe Infektions- und Todesrate. Beides verteilt sich jedoch inzwischen auf die meisten Bundesstaaten, wodurch keine Bilder a la März von sich stapelnden Toten in den Medien kursieren.
Der Wahlkampf mit Trumps Bädern in der Masse findet vermutlich in 2 Wochen – (+ -) – seine Widerspiegelung in den Infektionszahlen.
Renditeprobleme privater Krankenhäuser
Die von diversen Interessenvertretern der Mediziner und Krankenhausvereinigungen in der BRD beklagten Schäden – sind solche im System der behördlichen Gesundheitspolitik. Das auf Rendite getrimmte System hält es wegen der Rendite nicht gut aus, wenn es zu sehr und mit zu hohem notwendigen Personalaufwand sich den intensiv zu betreuenden Covid-Patienten in Intensivbetten zu aufwendig widmen muss. Schließlich soll es allenthalben funktionieren, dass mit der Krankheit der Leute und ihren Reparaturen auf lange Frist gute Geschäfte für konkurrierende Krankenhausgesellschaften gemacht werden sollen.
(Und schon gar nicht sollen dafür überaus profitliche viele Knie-OPs etc. des Notstands einer Pandemie wegen aufgeschoben bzw. erst gar nicht getätigt werden können…)
Dass es allenthalben und prinzipiell in Gesundheitsfragen so gehen soll, dass damit möglichst das Profitsystem betätigt wird, ist eben an jeder Schwelle ein Gegensatz dazu, vernünftig mit so einer Pandemie umzugehen. Insofern beklagen die Krankenhausgesellschaften aktuell den Notstand der Pandemie – weil der zu einem Notstand des Profits im Gesundheitswesen führen würde. Das Verhältnis vom aufwendigem Aufwand (vor allem Kosten für Medizinpersonal) zum Gewinn der Krankenhausgesellschaften – das sei einfach zu mies…
—
Vgl. zu der generellen Relation zwischen Seuchenbekämpfung und kapitalistischem Funktionieren:
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/leserbriefe-volksgesundheit-kapitalismus
—
Eigentümlich sind auch sonstige System-Besonderheiten.
Während es betr. China als Menschenrechtsvergehen gewertet wird, wenn Leute in Quarantäne in ein Hotel “eingesperrt” werden (so die Formulierung im ARD-Weltspiegel über die Pandemie in Asien), so ist dasselbe, wenn es hierzulande als ökonomische Verluste mindernde Idee eines hiesigen Hotelmanagers vorgeschlagen wird, nichts als selbstloser Diest an der Würde des Menschen…
Bis zu 300 Millionen Impfdosen für EU
Coronavirus: Verhandlungen über Lieferung abgeschlossen. Vergabe nach Bevölkerungsstärke
Die EU-Kommission hat die Gespräche über die Lieferung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus mit den Pharmafirmen Biontech und Pfizer abgeschlossen. Ein fester Vertrag solle »in den kommenden Tagen unterzeichnet« werden, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Dienstag. Die Kommission erklärte, dass den EU-Staaten gemäß ihrem Bevölkerungsanteil Impfstoff zugewiesen werden soll. Rechnerisch wären dies für Deutschland bei dem Mittel von Pfizer und Biontech 56 Millionen Dosen.
Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten am Montag erklärt, ihr Impfstoff sei zu mehr als 90 Prozent wirksam. Sie wollen in der kommenden Woche in den USA eine beschleunigte Genehmigung der Zulassung beantragen. Es gibt jedoch noch andere aussichtsreiche Kandidaten, für die die EU-Kommission ebenfalls Bezugsrechte ausgehandelt hat. Im Idealfall – wenn alle vorbestellten Seren vor dem Virus schützen und verträglich sind – könnten so bis zu 1,3 Milliarden Impfstoffdosen für die rund 450 Millionen Europäer beschafft werden.
In einem Vorvertrag mit den beiden Unternehmen hat sich die EU-Kommission 200 Millionen Dosen gesichert. Für weitere 100 Millionen gibt es eine Option. Pro Impfung sind zwei Dosen nötig. Er gehe davon aus, dass Deutschland »bis zu 100 Millionen« Dosen erhalte, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Ein Sprecher der EU-Kommission sagte allerdings gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass bei der Verteilung des Impfstoffs weiterhin der Anteil an der EU-Bevölkerung der Maßstab sei. Dies sei das einzig »faire Kriterium«. Deutschlands Bevölkerungsanteil in der EU liegt nach Daten der Statistikbehörde Eurostat in diesem Jahr bei 18,6 Prozent. Bei 200 Millionen Dosen stünden der Bundesregierung damit rechnerisch gut 37 Millionen Dosen zu. Gibt es einschließlich der Option bis zu 300 Millionen Dosen, wären es knapp 56 Millionen. Der Kommissionssprecher betonte auch, Mitgliedstaaten hätten sich darauf verständigt, »keine Parallelverhandlungen« mit Pharmaunternehmen zu führen. (AFP/jW)
Geopolitischer Zündstoff
Debatte um neues Coronaimpfserum
Von Jörg Kronaue
Es sei ein »Sieg für Innovation, Wissenschaft und weltweite Zusammenarbeit«: So hat Biontech-Chef Ugur Sahin den ersehnten Durchbruch gefeiert, den sein Unternehmen und der US-Pharmakonzern Pfizer bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes erzielen konnten. Schön wäre es, könnte man ihm einfach erleichtert zustimmen und nun hoffnungsvoll dem globalen Sieg über die Pandemie entgegensehen, auch wenn er noch Zeit braucht, weil die Produktion und die Verteilung des Impfstoffes nicht von heute auf morgen über die Bühne gehen. Das Problem ist nur: In einer Zeit, in der die Rivalität zwischen den großen Mächten eskaliert, gerät alles, was auch nur irgendeine Bedeutung hat, zwischen die Mühlsteine der Weltpolitik, und das gilt umso mehr für einen Impfstoff, der ein Ende der Infektions- und Sterbewellen, der Lockdowns und der Einbrüche in der Wirtschaft verheißt. Strategen, deren Aufgabe die Analyse sowie die Planung der globalen Machtkämpfe ist, haben mit Blick auf die Pandemie denn auch längst den hässlichen Begriff »Geopolitik des Impfstoffs« geprägt.
In der Logik, die die großen Mächte und ihre Strategen antreibt, ist der Biontech-Pfizer-Impfstoff vor allem ein Punktgewinn. Von den neun Impfstoffen, die aktuell in Phase drei getestet werden und als besonders aussichtsreich gelten, werden lediglich fünf im alten transatlantischen Westen entwickelt, einer hingegen in Russland, drei in China. Russland ist mit einer umstrittenen, sehr frühzeitigen Zulassung seines Impfstoffes vorgeprescht; China hat – nicht ganz so frühzeitig, aber doch auch stark beschleunigt – im Oktober begonnen, erste reguläre Impfungen durchzuführen. Der alte Westen jedoch schien zurückzufallen. Diese Scharte, die bisher mit abfälligen Berichten über die Impfstoffe Russlands und Chinas überdeckt wurde, haben nun, so die zynische Perspektive der Machtstrategen, Biontech und Pfizer ausgewetzt. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hob denn auch hervor, nicht irgendein, sondern ein »deutsches Forscher- und Entwicklerteam« habe den Punkt erzielt, pardon: den Impfstoff geschaffen.
Dabei steckt der Machtkampf um das Impfserum noch in den Anfängen. Klar ist: Die EU, die USA, Großbritannien und Japan haben sich Zugriff auf den Biontech-Pfizer-Impfstoff gesichert. Und der weniger zahlungskräftige Rest der Welt? Er würde wohl weiter von der Pandemie erschüttert werden, bis der reiche Westen sich durchgeimpft hat, hätte er nicht die Hoffnung, die zur Zeit viele Länder Südostasiens, Afrikas und Lateinamerikas teilen: die Hoffnung, dass China, weil es selbst die Pandemie erfolgreich niederhält und es mit dem Impfen daher nicht ganz so eilig hat, sein Versprechen wahrmacht, sie rasch an seinen Impfstoffen teilhaben zu lassen. Welches Ansehen das der Volksrepublik in den vom Westen vernachlässigten Ländern einbrächte, kann man sich leicht ausmalen. Aus Sicht westlicher Machtstrategen wäre dies ein Punkt für den Rivalen. Auf die nächste Negativkampagne gegen China muss man also wohl nicht lange warten.
Ich seh schon, wie sich die Vertreter der EU um die ersten Dosen Impfstoff keilen werden, so wie Verhungernde um Freßpakete oder die USA-Vertreter im Frühjahr auf einem chinesischen Flughafen, als sie den Franzosen eine Ladung Masken vor der Nase weggeschnappt haben.
Was die Wirksamkeit angeht, so tun solche Eile und Vorschußloorbeeren der Substanz gar nicht gut.
Toll fände ich es, wenn der Pfizer-Impfstoff flopt und die russische Impfung sich als weitaus brauchbarer erweist.
Dann geht es ab im imperialistischen Karussell. 😀
Es gibt eine neue Partei, „Die Basis“, welche die Corona- Maßnahmen kritisiert und zu der sich Wissenschaftler und Anwälte gesellen. Programmatisch hier zwei Aussagen:
„Rechtsanwalt Dr. Reiner Füllmich erklärte …: „Wir haben es mit einer Testdemie zu tun. Der PCR-Test vermag nicht zwischen aktiver Infektion und reiner Kontamination ohne Krankheitsgeschehen zu unterscheiden. Für den Bevölkerungsschutz sind nur aktive Infektionen mit großem Gefährdungspotential für eine Vielzahl von Bürgern von Bedeutung. Die Schädigung unserer gesamten Wirtschaft wegen einer Testdemie muss ein sofortiges Ende haben.
Die Biologin Prof. Ulrike Kämmerer sagte: „Notwendig ist die sachliche, auf wissenschaftlicher Evidenz fußende, öffentliche Auseinandersetzung mit dem Virusgeschehen und den Folgen der Maßnahmen. Wir müssen hier alle klugen Köpfe aus allen relevanten Disziplinen an einen Tisch bringen. Die ‚Top-Experten‘ – Meinungsmache ist nicht zielführend. Was uns hilft, ist die sachliche Bewertung aller verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse.“
https://diebasis-partei.de/2020/11/pressemitteilung-10-11-20/?fbclid=IwAR2LZKe9brxdLrszZeiQcrCMJHwDoRm3e4CIBz1yET0wJXDndqBleSyEha4
Die “Geopolitik des Impfstoffs” (11.11.2020)
Berlin und EU bleiben bei der Verteilung des Covid-19-Impfstoffs auf sich fokussiert. China erzielt mit dem Export des Vakzins Einflussgewinne.
BERLIN/BEIJING (Eigener Bericht) – Trotz des deutsch-US-amerikanischen Durchbruchs bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs sagen Experten im globalen Kampf gegen die Pandemie chinesische Einflussgewinne voraus. Während in Deutschland diskutiert wird, wie das Vakzin nun in der EU verteilt werden soll, hat China nicht nur erste Impfungen im eigenen Land durchgeführt, sondern auch angefangen, anderen Staaten Impfdosen zur Verfügung zu stellen; damit ist etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten bereits medizinisches Personal immunisiert worden. Chinesische Impfstoffe sollen in Südostasien sowie in Afrika in Lizenz produziert werden, um in ausreichendem Maß vorhanden zu sein; zahlreiche Länder sollen privilegiert beliefert werden. Beobachter konstatieren, China könne sich damit “als verlässlicher Partner” präsentieren und seine internationale Position stärken. Auch Russland hat mehreren Ländern eine bevorzugte Versorgung mit seinem Impfstoff in Aussicht gestellt. Unter Experten ist bereits von einer “Geopolitik des Impfstoffs” die Rede.
Das erste Vakzin im Westen
Deutschland und die EU haben sich erste 200 Millionen Dosen des neuen Covid-19-Impfstoffs gesichert, den das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech sowie der US-Pharmakonzern Pfizer gemeinsam entwickelt haben. Der Impfstoff dürfte in Kürze in den USA und in der EU zugelassen werden; damit wäre er nicht nur das erste Vakzin gegen Covid-19, sondern auch das erste auf der Basis sogenannter Boten-Nukleinsäuren (mRNA) wirkende Mittel, dessen Nutzung im großen Stil im Westen genehmigt wird. mRNA-Vakzine gelten als Zukunftswaffe gegen Epidemien sowie möglicherweise auch gegen Krebs.[1] Der BioNTech-Pfizer-Impfstoff bietet mutmaßlich einen 90-prozentigen Schutz. Neben der EU haben sich auch die USA (100 Millionen Dosen), Japan (120 Millionen) und Großbritannien (30 Millionen) Zugriff gesichert; Brüssel hält außerdem die Option auf weitere 100 Millionen.[2] Die beiden Hersteller geben an, bis Jahresende 50 Millionen Dosen produzieren zu können; im kommenden Jahr sollen bis zu 1,3 Milliarden Dosen folgen. Da die EU ihre Dosen nach Bevölkerungsgröße an ihre Mitglieder vergeben wird, könnte Deutschland mit zunächst gut 37 Millionen, im Falle einer optional aufgestockten Gesamtmenge von 300 Millionen EU-Dosen mit 56 Millionen rechnen.[3] Pro Person werden zwei Dosen benötigt. Wie lange die Impfung wirksam bleibt, ist noch nicht bekannt.
Erfolgreich geimpft
Mit dem Impfstoff holt der transatlantische Westen in der globalen Konkurrenz auf. In Russland hatte das Gamaleya-Institut bereits im August einen Impfstoff registrieren lassen, dabei freilich auf die als obligatorisch geltende dritte Testphase verzichtet – ein Vorgehen, das weithin als riskant eingestuft wird, wenngleich das Gamaleya-Institut bereits seit den 1980er Jahren an Adenoviren forscht, also als sehr erfahren gelten kann und einen international anerkannten Ebola-Impfstoff entwickelt hat.[4] In China sind im Oktober die ersten Impfungen vorgenommen worden, auch wenn die dritte Testphase bei den dortigen Herstellern gleichfalls noch andauerte; geimpft wurden, da die Pandemie in der Volksrepublik praktisch besiegt ist, vor allem Chinesen, die aus beruflichen Gründen ins Ausland reisten. Sinopharm, einer der Impfstoffproduzenten, berichtet nun, unter den rund 56.000 Chinesen, die nach der Impfung in andere Länder aufgebrochen seien, seien weder Nebenwirkungen noch Ansteckungen verzeichnet worden. Als ein Beispiel nannte der Konzern das Huawei-Büro in Mexiko, von dessen 99 Mitarbeitern 81 geimpft worden und gesund geblieben seien, während zehn nicht geimpfte Angestellte sich inzwischen infiziert hätten. Mexiko zählt zu den Ländern, die besonders schwer von der Pandemie betroffen sind.[5]
Fast alles aufgekauft
Mit Blick auf die globale Konkurrenz um die Herstellung und die Verteilung der Vakzine sprechen Beobachter längst von einer “Geopolitik des Impfstoffs”. Dabei geht es zum einen um das Prestige, das gewinnen kann, wer als erster das begehrte Mittel herstellt. So urteilte beispielsweise die Londoner Financial Times im August, die abschätzigen Äußerungen im Westen über die rasche, nicht risikolose Registrierung des Impfstoffs in Russland noch vor der dritten Testphase wurzelten womöglich “mehr in der Geopolitik als in der Wissenschaft”.[6] Zum anderen geht es um die künftige globale Verteilung der Vakzine. Sie kann keineswegs als gesichert gelten. So rief noch vor kurzem die US-Zeitschrift Foreign Affairs in Erinnerung, als im Jahr 2009 die “Schweinegrippe” gewütet habe, sei es zwar gelungen, in lediglich sieben Monaten einen Impfstoff herzustellen; doch hätten dann reiche Länder fast die gesamten Bestände aufgekauft.[7] Erst nach Intervention der WHO hätten sich einige Staaten bereitgefunden, zehn Prozent ihrer Vakzine mit ärmeren Ländern zu teilen. Weil eine ähnliche Entwicklung auch diesmal nicht ausgeschlossen schien, startete die WHO ihre “Covax”-Initiative, die eine globale Verteilung eines künftigen Impfstoffs plant. Freilich beteiligen sich nicht alle Länder an ihr; insbesondere die USA bleiben ihr fern.
Feste Lieferzusagen
Russland und China, das zugleich an Covax teilnimmt, haben ihrerseits begonnen, andere Länder mit dem Impfstoff zu unterstützen. Bereits im September wurde berichtet, Moskau habe dazu erste Absichtserklärungen mit mehr als zehn Ländern Asiens, Südamerikas sowie des Mittleren Ostens getroffen.[8] Ägypten beispielsweise wird von Russland 25 Millionen Dosen erhalten; selbst das EU-Mitglied Ungarn hat mittlerweile explizit Interesse bekundet.[9] China wiederum befindet sich in der günstigen Lage, nach dem Sieg über die Pandemie im eigenen Land zur Zeit nicht akut auf Impfungen angewiesen zu sein; es kann seine Impfstoffe daher in größerem Umfang exportieren. Feste Lieferzusagen haben unter anderem die Länder erhalten, in denen chinesische Konzerne die Vakzine testen, was in China mangels Ansteckungsgefahr faktisch nicht möglich ist; so werden beispielsweise Indonesien und Brasilien beliefert, etwa der brasilianische Bundesstaat São Paulo, der 46 Millionen Dosen erhalten soll. Die Vereinigten Arabischen Emirate, in denen ebenfalls ein chinesisches Vakzin getestet wurde, haben bereits im Oktober ein Notprogramm realisiert, bei dem unter anderem medizinisches Personal, Lehrer und Flughafenangestellte geimpft wurden.
Verlässlicher Partner
Darüber hinaus bietet Beijing diversen Ländern Südostasiens und Afrikas privilegierten Zugang zu seinen Impfstoffen an. Indonesien, das Tests für Sinovac durchführt, wird das Vakzin im eigenen Land produzieren dürfen. Eine ähnliche Vereinbarung erstreben die Philippinen. Prioritären Zugriff hat die Volksrepublik Malaysia, Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand und Myanmar versprochen. Dazu hieß es vergangene Woche auf dem auf die Asien-Pazifik-Region spezialisierten Portal “The Diplomat”, China nutze die Chance, sich den Staaten Südostasiens “als verlässlicher Partner” zu präsentieren, dies in einer Zeit, in der der Westen alles daran setze, sie gegen Beijing in Stellung zu bringen.[10] Ähnlich verhält es sich auf dem afrikanischen Kontinent. Dort hat die Jack Ma Foundation in enger Kooperation mit Ethiopian Airlines, einer der größten Fluggesellschaften des Kontinents, bereits erhebliche Mengen an Schutzausrüstung für den Kampf gegen die Covid-19-Pandemie geliefert; der chinesische Biotechkonzern BGI hat in einem Außenbezirk von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba eine Fabrik zur Herstellung von Covid-19-Testskits errichtet.[11] Beijing hat darüber hinaus Unterstützung bei der Belieferung mit Impfstoffen zugesagt – während, wie die Zeitschrift “The Africa Report” konstatierte, die USA sowie die Staaten Europas “auffallend still” geblieben seien. Gelinge die Impfung, dann stehe Beijing vor “einem enormen diplomatischen Sieg auf dem Kontinent” [12] – dies in einer Zeit, in der Berlin und die EU sich vergeblich bemühen, ihren schwindenden Einfluss in Afrika wieder zu intensivieren (german-foreign-policy.com berichtete [13]).
Gewinner: China
Bereits Ende Oktober konstatierte ein Experte des US-amerikanischen Council on Foreign Relations (CFR), China werde letztlich “der Gewinner” bei dem Versuch sein, “seinen Einfluss im globalen Rennen um Impfstoffe zu vergrößern”.[14] Die Entwicklung in Südostasien und auf dem afrikanischen Kontinent gibt der Einschätzung recht – ebenso wie die Fokussierung der EU in Sachen Impfstoff auf sich selbst.
@Wolf
Es wäre begrüßenswert, wenn es einmal eine vernünftige Kritik am Umgang der EU mit der Pandemie gäbe.
Da wird nämlich immer gespart und mit Verboten gearbeitet, um nicht die weitaus zielführendere Strategie des ausführlichen Testens, Rückverfolgens und kleinerer Quarantänen verfolgen zu müssen.
Die Gesellschaft als Ganzes kommt das natürlich sehr teuer.
Leider sind eher solche verspäteten Halloween-Veranstaltungen beliebter:
Exorzismus am Linzer Hauptplatz durch Corona-Leugner
Bei den wöchentlichen Corona-Demos in Linz verschärft sich der Ton: gegen den Linzer Bürgermeister und gegen den “Fürst der Finsternis”
https://www.derstandard.at/story/2000121520770/exorzismus-am-linzer-hauptplatz-durch-corona-leugner
@NN
Diese „3. Testphase“, die immer herumgeistert, wer schreibt die eigentlich vor?
Ich vermute, daß das eine westliche Vorschrift für große Pharmafirmen ist, deren Gewinnhunger hinlänglich bekannt ist. Da soll verhindert werden, daß gefährliche Gifte auf den Markt kommen.
In Rußland jedenfalls wurde seit dem Frühjahr sehr umfangreich an Freiwilligen getestet, ich vermute, die „3. Testphase“ ist dort von Haus aus nicht üblich. Die haben andere Zulassungsverfahren.
@ Nestor
Verstehe nicht, was Deine Verlinkung von “Exorzismus” mit meiner Enpfehlung der BASIS- Partei zu tun hat, der sich Wissenschaftler angeschlossen haben.
Das war nicht böse gemeint.
Ich wollte nur darauf hinweisen, daß es vernünftige und unvernünftige Kritik an den Maßnahmen der Coronavirus-Bekämpfung gibt.
Die 3. Testphase oder Phase 3 ist Teil der sogenannten “klinischen Prüfung”, die Voraussetzung der Zulassung eines Impfstoffs bzw. Medikaments ist. https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/coronavirus/wie-impfstoffe-gegen-covid-19-erprobt-werden
Die klinische Prüfung muss wiederum vom Bundesinstiut für Arzneimittel und Medizinprodukte genehmigt werden. “Da klinische Prüfungen im Detail weitgehend durch Vorschriften der einzelnen Mitgliedstaaten geregelt sind…” Was für Anforderungen an eine klinische Prüfung gestellt werden, scheint nicht in allen Staaten einheitlich zu sein.
https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Arzneimittelzulassung/KlinischePruefung/KPs_bei_COVID-19.html
https://www.nali-impfen.de/impfstoffe-sicherheit/impfstoffentwicklung-und-zulassung/
@Kehrer
So weit ich das verstehe, schreibst du von Deutschland. Von mir aus mag das für die ganze EU gelten.
Aber weltweit?
Es scheint ein sehr imperialistisches Denken zu sein, diese 3. Testphase unter der Hand als „weltweit gültige“ Regel zu bezeichnen, gegen die manche Länder „verstoßen“.
Wenn du dir den ersten Link angesehen hast, dann steht da etwa drin was der Sinn und Zweck der 3. Testphase ist.
Wie oben schon geschrieben unterscheiden sich die Anforderungen in den verschiedenen Mitgliedsstaaten (der Eu) etwas. In Deutschland ist eine klinische Prüfung Voraussetzung der Zulassung. Die Klinische Prüfung muss man erstens beantragen beim “Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte”, dort wird sie dann genehmigt oder auch nicht. Ist die Studie dann durchgeführt, wird sie vom Paul-Ehrlich Institut geprüft.
Für die Zulassung eines Impfstoffes gibt es verschiedene Verfahren:
1. nationales Zulassungsverfahren nach dem deutschen Arzneimittelgesetz,
2. Verfahren der gegenseitigen Anerkennung (MRP: mutual recognition procedure),
3.dezentralisiertes Verfahren (DCP: decentralised procedure) oder
4. zentralisiertes europäisches Verfahren.
“Es scheint ein sehr imperialistisches Denken zu sein, diese 3. Testphase unter der Hand als „weltweit gültige“ Regel zu bezeichnen, gegen die manche Länder „verstoßen“.”
Erstmal heißt das nur, dass ein Impfstoff die Kriterien für die Zulassung auf dem deutschen (europäischen) Markt nicht erfüllt, wenn es nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Zulassungsverfahren durchläuft. Der russische Impfstoff bzw. die zugehörige Firma müsste also eine Zulassung beantragen und die hiesigen Kriterien für die klinische Prüfung erfüllen. Was sie sich aber eigentlich sparen können, weil das schon aus imperialistischen Gründen nicht in Frage kommt.
Die Meldungen, es gäbe keine 3. Testphase beim russischen Impfstoff, ist also die Auskunft, dass er die deutschen Zulassungskriterien nicht erfüllt und deshalb ein Zulassungsverfahren nicht aussichtsreich wäre.
Ich gebe dir Recht. Wenn so getan wird als sei die Phase 3 eine weltweit gültige Regel, dann ist das natürlich Quatsch und ein imperialistischer Anspruch auf Unterordnung – als würden die Europäer die weltweiten Standards für Impfstoffentwicklung setzen.
Vom Standpunkt des Wohls der Gesellschaft, müsste eine Regierung Interesse an allen verfügbaren Impfstoffen haben, wenn sie sicher und erschwinglich sind. Selbst finanziell ist es einfach nicht pragmatisch, der Gesellschaft massive Schäden aufzubürden bloß weil ein Impfstoff aus dem falschen Land kommt. Und gekauft muss der Impfstoff ja sowieso werden, von wem auch immer. Aber da gibt es offenbar wichtigeres als nur die Gesundheit der Leute.
Suitbert Cechura: Diskussion über die Pandemiemaßnahmen und ihre Kritiker
Es braucht nicht nur Mut zu einer Corona-Debatte, man muss sie auch führen
Die „Querdenker“-Demonstration von Leipzig hat die Kritik an den staatlichen Pandemie-Maßnahmen wieder in den Blickpunkt der Medien gerückt, wobei die Protestszene, wie gehabt, schnell in die Ecke von Rechtsextremen und Krawallmachern gerückt wird.1
Gleichzeitig begründet die Polizei ihre Zurückhaltung im Fall des Leipzigers Auflaufs damit, dass sie nicht mit Wasserwerfern gegen Alte und Kinder vorgehen könne. Am Abend desselben Tags konnte sie freilich in Leipzig mit Wasserwerfern, Polizeihunden und einem martialischen Aufgebot gegen jugendliche „Linksextreme“ vorgehen, um eine brennende Barrikade zu löschen. Von Seiten der Politik, vor allem von Grünen und Linken, wird dann in der Folge mehr Gewalt gegen rechte Demonstranten gefordert. Politikern von CDU/CSU bis Linke, die sonst immer betonen, dass Gewalt kein Argument ist, ist Gewalt statt Argumente nur zu vertraut.
Peter Nowak wünscht sich jetzt in einem Beitrag auf Telepolis „Mut zum Streit über Corona“ und sieht vor allem die Linke gefordert. Einen Mangel an Statements zur Pandemie kann man bei den Veröffentlichungen auf Telepolis eigentlich nicht feststellen. Aber nur selten wird – wie im Beitrag von Detlef Georgia Schulze – Bezug auf Beiträge anderer Autoren genommen. Von einem Streit kann also keine Rede sein, auch nicht von einer Diskussion, die auf die Klärung von Sachverhalten aus ist. Material für einen solchen Disput ist jedoch reichlich vorhanden, warum nicht damit beginnen?
Klärung vorab Eine Diskussion über die Pandemiemaßnahmen und ihre Kritiker muss sich natürlich darauf verständigen, an wen sie sich wenden will. Als öffentliche Diskussion richtet sie sich an die Leser und Leserinnen von Telepolis und damit auch an (potentielle) Anhänger der „Querdenker“ und nicht nur an die angesprochenen Autoren. Deren Argumente sind als Beiträge zu einer Klärung zu betrachten und daran zu messen, was sie in dieser Hinsicht leisten. Wenn es das Ziel ist, auch Sympathisanten der „Querdenker“ zu erreichen, verbieten sich Charakterisierungen wie „Corona-Leugner“. Denn das betreiben die Demonstranten meist nicht: Sie leugnen nicht das Virus, sondern stellen seine Gefährlichkeit in Frage.
Ebenso fällt der Titel „Covidioten“ gleich ein Generalverdikt über die Adressaten und verabschiedet sich von jeder Auseinandersetzung. Auch die Fahndung nach Teilnehmern oder Drahtziehern aus dem rechtsradikalen Milieu kann man getrost dem Verfassungsschutz überlassen, denn ein solcher Nachweis dient in der Regel dazu, die Teilnehmer einer solchen Demonstration aus dem Kreis der anständigen Demokraten auszugrenzen, und impliziert die Aufforderung nach Abgrenzung ohne jedes Argument. Auch der Hinweis, dass der Corona-Protest ein Produkt der Krise sei, nimmt die Menschen nicht ernst; er spricht den Betroffenen ein eigenes Urteil ab. Wozu soll dann noch die Konfrontation mit ihrer „objektiven Funktion“ (Leipziger Corona-Randale) dienen, wenn sie doch ganz durch ihre soziale Situation bestimmt sind? Einen Beitrag zur sachlichen Auseinandersetzung hat Lorenz Borsche dagegen in seiner Einleitung zu „Vordenker der Querdenker“ versucht.
Zur Pandemiebekämpfung
Wissenschaft im Dienste des Volkes?
Die Frage nach der Legitimität
Die Folgen für wen?
Angemessen oder verhältnismäßig?
Der Nutzen des Alarmismus
Fazit
Es ist nicht schwer, Ungereimtheiten bei den Pandemiemaßnahmen und ihren Begründungen zu entdecken, versucht die Politik doch immer ihre Maßnahmen im Interesse aller und wissenschaftlich gut begründet darzustellen. Sie setzt darauf, dass ihre Maßnahmen zum Schutze der Bevölkerung als Basis von Staat und Wirtschaft als Interesse aller akzeptiert werden, weil alle darauf angewiesen sind, vor dem Virus geschützt zu werden und weil sie in der Mehrheit vom Wachstum der Wirtschaft abhängig sind. Dabei erscheinen die momentanen Maßnahmen manchem als irrsinnig, schränkt der Staat doch ausgerechnet die Wirtschaft ein, auf die es in dieser Gesellschaft vor allem ankommt.
Weil in der Pandemiebekämpfung sowohl die Interessen der Wirtschaft als auch der Schutz der Bevölkerung zum Tragen kommen soll, diese Interessen aber nicht zusammengehen, erscheinen viele Maßnahmen als inkonsequent und damit auch die Berufung auf die Wissenschaft als wenig glaubwürdig.
Den Politikern Inkonsequenz vorzuwerfen, unterstellt, dass die Maßnahmen richtig gewählt, die Interessensidentität von Wohl der Wirtschaft und der Bevölkerung sichern könnte, hält somit an dem guten Glauben am Dienst der Politiker für Bevölkerung und Wirtschaft fest. Obgleich in der Pandemie immer wieder offenkundig wird, dass der Schutz der Bevölkerung zu Einschränkungen der Wirtschaft führt oder die Sicherung der Fortgangs der Wirtschaft Opfer kostet, ist dieser Glaube nur schwer zu erschüttern.
Das Nachrechnen bei der Berufung auf die Wissenschaft durch die Politik, verdankt sich dem Glauben, dass diese sich wirklich von der Wissenschaft und nicht von Interessen leiten würde. Dabei gibt es zahllose Äußerungen von Politikern, die darauf verweisen, dass sie nicht einfach nur diejenigen sind, die die wissenschaftlichen Ergebnisse umsetzen, sondern andere Notwendigkeiten kennen. Der Nachweis der mangelnden Wissenschaftlichkeit ist zunächst lediglich ein Hinweis, dass dort jemand ein Fehler gemacht hat. Es gibt aber auch das Bemühen zu zeigen, dass es kein zufälliger Fehler ist, der dort gemacht wurde, sondern diese sich Interessen verdanken, die da zum Zuge kommen. Wenn diese Interessen nicht benannt werden, dann eröffnen solche Beweisführungen geradezu das Tor für Spekulationen um die Hintergründe, die einem solchen politischen Handeln zu Grunde liegen.
https://www.heise.de/tp/features/Diskussion-ueber-die-Pandemiemassnahmen-und-ihre-Kritiker-4960707.html?seite=all
Weitaus mehr als die Corona-Dissidenten nerven mich inzwischen die Corona-Gutbürger, die alles richtig gemacht haben, die eigene Regierung für Supermänner halten, die Maßnahmen alle verteidigen und auf die Suche nach Schuldigen gehen, warum es denn bei so guter Politik und so folgsamen Bürgern wie ihnen dennoch so weit hat kommen können.
“Dabei erscheinen die momentanen Maßnahmen manchem als irrsinnig, schränkt der Staat doch ausgerechnet die Wirtschaft ein, auf die es in dieser Gesellschaft vor allem ankommt.”
Hm. Wo schränkt denn der Staat die Wirtschaft ein? Mir kommt es eher umgekehrt vor. Er schränkt die privaten Aktivitäten ein zum Schutz der Wirtschaft. Bloß weil der Staat die Gastronomie beschränkt, kann man doch nicht schreiben “die Wirtschaft” würde beschränkt. Im süddeutschen Raum heißt zwar ein Restaurant auch Wirtschaft, aber das war wohl nicht gemeint.
“Wo schränkt denn der Staat die Wirtschaft ein? Mir kommt es eher umgekehrt vor.”
In der Tat. Auch mir scheint die Regierung, genauer in Deutschland die Regierungen, in erster Linie das Ziel zu verfolgen, daß bei allen Einschränkungen, die zu einer Eindämmung der Ausbreitung des Virus und dann auch der Vermeidung der Überlastung des Gesundheitswesens führen sollen, auf gar keinen Fall “die Wirtschaft” insgesamt ins Gewicht fallend beeinträchtigt werden darf. Coca-Cola-Produktion ist da wichtiger als Kulturproduktion. Selbst der verzweifelte Versuch, partout alle Schulen und Kitas für alle Kinder offen zu halten, scheint mir weniger der Sorge um die Kinder und Jugendlichen geschuldet sein, die in der Tat unter Distanzunterricht usw. in vielerlei Hinsicht massiv beeinträchtigt werden bzw. würden, sondern in erster Linie müssen die offen bleiben, damit die Eltern weiter zur Arbeit gehen können, was vielen nicht mehr möglich wäre, wenn die Kitas und Schulen die Kinder nicht mehr betreuen könnten/dürften. Schon die Halbierung der Schülerzahlen pro Klassenzimmer, die ja epidemiologisch sicher Sinn machen würde, scheitert daran, daß dann die Hälfte der Schüler in der Zeit zu Hause bleiben müßten, was halt für viele Eltern nicht durchhaltbar wäre.
Dann hätte er das auch “schlicht” so sagen sollen. Nicht quasi rumlügen und sagen: Die Maske verhindert nicht die Ansteckung, obwohl er weiß, dass sie die Ansteckung reduziert, und zwar in zwei Richtungen. Ein wenig schützt sie den Träger, aber viel stärker schützt sie die anderen. Man muss halt auch ehrlich sein und nicht Quatsch erzählen, um etwas anderes zu erreichen: nämlich dass der Gesundheitsindustrie Nachfragekonkurrenz nach medizinischen Masken gemacht wird. Das ist ja die Auskunft, dass man dem blöden Volk keine Einsicht zutraut. Dann wurde noch erzählt, die Masken würden oft nicht sitzen und deshalb würde man städig an der Maske rumfummeln, was dann auch wieder zu Infektionen führt. Versteh ich nicht warum der Drosten hier entlastet werden soll.
Genau. Fast Originalton Drosten aus dem Podcast.
Das ist auch nur halb richtig. Sie reduzieren je nach Konstruktion und Stoff etwas die Viruslast, die man abkriegt und tragen so dazu bei, dass die Krankheit nicht so gravierend verläuft. Das ist ja auch was.
Unterworfen ist der Bürger aber nur so lang, wie er sich das gefallen lässt und wenn sich der “Querdenker” als Teil dieses Volkes das nicht mehr gefallen lässt und Volk hinter seine Position schart, dann ist es ganz schnell aus mit der Obrigkeit. Und was soll das “zurechtkonstruierte Elektorat”? Wahlen finden doch wohl stattund zwar nach einem gesetzlich geregelten Prozedere. Das tut ja so als hätte sich das irgendein Spinner herbeifantasiert. Das steht aber schwarz auf weiß in dicken Büchern und wurde von Volkvertretern beschlossen. Wie blöd kann man eigentlich sein, dem Volk zu erzählen, dass es nur Volk und nicht Obrigkeit ist, wenn dieses gerade was gegen seine Obrigkeit einzuwenden hat. Das ist ja genau deren Kritik, dass sich die Obrigkeit hier zuviel rausnimmt, denn diese ist schließlich an die Verfassung gebunden und kann halt nicht einfach machen was sie will. Und das erkennen im Unterschied offenbar zu Herrn Cechura selbst die Politiker durchaus an.
Was soll das denn für ein blödes Argument sein? Weil es auch schon vorher einen Rahmen der Freiheit gab, darf man deren weitere Einschränkung nicht kritisieren?
Die Kritik ist doch nicht, dass man sich wegen Einschränkung der Freiheit nicht so haben soll, weil man das ja schließlich gewohnt sein müsste im Kapitalismus, sondern woran den Freiheitsvertretern der Freiheitsmangel auffällt. Nicht am Eigentum, nicht an der Ausbeutung einer Klasse durch die andere, sondern an Maßnahmen, die immerhin eine Pandemie bremsen sollen.
@Neoprene und Kehrer
Natürlich ist bei allen Maßnahmen, die der Staat setzt, zu erkennen, daß wirtschaftliche Interessen möglichst geschont werden sollen.
Es gelingt allerdings nicht besonders gut.
Weil alle Maßnahmen treffen einzelne Sektoren derselben und damit letztlich die Mehrheit.
Wenn der Handel – mit einigen Ausnahmen – jetzt bei uns zusperrt, so heißt das einerseits, das viel, das produziert oder importiert wurde, nicht verkauft werden kann. Außerdem geht dabei viel Kaufkraft verloren, weshalb das meiste nach dem Lockdown endgültig weggeschmissen werden kann.
Die Gastronomie ist zumindest in Österreich kein „nur“. Österreich ist eine Tourismus-Großmacht, tanzt auf allen Parketts: Städte und Freizeit, Kultur und Sport, Sommer und Winter. Schon der Städtetourismus war heuer abgemeldet, jetzt erwischt es den Rest: Das Wegbrechen der Wintersaison schickt das BIP gewaltig auf Talfahrt.
Das steht bisher bei uns fest, und ob das von Seiten der Coronavirusbekämpfung überhaupt etwas bringt, ist keineswegs heraußen.
Man sieht also hier sehr gut, wie der Versuch, wirtschaftliche Interessen zu schonen, am Ende gar nichts bringt, sondern alles nur langwieriger, kostspieliger – für Staat und Gesellschaft – macht und der Ausgang noch immer offen ist.
Was die Schulschließungen angeht, so ist hier ein Kompromiß gefunden worden, der weder die Wirtschaft zufriedenstellt, noch seuchenbekämpfungsmäßig sinnvoll ist: Gelernt wird über Computer, aber die Kinder können weiterhin in die Schule kommen und werden dort beaufsichtigt, damit die Eltern arbeiten können.
“Man sieht also hier sehr gut, wie der Versuch, wirtschaftliche Interessen zu schonen, am Ende gar nichts bringt, sondern alles nur langwieriger, kostspieliger – für Staat und Gesellschaft – macht und der Ausgang noch immer offen ist.” Klar. Sieht man an China. Die haben einzelne Regionen vollständig runtergefahren und haben jetzt keine Probleme und die Wirtschaft erholt sich.
Der Westen dachte er ist klüger, dafür brennt die Wirtschaftauf jetzt schon geraume Zeit auf Sparflamme.
Die Frage was die Maßnahmen bringen ist eine andere als die Frage, welchen Zweck sie haben. Ich fand es eben merkwürdig, das Cechura behauptet, der Staat schränke die Wirtschaft ein. Vom Ziel her ist es umgekehrt, die Wirtschaft wird zuletzt eingeschränkt und dann auch nur Teile die die Reproduktion der Gesellschaft nicht wesentlich beschädigen.
In Österreich mag das anders sein, weil wesentliche Teile der Wirtschaft aus Tourismus und Gastronomie bestehen. Aber Österreich hat es ja auch nicht selbst in der Hand. Selbst wenn die Beschließen würden, dass der Tourismus weiterlaufen kann, würden nur wenige Gäste kommen, wenn zuhause Corona wütet. Österreich ist ja auch im Komplett – Lockdown. Bei uns sind die Läden und Schulen offen, deshalb Lockdown-light.
Na ja, komplett …
Zum Unterschied vom Frühjahr laufen die Betriebe weiter, und die Straßen sind belebt.
So groß ist der Unterschied zwischen Deutschland und Österreich nicht. Wenn man nach Söder geht droht eh bald die Vertiefung des Lockdowns: “Um ein schönes Weihnachten verbringen zu können, müssen wir den Lockdown verlängern und sicher auch vertiefen.”
“Wenn wir jetzt auf diesem hohen Niveau der Infektionszahlen den Lockdown abbrechen und die Geduld verlieren, dann geht alles wieder von vorne los und wir landen am Ende bei noch härteren Maßnahmen als jetzt in Tschechien oder Österreich”, sagte Söder mit Blick auf die anstehenden Bund-Länder-Beratungen. “Lieber jetzt einen längeren Lockdown als eine komplette Ausgangsbeschränkung über Weihnachten.”
Die ultimative Drohung und Totschlagsargument: Lockdown über Weihnachten? Schock, Panik, Katastrophe, Weltuntergang, das darf nicht sein im christlichen Abendland. 🙂
Eher in der Konsumgesellschaft. 😀
Jetzt hört man schon das Geschrei an allen Stadttoren, daß der Einzelhandel ohne das Weihnachtsgeschäft zusperren kann.
„Diese Zahlen sind nichts wert“ (Prof Schrappe, Infektiologe)
>In einem Interview mit dem ZDF (1) kritisiert der Infektiologe Prof. Matthias Schrappe, Universität Köln, ehemaliger Stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit, mit klaren Worten die unzureichende Zahlenbasis des RKI und fordert ein Umdenken bei der Corona-Strategie.
Das politisch vom Gesundheitsministerium gesteuerte Robert-Koch-Institut wende noch nicht einmal das Standard-Repertoire der Epidemiologie an bei der Ermittlung der täglichen Infektionszahlen.
“Wir brauchen Zahlen. Wir sind im Bereich der Mutmaßungen. Es werden Grundrechte eingeschränkt, ohne dass wir eigentlich genau verwertbare Zahlen haben, und ich halte das als Wissenschaftler aber, ich sage es offen, auch als Bürger, für ein Unding, dass wir ohne eine feste Zahlenbasis zu solchen Einschränkungen schreiten, und vor allen Dingen, da es probate Methoden, die überall bekannt sind, gibt, die jeder, der sich epidemiologisch und infektiologisch betätigt hat, kennt, die zum Standardrepertoire gehören, und da ist unsere Autorengruppe nicht ohne Grund hinterher, das immer wieder einzufordern”, so Prof. Schrappe.
Eine Wissenschafltergruppe um Prof. Schrappe begleitet die Corona- und Lockdown-Krise von Beginn an mit kritischen Thesenpapieren. Das Thesenpapier 6.0 mit dem Titel Die Pandemie durch SARS-CoV-2/CoViD-19 – Zur Notwendigkeit eines Strategiewechsels – datiert vom 22. November 2020. (3)
(1) https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/videos/schrappe-corona-kritik-video-100.html
(2) https://2020news.de/rki-zahlen-sind-vom-nebel-nicht-weit-entfernt/
(3) http://www.matthias.schrappe.com/index_htm_files/Thesenpap6_201122_endfass.pdf
@Wolf
Bei der Datenerfassung zu Corona zeigen sich eben auch die Sparmaßnahmen der letzten Jahre. Verläßliche Datenerfassung und -verarbeitung braucht Personal, und jetzt stellt sich heraus, daß es da ordentlich hapert.
Es haben schon die Ereignisse um die NSA-Spionage in der EU gezeigt, daß offenbar kein Staat imstande ist, die Daten, die von seinen Behörden erfaßt werden, umfassend aufzuarbeiten, also gibt man sie lieber guten Freunden zur Weiterbehandlung.
Österreich betreibt eine amtliche Covid-19-Website des Gesundheitsministeriums, die seit Wochen mindest 2 Tage im Rückstand ist:
https://covid19-dashboard.ages.at/
Das private Event-Onlineportal ist da auf jeden Fall aktueller:
https://www.vienna.at/features/coronavirus
In Spanien ist es bis heute nicht gelungen, eine zentrale Statistik der Corona-Pandemie zu erstellen. Ähnlich scheint es in der Schweiz zuzugehen.
Nachdem was du postest, sieht es in Deutschland nicht viel besser aus.
Die Entscheidungsträger tappen überall in dem Nebel herum, den sie durch ihre Betonung auf „Sparen!“ selbst mitverantworten.
Ein ungarischer Arzt, der auf einer Intensivstation arbeitet, beschreibt die Lage in Ungarn:
Ca. 100 Corona-Tote pro Tag, überlastete Spitäler, keine baldige Besserung in Aussicht.
Die Tests sind nicht nicht verläßlich, es gibt viele falsch Positive. Contact Tracing geschieht zu wenig und ist ineffektiv, deshalb läßt sich die Pandemie nicht eindämmen. Außerdem sind die Zahlen über Neuinfektionen unverläßlich.
Lovas berichtet, daß die offiziellen Steigerungsraten nicht mit dem übereinstimmten, was das medizinische Personal in den Spitälern wahrnahm.
Zusätzlich gibt es ziemliche Unzufriedenheit mit den Behörden und umgekehrt, also die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Ärzten und deren Vereinigungen einerseits und Gesundheitsministerium und sonstigen Gesundheits-Beamten andererseits ist denkbar schlecht.
Worauf die Daten über die Sterblichkeit beruhen, geht aus dem Artikel nicht hervor.
https://www.napi.hu/magyar_gazdasag/dramai_allapotokrol_elviselhetetlen_lelki_terhekrol_irrealis_szamokrol_tudosit_egy_magyar_intenzives_szakorvos.718347.html
Das Papier von Schrappe geht soweit ich es gelesen habe und die Interviews mir angesehen habe in die richtige Richtung. Im Prinzip sagte er auch das, was ich von Anfang an geschrieben habe. Es gibt keine Kohortenstudien bzw. zu wenige mit zu wenigen Teilnehmern. Kohortenstudie scheint der Fachbegriff zu sein dafür regelmäßige Tests an zufällig aus gewählten Personen aus nicht zufällig ausgewählten Altersgruppen in verschiedenen Regionen und das über eine lange Zeit. So ist z.B. die Dunkelziffer immer noch nicht wirklich befriedigend erklärt. Karl Lauterbach streitet sogar rundum ab, dass es die überhaupt gibt. Vorgestern sagte Streek bei Lanz, dass noch gar nicht wirklich geklärt sei, ob Symptomlose überhaupt Überträger sein können. Ich bin davon ausgegangen, dass das möglich ist – hat glaube ich auch Drosten in einem Podcast mal gesagt.
Wegen der ungeklärten Dunkelziffer sagt Schrappe die RKI-Zahlen seien nur Nebel und würden das tatsächliche Infektionsgeschehen nicht abbilden. Die tatsächlichen Zahlen sind sicher höher, aber als Indikator taugen sie schon. Also wenn die RKI Zahlen steigen, dann steigen auch die wirklichen Zahlen.
Der Punkt scheint mir zu sein, dass zu wenig wissenschaftlich gearbeitet wird, zu wenig Wissen produziert wird. Deshalb halte ich es auch für Quatsch, wenn behauptet wird, dass sich die Politik nach Zahlen und Wissenschaft richtet. Das Ding mit dem Politiker arbeiten, sind die “Kontakte” also alle Maßnahmen laufen darauf hinaus “Kontakte” zu reduzieren. Jetzt mal abgesehen davon, dass es offenbar gut und schlechte Kontakte gibt, nötige und unnötige, die dann zu unterlassen sind. Kontakte sind sozusagen die Währung in der Politiker denken, wenn sie Maßnahmen beschließen.
Und das ist um es mal auf den Punkt zu bringen ein völlig begriffslose also dumme Herangehensweise. Das sieht man auch an dem Verfahren, wann Lockerungen und wann Verschärfungen beschlossen werden. Das ist nämlich ein gesellschaftsweites Try-and-error-Verfahren. Steigen die Zahlen gibt’s Verschärfungen, bleiben sie gleich waren die Verschärfungen nicht ausreichend, gehen sie runter gibt es Lockerungen. Das hat gar nichts mit der Spezialität des Corona Virus zu tun, sondern das lässt sich als Standardverfahren bei jeder ansteckenden Krankheit anwenden. Also ist es quasi so, dass die nebelhaften Indikatorzahlen des Rki, ganz gut zusammenpassen mit den Holzhammermaßnahmen der Regierungen. Wenn Kontaktzahlsteuerung das einzige Kontrollinstrument ist, dann reichen auch die Nebelzahlen des RKI.
Das Infektionsgeschehen wird also gerade nicht wissenschaftlich begleitet, um zu beurteilen, was passiert eigentlich im Moment. Ist das Virus mutiert? Welches sind die hauptsächlichsten Übertragungswege? In Hilburghausen, ein Landkreis, der am Anfang der Pandemie als einer der letzten die ersten Infektionen zu verzeichnen hatte, scheint es z.B. so zu sein, dass man keine Spreading-events mehr feststellen kann, sondern die Übertragung irgendwie undurchsichtig von Person zu Person weitergereicht wird, weil das Virus in der breiten Bevölkerung angekommen ist. Gemessen an der gesellschaftlichen Dimension der Pandemie und den Schäden, die sie verursacht ist die Handhabung durch die Politik dilettantisch. Es wird mit dem Holzhammer über Kontakreduzierung Politik gemacht.
Stattdessen müsste Wissenserwerb im Mittelpunkt stehen. Aus dem Wissen muss man Strategien ableiten. Und diese dann auch umsetzen. Z.B. wirksame Masken produzieren und kostenlos verteilen. Wenn ein Drittel der Coronatoten aus Alten- und Pflegeheimen kommen, dann muss man sich um diese besonders kümmern. Diese Ministerpräsidentenkonferenz ist doch lächerlich. Das gehört outgesourced an eine spezielle Coronabehörde, wenn das RKI das nicht bewältigen kann. Und die muss dann auch Mittel haben, das zu machen was nötig ist.
@Kehrer
Du hast dich glaube ich schon im Frühjahr beschwert, daß es in der ganzen Coronavirus-Angelegenheit sehr geringen Wissensfortschritt gibt, und daran scheint sich jetzt, gegen Jahresende und in der 2. Welle, sehr wenig geändert zu haben!
Hierzulande hat der Wissenschaftsfuzi des ORF durchblicken lassen, daß die geplanten Massentests eigentlich ein Schmarrn sind, weil sie mit Antikörper-Tests gemacht werden, die nicht so verläßlich sind wie die PCR-Tests, aber billiger und schneller. Mit den PCR-Tests gingen solche Massentestungen gar nicht, weil es zuwenig Laborkapazitäten dafür gibt.
Es sei auch nicht klar, was damit erreicht werden soll, meinte er. Vor allem die vielen falschen Positiv-Tests würden dann wieder unnötige Quarantänen hervorrufen.
So. Während er verschnauft hat, haben Tirols und Vorarlbergs Landesregierungen gesagt, sie machen das auf jeden Fall, vermutlich weil sie damit die Skisaison retten wollen.
Also wollte sich die Bundesregierung nicht lumpen lassen und hat nachgezogen und massenhaft solche Testkits eingekauft:
Corona-Massentests in Österreich starten am 5./6. Dezember
https://volksblatt.at/corona-massentest-in-oesterreich-dauert-monate/
Inzwischen hat die Slowakei, die eigentlich als Vorbild diente, die Massentests abgeblasen …
Der Unterhaltungswert der Pandemie„bekämpfung“ ist relativ hoch. 🙂
Noch was.
Ärzte, die auf mich einen verläßlichen Eindruck machen, behaupten, daß es gegen Grippe – welche auch immer – nie einen 100%igen Impfschutz geben kann, wie bei Pocken oder Tetanus.
Sie meinen 60%, höchstens 70 wären drin.
Wenn ich jetzt höre, daß eine noch gar nicht zugelassene Impfung 95%igen Schutz bieten soll, so halte ich das für einen PR-Gag.
Ja, daß der Schutz gegen Grippeviren durch Impfung nicht mehr als bei rund 50 % liegt, das ist allgemein bekannt. Diese Viren sind halt nicht von einer Sorte sondern es gibt da schon immer mehrere verschiedene Stämme.
Dieses neue Coronavirus ist aber recht speziell und bisher ohne ins Gewicht fallende Mutationen unterwegs. Die 95 % sind Ergebnis der ersten größeren Studie mit rund 30 000 Probanden. Wenn die Ergebnisse nicht von Wirecard stammen sondern normal wissenschaftlich gearbeitet wurde, dann kann das schon rausgekommen sein bei diesem speziellen Impfstofftyp. AstraZeneca hingegen behauptet sowas nicht und beansprucht “nur” 70%. Ich halte das deshalb nicht für einen PR-Gag sondern eher noch zu früh, um belastbare Schutzquoten angeben zu können. Aber selbst wenn auch die Corona-Impfungen “nur” im Bereich der Grippeschutzimpfung liegen würden, wäre das natürlich schon ein recht wichtiger Schritt hin zu einer medizinischen Eindämmung der Verbreitung von diesem Virus.
“Mit den PCR-Tests gingen solche Massentestungen gar nicht, weil es zuwenig Laborkapazitäten dafür gibt.” Laborkapazitäten sind ein Scheinargument bzw. das Eingeständnis des Scheiterns bzw. fehlenden politischen Willens. In 8 Monaten mittlerweile kann man Laborkapazitäten für ein echtes wissenschaftliches Monitoring aufbauen und wenn man das nicht kann will man es nicht. Nochmal: Wissenserwerb ist immer billiger als ein Lockdown und Coronahilfen. An den Finanzen kann es also nicht scheitern. Soviel ich weiß sagt der Schrappe auch, dass die Kohortentests mit PCR-Test erfolgen müssen, sonst sind sie keine.
“Vor allem die vielen falschen Positiv-Tests würden dann wieder unnötige Quarantänen hervorrufen.” Oh je. Na am besten man testet gar nicht, weil da könnten ja falsch positive darunter sein und unnötige Quarantänen verursachen. Was ist das denn für ein absurdes Argument. Außerdem kann man die positiven Tests auch wiederholen und feststellen, ob sie tatsächlich falsch waren.
“Es sei auch nicht klar, was damit erreicht werden soll, meinte er.” Na mir ist das klar. Eine Ermittlung der Dunkelziffer. Getestet wird ja maximal jemand, der Symptome hat oder Kontakt mit Kranken hatte. Also werden die Symptomlosen nicht getestet, sind aber vermutlich Überträger. Deshalb sind die Zahlen nebulös. Ungefähr so wie wenn man zur Temperaturbestimmung die Hand ins Wasser hält. Man kann sagen ob es wärmer oder kälter wird, aber nicht welche exakte Temperatur das Wasser hat.
Die Schutzwirkung eines Impfstoffs wird ja in der dritten Testphase mit vielen Probanden ermittelt. 95% dürften zu hoch gegriffen sein.
“Aber selbst wenn auch die Corona-Impfungen „nur“ im Bereich der Grippeschutzimpfung liegen würden, wäre das natürlich schon ein recht wichtiger Schritt hin zu einer medizinischen Eindämmung der Verbreitung von diesem Virus.” Ganz genau und zwar aus dem einfachen Grund, weil sich der R=wert bei 50% halbiert, angenommen alle wären geimpft.
Nein, kein Scheitern, sondern nur fehlender politischer Wille. Selbst etwas größere “kleine” Studien gibt es ja offensichtlich nicht. Selbst im Bereich der Schulen, die ja vorgeblich den Politikern so am Herzen liegen, ist erst jetzt eine(!) Studie in der Presse erwähnt worden.
Nochwas zum fehlenden Willen: Berlin hat jetzt mit Tratra verkündet satte 4,5 Mio € für Luftfiltergeräte an Schulen zur Verfügung zu stellen. So teuer wie die zu bestellenden Geräte sind reicht das für vielleicht 1000 bis 1500 Teile. Berlin hat aber mehr als 800 Schulen mit einem Vielfachen an Klassenzimmern. Na toll!
Naja. Wahrscheinlich ist dabei an irgendwelche Standgeräte gedacht, die die Luft umwälzen und durch Filter drücken und nicht daran die Schulen mit kompletten Lüftungsanlagen auszustatten. Denn da würden sich die 4,5 Mio ja endgültig wie der Tropfen auf den heißen Stein auswirken. Man könnte vielleicht 10-20 Schulen damit ausstatten. Solche Einzelgeräte scheinen nicht viel zu bringen.
https://www.rbb-online.de/supermarkt/sendungen/20200921_2015/mobile-luftfilter-geraete-zur-luftreinigung-was-bringen-sie-im-kampf-gegen-corona-experten-skeptisch.html
Ich frage mich halt immer, wieso fehlt der politische Wille zu versuchen die Pandemie über Forschung beherrschbarer zu machen. Denen fällt nur ein “unsere Pharmafirmen” zu fördern, damit die beim weltweiten Impfgeschäft vorne mitspielen können und Kontakte zu reduzieren. Mehr kommt da nicht.
@Kehrer
Hmm, „Scheinargument“ … Die Labore sind privatwirtschaftlich, eine normale Geschäftssphäre, genauso wie Zahnärzte oder Fetzentandler.
Wer ist „man“ unter Bedingungen der Privatwirtschaft und des G–G`? Der Staat? Die privaten Kapitalisten? Wer sollte Kapital investieren in eine neue, vielleicht blühende Sphäre? – die morgen wieder weg sein kann?
Ich will deine Überlegungen nicht wegfegen, aber der Grund, daß beim Coronazeug nix Gscheites herauskommt, liegt nicht nur an der Politik, sondern an der Verfaßtheit unserer Gesellschaft.
Die Tests.
Entweder man testet gründlich, das kostet Geld und Zeit, oder man testet schnell und kostengünstig, das ist aber dann unverläßlich.
Bis heute gibt es hierbei offensichtlich keine Strategie.
Vor allem: Was soll denn mit den Massentests bewirkt werden?
Und das bringt was?
Verläßlichere Infektionszahlen?
Und das bringt was?
Wer wird sich denn ein Jaukerl hineinjagen lassen von einem Impfstoff, dessen Wirkung zu einem guten Teil auf Propaganda beruht und dessen Nebenwirkungen überhaupt nicht bekannt sind?
Die Vorstellung, die ganze Nation würde mit entblößtem Arm zur Impfung antreten und dann wäre alles gelöst, ist mehr als abwegig. Sie ist schlicht verrückt.
Eine Impfpflicht läßt sich jedoch nicht einmal bei Berufsgruppen oder ausgewiesenen Risikogruppen durchsetzen.
@Neoprene
Was die Studien angeht: Die sind doch nur ein Versuch, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.
Es ist schon bemerkenswert, wo die Pandemiebekämpfung nach 9 Monaten steht: Sie weiß nicht einmal, wie die Lage ist.
Man weiß nicht, wie viele Menschen infiziert sind.
Man weiß nicht, ob asymptomatische Infizierte das Virus übertragen können.
Man kennt aufgrund der ausufernden Erkrankungen und der zu geringen Anzahl der Contact Tracer die Infektionswege nicht.
Was soll also bei den Massentests herauskommen? und wofür taugen die Studien?
Vielleicht noch etwas zu den Tests.
Kein Land der Welt hat bisher so viele Tests durchgeführt wie die USA.
Laut der Website
https://covidusa.net/
über 188 Millionen Tests.
Ergebnis: Die höchsten Ansteckungszahlen, die höchsten Todeszahlen, und kein Ende der Angelegenheit in Sicht.
Klar der Staat. Die Instanz, die den Bürgern Maßnahmen vorschreibt, um Ansteckungen zu drosseln und die Gesellschaftliche Reproduktion trotzdem über Kredit am Laufen hält bzw. die Maßnahmen überhaupt durchführbar macht. Das Kapital natürlich nicht und den Grund hast du genannt.
Schon. Bloß ging es mir nicht allgemein um Coronazeugs, sondern um die Teststrategie und die dummen Gegenmaßnahmen, die gar nicht Coronaspezifisch sind und im Fall von Corona, deshalb auch teilweise unwirksam sind. z.B. Quarantäne. Wer Symptomlos Corona hat, lässt sich nicht testen, wird nicht positiv getestet und geht deshalb auch nicht in Quarantäne.
Man kann die falsch positven auch rausrechnen. Oder beide Methoden kombinieren. Z.B. Schnelltests um Auszusieben und die positiven dann nochmal mit PCR testen, dadurch reduziert sich die Menge erheblich. Und Zeit? Zeit ist genügend vorhanden, bloß wenn man nie anfängt, dann hat man auch keine Zeit. 8 Monate Corona sind üppig Zeit. Das Zeitargument kommt immer von denen, die das nicht wollen und dann Scheinargumente anführen, warum es schwierig wird.
Das sagte ich schon x mal. Ein wissenschaftliches Monitoring des Epidemieverlaufs. Wenn sogenannte Epidemiologen wie Lauterbach immer noch abstreiten, dass es eine Dunkelziffer gibt, weil soviel gestestet wird, dann frage ich mich ernsthaft, ob der seine Expertise bei Aldi gekauft hat. 1,5 Mio in der Woche sind halt nicht die gesamte Bevölkerung und getestet wird nur bei Verdacht auf Coronakontakt oder Symptomen.
zum Beispiel aber nicht nur. Vielleicht auch bessere Aufklärung über die Infektionswege, die bei den symptomlosen ja nicht bekannt sind, weil sie nicht nachverfolgt werden, weil man sie nicht kennt. Im übrigen ist es in der Forschung immer so, dass man nicht weiß ob oder was dabei rauskommt und ob die Erkenntnisse nützlich verwertbar sind. Es gibt ein ganzen Haufen Forschung, die so funktioniert. Die beiden LIGO s haben über ne Milliarde Dollar gekostet. Da hätte auch nichts bei rauskommen können.
Du meinst bei 10-40 000 Testpersonen bleiben wesentliche Nebenwirkungen unbekannt? Glaube ich nicht. Deshalb gibt es die drei Testphasen. Außerdem gibt es auch während der ersten Impfungen noch eine Beurteilung der Nebenwirkungen. Bis der Normalbürger dann geimpft wird, sind die Nebenwirkungen bekannt. Neulich hat ein praktischer Arzt im Fernsehen gesagt, dass bei allen Impfungen, die er vorgenommen hat in seiner Laufbahn, die Nebenwirkungen nicht über eine Rötung der Einstichstelle hinausgegangen sei. Der Teil der Wirkung der auf Propaganda beruht, liegt bei vielleicht 5-15%.
“Die Vorstellung, die ganze Nation würde mit entblößtem Arm zur Impfung antreten und dann wäre alles gelöst, ist mehr als abwegig.” Dann eben die halbe Nation und das halte ich nicht für abwegig. Das würde den r Wert trotzdem wesenlich unter 1 drücken und ähnlich wirken wie eine Herdenimmunität.
Massentests sind das was im Moment praktiziert wird. Kohortentests sind demgegenüber gerade keine Massentests. Die Heinsbergstudie hatte um die 1000 Probanden, wenn ich mich recht erinnere. Sinnvoll wären aber 10-20000 Probanden in verschiedenen Regionen und in regelmäßigen Abständen. Das ist nichts im Vergleich mit den derzeitigen Massentests von 1,5Mio. pro Woche. Du kannst doch nicht einerseits beklagen, dass man nicht weiß wie die Lage ist und dann das Mittel der Aufklärung ablehen, weil du immer bezweifelst, dass man nicht wüsste was dabei herauskommen soll. Doch das weiß man: Eine Aufklärung der Lage nämlich.
Es kommt nicht auf die Zahl an, sondern auf das Wozu.
Nochmal zu Nestors entgeistertem Einwand, “der Staat”??
Der kapitalistische Staat hat mittlerweile rund 150 Jahre auf dem Buckel, in denen vor allem natürlich in Kriegszeiten aber eben auch sonst allerhand angeleiert wurde, wenn es den staatlichen Stellen für ihre Ziele nötig erschien. Wenn bisher die “Privatwirtschaft” das nicht hingestellt hatte, dann hat der Staat das eben staatlich organisiert. Dann hat eben der in Abwassersysteme oder Giftgasforschung investiert. Für die Sachen, die dem Staat wirklich am Herzen lagen, hat er schon immer Geld investiert. Was ist allein Deutschland in die Kernkrafttechnologie gepumpt worden?
Mich verwundert, daß hier einem vorwissenschaftlichen Denken Vorschub geleistet wird. Als könnte man über diesen Virus, seine Verbreitung und seine Zurückdrängung eh nichts rauskriegen und nur Abwarten, bis die Epidemie irgendwie durch die Bevölkerungen durchgelaufen sein wird. Seit den Zeiten der Pest hat sich aber doch Entscheidendes verändert.
Wie gesagt, seit den Zeiten der Pest, wo man nichts wußte und auch praktisch nichts tun konnte (außer der damals ja eingeführten Quarantäne), sind schon lange vorbei. Warum jetzt dieser völlig überzogene Defätismus?
Aus der Reihe „Was Deutschland bewegt“
Pandemie XV. – Der Wettlauf um den Corona-Impfstoff
Geschäft und Gewalt kümmern sich um die Immunisierung der Menschheit
Die von der neuartigen Seuche überraschte Menschheit wusste noch nicht, wie ihr geschieht, da haben sich in der aufgeklärten Welt des Kapitalismus schon die Profis an die Arbeit zu ihrer Rettung gemacht, wie es sich in ihrem Metier gehört.
Die Pharmaunternehmen
Die kapitalistischen Staaten
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/wettlauf-um-den-corona-impfstoff
Was die Massentests angeht, so scheint ihr mir beide von der Abteilung zu sein: Tut doch was!
@Kehrer
Dafür wären aber wieder mehr Nachforscher notwendig als die, die da sind.
Ich weiß ja nicht, wie die Lage in Deutschland ist, aber hier ist die Politik immer ein paar Schritte hinter den Entwicklungen.
Als Massentests sinnvoll gewesen wären – bei niedrigen Infektionszahlen –, gab es keine Tests oder zu wenig. Oder keine Labore. Jede Woche war eine andere Begründung, warum nicht mehr getestet wird.
Wenn Gemeinden angesichts der allseits manifesten Misere selbst die Initiative ergriffen haben, wurden sie gerügt und mit rechtlichen Schritten bedroht: Kompetenzüberschreitung!
Als man den Ansteckungswegen noch nachgehen hätte können – weil überschaubar – wurde herumüberlegt, ob man die Zahl der Überprüfer aufstocken, und vielleicht Arbeitslose einsetzen könnte?
Dann ging die Streiterei los, wer jetzt für diese Maßnahmen zuständig wäre, und die Gehälter der solchermaßen Tätigen zahlt – der Bund oder die Länder?
Als dann etwas mehr Personal da war, explodierten die Infektionszahlen bereits und die Ansteckungswege ließen sich nur mehr in seltenen Fällen nachverfolgen.
Ähnlich ist es mit den Tests. Am Wiener Flughafen wurden für eine Summe von über 100 Euro Tests angeboten, die der Getestete selber zahlen mußte – für eingeflogene Erntearbeiter und ähnliche systemwichtige Personen, die für ihre Systemwichtigkeit noch einmal blechen mußten.
Angesichts all dessen finde ich eurer beide Argumentation etwas blauäugig: Ihr tragt dem bürgerlichen Staat eure Ideale oder zumindest Ideen hinterher und meint, er müßte sich denen gemäß verhalten und doch in die Volksgesundheit investieren, als eine Vorleistung fürs Kapital.
Das rennt aber schon länger nicht mehr so geschmiert, und das Coronavirus zeigt die wirklichen Kosten des „schlanken Staats“ für die Gesellschaft klar auf.
Jetzt sollen die Massentests irgendeine Klarheit bringen. Na, da bin ich einmal neugierig, was dabei herauskommt.
“Dafür wären aber wieder mehr Nachforscher notwendig als die, die da sind.” Meine Güte. Lauter Scheinargumente.
1. Wozu hat die Macht die Macht, wenn Sie sie nicht ausübt. Genau dafür doch, um sei einzusetzen und wenn es so wäre, dass nicht genügen da sind, dann muss man, also der Staat, welche rekrutieren. 2. Sind genügend da, die machen bloß was anderes, sitzen z.B. in Talkshows rum. Ein großer Teil dreht Däumchen und schreibt Papiere, weil er das Budget nicht hat was vernünftiges zu tun.
“Ich weiß ja nicht, wie die Lage in Deutschland ist, aber hier ist die Politik immer ein paar Schritte hinter den Entwicklungen.” Du sagst das als sei es ein Naturgesetz und keine Kritik. Die sind aber nicht nur zu spät, sondern sie wollen was falsches.
“Jede Woche war eine andere Begründung, warum nicht mehr getestet wird.” Waum verstehst du denn nicht, dass das Scheinbegründungen dafür sind, dass man etwas anderes will.
“Als Massentests sinnvoll gewesen wären – bei niedrigen Infektionszahlen –, gab es keine Tests oder zu wenig.” Nochmal: Kohortentests sind k e i n e Massentests, sondern das was jetzt praktiziert wird sind Massentests. Außerdem sind die immer sinnvoll und nicht nur bei niedrigen Infektionszahlen.
“Wenn Gemeinden angesichts der allseits manifesten Misere selbst die Initiative ergriffen haben, wurden sie gerügt und mit rechtlichen Schritten bedroht: Kompetenzüberschreitung!”
Auch das spricht dafür, dass eben nicht nach wissenschaftlichen Maßstäben vorgegangen wird, sondern Wissenschaft geradezu unterlaufen wird. Du bringst das vor wie ein Gegenargument gegen mich. Dabei ist es eine Kritik der Politik.
“Dann ging die Streiterei los, wer jetzt für diese Maßnahmen zuständig wäre, und die Gehälter der solchermaßen Tätigen zahlt – der Bund oder die Länder?” Na eben! Was soll denn das, wenn man gleichzeitig im Eilverfahren Milliardenschwere “Coronapakete” schnürt. Da ist es doch total irrational dann plötzlich wegen ein paar Milliönchen das Geizen anzufangen.
“Als dann etwas mehr Personal da war, explodierten die Infektionszahlen bereits und die Ansteckungswege ließen sich nur mehr in seltenen Fällen nachverfolgen.” Auch das ist die totale Schwarzweißmalerei. Das Nachverfolgen wird doch nicht überflüssig, weil sich nicht mehr a l l e Ansteckungswege nachverfolgen lassen. Ein Querschnitt der Ansteckungswege kommtdoch auch bei 50% oder 25% oder 10% Nachverfolgung noch raus.
“Ähnlich ist es mit den Tests. Am Wiener Flughafen wurden für eine Summe von über 100 Euro Tests angeboten, die der Getestete selber zahlen mußte –” Na eben. Du sagst das als sei das keine Kritik, sondern es müsste so sein, dass Tests selbst bezahlt werden.
“Ihr tragt dem bürgerlichen Staat eure Ideale oder zumindest Ideen hinterher und meint, er müßte sich denen gemäß verhalten und doch in die Volksgesundheit investieren,” Nein, ich sage bis zum Beweis des Gegenteils, dass er sich nach seinen e i g e n e n Maßstäben blöd verhält. Außer du bist der Meinung Aufgabe des bürgerlich Staates wäre es, absichtlich ein uneffektives Pandemiemanagement zu betreiben und Milliardenschulden zu machen, um die Gesellschaft in die Scheiße zu reiten.
“Na, da bin ich einmal neugierig, was dabei herauskommt.” Da kommt deswegen nichts heraus, weil sie gar nicht gemacht werden. In Deutschland zumindest.
“Was die Massentests angeht, so scheint ihr mir beide von der Abteilung zu sein: Tut doch was!”
Offensichtlich tun die einen kapitalistischen Staaten etwas und haben Erfolg damit, andere tun auch was und es bringt nicht den erhofften Erfolg. Andere tun erst gar nichts von Belang. Das muß man schonmal erklären können. Zum Teil liegt es sicherlich daran, daß die meisten Staaten eh nicht viel in ihrer Hand haben, um effektive Maßnahmen ergreifen zu können. Das scheint mir aber im Fall der großen EU-Staaten und der USA anders zu liegen. Da gab es, darauf weist du ja auch hin, immer wieder die Anweisungen und Verbote seitens der Regierungen (und ihrer Medien und Hauswissenschaftler usw.)
Und das ist schon mal was anderes als dein “hier ist die Politik immer ein paar Schritte hinter den Entwicklungen.” Zu spät zu sein ist zwar vom Ergebnis her auch nicht schön aber “besser” als bewußt Schritte zu unterlassen oder zu unterbinden, die gegen die Pandemie erfolgversprechend zu sein schienen oder einfach vernünftig sind.
Du hältst uns vor:
“Ihr tragt dem bürgerlichen Staat eure Ideale oder zumindest Ideen hinterher und meint, er müßte sich denen gemäß verhalten und doch in die Volksgesundheit investieren, als eine Vorleistung fürs Kapital.”
Und setzt dem entgegen, daß in diesen Staaten gelte, “Das rennt aber schon länger nicht mehr so geschmiert” Oder anders formuliert, die sind am Ende, die wirft schon so eine kleine Pandemie um, weil sie vielleicht noch die Mittel hätten, was Wuchtiges einzuleiten aber mittlerweile so verfaßt seien, daß es ihnen am demensprechenden politischen Willen und jeglicher Durchsetzungsfähigkeit mangelt, das auch tatsächlich zu tun.
Dann bliebe das Problem, wieso die EU-Staaten solche Kolosse auf tönernen Füßen sind/geworden sind und einige ja auch kapitalistisch verfaßte Staaten sehr wohl in der Lage waren, die Ausbreitung der Pandemie bei sich erheblich einzuschränken.
Ja, ihr beiden: Ihr ortet überall fehlenden politischen Willen und unzureichenden Gebrauch der Macht.
Der Staat benimmt sich nicht so, wie er sollte!
Negative Bestimmungen, ein Maßstab des Sollens – nicht sehr wissenschaftlich, das Ganze. 😀
@Kehrer
Zu dem immer wiederkehrenden Wort „Scheinargument“ möchte ich erstens darauf hinweisen, daß die Politik – und auch die Privatwirtschaft – nicht auf Argumente angewiesen ist. Diese Leute argumentieren nicht in dem Sinne, daß da eine Art Diskurs anstünde und wer die besseren Argumente hat, setzt sich durch.
Menschen, die die politische und ökonomische Macht haben, fordern, gebieten und verbieten.
Die Wissenschaft ist ihnen ein Handlanger, deren Dienste man in Anspruch nimmt oder nicht.
Was zun wäre, hat China vorgehupft, das kam aber für die hiesigen Politiker nicht in Frage. Totalitäre Methoden, aber es spielt sich eben in einem anderen rechtlichen Umfeld ab.
China konnte Wuhan abriegeln, aber hierzulande ginge das Abriegeln einer ganzen Region wegen der Landesgrenzen und verschiedenen Zuständigkeiten gar nicht.
Und wenn das Virus schon überall ist, nützt eine regionale Quarantäne eben nichts.
Jetzt ist im Gespräch, daß verschiedene Regierungen in Europa Österreich am liebsten den Betrieb seiner Schigebiete, oder den aller europäischen Schigebiete verbieten würden, das geht aber nicht.
Auch das Verbot einer Ausreise in ein auswärtiges Schigebiet läßt sich nicht durchsetzen, weil ein Staat der freien Welt nur die Enreise fremder Bürger verbieten kann, aber nicht die Ausreise der eigenen – das konnten nur so Unrechtsregimes wie die DDR.
Noch dazu, wo ja in der EU nicht nur die Grenzbalken gefallen sind, sondern auch viele Grenzstationen überhaupt abgebaut wurden.
Daran etwas zu ändern, würde den Schengenraum in Frage stellen ud damit den ganzen Freihandel und die Freizügigkeit innerhalb der EU.
Wie kommst du denn zu dem billigen Urteil:
“Ja, ihr beiden: Ihr ortet überall fehlenden politischen Willen und unzureichenden Gebrauch der Macht. Der Staat benimmt sich nicht so, wie er sollte!”
Gehe doch einfach mal auf meine diesbezüglichen Ausführungen und Fragen aus dem letzen Kommentar ein.
“Menschen, die die politische und ökonomische Macht haben, fordern, gebieten und verbieten.”
Wohl war. Und was ist dann jeweils die Logik dieser Forderungen, Gebote und Verbote? Darum geht es doch. Insbesondere da die unterschiedlichen Staaten da eine ganze Bandbreite von Sachen gemacht haben bzw. nicht gemacht haben, es also “den” Staat offensichtlich nicht gibt, nicht mal “den” kapitalistischen Staat.
@Neoprene
Die Abstraktion „der Staat“ bezieht sich auf die politischen Führer der Staaten, die meist auch noch demokratisch gewählt wurden.
Natürlich haben in der Coronapandemie alle unterschiedliche Politik gemacht, einige erfolgreich (China) und der größte Teil wenig erfolgreich. (USA, EU, Lateinamerika)
Aber ihr betont doch beide, daß es auch anderes ginge, wenn der politische Wille da wäre.
Ja, wenn …
Von
@Kehrer
wird die Wissenschaft angeführt – als ob es den Politikern um Erkenntnisse und Wissenschaft ginge! Die wollen doch nur Handlungsanweisungen, die „der Wirtschaft“ den Pelz möglichst wenig naß machen, und Medikamente und Impfstoffe, damit man wieder zurückkehren kann zur „Normalität“ und sich dann Wachstum einstellt.
Die Wissenschaft soll also die erwünschten Ergebnisse liefern, ansonsten ist sie uninteressant.
Du hast weiter oben geschrieben:
Jetzt wird ja auch einiges investiert, aber die gewünschten Ergebnisse lassen auf sich warten.
Es ist allerdings nicht so, daß die Staaten unbegrenzt Geld hätten.
Durch die Schrumpfung der Wirtschaft gehen Steuereinnahmen flöten, gleichzeitig steigen die Ausgaben ins Unermeßliche und nicht Planbare.
Daß die Verschuldungsfähigkeit nicht unbegrenzt ist, haben die Ereignisse der letzten 18 Jahre deutlich gezeigt: Staatsbankrott in Argentinien, Verschuldungs-Obergrenzen-Debatten in den USA und Eurokrise in der EU.
Massentests in der Slowakei vor Ende
In der Slowakei hat sich die Hoffnung, Corona mit dem Einsatz von Massentests massiv einzudämmen mittlerweile zerschlagen. Die Fallzahlen steigen im Nachbarland Österreichs mittlerweile wieder leicht an. Ein Rückgang, den Anhänger von Premier Igor Matovič zunächst als Erfolg gewertet hatten, setzt sich nicht fort. Es wird angenommen, dass die Erfolge vor einigen Wochen mit dem Teil-Lockdown zusammenhängen, den es vor den Massentests gab. Weil nun für alle negativ Befundeten kaum Einschränkungen galten, steigen die Fälle wieder. Matovič will die Maßnahme dennoch fortführen, der Städte- und Gemeindebund ZMOS hingegen nicht.
Die Tests waren in der Slowakei formell freiwillig, allerdings galten für alle, die nicht teilnahmen, strenge Quarantänerestriktionen. Wirklich freiwillige Tests soll es hingegen in Tschechien geben – und zwar in den zwei Wochen vor Familienbesuchen zu Weihnachten.
https://www.derstandard.at/story/2000122090234/massentests-im-schatten-der-machtspiele
Es ist mir nicht klar, wie die Vorstellung entstehen konnte, das Coronavirus mit Hilfe von Massentests „massiv einzudämmen“.
… und noch ein Interview mit einer Apothekerin, die Schnelltests macht.
Sie kämpft vor allem mit der Ärztekammer …
„Sie will, dass nur Ärzte testen, aber ich versteh’s nicht: Sieht der Arzt besser? Was kann der Arzt in dem Fall besser? Wir stellen ja keine Diagnose, sondern sagen nur, dass der Patient derzeit negativ oder vorläufig positiv ist und in diesem Fall zum PCR-Test muss. Und da ist eh wieder der Arzt dabei.“
https://www.derstandard.at/story/2000122062348/marien-apothekerin-simonitsch-zur-regierung-sie-sind-ja-noch-jung
D.h., die Massentests sind nur in Kombination mit angeschlossenen PCR-Tests sinnvoll.
Einmal sehen, ob die dann folgen werden …
So, wieder einmal die letzte Statistiken, Todesrate im Vergleich zur Bevölkerung und Zuwachsraten seit 22.11.:
0,001439980348874 Belgien
0,000948357207018 Spanien
0,000914661989714 Italien
0,000874938191977 UK
0,000822454011073 Nordmazedonien
0,000779365008284 Frankreich
0,000757917671777 Montenegro
0,000757111859846 Tschechien
0,000741966023054 Bosnien
0,000670464349851 Slowenien
0,000646908005344 Schweden
0,000639001569201 Moldawien
0,000548911492855 Rumänien
0,000543818730637 Holland
0,000537082020944 Schweiz
0,000526842217833 Kosovo
0,000479150561884 Luxemburg
0,000462253747009 Ungarn
0,000430503594705 Irland
0,000423760544115 Portugal
0,000408526657677 Kroatien
0,000339060588712 Österreich
0,000298465580918 Ukraine
0,000263322214013 Rußland
0,000219477657345 Serbien
0,000194561018531 Deutschland
0,001148591663483 Peru
0,000871856002301 Chile
0,000857426729080 Argentinien
0,000819738488816 Mexiko
0,000814604832086 Brasilien
0,000811118902439 USA
0,000807624174360 Bolivien
0,000774322446143 Ecuador
0,000754292083794 Kolumbien
0,000730704496273 Panama
0,000316481425327 Kanada
0,000316353482164 Honduras
0,000580511538416 Iran
0,000359579922630 Südafrika
0,000310355312824 Irak
0,000160820160934 Türkei
0,000099054785348 Indien
Zuwachsraten:
Tschechien + 0,000097106599357
Ungarn + 0,000097036437592
Belgien + 0,000097013438242
Italien + 0,000094008407547
Österreich + 0,000089202818899
Schweiz + 0,00007310638199
Rumänien + 0,000064060381556
Portugal + 0,000058372699292
Frankreich + 0,000057782156344
UK + 0,000056385474343
Moldawien + 0,000044496363127
Iran + 0,000043887386239
Spanien + 0,000043502818957
USA + 0,000037436792364
Ukraine + 0,000037197632672
Mexiko + 0,000036035877773
Argentinien + 0,000034277379807
Kolumbien + 0,000030502402334
Holland + 0,000029206472293
Panama + 0,000025727338302
Brasilien + 0,000018637234816
Chile + 0,000018151812083
Rußland + 0,00001700060938
Ecuador + 0,000015983321751
Peru + 0,000013861595649
Südafrika + 0,000011405119054
Honduras + 0,00000566278178
Bolivien + 0,00000442212365
Indien + 0,000002876803255
Die fettgedruckten Staaten haben andere überholt.
Fett-kursiv sind die Nachfolgestaaten Jugoslawiens, die erstmals in die Statistik aufgenommen wurden.
Weltweit hat nach wie vor Belgien die höchste Todesrate. Dann folgt Peru, wo aber inzwischen, wie in vielen anderen Ländern Lateinamerikas, die Situation zumindest ein besseres Bild bietet als in Europa.
An Zuwachsraten weltweit liegen 10 EU-Staaten an der Spitze, gefolgt von Moldawien.
An absoluten Zahlen sind die USA, Brasilien und Mexiko schwer betroffen. Das das bevölkerungsreiche Indien hat zwar viele Corona-Tote zu verzeichnen, ist aber bezüglich Zuwachs- und Todesraten nach wie vor das Schlußlicht.
Ja na klar soll Wissenschaft Ergebnisse liefern. Das ist immer so – auch im Kommunismus. Aber damit sie Ergebnisse liefern kann, muss man erstmal Wissenschaft betreiben.
Ich halte es nur für widersprüchlich keine Wissenschaft bzw. kein Monitoring zu betreiben und sich dann zu wundern, dass die Zahlen nicht fallen. Offenbar ist es nicht nur die Politik, sondern auch einige Experten, die eine Ermittlung der Dunkelziffer ablehnen.
Immerhin wurde heute eine sogenannte” Nationale Gesundheitsreserve” beschlossen:
Soviel ich weiß gab es diese Reserven ja schon einmal. Sie wurden aber abgebaut, weil sie als überflüssig und zu teuer angesehen wurden.
Und wer soll behauptet haben, dass Staaten unbegrenzt Geld hätten? Ich verstehe bloß nicht warum du denen faktisch (nicht der Absicht nach) nach dem Mund redest. Das was die Regierung dem Kapital nachwirft und was sonst noch an Hilfen und Krediten beschlossen wird geht immer ok, aber sobald einer sagt, was die machen ist Unsinn gemessen an ihren eigenen Maßstäben, muss es genau so sein, wie es beschlossen wurde. Wer etwas anderes behauptet der glaubt, dass Staaten unbegrenzt Geld haben und so Unsinn. Die Frage ist aber nicht, ob Geld ausgegeben wird sondern wofür. Und da bin ich eben der Ansicht, dass Wissenschaft langfristig Geld einspart und nicht kostet. Daher ist es unsinnig bei 180 Milliarden im Jahr, an einer Milliarde für Wissenschaft rumzuknapsen.
Dass die Staaten nicht unbegrenzt Geld haben, wird einem täglich in den Medien mitgeteilt. Der alte Scharfmacher Claus Kleber hat im heute journal die Frage gestellt, ob es nicht einen neuen Corona-Solidaritätausgleich geben müsse zwischen denen die geschädigt wurden und denen die es nicht wurden.
Schließlich habe es nach dem Krieg einen Lastenausgleich und nach der Wiedervereinigung einen Solidaritätszuschlag gegeben. Der “Experte” der gefragt wurde meinte, dass es vielleicht keinen Solidaritätzuschlag geben müsse, aber irgendwie müsse Corona ja finanziert werden. Vielleicht gibt es eine Steuerreform oder eine anstehende Steuersenkung würde deswegen nicht gemacht.
Ja dieser direkte Zusammenhang ist natürlich Unsinn. Es sind ja nun mal nur Tests, die Testen was ist. Ein Test ist weder eine Impfung noch ein Medikament, noch ein Maßnahme, die Kontakte reduziert und ist deshalb naturgemäß nicht direkt zu Eindämmung in der Lage. Und wie gesagt, sind Massentests nicht das was ich meine, was notwendig ist. Ich meine Kohortentests. Was die Österreicher Tschechen und Slowaken unter Massentest verstehen, weiß ich nicht. Meiner Ansicht nach ist deren Zweck alle Positiven zu finden und nicht die Dunkelziffer und Ansteckungswege zu ermitteln.
Von Alexander Keküle kamen gestern bei Corona nachgehakt interessante Auskünfte. Erstmal sagt er, dass in Kitas und Grundschulen es selten zu Ausbrüchen kommt. Dagegen seien “Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren „ganz starke Treiber der Pandemie“, https://www.youtube.com/watch?v=RuFoo3W3kHM
Was wären denn die Kernelemente eines kontinuierlichen Models, (statt Hämmer and Dance,Wechsel zwischen Lockdown und Lockerung) Keküle: Staat soll sich zurückziehen auf drei Bereiche. 1. Schutz der Risikogruppen 2. essentielle Lebensbereiche definieren, (einkaufen, Behörde, öffentlicher Verkehr, Kirchen…) in denen der Staat für Sicherheit sorgen muss, z.B. mit allgemeiner Maskenpflicht, 3. Superspreading vermeiden, weil 80% der Erkrankungen an Covid 19 durch Superspreading verursacht werden. Alle Veranstaltung 20 Personen oder mehr müssen mit Maske stattfinden oder vorheriger Testung, zusätzlich muss der Veranstalter die Teilnehmer registrieren wegen der Nachverfolgung.
@Kehrer
Ja, da sind wir wieder, wie ich sagte: Aus dir spricht ein Schatten-Politiker, der sich ärgert, daß die wirkliche Politik sich nicht an seine Ratschläge hält.
Man kann ja an China oder Kuba sehen, daß und wie sich die Pandemie eindämmen läßt, aber das wollen offenbar die hiesigen Politiker nicht nachmachen.
Während du meinst, ich würde nur die „Scheinargumente“ der Politik unterstützen, versuche ich nachzuvollzuziehen, warum die so handeln, wie sie handeln – auch wenn nichts Gescheites dabei herauskommt.
Das geht ja beides mit den Massentests nicht.
Ja, die Idee ist, alle Positiven zu finden, das sagte heute der Wissenschaftssprecher im ORF, und ich sehe das als unrealistisch an.
Es ist übrigens vom Ziel her einleuchtender, die Positiven zu finden, als die ominöse Dunkelziffer zu ermitteln. Die Positiven kann man isolieren, ihre Kontaktpersonen ausfindig machen – was macht man mit der Dunkelziffer?
Inzwischen wird in der Steiermark das Bundesheer in einem Pflegeheim eingesetzt, weil sowohl Pfleger(innen) als Gepflegte alle coronakrank sind.
Das Modell ist allerdings auch nicht unbegrenzt ausbaufähig …
“Ja, da sind wir wieder, wie ich sagte: Aus dir spricht ein Schatten-Politiker, der sich ärgert, daß die wirkliche Politik sich nicht an seine Ratschläge hält.” Ratschläge zu geben und die Unsinnigkeit von politischen Maßnahmen festzuhalten, sind verschiedene Dinge, die du auseinanderhalten solltest. Glaubst du nicht , dass ein demokratischer Politiker falsche Entscheidungen gemessen an seinen eigenen Zielen treffen kann?
Bei deinem “Nachvollzug”, wird das nämlich kategorisch ausgeschlossen, weshalb das immer wie eine Affirmation von deren Handlungen klingt. Dabei wiederholst du ihre ideologischen Rechtfertigungen. Die mir auffallen, dir aber nicht.
Ja, weil sie dafür die Wirtschaft schädigen müssten und das ist ein Tabu. Das hat China zwar auch in Kauf genommen, aber da unterscheidet sich eben der staatlich gelenkte Kapitalismus offenbar von dem staatlich betreuten Kapitalismus im Westen.
Davon abgesehen wäre sowas vielleicht noch im März gegangen. Jetzt geht es aber nicht mehr.
Ja funktionieren würde das, wenn man es wollen würde. Aber du sagst ja selbst, dass es nicht um Wissen gehen soll. Eure Massentest sind eben, wie schon mehrmals gesagt nicht dasselbe wie Kohortentests, weil sie einen anderen Zweck haben. Und ja, Massentests sind unrealistisch.
Warum ist diese Dunkelziffer eigentlich ominös? Weil sie Dunkelziffer heißt und alles dunkle ominös ist, wie die dunkle Materie, und du die Dunkelziffer so argumentlos in Zweifel ziehen kannst. Massentest beruhen überigens auf der Annahme einer Dunkelziffer, sonst könnte man ja einfach die Kranken mit Symptomen testen und bräuchte den Heckmeck nicht. Das ist Beweis 1, warum man die Dunkelziffer braucht. Nämlich zum bsp. um beurteilen zu können, ob Massentest überhaupt was bringen. Wenn die nämlich niedrig ist, kann man Massentests auch lassen. Die Dunkelziffer ist die elementare Grundlage in der Beurteilung der Pandemie.
Nur so kann man beurteilen, ob symptomlose Träger mit einer Maßnahme erwischt werden oder nicht. z.B. waren vor dem Lockdown light, wie ich hier geschrieben habe, sogar bei einer Inzidenz über 50 noch Veranstaltungen mit mehr als 50 Köpfen erlaubt. Wenn man das zusammennimmt mt der Erkenntnis, dass 80% aller Ansteckungen bei Superspreadingereignissen passieren, dann hat man sich hier eine zweite Welle geradzu herangezüchtet. Wenn man hier über die Dunkelziffer Bescheid gewusst hätte, dann hätten die epidemiologischen Modelle, das sicher vorausgesagt. Man kann dann nicht nur beurteilen, ob eine Maßnahme auch auf unerkannte Träger der Krankheit sich auswirkt, sondern auch in welchem Umfang sie das tut oder nicht tut.
Ich weiß schon. Ist dir alles egal, was ich schreibe. Du wiederholst einfach stetig deinen Zweifel: Was soll es bringen? Und an einer Antwort, dich ich ja schon des öfteren gegeben habe, ist dir nicht gelegen.
Dasselbe gilt für Moderna: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-impfstoff-moderna-antrag-notfallzulassung-100.html
Die Dunkelziffer als pädagogische Bildergeschichte:
https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/corona-ohnesymptome-asymptomatisch/index.html
Und etwas später dann:
Und woher weiß man das, wenn die Wissenschaft immer noch am Anfang steht? Pi mal Daumen?
Apropo Massentests in Hildburghausen: Die werden dort auch nicht gemacht, um Wissen zu erlangen, sondern um die Kinder wieder in Kita und Schule schicken zu können.
Die für Mitte Dezember angekündigten Impfungen, sind nach neuesten Meldungen auf Anfang Januar verschoben worden. Mal sehen wie oft noch verschoben wird. Immerhin ist die (Not)Zulassung für 2 Impfstoffe jetzt beantragt.
“Die öffentliche Debatte in Deutschland und anderswo scheint festgefahren: aus „Fallzahlen“ und „Inzidenzen“ folgen „Sachzwänge“ und „Maßnahmen“ – zumeist alternativlos. Kritiker sind „Leugner“, Widerspruch „unwissenschaftlich“. Was bleibt, ist das große Paradox, der sprichwörtliche Elefant im Raum: Die vorliegenden Daten zur Tödlichkeit des Virus, zur Übersterblichkeit, zur Intensivbettenbelegung, zur Infektiosität von Asymptomatischen und zur Aussagekraft des PCR-Tests rechtfertigen die politischen Entscheidungen nicht ansatzweise. Der Eindruck, dass es bei all dem nicht um den Gesundheitsschutz geht, verstärkt sich. Was aber motiviert dann die von Regierungen in aller Welt energisch durchgesetzten Freiheitsbeschränkungen?
Offiziell scheint die Situation im Jahr 2020 eindeutig und klar – die Welt befindet sich im Ausnahmezustand und das mit Recht, denn ein neues Virus bedroht alle. Nur Vereinzelung, Isolation, Maske und Impfstoff können die Menschen retten, denn – so erklärt es die Bundesregierung, so sieht man es jeden Tag in den Nachrichten und auf zahllosen Warnhinweisen im öffentlichen Raum – das „neuartige Coronavirus“ bleibt hochgefährlich. Laut Regierung ist „das exponentielle Wachstum der Infektionsfälle“ im Herbst „besorgniserregend“. Das Robert Koch-Institut (RKI) erklärt dazu seit März, ohne jede Abweichung, Relativierung oder Anpassung an die zwischenzeitlich stark schwankenden Zahlen von positiv Getesteten, es schätze „die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland weiterhin als hoch ein“. Der Satz scheint seit Beginn der Krise in Stein gemeißelt zu sein.
Multipolar geht seit einigen Wochen juristisch gegen das RKI vor. Die Behörde hat inzwischen gegenüber dem Gericht Stellung bezogen, eine Entscheidung steht noch aus. Es geht darum, die Details, konkreten Hintergründe und Verantwortlichen der Risikoabschätzung transparent zu machen – denn die amtliche Einschätzung passt nicht zu den vorliegenden Daten. Sie passte nicht im Frühjahr, nicht im Sommer und auch nicht jetzt im Herbst und Winter:
Die Tödlichkeit des Virus liegt in der Größenordnung der Influenza – so schreibt es inzwischen auch eine Fachpublikation der WHO.
Es gibt keine Übersterblichkeit – so der Chef des Frankfurter Gesundheitsamtes. Auch das Statistische Bundesamt weist keine signifikante Übersterblichkeit im Vergleich zu den Vorjahren aus. Die in einzelnen Wochen messbare Übersterblichkeit beruht mehrheitlich nicht auf Covid-19. (Auch in den USA gibt es laut den amtlichen Zahlen 2020 keine Übersterblichkeit, (1) sondern nur eine Verschiebung bei den Etikettierungen der Todesursachen – die Zahl der „Covid-Toten“ wuchs demnach im gleichen Maße, wie andere Todesfälle zurückgingen – was auf eine statistische Täuschung hinweist.)
Die Gesamtzahl an Intensivpatienten blieb zuletzt ungefähr gleich, es stieg lediglich die Anzahl der Patienten mit positivem PCR-Test. Eine Überlastung des Gesundheitssystems ist nicht in Sicht.
Die WHO hatte bereits im Juni erklärt, dass Übertragungen durch Asymptomatische „sehr selten“ seien. Dies entspricht dem gesunden Menschenverstand: Wer eine so geringe Viruslast trägt, dass er keine Symptome entwickelt und wer daher nicht niest oder hustet, der kann auch nur schwer andere anstecken. Laut einer im November veröffentlichten chinesischen Studie mit 10 Millionen Teilnehmern sind positiv getestete Menschen ohne Krankheitssymptome nicht infektiös. Wörtlich heißt es in der Studie: „Es gab keinen Beweis dafür, dass die identifizierten asymptomatischen positiven Fälle infektiös waren.“ Demnach sind pauschale Einschränkungen wie Quarantäne oder Maskentragen für symptomfreie Menschen ungerechtfertigt.
Schließlich: Der PCR-Test selbst weist keine Infektiosität nach. Prof. Dr. Matthias Schrappe, langjähriger Vizechef im Sachverständigenrat des Bundesgesundheitsministeriums, betonte Ende Oktober in einer Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Bundestages: „Die derzeitig verwendeten Testverfahren lassen keine sinnvolle Aussage zur Infektiosität zu und können daher daraus abgeleitete Maßnahmen nicht begründen.“
Es braucht Zeit, diesen letzten Satz zu verdauen, so sehr widerspricht er der politisch und medial erzeugten Realität, so vollständig entzieht er den meisten Freiheitsbeschränkungen und vielen Gerichtsurteilen dazu den fachlichen Boden. Schrappe kam vor wenigen Tagen immerhin im ZDF zu Wort, wenn auch nicht in den reichweitenstarken Hauptnachrichten, sondern im Nischenprogramm „heute live“, wo er einem schlecht vorbereiteten (2) Moderator zu den vom RKI verbreiteten Fallzahlen deutlich erklärte:
„Diese Zahlen sind nichts wert.“
Ein Grund dafür: Das RKI teste noch immer nicht regelmäßig einen repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt, wie es Fachleute schon seit März fordern, erwecke aber fälschlich den Eindruck, als seien die täglich erhobenen Fallzahlen miteinander vergleichbar. Tatsächlich bewege man sich mit der aktuellen Art zu testen konsequent im Nebel – und das, so ließe sich ergänzen, bewusst und wider besseres Wissen seit fast einem Jahr, ohne jeden erkennbaren Impuls zur Korrektur. Das weckt Misstrauen an den vermeintlich guten Absichten.
Das große Faktenleugnen – nichts hören, nichts sehen, nichts berichten
All diese Fakten und evidenzbasierten Einschätzungen sind öffentlich bekannt und werden konsequent und mit beachtlicher Ausdauer geleugnet – von Regierungen, zahlreichen Parteien, vielen Leitmedien und großen Teilen der Wissenschaft. Der Rundfunk, online wie offline, sendet stattdessen Christian Drosten in Dauerschleife.
Zuletzt fragte Stephan Detjen, Leiter des Deutschlandradio-Hauptstadtstudios und Mitglied im Vorstand der Bundespressekonferenz den Virologen ernsthaft um Rat, woran ein Journalist die Seriosität von Wissenschaftlern denn erkennen könne, wem er also Platz in der Berichterstattung einräumen solle und wem besser nicht. Drosten antwortete darauf ausweichend. Genauso gut hätte der Reporter Angela Merkel fragen können, welchen Politikern das Volk vertrauen solle oder den Daimler-Chef um Rat bitten, welches Auto man den Zuhörern empfehlen könne. Dass eine so naive Frage an Drosten gerichtet einem klugen und erfahrenen Journalisten nicht peinlich ist, zeigt, wie sehr solche Regierungsexperten inzwischen als über den Dingen schwebend wahrgenommen werden, als politisch oder finanziell interessenlose „Hüter der Wahrheit“, die es nicht zu kritisieren gilt, sondern, im Gegenteil, vor Angriffen zu schützen. Dabei werden grundlegende Zweifel an der Qualität und Verlässlickeit von Drostens Arbeit rund um dessen weltweit verwendeten PCR-Test längst in der Fachwissenschaft diskutiert.
Die Leugnung der oben genannten Fakten und evidenzbasierten Einschätzungen ist schwerwiegend. Denn nimmt man die vorliegenden Daten unbefangen zur Kenntnis, dann stellt sich tatsächlich die Frage, ob die Coronakrise nicht ein gigantischer Fehlalarm ist. Falls ja, dann befinden wir uns in der bizarren Situation, dass, bildlich gesprochen, das Haus gar nicht brennt, die Feuerwehr aber trotzdem unaufhörlich „löscht“, durch das Löschwasser das Gebäude zerstört und die Bewohner krank macht. Das sture Festhalten an einer solchen, wie oben beschrieben, in großen Teilen irrationalen Deutung der Realität ist nicht nur beunruhigend oder beängstigend, da es große Teile des sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens sowie des gesellschaftlichen Friedens zerstört, es bedarf auch einer Erklärung.
Warum das Ganze…”
(in: Multipolar, Was steckt hinter der Corona-Politik?)
https://multipolar-magazin.de/artikel/was-steckt-hinter-der-corona-politik
22 renommierte, internationale WissenschaftlerInnen haben die für die Etablierung des SARS-CoV-2-PCR-Tests grundlegende Studie von Cornam et. al, an der Prof. Drosten massgeblich mitgewirkt hat, einem unabhängigen Peer Review-Prozess unterzogen. Sie kommen zu einem vernichtenden Urteil: Die Studie enthält neun gravierende wissenschaftliche Fehler sowie drei kleinere Ungenauigkeiten.
Den Antrag auf Rückzug der Studie haben die WissenschaftlerInnen am 27. November 2020 beim Journal Eurosurveillance eingereicht.
Pikanterweise ist Prof. Drosten selbst Herausgeber des Magazins, das die Veröffentlichung, die erst am 21. Januar 2020 eingereicht worden war, einem – wie sich nun zeigt offenbar nur oberflächlichen – Review-Prozess unterzogen und in absoluter Rekordzeit bereits zwei Tage später veröffentlich hatte.
Die Kritikpunkte sind:
1. Das Design der Primer ist unzureichend: ungenaue Basenzusammensetzung, zu niedriger GC-Gehalt, zu hohe Konzentrationen im Test. Die einzige wissenschaftlich relevante PCR (N-Gen) wird zwar dargestellt, ist aber nicht überprüft und wird zudem nicht von der WHO für die Testung empfohlen.
2. Die Anbindungstemperatur ist zu hoch gewählt, so dass eine unspezifische Anbindung gefördert wird, wodurch auch andere Gensequenzen als die von SARS-CoV-2 erfasst werden können.
3. Die Anzahl der Zyklen wird im Papier mit 45 angegeben, eine Schwelle, bis zu der die Reaktion als echt positiv gewertet wird, ist für den CT-Wert nicht definiert. Allgemein ist bekannt, dass PCR-Tests ab einer Zyklenzahl oberhalb von 30 regelmässig keine Rückschlüsse mehr auf eine Kontamination der Probe mit dem gesuchten Virus zulassen.
4. Es wurde keine biomolekulare Validierung durchgeführt, daher gibt es keine Bestätigung, dass die Amplifikate echt sind, wirklich entstehen und auch die gesuchte Sequenz nachweisen
5. Es wurden weder positive noch negative Kontrollen mit Blick auf die Virusdetektion durchgeführt.
6. Es sind keine standardisierten Handhabungsanweisungen verfügbar, die eine Testwiederholung in Anwenderlaboren zu immer gleichen Bedingungen sicherstellen würde.
7. Durch den unpräzisen Versuchsaufbau besteht die Gefahr falsch-positiver Ergebnisse.
8. Angesichts des sehr kurzen Zeitraums zwischen Einreichung und Veröffentlichung der Studie, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Peer-Review-Prozess überhaupt stattgefunden hat. Wenn ein Peer Review stattgefunden hat, so war er unzureichend, weil die aufgezeigten Fehler, einschliesslich formaler Fehler, nicht gefunden worden sind.
9. Es gibt massive Interessenkonflikte bei mindestens vier der Autoren zusätzlich zu der Problematik, dass zwei der Autoren (Prof. Drosten und Chantal Reusken) dem Herausgebergremium von Eurosurveillance angehören. Am 29. Juli 2020 wurde zwei Interessenkonflikte offengelegt: Olfert Landt ist Geschäftsführer der TIB Molbiol, Marco Kaiser ist Senior Researcher bei GenExpress und wissenschaftlicher Berater der Firma TIB Molbiol. Diese Interessenkonflikte sind in der Originalfassung der Studie nicht erklärt worden, sie fehlen weiterhin in der auf PubMed veröffentlichten Version. TIB Molbiol ist die Gesellschaft, die angabegemäss die “erste” war, die die PCR-Kits hergestellt hat (Light Mix) auf der Basis des im Corman-Drosten Manuskript veröffentlichten Protokoll. Nach eigener Darstellung hat die Firma die Test-Kits bereits vertrieben, bevor die Studie zur Einreichung gelangt war.
Victor Corman und Prof. Drosten haben es unterlassen, ihre Zweiaffiliation anzugeben: sie arbeiten nicht nur an der Charité Körperschaft öffentlichen Rechts sondern auch in der Labor Berlin Charité Vivantes GmbH. Im Labor, das real time PCR-Tests durchführt, sind sie für die Virusdiagnostik zuständig.
Das Wort der beteiligten GutachterInnen wiegt schwer, da sie über geballtes Fachwissen auf dem fraglichen Gebiet verfügen. Unter ihnen ist z.B. der Ex-Forschungsleiter von Pfizer Dr. Michael Yeadon, der Genetiker Kevin McKernan, massgeblicher Impulsgeber des Human Genom Projekts, der mehrere Patente im Bereich der PCR-Diagnostik hält, der Molekulargenetiker Dr. Pieter Borger, PhD, der Spezialist für Infektionskrankheiten und Präventionsmedizin Dr. Fabio Franchi, der Mikrobiologe und Immunologe Prof. emerit. Dr. Makoto Ohashi und die Zellbiologin Prof. Dr. Ulrike Kämmerer.
https://2020news.de/drosten-pcr-test-studie-rueckzugsantrag-gestellt-wegen-wissenschaftliche-fehler-und-massiver-interessenkonflikte/
Das ist ja immerhin eine Auskunft. Fehlt noch eine Einschätzung der Präsymptomatischen Fälle, die noch keine Symptome haben aber noch welche entwickeln. Die sollen laut ZDF Bildergeschichte ja schon zur Verbreitung beitragen.
Na ja. Das ist aber sehr nebelhaft. Ich sagte zwar auch schon, dass Corona manchen gerade recht kommt als gute Gelegenheit, das einheimische Kapital mit noch mehr Kapital auszustatten, damit es sich auf dem Weltmarkt besser durchsetzten kann oder damit es nicht zur Krise kommt. Aber als beabsichtigter Zweck der Coronakrise scheint mir das doch zu spekulativ.
Den zweiten Artikel weiß ich nicht recht einzuordnen. Heißt das, dass Drostens PCR-Test nichts taugt? Was bedeutet das? Ist Drostens Test der einzige PCR-Test?. Welche Auswirkungen hat das auf die ermittelten Zahlen? Kann man jetzt davon ausgehen, dass die mit einem Phantasietest durchgeführt wurden? Oder ist das die übliche Konkurrenz unter Wissenschaftlern. Die neuen Punkte sind schon schwerwiegende Anschuldigungen, die sich plausibel anhören.
Nur weil Querdenken grad wieder Demos plant, und Phineas sich deshalb im Vorfeld prompt mal wieder hier meldet, habe ich nicht Zeit, um auf all ihr Zeugs eingehen zu können.
Da dort der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes positiv für Querdenken in Beschlag genommen wird, möge man sich von dessen Position selbst ein Bild machen. Die will ich gar nicht rechtfertigen, – möge sonst wer sie inhaltlich auseinnder nehmen – sondern nur darauf hinweisen, wie gezielt Phineas ihre diversen Lügen aneinander reiht. Nicht nur diese Formulierung hat sie vermutlich irgendwie übersehen bzw. gezielt ins Gegenteil verkehrt. Sondern den ganzen Rest des Interviews auch:
“… diese Enthirnten (sic…) , die in Leipzig zu 20 000 durch die Innenstadt ziehen. Was hat das Oberverwaltungsgericht sich dabei gedacht, eine Demonstration zu erlauben, bei der vorab klar war, dass keine Masken getragen werden?”
Zu der von Phineas unterstellten Meinung, die Epidemie sei ein harmloser Schnupfen, meint der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes hingegen:
“Covid-19 ist nach wie vor eine Erkrankung, die für vier Fünftel aller Infizierten kein Problem ist. Die haben keine oder nur ganz milde Symptome. 20 Prozent werden ernsthaft krank. Sechs bis neun Prozent müssen hospitalisiert werden, zwei Prozent landen auf einer Intensivstation. Das heißt, mit der Zahl der Infektionen steigt die der Intensivpatienten. Wir müssen die Infektionszahlen senken, damit das Virus nicht in diese vulnerablen Gruppen hineingetragen wird.”
https://www.fr.de/frankfurt/corona-gesundheitsamt-frankfurt-rene-gottschalk-interview-schulen-schliessen-90096409.html
Gestern war es schon etwas spät. Das naheliegende Gegenargument gegen die chinesische Studie mit 10 Millionen Teilnehmern ist, dass es in China gar nicht so viele Infizierte gab, sondern bloß 86 000 bis heute. Die Ausbreitung des Virus wurde ja gestoppt, also ist die Aussagekraft so einer Studie fraglich. Dass es keinen Beweis für die Ansteckung durch asymptomatische gibt, heißt auch nicht, dass keine Ansteckung stattfindet.
Das heißt also, dass die Kritik an Drosten PCR-Test zwar möglicherweise stimmt, das aber mehr ein Wissenschaftshistorischer Streit ist. Wer hat den PCR-Test für Corona als erster entwickelt. Das hat aber keine Auswirkungen auf das generelle Testen mit PCR-Tests, weil es viel verschiedene PCR-Tests gibt die allesamt zugelassen wurden, also das tun was sie sollen.
@Kehrer
Das Problem ist, daß ich bei den Politikern keine Strategie entdecken kann und mir deswegen die Maßnahmen immer den Charakter von Verzweiflungstaten oder Alibihandlungen zu haben scheinen.
Andererseits unvermeidbar.
Das ist nämlich das Problem: Einmal alles stehenlassen und das Virus zu isolieren schädigt am Ende die Wirtschaft – und auch den Staatssäckel! – weniger als Lockdowns in Serie.
Genauso ist es.
Die Massentests wären dann sinnvoll gewesen, wenn man – wie das z.B. eine italienische Gemeinde gemacht hat – einzelne Gemeinden durchtestet und dann aufgrund der Tests Quarantänen verhängt, bis der Ort coronavirusbefreit ist.
Aber die ganze Nation durchzutesten und das bei Hin- und Herpendeln und offenen Grenzen – in Ostösterreich steht alles still, wenn die Billiglöhner aus dem ex-sozialistischen Osten nicht kommen – ist unmöglich.
Abgesehen von der unumgänglichen Freiwilligkeit müßten ja diese Tests bei unbeweglicher Bevölkerung in mehrtägigem Abstand wiederholt werden, damit sich ein klares Bild ergibt.
Das ging in isolierten Staaten wie Island und Neuseeland, und auch da nur, weil damals die Infektionsrate niedrig war.
Als die ganze Sache losging, gab es noch einzelne Gemeinden, die versuchten, sich abzuriegeln und durch Tests coronafrei zu machen, das wurde aber von oben unterbunden und für verfassungswidrig erklärt.
Hier zeigt sich auch die Problematik des bürgerlichen Staates und seiner Entscheidungsfindung: Die Macht soll einerseits beim Staat sein, aber andererseits von den Subalternen gegen Überlassung von einzelnen Kompetenzen anerkannt werden.
Also ich sage nicht, daß Wissenschaft nix gilt, sondern daß Entscheidungen nicht auf wissenschaftlicher Grundlage zustandekommen, und daher auch, wie du beklagst, der Wissenszuwachs bescheiden ist.
Wenn jetzt, wie den obigen Beiträgen zu entnehmen ist, die asymptomatischen gar nicht Überträger sind, wofür taugt dann die Ermittlung der Dunkelziffer an Infizierten?
Und wenn sie ermittelt würde – was aufgrund der von mir oben angesprochenen Mobilität der Bevölkerung gar nicht geht – so wäre das doch gleich mit der Erfassung aller Positiven, oder habe ich da was falsch verstanden?
@Phineas
Diese Behauptung lese ich seit Monaten immer wieder.
Man möge doch erstens einmal diese WHO-Fachpublikation verlinken.
Dann wird sich herausstellen, daß das dort gar nicht in dieser Form behauptet wird.
Zweitens bezieht sich das nur auf Deutschland, das inzwischen in meiner Statistik eines der Länder mit den besten Zahlen weltweit ist.
Das muß aber nicht so bleiben, weil die Sache ist ja noch keineswegs vorbei.
Drittens offenbart dieser Spruch eine bemerkenswerte Wurschtigkeit gegenüber dem Umstand, wie viele Leute in relativ wohlhabenden Staaten mit ausgebautem Gesundheitswesen jährlich an Grippe sterben. Da wäre Handlungsbedarf gegeben, das soll aber mit dem Satz gerade nicht ausgesagt sein.
WHO- Bulletin zur Sterblichkeit bei Corona- Infektionen
„Ein US-Evidenzforscher wertete weltweit insgesamt 61 Antikörperstudien aus, um die Infektionssterblichkeit bei Corona zu ermitteln. Die Metastudie ist im WHO-Bulletin erschienen. …
Aus den verfügbaren Daten rechnet Ioannidis hoch, dass bis zum 12. September 2020 mehr als eine halbe Milliarde Menschen auf der Welt infiziert gewesen sein könnte, weit mehr als die bis dahin etwa 29 Millionen dokumentierten laborbestätigten Fälle. Das wäre das Siebzehnfache. Eine so hohe Dunkelziffer haben Antikörperstudien in Deutschland bisher nicht erbracht.
Nach der Einbeziehung aller Unwägbarkeiten und regionalen Unterschiede fasst Ioannidis zusammen: „Die meisten Standorte haben wahrscheinlich eine Infektionssterblichkeitsrate von weniger als 0,2 Prozent.“ Mit gezielten Maßnahmen zum Schutz von Risikogruppen könnte man die Todesrate sogar noch weiter absenken.“
https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/forscher-corona-sterblichkeit-betraegt-023-prozent-li.111917
Interessant auch die Diskussion zur Mortalität unter einem Beitrag im Ärzteblatt:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/117444/SARS-CoV-2-Experten-streiten-ueber-Herdenimmunitaet-als-Strategie
@Wolf
Danke für die Beantwortung von Nestors Frage über die Sterblichkeit bei Corona-Infektionen.
Dazu der Chef des Frankfurter Gesundheitsamtes:
https://www.berliner-zeitung.de/news/keine-uebersterblichkeit-trotz-corona-amtsarzt-fordert-diskussion-ueber-die-mittel-der-pandemie-bekaempfung-li.108672
Und das hier zur aktuellen Situation im Deutschen Krankenhauswesen:
https://www.youtube.com/watch?v=GT4n0PCp7Zk
Na ja. Der Standpunkt ist Volksgesundheit, also das Volk als Grundlage von Staat und der Ausbeutung des Kapitals funktionell für beide zu erhalten. Das hat natürlich mit Schutz des Einzelnen nur wenig zu tun. Dafür machen sie dann widersprüchliche Lockdowns, die ziemlich viel aber nicht alles lahmlegen. Die zwar massiv schädigen, aber das kompletteStocken der Reproduktion einer Gesellschaft, die mit einem Geldkreislauf funktioniert, der Geld hervorbringen soll, verhindert. Als Exitstrategie wird eindeutig das Impfen betrachtet.
In Österreich mit knapp 9 Millionen Einwohnern gingen Massentests vielleicht gerade noch (in Deutschland liegt die Testkapazität bei 1,5 Millionen pro Woche), aber was macht Indien? Aber wie gesagt plädiere ich ja nicht für Massentests, sondern für Kohortentests.
Also auf wissenschaftlicher Grundlage vielleicht schon, nur bestimmt die Wissenschaft nicht die Entscheidung. Das hört man ja auch ständig von den Wissenschaftlern und Politikern selbst. Die einen sagen: Wir können keine politischen Entscheidungen treffen. Die anderen: Wir müssen politische Entscheidungen treffen.
Na ja. Das ist ja noch nicht sicher. Hat zumindest Streeck behauptet. Andere sagen: Es wird davon ausgegangen…Und eine Studie aus China mit 10 Millionen….Am Anfang der Pandemie wurde verbreitet, dass symptomlose Überträger sein können. Soviel ich weiß gerade mit chinesischen Erfahrungen begründet. Außerdem gibt es noch die Präsymptomatischen, die ja auch in die Dunkelziffer gehören, zumindest solange sie noch keine Symptome haben. Ein Argument von oben leuchtet mir ein. Wer sowenig Viruslast trägt, dass er keine Symptome entwickelt, der verbreitet das Virus auch nicht so stark. Das ist bloß ein rationaler Schluß und keine empirische Wissenschaft. In der Wissenschaft ist es oft so, dass die Erwartungen wie sich der Gegenstand verhalten sollte partout vom Experiment nicht erfüllt werden. Siehe z.B. die Antiköperstudie in Kupferzell (Link unten). 4x soviel Infizierte hat mich schon überrascht.
Nein, weil es ja auch Positive mit Symptomen gibt. Der Zweck ist gerade die exakte Unterteilung aller Positiven in Positive mit Symptomen und Positive ohne Symptome. Auch wichtig zur Beurteilung der Sterblichkeit. Die Fallsterblichkeit, also die Sterblichkeit aller positiv gestesteten Personen, ist natürlich höher als die Sterblichkeit aller Virusträger.
https://m.apotheke-adhoc.de/nc/nachrichten/detail/coronavirus/hohe-dunkelziffer-kaum-antikoerper-studie-in-kupferzell/
Ja, Studien bergen Überraschungen.
Handlungsbedarf vielleicht schon, aber ob wegen der Grippe Lockdows verhängt würden, ist doch schon sehr fraglich.
Sowas macht mich stutzig. Über Schmierinfektion findet nämlich auch keine Übertagung statt. Was bleibt denn dann noch? Geschlechtsverkehr wird es nicht sein.
Auch zur Übersterblichkeit sagt das Staistische Bundesamt was anderes als der Herr Gottschalk behauptet.https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Podcast/podcast-sterbefaelle.html
Die Übersterblichkeit ist aber sowieso mehr so eine Pi mal Daumen Abschätzungfrage:
Tja, Herr Dr. Felix zur Nieden, das herauszufinden ist eigentlich ihr Job. Zeitgleichheit ist schon ein wenig dünn, als Grund.
(…) Wenn allerdings der Bundesgesundheitsminister noch Ende Januar davon spricht, dass die von dem neuen SARS-Virus ausgehende Gefahr für die deutsche Volksgesundheit „gering“ sei, und der Chef des Robert-Koch-Institutes davon ausgeht, dass besagter Virus dieses Land wohl „kaum erreichen“ würde, so hatte das mit einer sachlichen Lagebeurteilung nichts zu tun. Zumal das RKI in seiner „Risikoanalyse“ vor sieben Jahren selbst davon ausgegangen war, dass sich der neue Erreger von Asien aus massiv über den ganzen Globus verbreitet. Solche Aussagen kennzeichnen vielmehr den anfänglich betätigten politischen Willen, den neuen Virus wie eine „Grippe-Welle“ zu behandeln, was der Volksgesundheit ohne größere Staatseingriffe auf jeden Fall zuzumuten sei.
Bekanntlich hat sich danach die politische Entscheidungslage geändert, folglich bekommen es die Entscheidungsträger bei ihrem „Kampf gegen den Corona-Virus“ mit der selbst geschaffenen Lage zu tun, über ein Gesundheitssystem zu verfügen, das auf die Testung und fachgerechte Behandlung von massenhaft Infizierten gar nicht vorbereitet ist. Also kommt neben der Sorge um eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus noch eine zweite wesentlich hinzu: Es muss bei allen beschlossenen Maßnahmen darauf geachtet werden, das heimische Gesundheitssystem „nicht zu überfordern“. Das ist interessant: Kaum werden die Leistungen des staatlichen Gesundheitssystem wegen der grassierenden SARS-Pandemie dringend gebraucht, muss dieses System vor zu vielen Ansprüchen des Bürger „geschützt“ werden. (…)
Die Herren der Volksgesundheit sind nicht Virologen, sondern Politiker, die einen kapitalistischen Wirtschaftsstandort zu managen haben, der auch „aus volksgesundheitlichen Gründen“ – so ist zu erfahren – wieder hochgefahren werden muss, denn auch das Geld für den Erhalt des Gesundheitssystems will immer wieder neu erarbeitet sein. Dass der angepeilte „Exit“ sicher nicht risikofrei zu haben ist, mag schon sein. Doch um die Menschen vor Gesundheitsrisiken zu bewahren, dafür ist die kapitalistische Wirtschaftweise nun wirklich nicht erfunden worden.
Herr Keiner im April 2020
http://www.herrkeiner.com/geschichten/wirbleibenzuhause/
Talk im Hangar 7 mit Alexander Keküle als Gast, auf servus TV
Die Diskussion kam mir stellenweise vor wie ein Déjà-Vu der Diskussion hier. Als hätte hier jemand mitgelesen. Keküle hat gesagt, das die Symptomlosen durchaus ansteckend sind, das hätte ein Us-Studie mit Armeerekruten gezeigt, wo es ganz kontrollierte Bedingungen gegeben hätte und ein anderer Schluss gar nicht möglich sei. Und das macht dann die Dunkelziffer wieder wichtig. Massentest wurden in der jetzigen Situation allerdings übereinstimmend für sinnlos erklärt.
Die Österreicher scheinen es mit ihren feiwilligen Massentest ernst zu meinen. Ich sehe darin eher verzweifelten Aktionismus. Man will irgendwas tun, weiß aber nicht mehr so recht was und weiß nicht wie es weitergehen soll. Immerhin soll auch die Dunkelziffer ermittelt werden. Vielleicht bringt immerhin das eine Erkenntnis.
Peter Decker: Der Wettlauf um den Corona-Impfstoff (4.12.)
Geschäft und Gewalt kümmern sich um die Immunisierung der Menschheit
Die von der neuartigen Seuche überraschte Menschheit wusste noch nicht, wie ihr geschieht, da haben sich in der aufgeklärten Welt des Kapitalismus schon die Profis an die Arbeit zu ihrer Rettung gemacht, wie es sich in ihrem Metier gehört.
Die Pharmaunternehmen …
Die kapitalistischen Staaten …
https://www.heise.de/tp/features/Der-Wettlauf-um-den-Corona-Impfstoff-4979824.html
https://www.gegenstandpunkt.com/corona
Cyberattacken auf Lieferkette für Corona-Impfstoff entdeckt
Seit Monaten laufen gezielte Phishing-Angriffe auf Fimen und Organisationen, die an der Corona-Impfkampagne mitarbeiten werden. Das haben IBM-Experten entdeckt.
Einreisebeschränkungen im internationalen Reiseverkehr
Wenn die IATA jetzt vorschlägt, dass nur noch Menschen fliegen sollen, die gegen Corona geimpft sind, dann ist dies eine Konsequenz aus Einreisebeschränkungen für zahlreiche Länder. Ohne die entsprechenden Dokumente keine Einreise
Zu den Statistiken der Grippe-Toten und der Sterblichkeit überhaupt verweise ich auf meinen Eintrag vom 18.8.:
DIE STERBLICHKEIT
Bei den Grippetoten dürfte es ähnlich laufen wie bei anderen Todesfällen: Es ist den behandelnden Spitälern überlassen, welche Todesart sie angeben. Ein Grippe-Todesfall kann als Herz-Kreislauf-Versagen verbucht werden, oder umgekehrt.
Die Statistiken sind also einerseits unverläßlich. Darüberhinaus ist aber bemerkenswert, wie wenig Wert in unseren „entwickelten“ Gesellschaften auf Prophylaxe gelegt wird.
Stephan Kaufmann spottet über antikommunistische Hetzer (am Beispiel der Trump-Administration):
“Die amerikanische Krankheit.
(…) Auch an der Pandemie soll der Kommunismus schuld sein – selbst wenn er gar nicht existiert, auch nicht in China. Dass dort kapitalistische Zustände herrschen, hat der Soziologe Eric Hendriks endgültig belegt. Denn laut Hendriks sind dort Ratgeber zur Selbstoptimierung so beliebt wie kaum in einem anderen Land. Bücher wie »Wie man Freunde gewinnt und Menschen beeinflusst«, »Die 7 Eigenschaften hocheffektiver Menschen« sollen in China rund 30 Prozent des Buchmarktes ausmachen, in den USA seien es nur sechs Prozent der Sachbücher. Trumps Werk »The Art of the Deal« liegt in bereits fünfter Übersetzung vor.
Warum es Peking dennoch vermag, diese bald 1,5 Milliarden Schmiede des eigenen Glücks vor dem Virus zu schützen, steht auf einem anderen Blatt. In dieser »Chinesischen Politik« mag am Ende doch ein Moment liegen, das jene Rückkehr des Kommunismus ins Reden über die Volksrepublik rechtfertigt. So gesehen bekäme zumindest die Sache mit der Wertekonkurrenz wieder etwas Sinn:
Denn ist nicht, was wie gezielt Alte und Geschwächte tötet, eine ganz und gar kapitalistische, neoliberale, irgendwie sehr amerikanische Krankheit?”
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1145369.corona-pandemie-die-amerikanische-krankheit.html?sstr=Stephan%20Kaufmann
Impf-Opfer als Corona-False-Flag zu Weihnachten?
“…Mich beschäftigt derzeit sehr die Gefahr, dass die anstehende Corona-Impfung zu massiven Schäden, gar Todesfällen führen könnte, die dann einem scheinbaren Biowaffenangriff zugeschrieben werden beziehungsweise als Ergebnis einer gefährlichen Mutation von SARS-CoV-2 fehlgedeutet werden könnten. So könnte grundlos eine neue Corona-Panik entstehen.
2020NEWS: Was meinen Sie damit konkret?
Erik R. Fisch: Der Impfstoff soll binnen weniger Monate, also in absoluter Rekordzeit, durchgewunken werden. Normalerweise dauert die Entwicklung eines Impfstoffes fünf bis acht Jahre. Das ist auch sinnvoll, weil nur eine längere Beobachtung der Probanden Langzeitschäden erkennen lassen kann. Vorliegend soll nun mit den sogenannten RNA-/DNA-Impfstoffen sogar eine ganz neue “Impf-Plattform” – also Methode – zum Einsatz kommen, die darauf beruht, dass der Impfstoff die körpereigenen Zellen nutzt, um Erregerstrukturen zu vervielfältigen, so dass eine intensive Immunantwort des Körpers ausgelöst wird. Diese neue Methode ist noch nie am Menschen zur Anwendung gekommen, sie trägt demgemäss ein gesteigertes Risiko von Impfschäden in sich.
Was vorliegend allerdings besonders besorgniserregend ist, dass man aus der Entwicklung von Corona-Impfstoffen im Tierbereich und auch von den Versuchen dieser Entwicklung bei den artverwandten Erregern SARS, MERS und Denguefieber weiss, dass die Impfungen ein extrem hohes Risiko beinhalten, den Tod der Impflinge herbeizuführen. Dies liegt daran, dass die Erreger eine Immunreaktion von sogenannten nicht-neutralisierenden Antikörpern auslösen. Diese werden reaktiviert, wenn das Wildvirus auf den Impfling trifft. Die resultierende Immunantwort kann so extrem ausfallen, dass das Immunsystem sich in einem sogenannten Zytekin-Sturm gegen den Patienten selbst wendet und völlig ausser Kontrolle gerät. Im Fall von mit einem für Katzen entwickelten Corona-Impfstoff sind die Katzen nach der Exposition gegenüber dem wilden Virus alle verstorben…
Dr. Wolfgang Wodarg und Dr. Michael Yeadon, der Ex-Pfizer Forschungsleiter für den Bereich Atemwegserkrankungen, haben am 1. Dezember 2020 einen Antrag bei der EMA, der European Medicines Agency, auf sofortigen Stopp der Studien gestellt und zur Mitzeichnung ihres Antrags aufgerufen. Ein Hauptgrund ist, dass die beschriebene überschiessende Immunreaktion weiterhin nicht ausgeschlossen werden kann. Zusätzlich besorgniserregend ist, dass die durch die Impfung aktivierten Antikörper sich gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 richten sollen. Spike-Proteine enthalten aber unter anderem auch Syncytin-homologe Proteine, die bei Säugetieren, wie dem Menschen, wesentliche Voraussetzung für die Ausbildung der Plazenta darstellen. Wird diese Syncytin-homologen Proteine nun von den mit der Impfung induzierten Antikörpern angegriffen, sind Frauen unfruchtbar. Ob sich all diese Risiken realisieren, ist unklar. Aber klar ist, dass mit dem aktuellen Studienaufbau und in der extremen Kürze der Zeit der Impfstoffentwicklung, nicht sicher ausgeschlossen werden kann, dass nicht sehr vielen Menschen sehr großes Leid entstehen wird.
2020NEWS: Die Regierung will ja erst einmal nur sehr selektiv impfen, weil der Impfstoff zunächst nur in begrenzter Menge zur Verfügung stehen soll.
Erik R. Fisch: Das ist ein weiteres Problem: Wenn selektiv geimpft werden soll, dann ist gut möglich, dass wir plötzlich Cluster von Impf-Toten bekommen, z.B. bei der nach Regierungsplänen vorrangig zu impfenden Risikogruppe in den Altenheimen oder bei medizinischem Personal. Diese Cluster könnten sehr leicht als Covid-19-Häufung fehlgedeutet werden. Ab dem 20. Dezember sollen die Impfzentren einsatzbereit sein. In den Altenheimen wird bereits der Impfbedarf abgefragt…”
https://2020news.de/impfopfer-als-corona-false-flag/
Keine “zweite Welle”? – Ex-Topwissenschaftler von Pfizer spricht von “Pseudo-Pandemie”
Die Riege der “Corona-Skeptiker” ist um eine renommierte Stimme reicher. Als ehemaliger wissenschaftlichen Leiter der Forschungsabteilung des US-Pharmakonzerns Pfizer kritisiert Dr. Mike Yeadon vehement die Verwendung von PCR-Tests. Zudem gebe es keinen Bedarf für flächendeckende Corona-Impfungen.
https://de.rt.com/international/109979-es-gibt-keine-zweite-welle/
Junge Welt Autorin Susan Bonath auf facebook:
Wie kann man eigentlich an diese pseudowissenschaftliche Unsinnsgeschichte unbenommen glauben, wonach China als einziges Land mit fünf, sechs Wochen Superlockdown ein Coronavirus “ausgerottet” habe, das sich ja, wie täglich berichtet, “asymptomatisch und rasend schnell!!1!” verbreitet?
Um das mal klar zu sagen: Das ist wissenschaftlich genauso ausgeschlossen, wie der Bau eines Atomreaktors durch die leiblichen Nachkommen meiner leider verstorbenen Stubenfliege Eckbertine. Um ein solches pandemisches Virus, von dem tagein, tagaus berichtet wird, in seiner Ausbreitung vollständig zu stoppen, müsste ich wohl ein Jahr oder länger ALLE Menschen in Einzelhaft isolieren. Kurzum: Die Story stinkt schon von ihrer Entstehung an und bis heute. Ich will jetzt nicht von nicht validierten und standardisierten PCR-Tests anfangen, von den Lügen über die angeblich so viel höhere Intensivbettenbelegung, von dem irrationalen Stoffmaskenfetischismus und der Mär der Bourgeoisie vom angeblichen Risikogruppenschutz, der über allem stehe.
Ich frage mich nur, warum auch unzählige Ärzte so einen Schwachsinn für bare Münze nehmen? Oder tun sie das nicht und halten aus Angst ihre Klappe und machen mit?
Nochmal: Das ein pandemisches, ganz leicht und symptomlos übertragbares Virus durch ein paar Wochen Hardcore-Lockdown zu stoppen wäre, ist fucking pseudowissenschaftlicher UNSINN. Das ist so, und das weiß jeder, der mit Infektionskrankheiten befasst ist.
https://www.facebook.com/susan.bonath/posts/3509857609083567?__cft__%5B0%5D=AZXcWOeTC9tWeRqanaxur1Dpp08TD48grGsJoNw1zVFhxFBLtqXrVfmEtxy_UFFJX8JXNANBeeTnkSAVAK7vCmHq1_JkAeWQeMSlP-RiNleRXjftg_94x3CA62OEqF8zEHO-yqVuWdCLODeJWl0qvZmKMFUKa5tX50vUjhhYb6LngENcWAWuLJ-EJIPb9YDOGBbgWLlqDH700TWkSI62dWA_&__tn__=%2CO%2CP-y-R
Kritik an Frau Bonath
https://m.facebook.com/Jutta.Ditfurth/posts/592188714244084/?refsrc=http%3A%2F%2Fwww.google.de%2F&_rdr
Leider führt die Frau Bonath kein einziges Argument an. Daher uninteressant und irrelevant.
Zu dem von Leser schon am 16.11. verlinkten Artikel von Suitbert Cechura in telepolis fällt mir Folgendes ein.
Corona: Missratene Pandemiekämpfung versus kapitalistischen Coronaursachen
Suitbert Cechura greift dankenswerterweise in seinem telepolis Artikel, (16.11.2020), “Es braucht nicht nur Mut zu einer Corona Debatte. Man muss sie auch führen”(1) die Anregung von Peter Nowak, eine solche zu führen direkt auf und beginnt sie
Wohltuend fällt zunächst auf, dass nicht alle Alternativdenker als Coronaleugner abgehandelt werden, wie das so oft der Fall ist.
Dabei fallen allerdings so Sätze wie, ” wenn es das Ziel ist, auch Sympathisanten der Querdenker zu erreichen, verbieten sich Charakterisierungen wie “Corona-Leugner”. Da klingt ein wenig Zurückhaltung allerdings aus taktischen Gründen an.
Cechura steuert im Folgenden an, eine Corona Debatte zu führen und will die unterschiedlichen Standpunkte, vor allem aber auch die unterschiedlichen Betrachtungsaspekte focussieren, und zwar auf die Frage der Pandemiebekämpfung.
Warum aber das? Warum hebt er direkt auf Pandemiebekämpfung ab? Ist damit für die übergreifende Fragestellung Corona nicht zur Klärung dieser Problemlage einiges verpasst, sozusagen die Problemstellung ungut eingegrenzt, vielleicht sogar halbiert??. Warum geht es nícht um Corona selbst? Was ist das und wo kommt das her? Das scheint für Cechura bereits geklärt zu sein.
Ich hingegen würde vorschlagen folgendermaßen vorzugehen.
1) Woher kommen solche Krankheitserreger und was hat das mit dem Maßstab kapitalistischer Produktion zu tun?
2) Wie wirkt sich der Maßstab kapitalistischer Produktion auf das Immunsystem aus (Stichwort Lebensmittelindustrie, Umwelt)?
3) Wie ist der Umfang und die Qualität des Gesundheitswesens beschaffen und was hat dieser Zustand mit dem Maßstab kapitalistischer Produktion zu tun?
Die Frau Bonath scheint ein bißl ausgeflippt zu sein, man weiß nicht, warum.
Offenbar mißfällt ihr der Erfolg in China – und auch anderswo (Kuba, Singapur usw.)
Es ist übrigens die aufgeregte Art, in der dieses Statement verfaßt ist, eine durchaus berechnende Vorgangsweise von Leuten, die keine Argumente haben: Sie versuchen dadurch ihre Kritiker an die Wand zu drücken.
Vor allem bei mündlichen Debatten ist das eine inzwischen schon sehr verbreitete Strategie.
Bei der Impfung wird interessant, ob es für bestimmte Berufsgruppen eine Verpflichtung geben wird, oder zumindest Druck ausgeübt werden wird: Entweder sie lassen sich impfen, oder wir suchen jemanden anderen!
Ich stelle jedenfalls in meinem Umfeld eine ziemliche Impf-Skepsis fest.
Die Überreaktion des Immunsystems, die als Impf-Risiko in dem von
@Phineas
geposteten Artikel erwähnt wird, war eine der häufigen Verlaufsformen bei der Spanischen Grippe, gerade bei Leuten im Zenit ihres Lebens, also den 20- bis 40-jährigen.
@Gustavo
Dieses Forum ist nicht für das Publizieren von Artikeln in Form von Postings gedacht.
Ich habe deinen Beitrag jetzt abgeschnitten, was angesichts seines belanglosen Inhalts bereits eine sehr zuvorkommende Behandlung ist.
In Zukunft werden solche Beiträge gelöscht.
@Gustavo
Vielen Dank für diese umfangreiche Kritik.
Es muss aber doch eine Möglichkeit geben, Deinen Beitrag an einer Stelle veröfffentlichen zu können, wo noch nicht chinesische Verhältnisse herrschen. Zumindest ich würde mich darüber sehr freuen. Deine betont sachliche und angenehm unpolemische Kritik ist es wert, von so vielen wie möglich gelesen zu werden.
Beste Grüße
Phineas
meine obigen Ausführungen sind ja erst die einleitung. Anhand der 3 genannten Fragestellungen führe ich ja in meinem Artikel die Kritik auch durch. Das Problem ist. Originär gehört dies als Antwort zu Cechura zu telepolis. Die haben es aber nicht veröffentlicht. In andere Magazine passt das als direkte Antwort auf den telepolis Autor auch nicht. Auch hier geht es nicht. Eine andere Idee habe ich auch nicht. Wenn du mir einen Weg sagst, wie ich ihn dir zukommen lassen kann, mache ich das gerne. Ich weiß es ja auch nicht, aber ich glaube, dass ich mit den angegebenen 3 Fragestellungen was diskussionswertes für eine linke Debatte getroffen habe, geht aber anscheinend nicht.
@Gustavo
Gemeint war schon Dein vollständiges Posting, dass ich vor der Löschung lesen konnte. Wie wär denn folgendes: packs doch bei telepolis direkt unter dem besagten Beitrag als Kommentar rein, falls dort der Umfang der einzelnen Kommentierungen nicht limitiert ist.
Übrigens listet Contradictio.de den betreffenden Cetchura-Artikel, vielleicht geht es ja dort.
“ich glaube, dass ich mit den angegebenen 3 Fragestellungen was diskussionswertes für eine linke Debatte getroffen habe”
100 Pozent!
Phineas (Danke, danke)
Einschlägig dazu der Podcast “Imperialismus als Virenschleuder”
https://neue-debatte.com/2020/10/09/der-imperialismus-als-virenschleuder – Kaus Hecker
In der Anmoderation heißt es:
“Wer über das Virus in globalen Maßstäben nachdenkt und den Blick auf die optimierte Wirtschaft richtet, kann zum Schluss kommen, dass die imperialistische Wirtschaft die Virenschleuder schlechthin ist.
Die Virenschleuder
Dies zeigt sich vor allem in Ländern des globalen Südens und in der Vieh- und Landwirtschaft. Dort leiden die arbeitenden Menschen oft genug unter mieser Entlohnung, ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen und mangelhafter gesundheitlicher Versorgung; Nutztiere werden behandelt wie Dreck.
Aber auch die Natur reagiert, zumindest dann, wenn sich Wirtschaft und Mensch in unbekannte Gebiete wagen und auf fremde Arten treffen. Oder auf zum Beispiel Viren, die sehr gefährlich werden können. Dies alles ist nicht neu und den Unternehmen dennoch egal, solange Profite winken. So zumindest die im Podcast vertretene These, die mit einem starken Beispiel untermauert wird: dem Mercosur-Abkommen.
Durch einen Deal zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Staatenbund, an dem rund 20 Jahre gefeilt wurde, sollte die weltgrößte Freihandelszone entstehen. Das Vorhaben ist erst einmal vom Tisch.
Bedenken wegen der drohenden Umweltzerstörungen im Amazonas und dem Klimaschutz sowie fehlenden Sanktionsmöglichkeiten bei Verstößen gegen den Umweltschutz mögen die EU-Parlamentarier dazu bewogen haben, dem Mercosur-Abkommen vorerst eine Absage zu erteilen.
Hinfällig ist das Abkommen damit aber noch nicht, und so oder so bietet es sich an, mit dem Finger auf die größte Virenschleuder des Planeten zu zeigen: der rücksichtslosen imperialistischen Wirtschaft.”
Der „Corona- Ausschuss“ diskutiert mit Prof. Rolf Baas und Dr. Wodarg
Etwa ab 2h 01 Minuten: „Es gibt bisher noch keine ausreichenden Informationen zu der Frage „Wie gefährlich ist die Erkrankung?“ (RA Rainer Füllmich)
https://www.youtube.com/watch?v=fBtPbyvAgFI&t=7250s