UNANGENEHME; ABER VORAUSSEHBARE ENTWICKLUNGEN
Voraussehbar nur für den, der nicht von Wunschdenken geleitet wird …
1. Die Lage in der Ukraine selbst
Seit 2023 rücken die russischen Truppen auf allen Frontabschnitten vor. Mit der Einnahme von Selidowe ist der Weg frei nach Pokrowsk. Auch an den anderen Frontabschnitten stehen die ukrainischen Truppen auf verlorenem Posten. Tschasow Jar, Sewersk, Kurachowe stehen kurz vor dem Fall. Damit überwinden die russischen Truppen die mit Bunkern ausgebaute ukrainische Verteidigungslinie und können ab da ziemlich ungehindert vorrücken. Mit dem Fall von Ugledar wurde auch im Süden eine wichtige Verteidigungsbastion überwunden.
Mit der ukrainischen Invasion nach Kursk wurde von ukrainischer Seite der Versuch unternommen, die bedrängten Frontabschnitte zu entlasten und gegenüber der NATO einen militärischen Erfolg vorzuweisen. Auf lange Sicht war das allerdings auch ein Schuß ins Knie, weil für diesen Schritt von anderen Frontabschnitten Truppen abgezogen werden mußten, die dort jetzt fehlen.
Die russische Armee läßt sich Zeit beim Bekämpfen der ukrainischen Truppen in Kursk, weil sie die dortigen ukrainischen Truppen binden und an der Rückkehr an andere Frontabschnitte hindern wollen.
Inzwischen wurden nordkoreanische Soldaten für diesen Frontabschnitt herbeigeholt.
Nordkorea ist nämlich sehr interessiert daran, seine Elitesoldaten einmal tatsächlich im Kampf auszuprobieren. Im Rahmen der neuen wiederbelebten Freundschaft mit Rußland gefällt ihnen die Möglichkeit, auch Südkorea damit zu drohen, daß sie über wirkliche Kampfmaschinen verfügen, die zu wahren Wundertaten fähig sind. Es ist sehr wahrscheinlich, daß bei der Rückeroberung der Provinz Kursk eine ziemliche Schlächterei unter den ukrainischen Truppen stattfinden wird. Was auch westliche Söldner betreffen könnte, die dort angeblich auch im Einsatz sind.
Mit dem Nachschub an Waffen schaut es auch schlecht aus. Niemand wollte die teuren Patriot-Systeme liefern, vor allem, nachdem die russische Armee 2 oder 3 von ihnen zerstört hat. Außerdem wurde mit einem dieser Systeme von ukrainischer Seite eine der wenigen F-16 abgeschossen, was sowohl das F-16-Experiment als auch die Patriot-Lieferungen ziemlich abrupt gestoppt hat. Die Ukraine erhält also inzwischen nur noch Munition, und auch die sehr begrenzt. Panzer erhält sie praktisch keine mehr.
Ebenso ist inzwischen auch in westliche Medien vorgedrungen, daß die Desertionen in der ukrainischen Armee zunehmen. In russischen Medien konnte man schon früher darüber lesen, daß die ukrainischen Zwangsrekrutierten, die auch inzwischen fast keine Ausbildung mehr erhalten, bei der ersten besten Gelegenheit abhauen, wenn sie nicht von ukrainischen, sogar ausländischen Soldaten daran gehindert werden.
Inzwischen kann man sogar in ukrainischen Publikationen über das Phänomen lesen – auch darüber, daß viele Soldaten vom Heimaturlaub nicht mehr an die Front zurückkehren, weil sie die Nase voll haben von der aussichtlosen Vaterlandverteidigung.
Dazu kommt, daß die sich Rekrutierungsabteilungen, die seit geraumer Zeit eine wahrhaftige Menschenjagd auf Wehrpflichtige unternehmen, wachsendem Widerstand gegenüber sehen. Auch darüber gibt es Berichte, daß von diesen Abteilungen immer mehr Leute abhauen.
Bisher war nämlich dieser Job gefragt: Erstens wurde man selbst nicht eingezogen, zweitens konnte man sich an denjenigen Zahlungen bereichern, mit denen die Wehrpflichtigen sich dem Wehrdienst entzogen. Inzwischen fragen sich jedoch die Mitglieder dieser Rekrutierungsabteilungen, was mit ihnen nach einem möglichen Sieg der russischen Armee geschieht?
2. Das internationale Panorama
Dort ist inzwischen einiges geschehen.
Erstens haben sich die meisten Staaten der Welt nicht den von den USA und der EU verhängten Sanktionen angeschlossen. Das hat von Anfang an, also seit Februar 2022, gezeigt, daß die NATO und der „Globale Westen“ nicht besonders populär sind.
Auch der Ausschluß Rußlands aus dem SWIFT-System hat sich nicht als Wunderwaffe erwiesen, sondern dazu geführt, daß andere Zahlungsformen entwickelt wurden. Am Ende vom Tag wird das ganze SWIFT-System dadurch entwertet und auf immer weniger Partner zurückgeschrumpft. Auch hier hat sich der Westen ins Knie geschossen und humpelt seither, weil immer mehr Geschäfte außerhalb dieses Systems getätigt werden.
Außerdem kommt das BRICS-System voran. Immer mehr Staaten wollen diesem Bündnis beitreten. Nur deshalb wird diesem Begehr von Seiten der BRICS-Staaten nicht entsprochen, weil die bisherigen Mitglieder daran arbeiten, dieses Bündnis erst überhaupt zu etablieren.
Die Vorstellung der multipolaren Welt, innerhalb derer das BRICS-System funktionieren könnte bzw. deren Grundlage es bilden sollte, will erst einmal auf solide Grundlagen gestellt werden.
Im Zuge dessen sollten wichtige Mitglieder, wie China und Indien, erst einmal ihre Gegensätze arrangieren. Grenzstreitigkeiten müssen begraben werden.
Im Falle des Iran stehen Fragen der Art an, wie die restlichen BRICS-Staaten zu den Angriffen Israels stehen. Heißt so ein Staatenbündnis auch, daß man einander militärisch beisteht? Oder genügen ökonomische Maßnahmen, wie eine wirtschaftliche Blockade?
Schließlich treten auch Staaten wie Nordkorea, Vietnam, Laos oder die Mongolei in den Vordergrund, um Rußlands und Chinas Interessen zu befördern. Sei es militärisch oder ökonomisch, um außerhalb des SWIFT-Systems Handel zu treiben und als Transit-Staat zu fungieren, sei es, um militärische Kooperation zu betreiben, oder um aus strategischen Lagen zu profitieren. Alte Völkerfreundschaften werden neu belebt und neue geschaffen, wie mit Sri Lanka oder Myanmar.
Alle diese Staaten eilen begierig in Richtung BRICS, um der Umarmung der USA oder des IWF zu entkommen. Sie haben also zunächst ein rein negatives Interesse.
Ein eigenes Kapitel ist Afrika, wo mehrere Staaten um die Vorherrschaft rittern. Südafrika, Ägypten, Algerien und Nigeria würden sich gerne als Führungsmacht bzw. wenigstens regionale Vormacht etablieren. Auf diesem Kontinent ist noch gar nichts entschieden, aber China und Rußland haben als neue Schutzmächte die Nase vorn.
Die Frage ist vor allem, wie weit die Marktwirtschaft dort der Motor der Entwicklung wird und inwiefern das Kreditsystem der chinesischen Schanghai-Entwicklungsbank die Regierungen der afrikanischen Staaten befriedigen wird.
Schließlich kommen hinzu die US-Wahlen. Sogar wenn Kamala Harris gewinnen sollte, wird angesichts des traurigen Bildes, das sich an der ukrainischen Front herauskristallisiert, die Unterstützung aus den USA bald aufhören. Es fehlt einfach die Perspektive für weitere Unterstützung.
Gewinnt Trump, so werden die USA recht geschwind aus dem schiefgegangenen Abenteuer Ukraine aussteigen.
In beiden Fällen muß die EU überlegen, wie sie weiter mit diesem Klotz am Bein umgehen will – noch mehr, wenn die russische Armee wirklich gewinnt.
Unter einem etwas irreführenden Titel hat die Chefredakteurin von "Responsible Statecraft" erklärt, warum ihrer Ansicht nach die US-Wahl, wenn überhaupt, eine marginale Rolle im Kriegsgeschehen an der ukrainischen Front haben werde:
https://www.telepolis.de/features/Analyse-Warum-die-US-Wahl-den-Ukraine-Krieg-nicht-entscheiden-wird-10004305.html?seite=all
Nachdem ich mit meiner Bestimmung der NATO als einer Imperiumssoldateska vor zwei Jahren (eigentlich seit 2017) richtig gelegen habe – zumindest der Erscheinungsweise zufolge – will ich hinzu fügen: Die US-Wahl wird der Auftakt eines neuen NATO-Krieges werden, entweder in Moldawien / Transnistrien oder Georgien, vermutlich an beiden Schauplätzen.
Allerdings wird das nicht so schnell wirksam werden.
Denn diese beiden Schauplätze werden zunächst Verhandlungsmasse der NATO werden, in ihrem Bemühen, den Russlandkrieg in der Ukraine einzufrieren und dafür das erforderliche Mindestmaß an russischer Kooperation zu erpressen.
Diese generelle Marschrichtung ist m.E. mittelbar in der Pressekonferenz Rutte / Scholz zum Ausdruck gekommen:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pressekonferenzen/scholz-empfaengt-rutte-2318720
Scholz:
Rutte:
Wahrscheinlich wird mir niemand beistimmen, daß folgender Hinweis Ruttes an die Anwesenden *nichts anderes* ist, als die Bekräftigung, Deutschland sei in der Vergangenheit der NATO mit *kinetischen* Mitteln verpflichtet worden, und das werde auch so bleiben:
Aber das hat hier eh eine Nebenrolle, an der nur wichtig ist, daß die NATO auf einer Führungsrolle Deutschlands in der EU *gegen* Frankreich besteht. Nicht zuletzt, weil Frankreich Nuklearmacht ist.
Die NATO-EU bzw. EU-NATO wird folglich auch in Richtung Belarus eskalieren, um D. unter Druck zu halten, falls und wenn irgend eine Einfrierung des Krieges in der Ukraine wirksam wird, aber Belarus ist nicht der vorgesehene neue Schauplatz, "den Westen" zur "Einigkeit" und Dienstleistung an der Imperiumssoldateska zu zwingen, das wäre zu riskant. Also Moldavien / Georgien.
Und an dieser Stelle kommt es wohl in vorderster Linie auf das NATO-Personal an, wie das voran und vonstatten gehen wird, und darin besonders auf das Verhältnis der "transatlantischen" Generäle zur Türkei. Über diese Verhältnisse weiß ich rein gar nichts – aber ich werde mir womöglich auch schon die Radischen von unten betrachten, bevor das für die Öffentlichkeit praktisch relevant wird.
Warten wir doch einmal ab, was die Wahlen bringen, anstatt sich in luftigen Prophezeiungen zu verlieren …
„Das Cyber-Bedrohungsforschungszentrum Solar 4RAYS der Solar-Unternehmensgruppe berichtete, dass zwei Drittel der komplexen Cyber-Angriffe, die seit Anfang dieses Jahres in Russland stattgefunden haben, von pro-ukrainischen Cyber-Gruppen durchgeführt wurden. Ihr Ziel ist es, sensible Daten zu sammeln und Infrastruktur zu zerstören. Die aktivsten Gruppen waren Shedding Zmiy und Lifting Zmiy. Sie waren an Spionage und der Ausnutzung von Schwachstellen im öffentlichen Dienst beteiligt. Mehr als die Hälfte der untersuchten Angriffe stehen im Zusammenhang mit Spionage, das sind deutlich mehr als im Vorjahr. Ein Fünftel der Vorfälle stehen im Zusammenhang mit finanziellen Motiven, ein Zehntel steht im Zusammenhang mit der Zerstörung von Daten. Cyberkriminelle gestalten ihre Angriffe immer ausgefeilter. Aber für jede ukrainische Nuss gibt es einen russischen Bolzen.“
(KP, 6.11.)
„Im Westen wurde den ganzen Vormittag über die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland diskutiert
Die Financial Times berichtete, dass der Westen vor dem Hintergrund des Sieges von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl den ganzen Vormittag über die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland diskutiert habe.
»Das ganze Gerede heute Morgen dreht sich nur darum, wie man mit Russland Handel treibt und ob die Sanktionen aufgehoben werden«, stellt die Zeitung in ihrem Artikel fest.
Journalisten zufolge wurden solche Fragen von den Wertpapierhändlern westlicher Banken gestellt. Sie interessierte vor allem, ob es nun möglich sei, mit Rubel zu handeln. Einer der Finanziers erzählte der Zeitung davon.
Gleichzeitig sind die Kurse russischer Aktien bereits unmittelbar nachdem Trump zum Sieger der US-Wahlenerklärt wurde, gestiegen.
Die Zeitung schreibt, dass der MOEX-Rubelindex der führenden russischen Aktien um 3,6 % gestiegen sei. Die größten Zuwächse verzeichneten die Aktien der russischen Energieriesen Gazprom und Novatek, die kurz nach Handelseröffnung an westlichen Börsen um 5 % zulegten.“
(MK, 6.11.)
Knut Volker hat vielleicht die Katze aus dem Sack gelassen:
Er erwartet von Trump die Drohung mit nuklearer Wiederbewaffnung der Ukraine, falls Putin nicht fügsam wird.
https://kyivindependent.com/trump-to-call-putin-seek-quick-deal-to-end-russia-ukraine-war-says-volker/
Man kann immerhin melden, daß die russischen Zeitungen verhalten auf Trumps Wahlsieg reagieren und meinen, man solle ihn an seinen Taten messen.
Freudengeheul bricht keines aus in Moskau.
Das mit der nuklearen Wiederbewaffnung der Ukraine glaube ich nach reiflicher Überlegung nicht. Trump und seine Partie sehen die Ukraine als einen Klotz am Bein der USA, der einen Haufen Geld kostet und nix bringt.
Das ganze Europa ist ihnen zuwider, sowohl als Rivale als auch als Partner. Erinner dich, wie er bei seiner ersten Präsidentschaft verärgert gesagt hat, die sollten doch endlich einmal ihre Verteidigung selbst organisieren und nicht sich immer darauf verlassen, daß die USA das schon richten werden.
Damit hat er einen Lebensnerv der EU getroffen, die seit 1991 darauf gesetzt haben, den USA die faux frais der Weltordnung zu überlassen und unter diesem Schutzschirm ökonomisch zu wachsen und dick und fett zu werden – und dann die USA zu entthronen.
Dieser feuchte Traum ist mit der Finanzkrise den Bach hinuntergegangen.
In den USA, vor allem im republikanischen Lager, gibt es viele Anhänger eines Isolationismus, die meinen, für die USA bringt die Stellung als Weltmacht nix. Einige Konzerne und Banken werden reich, aber das Land selbst verelendet. Von der pax americana profitieren andere, inzwischen China, und die Amerikaner zahlen dafür eine hohe Zeche.
Trump ist von denen gewählt worden, die hoffen, er würde die USA wieder groß machen, und damit meinen sie das Innere, nicht die Weltpolitik.
Es wäre also höchst unpopulär, wenn er weiter Geld in die Ukraine hineinleeren würde.
Zelenskij ist offenbar in Budapest durchgefallen:
„Am 7. November fand in Budapest ein außerordentliches Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft“ (ein Versuch der informellen EU-Erweiterung, der außer der EU auch sämtlich Beitrittskandidaten angehören) „statt, bei dem die Teilnehmer vor dem Hintergrund des Sieges von Donald Trump bei den US-Wahlen eine gemeinsame Position diskutierten.
Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges in der Ukraine traf Zelenskij in Ungarn ein und versuchte offenbar, seine Loyalität gegenüber Trump durch einen Besuch bei seinem Mitstreiter Viktor Orbán zu demonstrieren.
Allerdings konnte Zelenskij seine Emotionen nicht bewältigen und der Besuch endete mit einem Ausbruch der Unzufriedenheit, woraufhin er sich weigerte, ein bilaterales Abkommen mit Ungarn zu unterzeichnen.
Die Situation eskalierte, als Zelenskij Europa aufforderte, die 300 Milliarden US-Dollar an eingefrorenen russischen Reserven an die Ukraine zu übergeben, mit der Begründung, die Gelder gehörten seinem Land.“
Langsam entsteht der Verdacht, daß es diese 300 Milliarden $ gar nicht (mehr) gibt und sie nur mehr auf dergleichen Konferenzen als Textbaustein eingesetzt werden.
„Er erklärte, dass die Ukraine selbst mit diesem Geld Waffen kaufen und diese nach eigenem Ermessen einsetzen werde. Ihm zufolge sollten solche Aktionen eine Lehre für Rußland sein, das seiner Meinung nach ausschließlich Geld schätzt und moralische Werte nicht respektiert.
Zelenskij versuchte sich als Verteidiger Europas vor einer Bedrohung aus dem Osten darzustellen und deutete an, dass die Ukrainer »wilden Horden« im Weg stünden, die die europäische Zivilisation bedrohten.
Anschließend begann er, die Staats- und Regierungschefs darüber zu beraten, wie sie mit Rußland umgehen sollten. Er erinnerte daran, dass langfristige Versuche einer Annäherung an Putin zu keinen Ergebnissen geführt hätten, und zeigte sich zuversichtlich, dass die Ukraine den Weg der Verhandlungen mit der Russischen Föderation nicht brauche.
Zelenskij wies darauf hin, dass die Ukraine keine Hilfe für die Aufnahme eines Dialogs benötige, sondern die Lieferung einer ausreichenden Anzahl von Waffen. (…)
Als es an der Zeit war, das Abschlussdokument auf dem Gipfel zu unterzeichnen, verweigerte Zelenskij die Unterschrift und geriet in Hysterie.
Er erklärte, dass die Unterstützung Ungarns für den Beitritt der Ukraine zur EU und zur NATO für die Ukraine wichtig sei und betonte, dass die fehlende Unterstützung Ungarns für den Beitritt der Ukraine zur NATO in dem Dokument der Grund für seine Weigerung sei, das Abkommen zu unterzeichnen.“
(MK, 8.11.)
„Die Rede von Wladimir Putin sorgte im Westen für Aufsehen: Die führenden Medien der Welt zitieren den russischen Präsidenten
Dutzende ausländische Medien verfolgten Putins Rede auf dem Valdai-Forum
Die Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin beim Valdai-Formular löste in allen führenden Medien der Welt aktive und widersprüchliche Reaktionen aus. Die Reaktion der US-Medien.
»Er nannte die NATO veraltet«
Der führende Auslandskorrespondent des amerikanischen Fernsehsenders ABC News, Ian Pannell, nannte den russischen Führer »fröhlich und selbstbewusst.
Er nannte die NATO überholt und kündigte die Bildung einer neuen Weltordnung an«, betonte der Reporter. »Der russische Führer beantwortete alle Fragen ohne zu zögern. Er genoss den Moment sichtlich. Er lobte Trump dafür, dass er sich nach dem Attentat ,mutig wie ein Mann verhalten’ habe.«
Eine der größten Nachrichtenagenturen der Welt, Associated Press, nimmt Putins Worte über Trumps Wunsch, die Beziehungen zu Russland wiederherzustellen, und den Wunsch des amerikanischen Präsidenten, die Ukraine-Krise zu beenden, zur Kenntnis: »Der Kreml begrüßte zuvor Trumps Aussage, dass er eine Beendigung des Konflikts in der Ukraine ,in 24 Stunden’ veranlassen könne.« Putin betonte jedoch, dass er auf konkrete politische Schritte warten werde. Und obwohl Trump Putin bereits öffentlich gelobt hatte, stellte der russische Staatschef fest, dass während Trumps erster Amtszeit mehr Sanktionen gegen Russland verhängt wurden als unter jedem anderen amerikanischen Präsident zuvor, erinnert sich die AP.“
Man kann das auch als Aufforderung verstehen, angesichts der brummenden Wirtschaft Rußlands die Sinnlosigkeit, sogar Schädlichkeit dieser Sanktionen für die US-Wirtschaft einzugestehen.
„Die maßgebliche ausländische Publikation The Wall Street Journal betont, dass »Putin Russlands Forderungen nach einem Abkommen mit der Ukraine wiederholte, die neutral bleiben und ihre Ambitionen für eine Integration in die NATO aufgeben muss.«
Andernfalls werde die Ukraine »ständig als Werkzeug in den falschen Händen missbraucht«, sagte Putin. Moskau will die von ihm kontrollierten Gebiete behalten. Russland komme auf dem Schlachtfeld voran, heißt es in der Zeitung.
Die amerikanische Wochenzeitung Newsweek machte auf die Aussage des russischen Staatschefs aufmerksam, daß eine Reihe von Mitgliedsländern der Nordatlantischen Allianz einen Beitritt zu BRICS anstrebe, was er als »Prototyp freier, blockfreier Beziehungen zwischen Ländern« bezeichnete: »Es gibt einige in der NATO, die sich für BRICS interessieren, und vielleicht wird die Zahl dieser Länder zunehmen«, glaubt Putin.
In seiner Rede am Donnerstag bezeichnete der russische Präsident die NATO zudem als einen »eklatanten Anachronismus«, den die USA nutzen, um ihren Einflussbereich zu dominieren. Er sagte, die Allianz unterliege dem »Diktat des großen Bruders« und bezog sich dabei auf Washington.
»Keine Ahnung, was man von Trumps zweiter Amtszeit erwarten kann«
Hier die Medienreaktionen in Foggy Albion auf die Rede des russischen Präsidenten:
Der britische Fernsehsender Sky News konzentriert sich auf die Beziehung, die derzeit zwischen dem derzeitigen Führer Rußlands und dem gewählten 47. Führer der USA aufgebaut wird. »In seiner Rede vom Schwarzmeer-Ferienort Sotschi am Donnerstag verwies der russische Staatschef auf den ,Wunsch des gewählten US-Präsidenten, die Beziehungen wiederherzustellen‘, fügte jedoch hinzu, dass er ,keine Ahnung’ habe, was er von einer zweiten Amtszeit Trumps zu erwarten habe.«“
Vladimir Vladimirovitsch hält sich alle Türen offen, macht freundliche Nasenlöcher, aber bekundet auch weitere Wachsamkeit und Wehrhaftigkeit.
Er will nicht den Fehler Lenins von 1917 wiederholen, der ein „Dekret über den Frieden“ erließ und damit der deutschen Armee Tür und Tor öffnete, um auf Petrograd vorzumarschieren.
„Sky News macht auf die Worte des russischen Staatschefs aufmerksam, dass Trump während seiner vorherigen Präsidentschaft »von allen Seiten verfolgt« worden sei.
Der London Guardian konzentriert sich auch auf Nachrichten, die von Sotschi nach Washington gesendet wurden: »Putin gratulierte Trump zu seinem Sieg bei den US-Wahlen und drückte seine Bewunderung für die Reaktion Trumps auf das Attentat aus. Er sagte, er sei zu einem Dialog mit Trump bereit, dessen Aussicht in Kiew und den europäischen Hauptstädten Anlass zur Sorge geben würde.
Die 240-jährige Times betont, dass der russische Führer bekräftigte, dass Moskau dem Druck nicht nachgeben werde, aber klargestellt habe, dass es offen für Diskussionen sei:
»Putin sagte in Sotschi, es müsse jedem klar sein, dass es sinnlos sei, Druck auf die Russen auszuüben, Moskau sei aber zu Verhandlungen unter voller Berücksichtigung der gegenseitigen legitimen Interessen bereit. Seine gestrige Erklärung gab keinen Hinweis darauf, dass Russland bereit wäre, seine Forderungen abzuschwächen oder anzupassen.«
Statt christlichen Demokraten chinesische Kommunisten
Was berichteten die Medien Kontinentaleuropas über die Valdai-Rede des russischen Führers?
Die deutsche Berliner Zeitung stellte fest, dass es in Valdai weniger Gäste aus dem Westen und mehr aus dem globalen Süden gab.
In den vergangenen Jahren sprach Putin bei Treffen des Valdai-Clubs vor einem überwiegend westlichen Publikum aus Politikern und Think-Tank-Mitarbeitern. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Ausdruck »westliche Partner« in Moskau noch nicht sarkastisch verwendet.
Das heutige Valdai-Publikum wird von Diplomaten und Politikwissenschaftlern aus asiatischen und afrikanischen Ländern dominiert. Statt Christdemokraten treffe man eher auf chinesische Kommunisten, indonesische Anhänger der Neutralitätspolitik und Nostalgiker eines neutralen Jugoslawiens, bedauert die deutsche Zeitung.
Der französische Le Figaro sah in der Rede Wladimir Putins wie seine ausländischen Kollegen zunächst einen Gruß an Trump zu seiner Wahl zum Präsidenten der USA: »Vladimir Putin gratulierte Donald Trump schließlich am Donnerstagabend, zwei Tage nach seinem Wahlsieg. Bei einer Veranstaltung des Valdai-Clubs nannte der russische Präsident Donald Trump sogar einen »mutigen Mann«. (…) Putin erklärte, er sei bereit, mit dem neuen amerikanischen Führer »den Kontakt zu erneuern«.“
(KP, 8.11.)
Die russischen Truppen stehen vor der Einnahme von Kurachowo und die ukrainischen Verteidiger haben wieder einmal einen Damm gesprengt: den des Kurachowoer Stausees in Staryje Ternyj.
Es ist nicht ganz begreiflich, warum – also wieso das die Verteidigung Kurachowos befördert. Dafür müßte man die Lage an der Front besser kennen.
Aber möglicherweise gehen die Überlegungen weiter, insofern, als der Vormarsch der russischen über Kurachowo hinaus erschwert werden soll, indem die Ortschaften weiter westlich, die noch in ukrainischer Hand sind, überflutet werden und die Umzingelung Kurachowos erschweren sollen.
„Unsere Truppen drängen jetzt die Kämpfer der ukrainischen Streitkräfte zum Stausee und umzingeln Kurachowo von allen Seiten. Für das Kiewer Regime ist das keine Überraschung: Bereits im Frühjahr kam der Auftrag, das Kraftwerk Kurachowo abzubauen und in Teilen tief ins Land zu transportieren. Die Logik solcher Plünderungen wurde vom Wall Street Journal erklärt: Im Winter werden an anderen beschädigten Energieanlagen Generatoren und Transformatoren benötigt. Und bis dahin wird Kurachowo nicht mehr ukrainisch sein. (…)
In diesem Herbst haben die russischen Truppen ihren Vormarsch deutlich beschleunigt. Besonders nordwestlich von Ugledar: Die Sturmtruppen marschierten im Schnitt 8 Kilometer pro Tag vor – eine beispiellose Geschwindigkeit.
Insgesamt hat Russland seit Anfang Oktober rund 260 Quadratkilometer Territorium erobert.“
Damit erscheint die Sprengung des Dammes in einem neuen Licht: Es geht möglicherweise nicht um strategische Überlegungen, sondern um die Taktik der verbrannten Erde.
(KP, 11.11.)
Bilanzen ziehen viele Leute. Harald Neuber hat unter dem Titel: "Atomangst lähmt Nato: Warum keine westlichen Truppen in der Ukraine kämpfen" welche zitiert, die auf dem kürzlichen IISS Prague Defence Summit 2024 gezogen worden sind:
https://www.iiss.org/
Bei Gelegenheit einer "Gegenpropaganda" Hans-Peter Waldrichs zum Meme "Putler greift Deutschland an" auf Overton habe ich das aufgegriffen und zitiere das mal (weil immer die Gefahr besteht, daß es gelöscht wird):
"Hans-Peter Waldrich und die extremistischen NATO-Megaphone nehmen sich kein Stück in punkto berechnender Verlogenheit gegenüber ihrem Publikum. Vergleicht sein “Stück” mit Harald Neubers Titel, “Atomangst lähmt Nato: Warum keine westlichen Truppen in der Ukraine kämpfen”.
Ja, auch das ist verlogen, aber in Gestalt simpler Desinformation: NATO-Truppen führen seit spätestens 2014 Krieg gegen Russland in der Ukraine, wie wir aus diversen amerikanischen Leaks wissen, und mit Kriegsvorbereitungen waren sie seit 2008 dort unterwegs.
Aber die Darstellung hält sich nah genug an der tatsächlichen NATO-Kriegführung, daß für jeden Leser, der ein wenig mitdenkt, klar wird, der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses Rob Bauer – den, nebenher gesagt, auf dieser Plattform einzig ein gewisser “Tom Gard” als einen politischen Akteur vorgestellt hat, und das vor ziemlich genau zwei Jahren! – hat in Prag öffentlich bekannt, wie NATO in den vergangenen zweieinhalb Jahren systematisch “Rote Linien” beider Seiten untergraben und überschritten hat, unter dem beständigen kalkulierten Risiko, daß der Kreml dies Spiel mit einem Nuklearangriff auf logistische / administrative NATO-Zentren in Deutschland abbrechen könnte.
Damit – und nicht nur damit, aber aus besonders berufenem Munde – sind die Laberschablonen vom Stoltenberg, die darauf berechnet waren, die Kontinentaleuropäer mit der britischen und amerikanischen Soldateska im Rücken propagandistisch vor sich her zu treiben, öffentlich vom Tisch genommen, bei aller Verstecktheit auf dieser Website:
https://www.iiss.org/
Rob Bauer sagte an, worum es jetzt “eigentlich” gehe:
NATO bekennt sich aus dem Munde ihres obersten Militärführers dazu, die politische Herrschaft über eine “Freie Welt” teils schon ergriffen zu haben, teils mit Hilfe des russischen Ukrainekrieges weiter auszubauen, mit Brüssel – nicht Washington – als dem Zentrum dieser “Freien Welt”, von dem “die Bewegung” ausgehe und weiter auszugehen habe.
Der Text ist übrigens nicht zu verlinken, man kann ihn nur von der Website kopieren.
Das ist der Feind, wenn es denn darum gehen soll, Feinde auszuheben (anstelle die Gründe für diese Entwicklung und Phänomenologie darzustellen und anzugreifen), nicht die Propagandatröten aus dem publizistischen Himmelreich der herrschenden politischen Stände in der EU – in den USA gibt es diese Gespensterdebatte nicht! – die Waldrich zum Monster aufbläht, weil er eigentlich den Pöbel zum Monster aufblähen will, den angeblich verführten und fehlgeleiteten nämlich.
Für einen Rob Bauer und seinesgleichen gibt es diesen Pöbel gar nicht – auch das ein klarer Unterschied zu Leuten und Positionen, wie die des ehemaligen NATO-Generalsekretärs – sondern nur einen Volkskörper der “Freien Welt”, den NATO zu bedienen und zu versichern habe.
Diese Leute sind recht eigentlich die “wahren” Faschisten, wenn man diese Kategorie denn nicht ad acta legen will, es sind Kriegsfaschisten, nicht weniger, und nur umständehalber anders, als die deutschen Militaristen und ihre technische Militärführung es in der Nazi-Herrschaft in Deutschland gewesen sind."
@TomGard
Mag ja sein, aber die „Freie Welt“ wird immer kleiner und leichtgewichtiger. Dazu kommt dieses Geschwätz von den „Roten Linien“, die ja nur dazu da sind, um ständig überschritten zu werden.
Damit wird das Gerede von Gestern für obsolet erklärt und gleichzeitig bestätigt, daß man versucht, den Krieg berechenbar zu machen.
„Ukraine’s warriors brace for a Kremlin surge in the south
Vladimir Putin’s war machine is pushing harder and crushing Ukrainian morale (…)
Ukrainian intelligence believes that Russia is gearing up for a bold assault on Zaporizhia city, 30km from the front. When exactly no one is clear, but it makes some sense. As one of three remaining centres of heavy industry in the country, the provincial capital remains crucial to Ukraine’s survival as a functioning state. In late 2022, Vladimir Putin claimed the entire province as his own, despite controlling only a third of it—following a sham referendum in which the people of Zaporizhia city didn’t vote. For two months, Russian missiles and glide bombs have hammered the city, destroying 1,500 homes. And the front lines are rumbling anew too. A Ukrainian spokesman warns that 130,000 Russian troops could soon be hurled into the fray.
Not every soldier is convinced that an attack is imminent. Colonel Oleksiy Khilchenko, commander of Spartan, a rapid-response brigade newly deployed to Zaporizhia, says Russia is tied up elsewhere. He claims the Russians had had planned to send two divisions (20,000-30,000 troops) for an initial assault, but half were diverted to Russia’s Kursk area to strengthen its counter-offensive against a Ukrainian incursion there. »Lemberg«, a battalion commander with the 118th brigade manning the south-western defences of Zaporizhia province, agrees. »They aren’t ready to hit yet, but when they are, the first blow will be the hardest.«
But Ukraine is taking no chances. New fortifications are being built in rings radiating from the provincial capital. The work is thorough—minefields, engineering obstacles, and structures made of concrete and iron—unlike the more chaotic picture in neighbouring Donetsk province, still the site of the heaviest fighting. There, Russia is moving faster than at any time since the early days of the invasion. Hardened by the blunders of 2022, Russian commanders have developed a grim formula that works: drones, electronic warfare, guided air-launched bombs, ruthless command, and waves of disposable infantry. They hit Ukraine where it is weakest, cutting supply lines and encircling targets rather than striking them head-on as they once did. It is not easy going—they have been losing as many as 1,500 troops a day in their now year-old offensive. But they are recruiting more than they lose. »Look, they will never have a problem with manpower,« says Colonel Khilchenko. »They drive people into debt, into loans, and will force them to fight for them. They aren’t going to stop.«“
Wie das gehen soll, ist unklar. Welche Schulden?
Es ist ein weiterer Versuch, den Kriegswillen Rußlands und die Kampfbereitschaft russischer Soldaten aus Zwangsmaßnahmen zu erklären, während die ukrainischen Soldaten tatsächlich zwangsrekrutiert und ohne Motivation sind:
Ukraine’s problems, meanwhile, are worsening mainly because of manpower issues. The army is long out of willing recruits, and its mobilisation campaign is falling short, recruiting barely two-thirds of its target. A senior Ukrainian official says he is worried the situation may become irretrievable by the spring. An even bigger problem is the quality of the new recruits. »Forest«, a battalion commander with the 65th brigade, says the men being sent from army headquarters are now mostly too old or unmotivated to be useful. All but a handful are over the age of 45. »I’m being sent guys, 50 plus, with doctors’ notes telling me they are too ill to serve,« he says. »At times it feels like I’m managing a day-care centre rather than a combat unit.«
A visit to the brigade’s training range underscores the commander’s point. The recruits are here for zlagodzhennia, formal induction into their units. It is the final stage of preparation before heading, in a few days’ time, to the front. The newest of the recruits is Grigory, a 51-year-old former labourer from the central Poltava region. Gold-toothed and ruddy faced, he squints through +9 prescription glasses, and his ill-fitting body armour flaps unfastened over a short, stocky frame. Grigory admits he was as surprised as anyone when he was enlisted; he did not expect the officers to mobilise someone who was half blind. Unsurprisingly, he is struggling with the physical demands; it’s hard enough to walk with the flak jackets. But he has got used to handling firearms. »Anyone can shoot,« he says. »It’s hitting the target I’m not so good at.«
The situation on the front lines is widely accepted to be as difficult as at any time since the early days of the war, with many fearing a significant Ukrainian retreat may soon be inevitable. For now, the looming threat keeps the soldiers in Zaporizhia focussed. They say they remember the atrocities that followed Russian advances and occupation. The experience of resistance still counts for something. As weak as Ukraine is, Russia can be beaten, argues Forest. The proof? An ambush in February, when his battalion singlehandedly destroyed a mechanised column of two dozen Russian vehicles. »To those who shout we’re screwed, I ask them when hasn’t Ukraine been screwed?«
But Ukraine’s systemic weakness is clearly taking its toll on the morale of its front-line fighters. With no hope for rotation or demobilisation, some of the once most committed now wonder if a ceasefire might be the only way out. »Chechen«, the brigade officer leading the new soldiers’ training session, says he remains determined to fight to the end. »Giving away territories to these disgusting people is no guarantee it will stop.« But he admits that fewer soldiers than ever share his resolve. »It’s not even 50-50 any more, but 30-70.« Lemberg puts the situation in even starker terms. »In 2022 I was ready to tear the Russians apart with my teeth,” he says. »In 2023, I just needed rest. This year? I almost couldn’t give a fuck.«“
(Economist, 24.11.)
… auch hier kritische Stimmen bezüglich der Perspektiven der Ukraine:
„Energy ‘corruption’ leaves Ukrainians facing a deadly freeze
Kyiv’s failure to build bunkers for electricity substations that protect them from Russian airstrikes has left the country vulnerable before the winter
At a secret location outside Kyiv, the brigadier watched as explosions hammered the concrete structure that his team of ten British military engineers, intelligence officers and diplomats had clandestinely helped to create.
The rocket test, described by sources to The Sunday Times, was the culmination of months of hard work, under the constant threat of Russian airstrikes. When it finished in February, the British engineers, alongside teams from America, Germany and Japan, advised their Ukrainian colleagues that they should build the structures to protect Ukraine’s energy grid from Russian attack.
Yet nine months later, President Zelensky’s government has not done so, amid accusations that government corruption has stalled the work.
About 80 per cent of Ukraine’s energy infrastructure is damaged or destroyed. Without it having proper protection, and with temperatures falling below zero, Ukraine faces a punishing and deadly winter freeze.
This week Russia launched the largest airstrikes for months against Ukraine’s energy infrastructure. Hundreds of thousands of people spend up to six hours at a time in the dark without heat, light or running water.
Mustafa Nayyem, the head of the agency with the job of protecting critical infrastructure, resigned in June in protest at government failures, claiming that the project has been deliberately delayed by Kyiv’s refusal to release the funds allocated to carry it out.
»It was impossible to work. When you see that the leadership of the government is creating some artificial obstacles for you, it’s useless,« said Nayyem, the former head of Ukraine’s State Agency for Restoration and Infrastructure Development. His agency had requested €1.4 billion to deliver the bunkers, termed »third-level protection«, for the substations. Nayyem said vested interests were behind the block on funds.
»When people in government see these billions, they can’t even imagine that there is no interest for the people who are delivering this money,« he said. His team suspect that the project was delayed because bribes were not paid to officials in the prime minister’s office who hold the purse strings. »They [the government] didn’t pay contractors; the contractors stopped all projects.«
Nayyem’s replacement, Sergiy Sukhomlyn, said the contractors had been expecting »too much profit« and his agency was renegotiating their contracts. Some of the defences were being »redesigned« to cut costs, he added.
Ukraine’s presidential office, the prime minister’s office and energy ministry declined to comment.
Contractors said they were trying to move forward with building the bunkers, but have had to take out loans to finance a minimal level of work to keep construction going — and that the structures are far from complete. One of the leading Ukrainian building companies involved in the substation protection contracts has had its offices raided by officials who, it says, acted without a warrant, seizing computers, telephones and documents. The company also said the government had failed to release the funds needed for them to build the bunkers.
»If the necessary funding had been provided, we would have completed them already, I am sure,« said Mykola Tymofeiev, chief executive of Automagistral, an infrastructure building company. »If the third level had been completed on time … there would have been much, much fewer power outages.« (…)
In September, after power cuts in the summer, Zelensky’s administration arranged the dismissal of Volodymyr Kudrytskyi, chief executive of Ukraine’s state energy company, suggesting that he was responsible for failing to complete the protection. Critics say the move, as well as the cabinet reshuffle that accompanied it, only served to consolidate power in the hands of Zelensky’s chief of staff, Andriy Yermak, and his lieutenants. Government insiders say one of those lieutenants, Kyrylo Tymoshenko, is the informal gatekeeper for government building projects.
A former official who worked closely with the president’s office alleged that Tymoshenko demanded a 10 per cent fee from the companies to select and present their projects for approval. The former official alleged that Tymoshenko kept large amounts of »dirty« cash and distributed this cash to unofficial »volunteer« advisers in the presidential office. The official also said that Tymoshenko would collect payments of $10,000 from companies that wanted a presidential visit during official trips to the regions. (…)“
(The Times, 23.11.)
„Russland startet als Vergeltung für den Einsatz westlicher Raketen einen Großangriff auf das Energiesystem der Ukraine
Nach der vorläufigen Bilanz der regionalen Behörden hat die Offensive an diesem Donnerstag dazu geführt, dass in der Region Lemberg 523.000 Verbraucher ohne Stromversorgung geblieben sind, in Wolhynien etwa 215.000 und in Riwne mehr als 280.000.“
Es wäre in diesem Zusammenhang interessant, was alles am Strom hängt und wofür noch Gas verwendet wird – zum Kochen, zum Heizen?
Vor allem angesichts der Drohungen der Ukraine, der EU das Gas abzudrehen.
„»Der Energiesektor steht erneut unter massiven feindlichen Angriffen. Die Angriffe ereignen sich im ganzen Land. Der [Stromnetz-]Betreiber Ukrenergo hat Notstromausfälle eingeführt«, schrieb Energieminister Herman Galushchenko heute Morgen in einer kurzen Erklärung.
Von 5.00 bis 8.30 Uhr feuerte die russische Armee Raketen und Drohnen auf Infrastruktur in einem Dutzend Provinzen. In Kiew und Odessa wurden Schäden an zivilen Gebäuden gemeldet. Die ukrainische Luftwaffe hat berichtet, dass sie 79 der Raketen und 35 Drohnen abgefangen hat. Der auf die Überwachung von Bombenanschlägen spezialisierte Militärinformationsbericht Telegram Monitor hat zusammengefasst, dass die Operation (…) aus zwei Phasen bestand: einer ersten, in der die russische Flotte im Schwarzen Meer die Marschflugkörper vom Typ Kalibr abfeuerte, und einer zweiten, in der Kinzhal-Marschflugkörper eingesetzt wurden. Dabei kamen Bomber aus der russischen Provinz Wolgograd und der (…) Halbinsel Krim zum Einsatz.“
Daß die Bomber aus Wolgograd kamen, zeigt, daß die grenznahen Provinzen Rußlands von Flugzeugen geräumt wurden – bzw. die der Krim inzwischen besser geschützt werden.
„Der russische Führer warnte diesen Donnerstag, dass Russland über genügend Oreschnik-Einheiten verfüge, um strategische Enklaven in der Ukraine zu zerstören. Konkret hat er Kiew ins Visier genommen. Putin hat erklärt, dass seine Militärindustrie zehnmal mehr Raketen produziert als alle NATO-Staaten zusammen und dass sie die Produktion von Langstreckenraketen im Jahr 2025 um 25 % steigern werden.“
(El País, 28.11.)
„Die russische Zentralbank (ZB) versucht, die Abwertung des Rubels zu stoppen: Welche Maßnahmen können ergriffen werden?
Die Bank von Russland stoppte die Devisenkäufe und erhöhte den Leitzins außerhalb der dafür vorgesehenen Termine
Die ZB gab bekannt, dass sie vom 28. November bis Ende 2024 keine Devisen auf dem Inlandsmarkt kaufen wird. Gleichzeitig führt die Regulierungsbehörde weiterhin Devisenverkäufe durch.
Dies wirkte sich unmittelbar auf den Rubel-Wechselkurs aus. Hatte die heimische Währung vorher ständig an Boden gegenüber dem Dollar verloren, dann hörte sie nach der Entscheidung der Regulierungsbehörde auf zu fallen und stabilisierte sich bei etwa 108 Rubel pro Dollar.
MK hat Experten gefragt, ob die ZB der Russischen Föderation über andere Instrumente verfügt, um den Wechselkurs der Landeswährung zu beeinflussen, und ob sie diese nutzen wird. Am Tag zuvor erlebte nämlich der Rubel einen regelrechten Absturz und durchbrach im außerbörslichen Handel die Marke von 114 pro Dollar, was seit März 2022 nicht mehr vorgekommen war.
Die ZB übernahm jedoch sofort die Aufgabe, den Wechselkurs der Landeswährung zu stabilisieren. (…) Der Dollarpreis fiel und stabilisierte sich bei etwa 108 Rubel.
Laut Alexander Schneiderman, Leiter der Kundenbetreuungs- und Vertriebsabteilung bei Alfa-Forex, verfügt die Finanzaufsicht über weitere Instrumente, um den Wechselkurs der Landeswährung zu beeinflussen.
Erstens ist es möglich, eine außerordentliche Sitzung der ZB der RF mit dem Ziel abzuhalten, den Leitzins vorzeitig (20. Dezember) auf 23-25 % anzuheben. Zweitens ist es auch möglich, die Goldkäufe stark zu erhöhen, um die Gold- und Devisenreserven aufzufüllen.“
Interessant, wie und warum das den Wechselkurs beeinflussen soll?
„Drittens ist es möglich, das Volumen der obligatorischen Verkäufe von Devisenerlösen der Exporteure von derzeit 40% auf 60-80% zu erhöhen. Diese Methode zeigte bis 2023 Wirksamkeit. Allerdings werde der Dollar bis Ende dieses Jahres noch im dreistelligen Bereich von 100 bis 110 Rubel fixiert sein, sagt Schneiderman.
Die Entscheidung der ZB wirkte sich aufgrund der erhöhten Handelsvolatilität in den letzten fünf Handelssitzungen nach der Einführung von Sanktionen gegen die Gazprombank (Hauptbank der Gasindustrie) unmittelbar auf den Rubel-Wechselkurs aus, und die erhöhte Volatilität wirkt sich in beide Richtungen aus.“
Es ging offenbar nur einmal darum, irgendetwas zu machen, um die Geldhändler zu beruhigen.
„Laut Vladimir Tschernov, Analyst bei Freedom Finance Global, ist die Entscheidung der Regulierungsbehörde auch ein Signal für Spekulanten, dass die ZB bereits über den niedrigen Wechselkurs des Rubels besorgt ist und beginnt, Maßnahmen zu ergreifen, um ihn zu stabilisieren. Vor diesem Hintergrund begannen die Handelsteilnehmer Devisenkäufe zu stoppen, was zu einem Rückgang des Dollarkurses führte.
»Ich würde die Entscheidung der ZB nicht als besonders wirksam bezeichnen, da das Volumen der Devisenkäufe ihrerseits nicht groß war, daher glaube ich nicht, dass sie den Wert des Rubels langfristig, sondern nur kurzfristig stützen kann. Kurzfristig könnte sein Wert vor diesem Hintergrund sogar steigen«, sagte der Experte.
Darüber hinaus wird alles davon abhängen, welchen Wechselkurs des Rubels die ZB für akzeptabel hält, da Russland einerseits ein großes Haushaltsdefizit hat und ein schwacher Rubel die Einnahmen von Exporteuren erhöht und andererseits eine weitere Beschleunigung der Inflation zur Folge haben wird, da vor diesem Hintergrund bei allen importierten Waren die Preise steigen.
»Im Moment wird sich die ZB darauf beschränken, die Devisenkäufe auszusetzen und weitere Wechselkursbewegungen zu überwachen, aber wenn der Rubel wieder schnell zu fallen beginnt, dann denke ich, dass die Regulierungsbehörde eingreifen und das Volumen der obligatorischen Rückführung von Deviseneinnahmen durch Exporteure an die Börse erhöhen wird«, nimmt Tschernov an.
Es besteht jedoch die Meinung, daß die Methoden zur Beeinflussung des Dollarkurses vor zwei Jahren nicht mehr funktionieren werden.
Wie Arthur Meinhard, Leiter der Analyseabteilung für globale Märkte bei IC Fontvielle, betonte, kann diese Entscheidung, den Verkauf an Dollar zu steigern, dieses Mal zu nichts führen, da die Devisenversorgung Russlands schwierig ist.
Heutzutage führt der Hauptweg zum Kauf von Dollars über Agenten, aber er ist ziemlich lang und mit bestimmten Kosten verbunden, normalerweise in Höhe von 5-7 % des Betrags. Und angesichts der neuen Sanktionen ist es wahrscheinlich, dass die Vermittler beginnen werden, ihre Provisionen zu erhöhen.
Das heißt, die Exporteure müssen erhebliche Kosten tragen (die ihnen übrigens niemand erstattet), nur um sicherzustellen, dass der russische Devisenmarkt von der Angebotsseite aus gefüllt wird.“
Das heißt, sie verkaufen ihre Ware über Vermittler, die ihnen die Dollars beschaffen.
„Bei einem solchen System sind die einzigen Gewinner die Vermittler – Agenturfirmen, von denen es mittlerweile viele gibt. Leider sei es in der aktuellen geopolitischen Realität aufgrund der Sanktionen nicht möglich, das Problem der Abwertung des Rubels systematisch zu lösen, meint der Experte. Alles, was die Zentralbank unter solchen Bedingungen tun kann, ist, die Abwertung der russischen Währung zu verlangsamen und möglicherweise den Rubel vor Ort zu stärken.
Solange es jedoch Beschränkungen im Finanzsystem des Landes gibt und es keinen einzigen Weg gibt, diese zu umgehen, wird der Rubel weiter schwächeln. Dies sei den russischen Finanzbehörden durchaus bewusst, die in allen Prognosen für die nächsten Jahre eine allmähliche Abwertung des Rubels berücksichtigten, betonte Meinhard.“
(MK, 28.11.)
Man merkt an diesen Überlegungen, daß eine Abkopplung vom Dollar derzeit nicht möglich ist und die Beteiligung Rußlands am Weltmarkt mit Zusatzkosten verbunden ist.
Mit Stand 30.11. spitzt sich die Lage zu.
1. ein Artikel von AP, demzufolge sich in der ukrainischen Armee Auflösungserscheinungen zeigen, über 200.000 Desertionen angenommen werden und deshalb auch gar nicht mehr verfolgt werden können:
Desertion threatens to starve Ukraine’s forces at a crucial time in its war with Russia
Dann kommt von der KP ein auf Geheimdienstinformationen beruhender Artikel, demzufolge Deutschland eine Besetzung der Ukraine erwägt, um nicht um seine ganzen Investitionen umzufallen, die der deutsche Staat bisher in die Ukraine gesteckt hat. Auch von NATO-Plänen, die Ukraine in Besatzungszonen aufzuteilen, ist die Rede.
Schließlich in den österreichischen Abendnachrichten ein Interview von Zelenskij mit Sky News, in dem er die NATO auffordert, schleunigst die Ukraine zu besetzen, bevor es zu spät ist.
Der Hut scheint schon sehr zu brennen.
Newsweek stellt Atombomben-Szenarios vor.
Drehen jetzt alle durch?
„Russland gibt durch einen Irrtum bekannt, dass 48.000 Menschen DNA-Proben abgegeben haben, um nach ihren »vermissten« Verwandten zu suchen
Moskau, das seit 2022 keine Daten zu den Todesfällen durch die Invasion in der Ukraine vorgelegt hat, legt die Daten in einem Auftritt offen. Die Arbeit zweier Medien identifiziert bereits mehr als 80.000 verstorbene Russen. (…)“
(El País, 4.12.)
Dazu ist zu bemerken, daß beide Zahlen bescheiden sind angesichts dessen, daß in verschiedenen westlichen Medien bereits weitaus höhere Zahlen angenommen wurden.
Die 48.000 ADN-Probem müssen nicht 48.000 Vermißten entspechen, sondern können auch von mehreren Familienmitgliedern abgegeben worden sein, um auf Nummer Sicher zu gehen. 48.000 Vermißte erscheint etwas hoch angesichts des Umstands, daß die russischen Truppen seit geraumer Zeit vorrücken und daher wenig Tote auf Territorium zurücklassen, das in ukrainischer Hand ist.
Schließlich ist es auch möglich, daß es sich um bei einigen um Verwandte von Soldaten der ukrainischen Armee handelt, die verschwunden sind – in der Hoffnung, daß sich unter ukrainischen Gefangenen oder von russischer Seite geborgenen Toten ihre Angehörigen befinden könnten.
Nach allem, was man über das Kriegsgeschehen mitbekommt, scheinen die Verluste auf beiden Seiten jeweils die 100.000 zu überschreiten.
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„Am Mittwoch, dem 4. Dezember, gab der Feind den Verlust des Dorfes Staryje Terny bekannt. Mit dem Verlust dieser befestigten Stellung ist die Garnison der ukrainischen Streitkräfte in Kurachowo praktisch umzingelt. (…) Darüber hinaus konnten unsere Kämpfer (…) südlich des Ortes am Damm des Kurachowo-Stausees Fuß fassen. Dort, versichert der Experte, wurden bereits Anti-Panzer-Lenkraketen in Position gebracht, die von hier aus direkte Sicht auf die Straße Zaporozhje-Kurachowo haben. Abseits der Straße flüchtende feindliche Soldaten sind auf freiem Feld leichts Angriffsziel für Drohnen.“
(MK, 4.12.)
„Die Ukraine weist das Ansinnen der Verbündeten zurück, das Einberufungsalter auf 18 Jahre zu senken
Die USA bestehen darauf, dass das Land neben wirtschaftlicher Unterstützung und Waffen auch mehr Truppen an der Front benötige“
Die „Verbündeten“ kürzen sich also auf einen zurück:
„Der Druck begann privat, aber die USA beharren jetzt offen auf der Idee: Die Ukraine braucht mehr Truppen an der Front, die gegen den russischen Feind kämpfen. Um mehr Soldaten zu rekrutieren, sollte Kiew darüber nachdenken, das Einberufungsalter von 25 auf 18 Jahre zu senken, wiederholen sie.
Die Ukraine antwortet, ihr Problem sei nicht das Personal, sondern die Waffen und die Ausbildung. Wie Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer parlamentarischen Intervention anlässlich des 1.000-tägigen Krieges am 20. November sagte: »Unser Staat bereitet keine Herabsetzung des Mobilmachungsalters vor.«
Die Mobilisierung junger Menschen ist ein heikles Thema in einer Gesellschaft mit einer Bevölkerungspyramide, die sich genau auf diese Altersgruppe verengt. Das Land betrachtet diese Generation auch als Hoffnung für den Wiederaufbau nach dem Krieg.“
Die ganze Planung für die „Zeit nach dem Krieg“ verschließt die Augen davor, daß erstens die westlichen Verbündeten eher auf ein „Ende nie“ spekulieren, die Russen wiederum sehr genaue Vorstellungen haben, in welchen Bahnen sich dieser Wiederaufbau abspielen wird.
„Politiker sprechen das aus, aber es wurde an diesem Donnerstag auch auf einer Straße im Zentrum von Kiew von Oleksandr, einem 58-jährigen Soldaten (…) geäußert: »Es ist offensichtlich, dass es an der Front an Leuten mangelt, aber junge Leute sollten nicht in den Kampf ziehen. Sie müssen Zeit haben, Familien zu gründen und Kinder zu bekommen, die die Zukunft des Landes sein werden.«“
Die Problematik wird seit einiger Zeit von Medien in Ost und West angesprochen: Hat die Ukraine überhaupt eine Zukunft?
Wer wird die Zerstörungen wieder gutmachen? Zerstörte Wohnbauten, Fabriken, Kraftwerke und Millionen Flüchtlinge, die wahrscheinlich nicht zurückkehren wollen? Innerhalb welcher Grenzen wird diese Ukraine den etwaigen Wiederaufbau angehen? Mit welcher Regierung?
Wer wird dafür Mittel zur Verfügung stellen? Eine EU, die nicht einmal ihre eigenen Naturkatastrophen bewältigen kann?
„»Das sind sehr schwierige Entscheidungen, und ich verstehe und respektiere sie voll und ganz«, erklärte US-Außenminister Antony Blinken diese Woche in einem Interview mit Reuters im NATO-Hauptquartier in Brüssel. »Viele von uns glauben, dass es notwendig ist, junge Menschen in den Kampf einzubeziehen. Im Moment werden junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren nicht eingezogen«, betonte er. Ohne eine konkrete Altersgruppe zu nennen, äußerte NATO-Generalsekretär Mark Rutte die gleiche Meinung: »Wir brauchen wahrscheinlich mehr Leute, die an die Front gehen.«“
Das „Wir“ ist entscheidend.
Dieser Druck aus den USA und der NATO klommt, nachdem sich alle Drohungen der NATO-Staaten, eigene Soldaten in die Ukraine zu schicken, in Luft aufgelöst haben.
Dabei dürften die Militärs der NATO-Staaten ihr Veto eingelegt haben. Außerdem ist unwahrscheinlich, daß sich Polen als Aufmarschbasis zur Verfügung stellen dürfte – Rußland hat mehrmals klargestellt, daß es jede Aggression von polnischem oder auch rumänischem Boden als Casus Belli betrachten und mit Bombardements der betreffenden Staaten beantworten würde.
Also müssen doch wieder die Ukrainer ihren Schädel hinhalten, damit „Wir“ diesen Krieg, wenn schon nicht gewinnen, so doch weiterführen können.
„Michailo Podoljak, Zelenskijs Berater, verteidigte an diesem Dienstag, dass das Problem »im Mangel an Waffen und der Ausbildung des Personals liegt, nicht in der Zahl der Menschen«.“
Bei der „mangelnden Ausbildung“ wird darauf Bezug genommen, daß manche der auf der Straße oder am Arbeitsplatz Zwangsrekrutierten oft nur einen Monat Ausbildung erhalten oder manchmal sogar gleich an die Front geschickt werden, weil der Hut brennt.
„»Diejenigen, die diese Debatte vorschlagen, sind wieder einmal diejenigen, die uns mit ausreichend Waffen versorgen sollten und dies nicht tun«, kritisierte er vor einer Gruppe europäischer Medien, darunter EL PAÍS, die vom Media Hub »Your City« aus Lemberg in die Ukraine eingeladen wurde.
Während Russland Ressourcen anhäuft und vorrückt, können ukrainische Soldaten nur in den Schützengräben sitzen, weil ihnen Projektile, Raketen oder Drohnen fehlen, beklagte Podoljak.“
Während in westlichen Medien wiederholt Artikel erscheinen, daß den Russen die Munition ausgeht, die Kriegswirtschaft bald am Ende ist, die Unzufriedenheit wächst, usw. usf., beklagen die betroffenen ukrainischen Politiker und Militärs, daß davon an der Front nichts zu merken ist …
Außerdem merkt man hier die Arbeitsteilung, auf die sich die Ukraine im Grunde genommen seit dem Majdan eingelassen hat: Wir sind euer Vorposten, bewaffnet uns!
So läßt sich das Spiel immer hin und her treiben – Gebt uns mehr Waffen! steht gegen: Bewährt euch doch gefälligst als „unsere« Frontmannschaft!
„»Für jeden Soldaten, den die Ukraine mobilisiert, setzen wir uns dafür ein, dass er über die Ausbildung und Ausrüstung verfügt, die er zur wirksamen Verteidigung des Landes benötigt«, sagte Blinken.“
Ein eigenartiges Versprechen angesichts der Tatsache, daß viele der komplizierteren Geräte, von Patriot-Abwehrraketen bis zu diverser Artillerie aus verschiedenen NATO-Staaten ohnehin von Soldaten aus den Herkunftsländern bedient werden müssen, weil nur diese eine lange Ausbildung für diese relativ kompliziert zu handhabenden Geräte haben.
Welche Art von „Ausrüstung“ verspricht Blingen also?
Uniformen, warme Socken und ein Sturmgewehr gegen die derzeit best ausgerüstete Armee der Welt?
„Wenige Tage zuvor hatte Zelenskij in einem Interview mit Sky News zudem darüber geklagt, dass die Alliierten nur 2,5 der zehn Einheiten ausgerüstet hätten, für die sie um Hilfe gebeten hatten. »Wie soll ich die jungen Leute mobilisieren, die nicht wissen, wohin sie gehen sollen, in welcher Brigade und mit welcher Waffe sie kämpfen werden?«, sagte er diese Woche laut Angaben des Kyiv Independent.
Die ukrainische Armee hat eine Million Soldaten,“
– really really?
Die Angaben der Ukraine über ihre Mannstärke lassen sich nicht überprüfen, erscheinen aber angesichts ihrer verschiedenen Einsätze höchst unglaubwürdig.
Es scheint so zu sein, daß die Ukraine seit geraumer Zeit ihre Mannstärke überhöht angibt und zumindest die USA das wissen.
Dazu kommen die nicht offiziell anerkannten Desertionen von Soldaten, die nach dem Heimaturlaub nicht mehr an die Front zurückkehren, aber in den ukrainischen Medien ein Dauerthema sind.
„aber ihre Kampftruppen sind den russischen unterlegen, sie sind erschöpft und brauchen Ersatz, um Verluste und Desertionen auszugleichen.
Im April verabschiedete Zelenskij nach zehnmonatigem Widerstand ein umstrittenes Gesetz, das das Einstellungsalter von 27 auf 25 Jahre senkte. Zu den weiteren Maßnahmen gehörten die Überprüfung der medizinischen Ausnahmen oder die Zulassung bestimmter Gefangener, die keine Blutverbrechen oder sexuellen Missbrauch begangen hatten.
Die Rekrutierungskampagne war im Sommer stark, doch im Herbst ging das Tempo der Einberufungen zurück. (…)“
Das liegt am steigenden Widerstand gegen die Rekrutierungskommandos und an den Desertionen in den Reihen derselben.
Im Bewußtsein dessen ist so eine Senkung des Einberufungsalters sehr bedenklich, um nicht zu sagen gefährlich, weil es in offenen Widerstand gegen die Führung in Kiew münden könnte, die ihre Bevölkerung weiter in einem hoffnungslosen Krieg verheizt.
„Oleksandr V. Daniljuk, assoziiertes Mitglied des Royal United Services Institute (RUSI), des größten Verteidigungsanalysezentrums im Vereinigten Königreich, führt aus, dass das Problem für ukrainische Truppen nicht das Alter des Personals, sondern die Qualität der Mobilisierung sei.“
Der Mann ist zwar Ukrainer, schwebt aber nicht in der Gefahr, an die Front geschickt zu werden. So kann man leicht die Probleme der ukrainischen Wehrfähigkeit „analysieren“:
„»Immer mehr Menschen erkennen, dass die Streitkräfte der Ukraine schlecht ausgerüstet sind und wie man so schön sagt: Wer nicht genug Stahl hat, muss das mit Blut wettmachen«, fährt er fort.
Russische Überlegenheit
Russische Truppen sind den ukrainischen Truppen überlegen und konnten Lösungen finden, um die Mobilisierung zu fördern, etwa hohe Gehälter und befristete Verträge.“
Rußland setzt also auf Freiwilligkeit, die Ukraine hat sich darauf nie verlassen – was sich auch auf die Qualität der Soldaten schlägt.
„Sie haben mittlerweile auch mindestens 11.000 nordkoreanische Soldaten und Hunderte jemenitische Kämpfer eingebunden.“
Die Koreaner hat bisher niemand gesehen, es ist nicht klar, wo sie eingesetzt werden oder ob ein Fronteinsatz überhaupt vorgesehen ist.
Die Jemeniten ebenfalls.
„Hatte Russland im Jahr 2022, als es die groß angelegte Invasion startete, knapp 200.000 Soldaten, sind es laut Daniljuk jetzt 700.000. Das Kräfteverhältnis beträgt eins zu drei russischen Einheiten, sie verfügen aber auch über bessere und mehr Waffen. Von den 130 Brigaden in der Ukraine seien nur die Hälfte mechanisiert und es gebe einen Mangel an Waffen und Munition, fügt er hinzu.“
Damit ist die Million der ukrainischen Soldaten von kompetenter Seite als totaler Schmarrn abgetan.
„Die unter 25-Jährigen, so der Experte, »sind eher eine Belastung als ein Vorteil«, weil sie für die Härte der Front noch nicht reif genug seien. »In der modernen Kriegsführung ist psychologische Widerstandsfähigkeit sehr wichtig, insbesondere gegenüber einem überlegenen Feind.«“
Besonderer psycholgischer Blödsinn, mit dem so getan wird, als gäbe es ein Alter, wo sich die Menschen besser an der Front verheizen lassen.
„Die Ukraine hofft, zwischen November und Februar 160.000 neue Soldaten zu rekrutieren, was 85 % des Bedarfs decken würde, wie aus Daten des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates hervorgeht, die von der Zeitung »Financial Times« zitiert werden, die selbst bloß 100.000 Soldaten bzw. 50 % für machbar hält. (…)“
Wenn sogar die Financial Times diese Ankündigungen für unrealistisch hält, so kann man sich denken, wie besser informierte hohe Militärs der NATO sie einschätzen.
(El País, 6.12.)
Die Verfasserin des Artikel erwähnt am Schluß noch, wie Videos von Aufgriffen auf der Straße durch die Rekrutierungskommandos die Runde machen, viele Männer deshalb nicht mehr aus dem Haus gehen und weiterhin Flucht und Freikauf verbreitet sind.
Man kann sich angesichts dessen auch gut vorstellen, wie die Produktion von irgendetwas in der Ukraine aussieht, wenn viele Männer entweder an der Front oder bereits gefallen sind, und ein guter Teil des Restes nicht mehr am Arbeitsplatz auftaucht …
„Bezuglaja: Die 155. Elitebrigade der ukrainischen Streitkräfte wurde als eine Art »Organspende« aufgelöst
Die Abgeordnete der Werchowna Rada der Ukraine, Marjana Bezuglaja, berichtete, dass die 155. Elitebrigade der ukrainischen Streitkräfte, die von den Franzosen ausgebildet und bewaffnet worden war und als Spezialeinheit geschaffen wurde, »zerteilt« wurde, um andere in Not befindliche Brigaden aufzufüllen.
Ihrer Meinung nach betrafen die »dummen militärischen Entscheidungen« der ukrainischen Generäle auch diese Brigade.
Sie zitierte eine Nachricht eines Militärangehörigen dieser Brigade, der die Meinung äußerte, dass diese Brigade von Anfang an niemand brauchte. Seiner Meinung nach hat das ukrainische Kommando lediglich eine »Show« für die Franzosen inszeniert und schnell Menschen aus der gesamten Ukraine in die Brigade getrieben, um von Frankreich Waffen dafür zu erhalten.
Nachdem die Brigade in die Ukraine zurückgekehrt war, wurde sie »wie Spenderorgane für andere Brigaden« demontiert, bemerkte Bezuglajas Informant. Ihm zufolge erhielten dadurch die ukrainische Armee einerseits Waffen und Verstärkung für die bestehenden Brigaden, andererseits sei keine der Einheiten der 155. Brigade mit den Einheiten der Brigaden koordiniert, denen sie in der Zwischenzeit zugeordnet worden sind.“
(MK, 7.12.)
„Kiew will nur Offiziere und Nazis (…)
Tatjana Moskalkowa, Russlands Ombudsfrau für Menschenrechte, sagte, Kiew habe sich mehr als ein- oder zweimal geweigert, seine Kriegsgefangenen zurückzunehmen.
Das Regime wollte nur Offiziere und Soldaten des Asowschen Nationalbataillons in ihre Heimat zurückbringen. Moskalkova kommentierte gegenüber RIA Novosti die Liste der 630 ukrainischen Soldaten, die seit mehr als einem Jahr auf einen Austausch warten, und sagte: »Dies ist nicht das erste Mal, dass die ukrainische Seite erklärt, dass sie an diesen Soldaten kein Interesse hat, aber sie interessieren sich für andere – Offiziere und ,Azoviten’. Es geht um sie oder niemand.«
Und auf der Bankovaja“ (Bankovaja Ulitsa: Präsidialamt = Regierungssitz der Ukraine) „bestehen sie darauf, dass sie die Ukrainer nicht in hochrangige und unnütze Menschen einteilen.“
(KP, 11.12.)
„Reisners Blick auf die Front
»Im Donbass brauchen die Ukrainer gerade Nerven aus Stahl«
ntv.de: Herr Reisner, am Wochenende hat Russland wieder zwei Eroberungen im Donbass vermeldet. Können Sie die bestätigen? Wie ist die Lage dort?
Markus Reisner: Im Zentrum des Donbass sehen wir massive russische Angriffe durch die drei Gruppierungen Centr, Yug und Vostok. Binnen einer Woche hat Russland 630 Gleitbomben, 550 Shahed-Drohnen und mehr als 100 Marschflugkörper gegen die Ukraine eingesetzt. Bei Kupjansk greift die Gruppierung Centr weiter in Richtung des Flusses Oskil an. Sie macht dort massiv Druck und auch südlich davon, bei Sieversk. Dort gab es jüngst einen massiven Angriff, den die Ukrainer allerdings erfolgreich abgewehrt haben. Ostwärts von Pokrowsk steht Torestk vor dem Fall. Den Kessel bei Kurachowe, südlich von Pokrowsk, hat die Gruppierung Yug inzwischen zu etwa 70 Prozent eingedrückt. Trotzdem scheint es der ukrainischen Armee bisher gelungen zu sein, ihre Verbände halbwegs geordnet abzuziehen. Das ist ein gutes Zeichen.
ntv.de: Inwiefern?
MR: Zumindest in der Hinsicht, dass es nicht zu größeren Einkesselungen gekommen sein dürfte. Die Gefahr bestand. In dem Fall wären viele Soldaten in Gefangenschaft geraten, das wäre tatsächlich schlimm geworden.
ntv.de: Die Frontlinie ist noch immer zehn Kilometer von Pokrowsk entfernt, obwohl wir schon seit Wochen den Vormarsch auf die Stadt sehen. Die Ukrainer verteidigen dort zäh, oder?
MR: Das zum einen, man muss aber zum anderen auch sehen, dass beide Seiten enorm abgekämpft sind. Die Russen wollen offenbar einen frontalen Angriff auf die Stadt vermeiden. Stattdessen versuchen sie, Pokrowsk von Süden aus zu umfassen. Auf der Karte ist das gut zu sehen: Die Front verläuft im Süden schon hinter der Stadt, nahe der Ortschaft Pischtschane. Das liegt viel weiter westlich. (…)
ntv.de: Konnten die Verteidiger per Gegenangriff den russischen Vormarsch stoppen?
MR: Zunächst mal ja, die ukrainischen Kämpfer haben sich hier etwas Luft verschafft, und das ist eine bemerkenswerte Nachricht. Aber die Russen können mit ihrem Vormarsch schnell wieder Fahrt aufnehmen. Und sie kämpfen dort, südlich von Pokrowsk, bereits gegen die dritte ukrainische Verteidigungslinie. Das Problem sind die ausgedünnten Stellungen der Ukrainer. Da stehen zwei, drei Soldaten, dann kommt 300 Meter nichts, dann stehen da wieder zwei, drei Soldaten. Da ist die Front so überdehnt, dass immer russische Angreifer durchkommen können und die stehen dann plötzlich hinter den Ukrainern. Dann weiß man als Frontsoldat nicht: Sind das jetzt nur diese drei oder sind es mehr? Um in dieser Situation in der Stellung zu bleiben und nicht zurückzuweichen, brauchen Sie wirklich Nerven aus Stahl.
ntv.de: In einer solchen Bedrohungslage: Woher nehmen die Ukrainer da die Kraft für einen Gegenangriff?
MR: Sie haben dort jetzt einige Kräfte zusammengezogen. Einerseits zum Beispiel Eliteeinheiten wie die 25. Luftsturmbrigade und die 152. Jägerbrigade, die sich dort im Einsatz befinden. Andererseits sind dort auch Brigaden, die erst vor kurzem aufgestellt worden sind. Die waren eigentlich als strategische Reserven gedacht, aufgestellt für eine zukünftige Offensive. Weil aber der Druck an der Front südlich von Pokrowsk so groß war, hat der Generalstab die Brigaden rasch an die Front geschickt, zum Beispiel die 155. Mechbrigade, also eine schwere Brigade mit Kampf- und Kampfschützenpanzern. Die wurde erst im vergangenen Mai aufgestellt, das ist noch nicht lange her.
ntv.de: Es gab Berichte von Desertierenden dort an der Front. Wie groß ist das Problem?
MR: Ein ukrainischer Journalist berichtete von mehreren 100 Soldaten der 155. Mech(anisiserten) Brigade, die geflüchtet seien im Angesicht der Angriffe. Dieser Journalist tritt immer mal mit Analysen in Erscheinung. Die Russen haben das sogleich aufgegriffen und kommuniziert.“
Das erweckt den Eindruck, als wäre 1. die Information zweifelhaft und als ob 2. die Russen das ohne den ukrainischen Journalisten nicht gemerkt hätten …
„ntv.de: Ist die Kampfmoral so tief gesunken?
MR: Die hohe Zahl von Desertierenden ist das Ergebnis verschiedener Faktoren: Diese neuen Brigaden haben mit vier bis fünf Wochen nur eine sehr kurze Ausbildung bekommen. Als Unbedarfter können Sie in so kurzer Zeit kaum etwas lernen, das tatsächlich auf das vorbereitet, was Sie an der Front erwartet, also Ihnen wirklich zum Überleben dient. Vor kurzem sprach ich mit einem Kameraden, der in Wuhledar gedient hatte, der berichtete ähnliches. Seine Einheit wurde mit Männern im Alter 50plus und ohne Erfahrung verstärkt. Im Angesicht des Artilleriefeuers sind die einfach davongelaufen.
ntv.de: Wohin?
MR: Die waren nicht weit weg, ein paar Kilometer hinter den Stellungen, wo sie sich versteckt haben. Ansonsten kommt man in der Tat nicht so leicht weg von der Front, es sind große Distanzen. Wenn Sie da zu Fuß wegmarschierten, würde das ewig dauern. Aber die Stellungen waren plötzlich leer. Das war das Problem. Sie waren im Schock davongerannt. (…)“
Hier versuchen sich sowohl ntv als auch Reisner über den Umstand hinwegzuturnen, daß die Desertionen solche Ausmaße angenommen haben, daß man sie gar nicht mehr verfolgen kann.
„ntv.de: Und was blüht ihnen, wenn sie gefunden werden?
MR: Das Gesetz haben die Ukrainer gerade erst gelockert. Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurden seit Februar 2022 mehr als 100.000 Soldaten wegen Desertion angeklagt.“
Das scheinen allerdings nur diejenigen zu sein, die innerhalb der Ukraine geblieben und nicht an die Front zurückgekehrt sind, oder die bei einem Fluchtversuch aufgegriffen wurden.
„Man musste daher reagieren. Es gilt nun eine Generalamnestie und das bedeutet: Soldaten, die davongelaufen sind und sich jetzt wieder zurückmelden, kommen ungeschoren davon. Nach Angaben der ukrainischen Seite sind allein aufgrund dieser Maßnahme in den letzten Wochen mehr als 6000 Soldaten wieder zu ihren Einheiten an der Front zurückgekehrt.“
6000 von 100.000 …
„ntv.de: Sie nannten den Artillerieschock als ein wichtiges Moment für sinkende Moral an der Front. Wie sieht es aus mit Fehlern, die aus Unerfahrenheit begangen werden?
MR: Problematisch ist die Unkenntnis über das Wesen und die Wirkung verschiedener Waffensysteme. Sie nehmen wahrscheinlich die feindlichen FPV-Drohnen so lange nicht ernst, bis Sie von einer das erste Mal zumindest fast getroffen werden. Ab diesem Moment richten Sie mit einem Auge den Blick nach oben. Immer. Sie werden zu einem Chamäleon. Dann das schon erwähnte Artilleriefeuer. Erst an der Front lernen Sie, die unterschiedlichen Granatentypen am Geräusch zu unterscheiden. Ist das gefährlich oder nicht? Die bedrohlichste Munition sind eigentlich die kleinen Kaliber, die aus Mörsern verschossen werden. Die haben zwischen 82 und 120 Millimeter Durchmesser und fliegen in einem so steilen Winkel ein, dass sie oft nicht zu hören sind. Das ist das Problem, die schlagen einfach ein.
ntv.de: Bei Pokrowsk halten sich die Ukrainer also unter großem Druck. Wie ist die Lage in Kursk? Wird das auch gehalten?
MR: Hier wird die Lage immer schwieriger. Der russische Druck ist unvermindert hoch. Welle für Welle greift an. Die Ukrainer weichen zurück, um nicht umfasst zu werden. Es kursieren nun erste Videos, die nordkoreanische Soldaten im Einsatz zeigen sollen.
Ein sehr drastisches Video zeigte mindestens 30 Soldaten, die im Einsatz getötet wurden. Die Ukrainer behaupten, das seien Nordkoreaner, aber belegen lässt sich das noch nicht.“
Unwahrscheinlich, da von russischer Seite über den Einsatz der Nordkoreaner vermelden, daß diese ihre Toten immer mitnehmen und niemanden liegenlassen.
Es kann allerdings möglich sein, daß Tote vor dem Abtransport ins Hinterland fotografiert wurden.
„Zudem hören wir Gerüchte aus der Ukraine, dass möglicherweise eine weitere Gegenoffensive geplant ist – also ein weiterer Angriff auf russisches Territorium, analog zu Kursk.
Das kann ein Täuschungsversuch sein.
Aber es würde einer gewissen Logik entsprechen, wenn die Ukraine noch einmal unmittelbar vor der Amtseinführung Donald Trumps in den Angriff übergehen würde. Auch wenn sie dafür ihre kostbaren Reserven einsetzen müsste.
Gelänge es den Ukrainern, bei Trumps Übernahme der US-Präsidentschaft noch einmal die Grenze zu überschreiten und weiteres russisches Gelände in Besitz zu nehmen, dann hätte sie ein wirkliches Faustpfand in der Hand.“
Ob Trump sich von solchen Alibi-Aktionen beeindrucken läßt?
(ntv, 16.12.)
„Zelenskij geht aufs Ganze (…)
Die Ermordung von (…) General Kirillow in Moskau, Luftschläge auf Rylsk in der Region Kursk, jetzt ein Drohnenangriff auf Wohngebäude in Kasan … Und das alles in wenigen Tagen.
Die schlimmsten Vorhersagen darüber, wie sich das Kiewer Regime im Vorfeld von Trumps Präsidentschaft verhalten wird, werden wahr. Zelenskij entschied sich für die Eskalation …
Nach Angaben des Pressedienstes des Präsidenten von Tatarstan wurden 8 Einschläge registriert, davon einer in einem Industrieunternehmen, einer in den Fluss und sechs in einem Wohngebiet. In Kasan gibt es keine Toten oder Verletzten; die Arbeiter der Industriebetriebe wurden evakuiert und befinden sich in Notunterkünften.
Das Internet ist voll von Videos, in denen »Ljutyj«-Drohnen, die in der Ukraine aus Komponenten aus Litauen, Estland, Polen und den USA zusammengebaut werden, in mehrstöckige Wohngebäude in Kasan krachen.“
„Ljutyj“ heißt „scharf“ …
„Die Aufnahmen erinnern stark an den 11. September 2001 in New York und die Anschläge auf die Twin Towers. Nach diesem Terroranschlag besetzten die USA übrigens den Irak – und auch Afghanistan 20 Jahre lang. (…)
Welche (…) Schlussfolgerungen lassen sich aus dem ukrainischen Drohnenangriff auf Kasan ziehen? Experten weisen auf die hohe Manövrierfähigkeit von Drohnen im russischen Luftraum hin. Die Drohnen flogen etwa tausend Kilometer bis Kasan. Sicherlich folgten sie einer programmierten Route, und zwar ziemlich genau.
Die Tatsache, dass sie in geringer Höhe flogen, half den Drohnen, an unseren Luftverteidigungssystemen vorbeizukommen.
Im Horizontalflug schlugen sie in Hochhäuser auf der Höhe von 20 bis 30 Stockwerken ein. Das heißt, sie flogen in einer Höhe von 60-100 Metern.
Die S-400-Abwehrsysteme können Luftziele in einer solchen Höhe erst direkt vor ihrer Nase erkennen und werden höchstwahrscheinlich keine Zeit zum Reagieren haben.
Die Kurzstrecken-Flugabwehrraketen- und Geschützsysteme Pantsir-S1 haben sich im Kampf gegen Drohnen der Ljutyj-Klasse gut bewährt. Aber natürlich brauchen wir viel mehr davon, als wir derzeit haben. Darüber hinaus ist der Großteil dieser Flugabwehrsysteme an der Ukraine-Front stationiert.
Was zu tun wäre: die Koordinierung aller Luftverteidigungssysteme, die in der nordwestlichen Verteidigungszone operieren und wichtige Objekte tief in unserem Territorium abdecken. Experten sind überzeugt: Es ist notwendig, die Streitkräfte nach einem früheren System wiederherzustellen – die Luftverteidigungskräfte des Landes unter einem einzigen Kommando. Der Hauptvorteil der Zentralisierung aller verfügbaren Luftverteidigungssysteme ist ein einheitliches Luftraumkontrollsystem und die Koordination aller Flugabwehrfeuerwaffen, einschließlich der Zonenluftverteidigung.
Sie könnten dann die Erfahrungen des Feindes studieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen. In der Ukraine wurde beispielsweise ein Überwachungssystem für die russischen Drohnen »Geran« (= Geranie) geschaffen.
Es vereint mehrere 1000-e im gesamten Gebiet verteilte akustische Sensoren, die durch das Geräusch einer fliegenden »Geranie« automatisch aktiviert werden und Informationen an das Datenverarbeitungszentrum übertragen. Dort wird online die voraussichtliche Flugrichtung der »Geran« ermittelt und mobile Flugabwehrsysteme an den gewünschten Punkt geschickt.
So bewerten Informationsquellen den unbemannten Angriff auf Kasan. So stellt der Telegram-Kanal »Vojennaja Chronika« (Militärchronik) fest: »Die Spannung nahm merklich zu, bis das Thema Friedensverhandlungen auf der Tagesordnung stand … Man hat das Gefühl, dass jemand Friedensverhandlungen wirklich nicht will und alles unternimmt, um sie zu verhindern oder zumindest den Beginn ihrer Umsetzung verzögern.« In dem T-Kanal heißt es: »Das Luftverteidigungssystem sowohl in den Regionen als auch vor allem in der Grenzzone zum ,alten’ Territorium Russlands benötigt mobile Abwehrsysteme, ähnlich dem deutschen Skynex.«“
(MK, 21.12.)
Während der Verfasser des Artikels möglichst perfide Absichten bei den Kiewer Machthabern vermutet, erscheint es von außen so, als ob hier schnell noch das ukrainisch-russische Testgelände für die NATO-Drohnenentwicklung ausgenützt werden soll, bevor Trump kommt und womöglich den Geldhahn zudreht.
Man sieht zwar, daß diese Drohnen an ihr Ziel gekommen sind, aber bei dieser Entfernung nicht allzuviel Schaden anrichten können, weil sie eben leicht sein müssen, um mit einer Batterieladung so weit zu kommen.
„Chartija, die ukrainische Elitebrigade, die mit der Logik eines Unternehmens kämpft
Das vom Millionär Wsewolod Kozhemjako gesponserte Regiment will die durchschnittlichen Kosten von 3.800 Euro für die Tötung eines russischen Soldaten senken“
Es wäre interessant, zu erfahren, in welcher Form diese Kosten errechnet werden.
„Wsewolod Kozhemjako war am 24. Februar 2022 in den Alpen Schifahren, als die russische Invasion in der Ukraine begann. Am nächsten Tag war er auf dem Weg nach Charkow, seinem Wohnort und Firmensitz. »Die Russen standen kurz davor, es zu belagern, und ich wollte dort sein, weil ich Angst hatte, nie wieder zurückzukehren.«
Kozhemjako (* Poltawa, Ukraine, 1972) ist dank seines Agrarkonsortiums Agrotrade einer der reichsten Männer der Ukraine. Seine Rückkehr war überraschend, da andere Geldsäcke genau das Gegenteil taten und aus dem Land flohen.
Er entschied sich für das Gewehr. Er gründete Chartija, ein paramilitärisches Bataillon aus Freiwilligen seiner Stadt.“
Ein Wortspiel, das sowohl „Charta“ bedeutet, also ein Manifest, als auch ein Hinweis auf Charkow ist.
„Heute ist es die 13. Brigade der Nationalgarde mit mehr als 5.000 Soldaten, die einige der entscheidendsten Schlachten des Krieges geschlagen hat.
Das ist nichts Neues: Seit dem Krieg im Donbas im Jahr 2014 sind mehrere Bürgermilizen entstanden, um das Land zu verteidigen und eine schwache und aufgelöste Armee zu ersetzen. Aber Kozhemjakos Brigade ist noch weiter gegangen und wird nur von mythischen Regimentern des radikalen ukrainischen Nationalismus wie Asow, seiner Schwester, der 3. Sturmbrigade oder der Kraken-Spezialeinheit übertroffen.
Chartija hat, vor allem mit privatem Geld, eine Mustertruppe nach NATO-Vorgaben aufgebaut und so organisiert, als wäre sie die Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens.
Das Interview von EL PAÍS mit Kozhemjako fand am 19. November in Charkiw statt und wurde aufgrund von Anrufen, die er beantworten musste, mehrmals unterbrochen.
Er war Kommandeur von Chartija, als es noch ein Freiwilligenbataillon war, und zog sich aus dem Kampfeinsatz zurück, als das Regiment im Sommer 2023 offiziell in die Nationalgarde des Innenministeriums eingegliedert wurde.
Heute ist er Berater des Kommandeurs der Nationalgarde , General Oleksandr Piwnenko, und verantwortlich für die Suche nach Finanzmitteln für Chartija.
Die Anrufe an diesem Tag konzentrierten sich auf die Notwendigkeit, schnell Ressourcen an Einheiten zu liefern, denen es gelungen war, feindliche Stellungen einzunehmen. »Wenn man vorrückt und das Gelände sichern muss, verdreifachen sich die Ausgaben für Drohnen und elektronische Kriegsausrüstung«, erklärt dieser Geschäftsmann, der laut Forbes-Magazin das 88. Vermögen in der Ukraine ist.
Die Militärtheorie besagt genau, dass eine angreifende Armee eine dreifache Überlegenheit gegenüber der verteidigenden Armee benötigt.
»Sagen Sie im bei der Veröffentlichung unseres Interviews, dass alles, was ich tue, legal ist«, sagt Kozhemjako mit seinem harten Lächeln: »Die internationalen Banken [die mit Agrotrade zusammenarbeiten] fragen mich, ob das, was ich tue, legal ist, und ich erkläre ihnen, dass das so ist. Es gibt ein Notstandsgesetz in der Ukraine, das Zivilisten den Kampf erlaubt. Diese Banken machen sich Sorgen darüber, ob ich etwas tue, das als Terrorismus verstanden wird, oder ob ich Waffen verkaufe, woher ich sie bekomme, nach welchem Gesetz ich in die Armee eintrete, nach welchem Gesetz ich jemanden töten darf … Niemandem in Europa gefällt das.«
Für einen Bürger der EU ist es etwas seltsam, dass eine Gruppe von Zivilisten ein paramilitärisches Kommando bilden kann, das am Ende ein reguläres Regiment ist. Es klingt wie etwas aus den Jahrhunderten vor der Bildung zeitgenössischer Berufsarmeen.“
Es hat in der Tat etwas von den Söldnerarmeen vor der Zeit der Französischen Revolution an sich, deren Anführer das Ganze ebenfalls als Unternehmen betrieben.
„Kozhemjako lächelt erneut und meint: »Wenn jemand in Spanien einmarschieren würde und er den Feind auf seinem Territorium hätte, würden sich die Menschen an der Verteidigung ihrer Heimat beteiligen. Wenn der Feind zu Ihnen nach Hause kommt und Ihre Stadt umzingelt, ändert sich möglicherweise die Einstellung.«
Er und seine Anhänger mussten aktiv werden, weil der Staat langsamer arbeitet als private Initiativen. Dies ist eines von Chartijas Mantras.“
Was immer das heißen mag.
„Es gibt Operationen, wie der Gründer erklärt, die nicht warten können, bis die Staatsmaschinerie einen unterstützt. Durch die Arbeit an vorderster Front können wir besser erkennen, wie wir Technologien entwickeln können, um den Kampf effizienter zu gestalten, auch im Hinblick auf die Kosten. Oberst Maxim Golubok, einer der Kommandeure von Chartija, erläutert, dass die Arbeit zur Verbesserung der Effizienz auch anhand einer Kostentabelle analysiert wird: Im Durchschnitt haben sie beziffert, dass die Liquidierung eines russischen Soldaten etwa 4.000 Dollar (3.800 Euro) kostet. Ziel ist es, diesen Wert zu reduzieren.“
Man darf gespannt auf Modelle sein, wo dann die Tötung eines russischen Soldaten in die eines nordkoreanischen, nigrischen oder sonst eines Soldaten bzw. Guerilla-Kämpfers umgerechnet wird, in Form einer Tabelle, welche Nationalistät umzubringen günstiger ist, welche teurer.
Söldnerunternehmen könnten dann besser kalkulieren …
„Kozhemjako bestätigt, dass das wertvollste Gut das Leben eines Soldaten ist,“
eines eigenen natürlich,
„und gibt ein Beispiel dafür, wie man es bewahren kann: Die Brigade führte im November erfolgreich einen »Testangriff« gegen eine feindliche Stellung ausschließlich mit Robotern durch.
Sofortbeobachtungsdrohnen, Bodendrohnen mit Maschinengewehren, Fliegerbombendrohnen und Aufklärungsdrohnen überwachten die russische Logistikversorgung in 20 Kilometern Entfernung. »Private Förderungen/Spenden werden vor allem direkt in Drohnen investiert, denn der Staat stellt viele Drohnen zur Verfügung, aber sie müssen modifiziert und an das Gebiet angepasst werden, in dem sie eingesetzt werden«, sagt Kozhemjako, »dieser Bereich erfordert permanente Innovation und Weiterentwicklung, was nur durch private Initiative möglich ist.«
Eine postsowjetische Armee
Valerij Zaluzhnyj, ehemaliger Oberbefehlshaber der Armee und ukrainisches Nationalidol, jetzt Botschafter in London, betonte am 20. November auf einer von der Zeitung Prawda organisierten Konferenz, dass die Zukunft des Krieges von der Fähigkeit an der Front bestimmt wird, sich mithilfe von Drohnen durchzusetzen. »Als massenhaft Roboter auf dem Schlachtfeld auftauchten, machten sie den Soldaten die Bewegung unmöglich. Wir konnten nicht gegen die Russen vorgehen, und sie konnten sich auch nicht bewegen«, fasste Zaluzhnyj zusammen. »Meine Theorie ist, dass sich Möglichkeiten zum Fortschritt eröffnen, wenn wir diese technologische Entwicklung abschließen und genügend technologisches Material angesammelt haben.«“
Hier werden offensichtlich mit viel Schwung die Kriege der Zukunft geplant, auch wenn das die Ukraine viel kosten sollte.
„Dieser Logik folgt Jartia. »90% der Menschen, die mit Drohnen, in der radioelektronischen Kriegsführung oder mit der dazugehörigen Software operieren, sind Zivilisten. Das sagt alles«, betont Kozhemjako: »Die Unternehmenswelt ist weiter entwickelt als die Armee. Die Armee ist immer noch etwas postsowjetisch und stagniert.«“
In Rußland ist es genau umgekehrt: Viele Unternehmen haben sich der Armee zur Verfügung gestellt und sind jetzt in spezielle Drohnen-Ausbildungs- und -Aufbauprogramme integriert, die von eigenen Armee-Abteilungen koordiniert werden.
„»Menschen, die in privaten Unternehmen tätig waren, sind in vielen Bereichen professioneller: im Personalwesen, im Finanzwesen, in der Kommunikation, in der Logistik … Ein Unternehmer lernt schneller als jemand, der 20 Jahre in der Armee verbracht hat.«
Kozhemjako ist ein Nachkomme des Homo sovieticus, eines Konzepts, das durch die Nobelpreisträgerin Swetlana Aleksijewitsch berühmt wurde, einer Denk- und Seinsweise, die die neue Ukraine für immer begraben will.
Seine Mutter war Musiklehrerin; sein Vater, ein Ingenieur. Sie seien beide Russen, sagt er. Sie kamen mit ihren Eltern, beide Soldaten, in die Ukraine.
Diese Erfahrung und auch die Zusammenarbeit mit Militäreinheiten seit dem Donbas-Krieg ließen ihn zu dem Schluss kommen, dass das »Hauptproblem« der Ukraine darin bestehe, dass sich ihre Streitkräfte nicht ausreichend von den sowjetischen Vorbildern distanziert hätten.“
Nach dieser Logik müßte die russische Armee ja längst geschlagen sein, weil die noch viel mehr in sowjetischen Doktrinen und Ausrüstungen befangen ist.
„Modell NATO
Die ukrainischen Streitkräfte passen sich rasch an die Standards der NATO an, des Militärbündnisses, dem das Land beitreten möchte. Zehntausende ukrainische Rekruten wurden in Ländern des Atlantischen Bündnisses ausgebildet.
Offiziere mehrerer Regimenter haben EL PAÍS in den letzten zwei Jahren erklärt, dass einige gewonnene Erkenntnisse nicht zur Realität des Krieges in der Ukraine passen und dass die Erfahrung eines Jahrzehnts im Kampf im Donbass ebenso wichtig ist, um die Armee zu verbessern.
Kozhemjako ist empört, als er das hört: »Das ist Unsinn. Können wir der NATO das Kämpfen beibringen? Ich bin Geschäftsmann und wenn ich die Struktur einer NATO-Armee studiere, stelle ich fest, dass sie logischer und effektiver ist. Unser Hauptproblem besteht darin, dass es Leute gibt, die glauben, dass die Anpassung an die NATO nur darin besteht, Symbole und Farben auf einer Karte zu ändern.«
»Man muss wie die NATO denken und darf nicht nur so tun«, wiederholt Kozhemyako. Er räumt ein, dass es Probleme wie Logistiksysteme oder den Einsatz von Luftstreitkräften gibt, die in der Ukraine anders sind,“
Die Ukraine hat Letztere praktisch nicht. Der Einsatz der F-16 ist ja auch schiefgegangen. Das kann man natürlich auch unter „anders“ verbuchen.
„erklärt aber, dass das Wichtigste an einer Armee der Atlantischen Allianz die Organisationsstruktur und die Kampfautonomie der unteren Ränge sei: »Das Hauptproblem in der NATO sind nicht Waffen, sondern Algorithmen zur Entscheidungsfindung auf niedrigeren Ebenen.« Kommandeure mittlerer und niedrigerer Ränge können sich zwischen links und rechts entscheiden. Dies ist nur mit gut ausgebildeten Führungskräften möglich, die rechnerisch wissen, welche Entscheidungen sie treffen können.“
Man merkt, hier spricht ein Unternehmer.
Es ist kein Jazz,“
– was damit wohl gemeint ist? –
„aber es gibt mehrere Möglichkeiten. In der Sowjetarmee muss man nur geradeaus gehen, weder nach links noch nach rechts, das Ergebnis spielt keine Rolle. »Nur der Befehl, die Vorschrift zählt.«“
Die russischen Zeitungen sind voll von Berichten über die Eigeninitiative und die individuellen Heldentaten einzelner Kommandeure oder Soldaten der russischen Armee.
Selbst wenn die Hälfte davon erfunden wäre, merkt man doch, wie sehr dergleichen geschätzt wird.
„Eine Marke schaffen
Kozhemjako ist auch für die Rekrutierung bei Chartija verantwortlich, einem der komplexesten Themen der Streitkräfte und der Nationalgarde der Ukraine.
Die Aufgabe ihres Marketingteams besteht darin, Werbekampagnen zu den von ihnen angebotenen Anreizen zu entwerfen, damit es Zivilisten gibt, die einen Vertrag mit Chartija und nicht mit anderen Regimentern unterzeichnen. »Wir haben eine Marke geschaffen und versuchen, Markentreue zu erzeugen. Wir zeigen das Positive daran«, sagt der Geschäftsmann und ehrenamtliche ehemalige Kämpfer. »Wir haben erklärt, dass die Leute ohnehin alle früher oder später zur Armee gehen müssen und dass es besser ist, sich rechtzeitig freiwillig für Chartija zu melden.«
Das Problem ist, dass es derzeit nur sehr wenige Männer gibt, die zur Armee wollen.“
Auch offenbar zu Chartija und der Nationalgarde nicht.
„Und nicht nur das: Im Jahr 2024 gab es Zehntausende Fahnenfluchten in der Armee, vor allem von erschöpften Menschen, die seit Kriegsbeginn kämpften. Der Mangel an Truppen ist neben dem Mangel an Waffen die große Herausforderung für die ukrainische Verteidigung, wie Präsident Wolodymyr Zelenskij im November betonte.
Kozhemjako gibt zu, dass der Mangel an Männern und Desertionen auch seine Brigade betrifft, möchte aber lieber nicht auf Details eingehen. »Menschen sind nicht zum Kämpfen geboren. Manche mögen es, aber die meisten sind nicht dafür geboren«, erinnert sich der Schöpfer der Chartija-Brigade. »Man muss die Leute schulen, sie motivieren. Manche Menschen sind in dem einen oder anderen Bereich besser. Die Leute haben Angst. Wir haben Menschen, die sich weigern, das zu tun, worum wir sie bitten, aber wir machen ihnen keine Vorwürfe: Wir sind nicht zum Kämpfen, sondern zum Leben geschaffen.«“
(El País, 23.12.)
Die ukrainischen Verteidiger von Pokrowsk beginnen angesichts des Vorrückens russischer Truppen, ihre Einheiten, Proviant und Waffen in die Schächte des Kohlebergwerks zu verlegen.
Man kann sich also auf eine Neuauflage von Mariupol oder Bachmut vorbereiten.
Von Kiew wurden anscheinend Durchhalteparolen ausgegeben. Dahinter steht sicher auch Druck von Seiten der NATO-Staaten, die Unterstützung einzustellen oder zu beschränken, sollte Pokrowsk fallen. (Ähnliche Drohungen gab es 2022 bezüglich Slawiansk.)
In der Ukraine ist man stolz, zum Abschuß eines Passagierflugzeuges beigetragen zu haben:
„Die Ukraine versichert, dass der Flugzeugabsturz in Kasachstan durch einen russischen Angriff verursacht wurde
Der Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Andrij Kovalenko, hat ohne zu zögern darauf hingewiesen, dass Russland der Schuldige ist. »Die Explosion einer Flugabwehrrakete hat das Flugzeug beschädigt und seine Systeme lahmgelegt«, schrieb er am Mittwoch in sozialen Netzwerken, ohne zu erwähnen, aber ohne zu leugnen, dass sie einen Drohnenangriff aus der Ukraine abwehrten. (…)“
Schon beachtlich, daß die Ukraine jetzt Drohnenangriffe nicht nur auf Moskau oder militärische Installationen, sondern nach Tschetschenien unternimmt. Kadyrov & Co. sind also besonders im Brennpunkt der ukrainischen Kriegsführung.
„Jamzat Kadyrow, Sekretär des tschetschenischen Sicherheitsrats und Neffe von Ramsan Kadyrow, dem obersten Führer Tschetscheniens, bestätigte den Drohnenangriff auf Grosnyj am Mittwochmorgen sowie die Aktivität russischer Flugabwehrraketen, um diese zu neutralisieren: »Alles, was in der Luft herumflug, wurde abgeschossen«, erklärte er, auch in den sozialen Netzwerken.
»Russland hätte den Luftraum über Grosny schließen sollen, aber das hat es nicht getan. Die Russen haben das Flugzeug beschädigt und es nach Kasachstan geschickt, anstatt eine Notlandung in Grosny zuzulassen, um Leben zu retten«, sagte Kowalenko, der dem Kreml vorwirft, den Vorfall zu vertuschen.“
Den Luftraum schließen hätte es ja nur dann können, wenn die Ukraine vorher Rußland benachrichtigt hätte, daß es Drohnen auf Groznyj losläßt.
Die Notlandung in Groznyj oder benachbarten Flughäfen war offensichtlich nicht möglich, da das GPS deaktiviert war.
»Russland wird alles tun, um seine eigene Schuld an der Flugzeugkatastrophe und dem Verlust von Menschenleben zu verbergen.«“
Das bleibt abzuwarten, denn die Sache ist ja nicht so eindeutig die „Schuld“ Rußlands.
„Einige russische Sender kommen zu dem gleichen Schluss wie die Ukraine und Ermittler. Der Telegram-Kanal VChK-OGPU mit mehr als einer Million Abonnenten veröffentlicht Auszüge aus dem Gespräch zwischen der Flugzeugbesatzung und dem Flugbetriebsoffizier von Grosnyj. Dem Dialog zufolge wurde das Flugzeug Opfer der Drohnen-Störsender, die aufgrund des ukrainischen Angriffs im Einsatz waren.
Als der Sinkflug zur Landung begann, funktionierte das GPS nicht mehr und der Kontakt brach ab. »Der Pilot konnte das Flugzeug unter diesen Bedingungen nicht landen und beschloss, nach Baku zu fliegen. Als er sich umdrehte, ereignete sich in der Nähe eine Explosion; Alles deutet darauf hin, dass das Flugzeug von Flugabwehrsystemen getroffen wurde«, berichtet der Sender.“
Aha. Das Flugzeug drehte um, bevor es getroffen wurde, wegen des ausgeschalteten GPS.
„Auch Jurij Podoljaka, ein bekannter russischer Verteidigungsblogger, behauptete in einem Telegram-Beitrag, dass das Flugzeug wahrscheinlich »versehentlich von einem Luftverteidigungssystem abgeschossen« worden sei.
Genau wie der Kanal Fighterbomber, der einige der über den Unfall kursierenden Videos teilte und glaubte, es sei unwahrscheinlich, dass ein Vogelschlag den Rumpf durchbohrt hätte.“
(El País, 26.12.)
„Dmitrij Peskov … fügte hinzu, dass der Kremles für unrichtig hält, Bewertungen vorzunehmen, bevor auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse Schlussfolgerungen gezogen würden.
Er erinnerte auch daran, dass es in Russland Luftfahrtbehörden gebe und einige Informationen nur von ihnen stammen könnten.
Zuvor hatte der aserbaidschanische Parlamentsabgeordnete Rasim Musabekov in einem Interview mit Turan angedeutet, dass das Flugzeug bei der Abwehr eines Angriffs ukrainischer UAVs in Grosny beschädigt worden sein könnte.
Er forderte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und Rußland eine Entschädigung zahlt, und wies darauf hin, dass sich die Beziehungen zwischen Moskau und Baku »auf eine andere Ebene« verschieben könnten, wenn dies nicht geschehe.“
(MK, 27.12.)
Ganz schön frech, der Parlamentsabgeordnete, der der Opposition Aserbaidschans angehört, ebenso wie das Medium „Turan“. Musabekov kann über die Beziehungen Aserbaischans zu Rußland gar nicht entscheiden.
Man merkt, wie der Absturz sofort für die innenpolitische Parteienkonkurrenz genützt wird.
„Russland sperrt Luftraum im Süden des Landes
Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan hat Russland den Luftraum im Süden des Landes gesperrt. Eine Maschine der Azerbaijan Airlines auf dem Weg in die südrussische Stadt Mineralnyje Wody sei daher am Freitag nach Baku umgekehrt, berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS.“
Die Maschine war, rufen wir es uns in Erinnerung, auf dem Weg nach Groznyj, drehte aber zunächst aufgrund der GPS-Sperre im südrussischen Luftraum um.
„Zu aserbaidschanischen Berichten, wonach die Maschine durch Beschuss der russischen Luftabwehr abgestürzt sei, nahm die Regierung in Moskau zunächst nicht Stellung.
Die russische Regierung erklärte, es sei wichtig, die Untersuchung des Flugzeugabsturzes abzuwarten, um zu verstehen, was passiert sei, berichtete TASS weiter.“
(Standard, 27.12.)
Lawrow:
„Wir sind natürlich nicht zufrieden mit den im Namen der Vertreter des Teams des gewählten Präsidenten gemachten Vorschlägen, die Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO um 20 Jahre zu verschieben und ein Friedenssicherungskontingent »britischer und europäischer Streitkräfte« in der Ukraine einzuführen.“
(KP, 30.12.)
Nachvollziehbar.
Es ist angesichts solcher Vorschläge auch begreiflich, daß die Begeisterung für Trump in Rußland begrenzt ist.
„»Es kommen heiße Tage«: Ein Experte sprach über das Hauptziel der ukrainischen Streitkräfte in der Region Kursk (…)
Erinnern wir uns daran, dass die ukrainischen Streitkräfte am Sonntag, dem 5. Januar, die sogenannte »Weihnachtsoffensive« starteten, die Zelenskij zuvor angekündigt hatte.“
Die Ukraine hat voriges Jahr für die kirchlichen Festtage den Gregorianischen Kalender übernommen, auch für die ukrainische othodoxe Kirche. (Die griechisch-katholische hatte ihn schon länger.)
In Rußland gilt noch der Julianische Kapender, wie in Serbien und Griechenland, dort ist der 6. Jänner der Weihnachtsabend, der 7. der Christtag.
„»Der letzte Kampf vor Trumps Amtsantritt im Weißen Haus beginnt. Darauf bereitete sich der Gegner mit der derzeitigen Regierung des Weißen Hauses, mit dem Pentagon und mit der NATO vor – sie schufen Angriffsbrigaden, änderten Taktiken, verfeinerten elektronische Kriegsführungssysteme, untersuchten unser Verteidigungssystem sowie die russischen Techniken zur Abwehr des Feindes.
Jetzt gehen sie zur Praktizierung dieser Erkenntnisse über«, erklärt der Militärexperte Andrej Klintzewitsch, der zuvor die Offensive des Feindes in diese Richtung vorhergesagt hatte.
Ihm zufolge führt der Gegner nun die Hauptaktionen in Richtung Bolschaja Soldatskaja in der Nähe der Autobahn R-200 in Richtung Kursk durch und nutzt die taktische Technik der »Vermischung mit dem Feind«.
Daher planen die feindlichen Streitkräfte, sich zu konzentrieren und die Verteidigungslinie mit einem knappen Angriff zu durchbrechen und sich mit hoher Geschwindigkeit auf Kursk und das Kernkraftwerk Kursk zuzubewegen.
Der Feind kann dank digitaler Karten, Hochgeschwindigkeitskommunikation und Starlink-Terminals, die in der Region Kursk betrieben werden, diese typischen Taktiken anwenden. All dies, so Klintzewitsch, verleiht jedem Kampffahrzeug ein sogenanntes »Situationsbewusstsein«.
Unsere Armee, der diese Pläne des Feindes bekannt waren, führt gleichzeitig Offensivoperationen durch, einschließlich des Versuchs, die Versorgungsroute der feindlichen Gruppe von Sumy in Richtung Sudzha zu »unterbrechen. Außerdem nehme ich an, daß wir auch Reserven haben, die wir jetzt von anderen Frontabschnitten abziehen können.
Daher werden wir die Entwicklung der Ereignisse in naher Zukunft beobachten. Aber unsere Burschen müssen natürlich durchhalten. Viel Glück, denn es stehen ihnen einige sehr heiße Tage bevor.«“
(MK, 5.1.)
Personalmangel auch in zivilen Bereichen:
„Es gibt keine Heizer oder Zimmerleute
Der Abgeordnete der Werchowna Rada, Oleksij Gontscharenko (der von Rußland als »Extremist« geführt wird), berichtete, dass es in Schulen, Krankenhäusern, Kindergärten, Wohngebäuden und anderen sozialen Einrichtungen zu Heizausfällen kommen könne. Und der Grund dafür lässt sich in drei Buchstaben einer Abkürzung zusammenfassen: TZK.“
Das sind die Einberufungskomitees, die inzwischen auf Straßen und in Geschäften oder Bars nach Männern im wehrpflichtigen Alter suchen.
„Die ukrainischen Behörden weigerten sich, den Betreibern von Wasserkraftwerken den Status eines systemrelevanten Unternehmens zuzuerkennen, der es ihnen ermöglichen würde, ihren Mitarbeitern Ausnahmen vor der Mobilisierung zuzugestehen.
Dies hat zur Folge, dass Mitarbeiter, die für die Wartung von Kesselhäusern, Gasleitungen und anderen wichtigen Einrichtungen der Gasinfrastruktur zuständig sind, zu jeder Tages- und Nachtzeit, teilweise sogar mitten am Arbeitstag, von den »Menschenfängern« des TZK »in den Bus gebeten« werden können.
Zur Erinnerung: Zuvor hatten sich Stadtwerke in verschiedenen Regionen der Ukraine bereits über Personalmangel für den sicheren Ablauf der Heizsaison beschwert.“
(KP, 9.1.)
„Ukraine startet hunderte Razzien gegen Wehrdienstverweigerer
Die ukrainische Polizei geht nach eigenen Angaben mit einer Großaktion
gegen Schlepperbanden vor, die illegale Ausreisen für wehrpflichtige Männer organisieren.
In der ersten Phase hätten Polizisten und Geheimdienstler gleichzeitig 600 Durchsuchungen in allen Teilen des Landes durchgeführt, teilte die ukrainische Polizeiführung auf Telegram mit. Ziel sei es, »Kanäle« für den Schmuggel von Männern im wehrfähigen Alter ins Ausland zu schließen.
Wegen des Krieges dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren die Ukraine nur
in Ausnahmefällen verlassen. Die Armee braucht dringend Soldaten und beruft Wehrpflichtige ab 25 Jahren ein.“
(Standard, 12.1.)
Endlich geschafft:
„Die ukrainische Armee nimmt zwei nordkoreanische Soldaten in der russischen Region Kursk gefangen
Die beiden Gefangenen wurden nach Kiew gebracht, wo sie vom ukrainischen Geheimdienst verhört wurden.
Ukrainische Truppen haben in der westrussischen Region Kursk zwei nordkoreanische Soldaten gefangen genommen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij am Samstag. Die beiden Soldaten sind Teil eines Kontingents von rund 11.000 Soldaten, das Pjöngjang entsandt hat, um Russland bei der Rückeroberung der Region zu helfen. (…)
Zelenskij verbreitete in den sozialen Medien, daß die Gefangenen verletzt wurden, jedoch medizinische Versorgung erhalten haben. Sie wurden zur Vernehmung durch die SBU, den Geheimdienst des Landes, nach Kiew gebracht. »Die SBU führt die notwendigen Ermittlungsmaßnahmen durch, um alle Umstände der Beteiligung des nordkoreanischen Militärs am russischen Krieg gegen die Ukraine festzustellen«, hieß es in einer Erklärung des SBU.
Es ist bereits das zweite Mal, dass ukrainische Streitkräfte Soldaten dieser Nationalität gefangen genommen haben. Bereits Ende des Jahres hatten sie die Festnahme eines weiteren Wehrpflichtigen bekannt gegeben, der jedoch fast sofort starb.“
Zumindest wurde das vor einiger Zeit verbreitet …
Die Ukraine ist vor allem wegen Informationen, die die USA und Südkorea haben wollen, sehr interessiert daran, Nordkoreaner zu fangen, um aus denen Informationen zu extrahieren.
Immerhin ist es das erste Mal seit Jahrzehnten, daß nordkoreanische Soldaten im Ausland im Einsatz sind.
Es wird interessant, wie Nordkorea und Rußland auf diese Gefangennahme reagieren.
„Einer der beiden nordkoreanischen Soldaten wurde am 9. Januar von Kämpfern der 84. taktischen Gruppe der Spezialeinsatzkräfte gefangen genommen, der andere von Fallschirmjägern der ukrainischen Streitkräfte.
Präsident Zelenskij dankte beiden Einheiten für ihre Arbeit. »Diese Aufgabe war nicht einfach: Russische und andere nordkoreanische Militärangehörige töten normalerweise ihre Verwundeten und tun alles, um sicherzustellen, dass es keine Beweise für die Beteiligung eines anderen Staates am Krieg gegen die Ukraine gibt.«“
Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber angenehm ist diese Gefangennahme sicher beiden Staaten nicht.
„Die Gefangenen sprechen weder Ukrainisch, Englisch noch Russisch, daher erfolgt die Kommunikation mit ihnen über koreanische Übersetzer in Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Geheimdienst, hieß es in einer Erklärung der SBU.
Zum Zeitpunkt seiner Festnahme trug einer von ihnen einen Militärausweis russischen Typs bei sich, der auf den Namen einer anderen Person ausgestellt war, die in der russischen Republik Tuwa im sibirischen Bezirk registriert war.
Der andere hatte keine Papiere.
Während des Verhörs sagte der Gefangene, bei dem man die Dokumente fand, dass diese im Herbst 2024 in Russland ausgestellt worden seien und dass einige der nordkoreanischen Kampfeinheiten anschließend eine Woche lang an der Ausbildung der russischen Armee teilgenommen hätten.
Der junge Mann selbst hat erklärt, dass er 2005 geboren wurde, dass er ein Schütze ist und seit 2021 in der Armee in Nordkorea dient. »Es ist bemerkenswert, dass der Gefangene erzählt, wie auch die russischen Soldaten zu Beginn des Invasion (…), daß er eigentlich zur Ausbildung nach Rußland geschickt wurde und nicht, um gegen die Ukraine in den Krieg zu ziehen«, wie der SBU betont.
Der zweite Kriegsgefangene hat die Aussage seines Kameraden schriftlich bestätigt, da er aufgrund einer Kieferverletzung nicht sprechen kann. Vorläufigen Angaben zufolge wurde er 1999 geboren und dient seit 2016 in der nordkoreanischen Armee als Aufklärungs-Scharfschütze.
Für die SBU ist die Festnahme der beiden nordkoreanischen Soldaten ein weiterer »unbestreitbarer Beweis« für die Beteiligung Nordkoreas am Krieg Russlands.“
Das war aber bisher auch kein Geheimnis. Sowohl russischen als auch westlichen Medien war dieser Umstand zu entnehmen.
Warum also diese Suche nach „Beweisen“?
„Die Anwesenheit dieser ausländischen Truppen in Kursk wurde weder von Moskau noch von Pjöngjang bestätigt – tatsächlich bezeichnete Nordkorea diese Berichte damals als »unbegründete Gerüchte« – aber in den letzten zwei Monaten gab es verschiedene Anzeichen, die darauf hindeuteten,“
– wie eben Artikel in verschiedenen russischen Medien –
diese Präsenz und hat zudem den internationalen Charakter der groß angelegten Invasion Russlands auf ukrainischem Boden im Jahr 2022 verändert.“
Offenbar in dem Sinne, daß jetzt auch in der russischen Armee Staatsbürger anderer Nationen kämpfen, was bei der Ukraine bereits schon von Anfang an der Fall war.
Bei der „ausländischen Legion“ handelt es sich allerdings um Freiwillige, die für Sold kämpfen. Die ausländischen Spezialisten, die von den diversen NATO-Staaten in die Ukraine geschickt werden, sind jedoch nicht offiziell dort. Auch wenn so jemand verwundet oder getötet wird, läuft das unter »streng geheim«.
„Die Freundschaft, die zum Eingreifen des Regimes von Kim Jong-un geführt hat, wurde von der NATO als eine »erhebliche Eskalation« des Konflikts bezeichnet und hat auch Nordkoreas asiatische Nachbarn in Alarmbereitschaft versetzt.
Länder wie Südkorea und Japan sind besorgt über den Transfer ballistischer und nuklearer Technologie von Moskau nach Pjöngjang, der den Konflikt zwischen den beiden Koreas oder den Taiwan-Konflikt destabilisieren könnte.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sibiga kommentierte dies heute Nachmittag: »Die ersten nordkoreanischen Kriegsgefangenen sind jetzt in Kiew. Es sind reguläre nordkoreanische Truppen und keine Söldner, die an einem Angriffskrieg gegen ein europäisches Land teilnehmen. Die Sicherheit Europas und der Indo-Pazifik-Region hängen direkt zusammen. Wir müssen maximalen Druck auf die Regime in Moskau und Pjöngjang ausüben«, schrieb er auf seinem X-Account.“
Hier erkennt man das Interesse Kiews, die Gefangennahme dieser beiden Nordkoreaner möglichst auszuschlachten, um auch aus Fernost materielle und militärische Unterstützung zu erhalten.
„Obwohl bislang nur wenige Fälle von Todesfällen oder Gefangennahmen nordkoreanischer Soldaten bekannt sind, berichtete Präsident Zelenskij bereits am vergangenen Donnerstag bei der Eröffnung der 25. Sitzung der Kontaktgruppe für Verteidigungsfragen der Ukraine in Ramstein, dass sich die Verluste der Demokratischen Volksrepublik Korea bereits auf 4.000 Soldaten belaufen.“
Das dürfte, wie oftmals die Behauptungen über die gegnerische Seite, etwas übertrieben sein.
Es wird allerdings von russischer Seite bestätigt, daß die Koreaner sich bemühen, keine Gefallenen oder Verwundeten zurückzulassen, weswegen die Gefangennahme dieser beiden Soldaten als großer Triumph gefeiert wird.
„»Putin investiert nicht nur weiterhin in die Aggression, er verdoppelt sie sogar. Er hat sogar damit begonnen, nordkoreanische Soldaten anzuheuern, um den Krieg am Laufen zu halten.“
Das ist eine verkehrte Darstellung der Umstände.
Es war eher das Interesse Nordkoreas, einige seiner Soldaten einmal in richtige Einsätze zu schicken.
Aber mit solchen Statements versucht Zelenskij, sich über die eigenen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung hinwegzuhangeln und so zu tun, als hätte die gegnerische Seite dieses Problem.
„»Nordkorea erlernt moderne Kriegsführung. Für sie hat ihr Volk keinen Wert. Und wir wissen es. Sie verlieren sie; 4.000 bisher«, sagte Zelenskij während des Treffens unter Vorsitz von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Diese Zahl läßt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.“
Eine heute übliche Floskel, wenn man eine Nachricht glauben (machen) will, aber dafür keine Beweise hat.
(El País, 11.1.)
„Mehr als 500.000 Personen wurden in der Ukraine zur Fahndung ausgeschrieben, weil sie sich der Mobilisierung entzogen haben
Natalja Kondratowa, Offizierin der Kommunikationsabteilung des ukrainischen Bodentruppenkommandos, sagte, dass die Polizei und nicht die Militärkommissionen die Suchaktionen durchführt (…)“
(Anti-Spiegel, 9.1.)
Einerseits konsequent, angesichts der vielen Verweigerungen und der Personalnot an der Front und dahinter.
Andererseits ein riskantes Spiel, weil damit die Heimatfront aufgemischt wird.
Die ukrainische Regierung ist sich offenbar sehr sicher, daß keiner gegen sie rebellieren wird …
Zum Problem der Mobilisation und der Desertionen gesellt sich das der nicht stattfindenden Rotation der ukrainischen Soldaten:
„Die Ukraine steckt beim Austausch von Soldaten an der Kriegsfront fest (…)“
Schon die Wortwahl ist bezeichnend, das Subjekt ist der Staat bzw. die Nation – nicht die Regierung oder das Parlament, das bis heute kein Gesetz über die Rotation, den Wechsel von Soldaten an der Front beschlossen hat.
Dieselbe findet ungeordnet, punktuell und eher auf Initiative der einzelnen Einheiten statt.
„Die Demobilisierung ist für erfahrene Soldaten, die zwei oder gar drei Jahre lang – oft an der vordersten Front der Infanterie – gegen russische Truppen gekämpft haben, dringend notwendig geworden. Ebenso hat diese Frage eine sehr aufgeheizte Debatte verwandelt, und ihr jüngstes Kapitel ist die Ankündigung einer erneuten Verschiebung des derzeit laufenden Gesetzentwurfs, was diejenigen verärgert hat, die den Abzug Tausender physisch und vor allem psychisch erschöpfter Soldaten aus der Armee unterstützen. Für dieses Problem gibt es allerdings keine einfache Lösung, da sich die groß angelegte Invasion Rußlands an einem besonders kritischen Punkt befindet und keine stabile Rotation vorliegt.“
Damit ist vor allem gemeint, daß es keinen Ersatz für Soldaten gibt, die von der Front abgezogen werden.
Das zweite Problem ist, daß viele, die zur Erholung nach Hause entlassen werden, nicht mehr zurückkehren.
„»Die Priorität liegt jetzt auf der Verteidigung des Landes, weil wir sehen, dass der Feind die Zahl seiner Truppen erhöht«, warnte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow kürzlich.
Die ukrainische Armee verfüge über 980.000 Soldaten und sei eine der größten in Europa, verriet Zelenskij Anfang des Jahres in einem Interview mit dem US-Podcaster Lex Fridman.“
Auch hier ist die Wortwahl interessant. Die Zahl von 1 Million Soldaten ist kein Geheimnis, das Zelenskij irgendwem, schon gar nicht einem Podcaster, „verraten“ müßte, sondern eine Behauptung, die bereits seit 2023 gemacht und immer wieder wiederholt wird.
Ob es stimmt, ist eine andere Frage, aber durch ständige Wiederholung und Vokablen wie „verraten, offenbaren“ soll dieser Behauptung sozusagen Substanz verliehen werden.
Die Wahrheit sieht vermutlich ganz anders aus.
„Aber Rußland, das die Grenzen der Ukraine belagert, hat eine noch größere Armee.“
Erstens „belagert“ Rußland nicht „die Grenzen der Ukraine“, sondern ist in diese eingedrungen und beansprucht ukrainische Gebiete als eigenes Territorium.
Zweitens kann es ja auch keine Überraschung sein, daß Rußland mehr Soldaten für diesen Krieg mobilisieren kann als die Ukraine. Noch dazu ohne Kriegsrecht, ohne Wehrpflicht für alle Männer zwischen 25 und 60, Ausreiseverbot und Menschenjagd auf den Straßen – wie es in der Ukraine inzwischen üblich ist.
Die Autorin, die dann auch noch den Leser darüber aufklärt, daß die Ukraine seit 1991 unabhängig ist, tut alles, um ein möglichst verzerrtes, aber dem Wunschdenken Kiews entsprechendes Bild zu zeichnen.
„Ivona Kostina ist Mitbegründerin und Präsidentin von Veteran Hub, einem von zahlreichen Verbänden, die gegründet wurden, um Veteranen zu unterstützen und an Maßnahmen zu arbeiten, die ihnen zugute kommen.
Ihrer Ansicht nach hat die ukrainische Armee ein Spezialisierungsproblem und auch einen Personalmangel. »Der Großteil unserer ausgebildeten Soldatinnen und Soldaten waren Anfang 2022 Veteranen, die aus der Einsatzreserve kamen. Der Rest waren Zivilisten ohne Ausbildung oder Vorerfahrung. 3 Jahre Kampferfahrung haben aus manchen Zivilisten Berufssoldaten gemacht, aber das ist bei weitem nicht genug«, sagte sie in einem Interview im Büro ihres Verbandes im zentralen Kiewer Stadtteil Podil.“
Sie vergißt zu erwähnen, daß ein guter Teil dieser kampferfahreren Veteranen inzwischen gefallen ist, was die Personalprobleme der ukrainischen Armee verschärft. Diese sind nämlich sowohl quantitativer als auch qualitativer Natur.
„Am Hauptbahnhof von Kiew (…) bekämpft der Soldat Vasil Velgan die Kälte mit einem kochend heißen Espresso in einem Pappbecher. Er lächelt, wenn man ihn nach der Demobilisierung fragt, doch es ist ein Lächeln der Niederlage, das seine Worte bestätigt. »Ich möchte in ein normales Leben zurückkehren, aber das ist jetzt unmöglich. Wir können es nicht beantragen, es gibt kein formales Verfahren dafür«, sagt er. Velgan, in seinen 30-ern, dient seit März 2022 und hat ein langes Jahr bei der Infanterie verbracht. »Nach mehreren Verwundungen wurde ich versetzt und bin nun in einer Pioniereinheit, werde aber nicht abgelöst«, sagt der junge Mann, der Elektronik studiert hat.« (…) »Die Regierung sollte eine neue Struktur für die Armee schaffen, denn im Moment kämpfen viele unserer Männer, denen es aber nicht gut geht und es werden keine neuen Leute geschickt«“, meint ein anderer Soldat auf Heimaturlaub.
In diesem Zusammenhang ist die Meldung des Anti-Spiegel vom Vortag in Erinnerung zu rufen, derzufolge mit Hilfe der Polizei 500.000 Soldaten rekrutiert werden sollen.
Das entsprechende Gesetz mit dieser Vorgabe wurde im April 2024 erlassen, diese ehrgeizige Zahl wurde bis heute nicht annähernd erreicht, deswegen die Verschärfung der Maßnahmen.
Um so wichtiger ist es, die angebliche Zahl von fast einer Million aktiver Soldaten immer wieder unters Volk zu streuen – auch, um für diese vielen Leute die angeblich nötigen Waffen zu erhalten.
„Da das Mobilisierungsgesetz vom April keine Rotationspläne enthielt, war es der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Oleksandr Syrskij, der vorschlug, diese Frage in einem gesonderten Gesetzentwurf zu regeln. Das Parlament forderte daraufhin das Verteidigungsministerium auf, den Plan innerhalb von 8 Monaten fertigzustellen. Dieser hätte am 18. Dezember 2024 eingereicht werden müssen, zum Stichtag existierte jedoch noch kein entsprechender Entwurf.
Schließlich versicherte der erste stellvertretende Verteidigungsminister Ivan Havriliuk in der Parlamentssitzung am vergangenen Freitag, dass der Entwurf zwar ausgearbeitet sei, es aber noch weitere 3 Monate brauche, um die Umsetzungsmechanismen zu entwickeln, die es ermöglichen werden, die »große Zahl der Menschen, die demobilisiert werden« zu ersetzen. sagte er, ohne eine Zahl zu nennen.
Havriliuk betonte, für die Einführung des Gesetzentwurfs müssten Bedingungen geschaffen werden, damit seine Umsetzung nicht zum »Verschwinden des ukrainischen Staates« führe.“
Auf gut deutsch, man kann niemanden von der Front abziehen, weil es keinen Nachschub gibt.
Ob die Rekrutierungsmaßnahmen diesen hervorbringen werden, ist zweifelhaft. Weil selbst wenn es gelingt, die ganzen „Uklonisten“ (Verweigerer) mehr oder weniger in Handschellen an die Front zu schicken, ist deren militärischer Wert als sehr gering einzustufen.
Bei der ersten besten Gelegenheit desertieren sie.
„Zu dieser“
angestrebten Zahl von 500.000, wovon ohnehin nur 300.000 für machbar angesehen werden – auf welcher Grundlage, fragt man sich? –
„kommen noch die 100.000 Fälle von Desertion hinzu, die die Staatsanwaltschaft während des Krieges registriert hat.“
Und das ist keineswegs die tatsächliche Zahl, wie man dieser gleichen Zeitung wiederholtermaßen in früheren Artikeln entnehmen konnte.
Schließlich hat die Ukraine 43.000 Soldaten verloren, weitere 370.000 wurden verwundet, obwohl etwa 50 Prozent in den Dienst zurückkehren, wie der Präsident im vergangenen Dezember in einem Telegram-Post einräumte. Damit gab Kiew zum ersten Mal seit fast drei Jahren die Gesamtzahl der Opfer bekannt.“
Die natürlich in Wirklichkeit viel höher ist.
Aber so gab die Kiewer Regierung einmal eine Zahl heraus, die Autoren wie diejenige dieses Artikels als Wahrheit seither verbreiten.
Sie macht sich nicht einmal die Mühe, das Wort „angeblich“ zu verwenden.
„Mittlerweile sind die Russen dreifach überlegen. Grob gesagt, lassen sich mit diesen Zahlen die mehr als eine Million aktive Soldaten, über die Russland verfügt, nicht überwinden.“
So, so.
Die Ukraine hat fast eine Million Soldaten im Einsatz, Rußland mehr als eine Million, und dennoch sind das 3x so viel?
Man merkt, wie diese ganze Schönrednerei und Wiedergabe von ukrainischen Daten hinten und vorne nicht zusammenpaßt.
Der Artikel schließt mit einigen Stories über die psychologischen Probleme der Soldaten.
(El País, 13.1.)
„Österreicher starb offenbar als Soldat im Ukraine-Krieg
Ein österreichischer Staatsbürger ist offenbar als Soldat bei Kampfhandlungen in der Ukraine ums Leben gekommen. Das Außenministerium in Wien bestätigte der APA gestern Abend den Tod eines 30-jährigen Mannes.
Zuvor hatte die Tageszeitung „Österreich“ von dem Fall berichtet. Beim Toten soll es sich um ein hierzulande nicht unbekanntes Mitglied der rechtsextremen Identitären Bewegung handeln.“
(ORF, 24.1.)
„Die »Weißen Engel« evakuieren gewaltsam Kinder aus Pokrovsk
Die »Weißen Engel«, eine Spezialeinheit der ukrainischen Polizei, transportiert Kinder aus dem Gebiet von Krasnoarmeysk (Pokrovsk) in der Volksrepublik Donezk in die Westukraine.
Eine Quelle in den russischen Sicherheitskräften erklärte TASS, daß erst gestern Familien mit Kindern gezwungen worden seien, diese Siedlung zu verlassen. Doch heute dringen Angehörige der Spezialeinheit in Privathäuser ein, nehmen gewaltsam Kinder ihren Eltern weg und verschleppen sie in unbekannte Richtung.
Es wurde bekannt, dass auch das Kommando der ukrainischen Armee Pokrovsk verließ, seinen Untergebenen jedoch keinen Rückzugsbefehl gab. Und das, obwohl die russische Armee die Siedlung fast vollständig umzingelt hat. (…)“
(KP, 24.1.)
„Fluchtpreis 7000 €
Ein cleverer ukrainischer Deserteur organisierte eine Route für die illegale Ausreise von Soldaten der ukrainischen Streitkräfte aus dem unabhängigen Land. Für diesen lebenswichtigen Dienst berechnete er nur 7.000 Euro.
Dieser Geschäftsmann aus Charkow verließ seine Einheit im April 2024 und zog nach Dnepropetrowsk. Dort entwickelte und implementierte er ein System für illegale Einkünfte, um Militärangehörige von der Erfüllung ihrer Pflicht zu befreien, für die Unabhängigkeit zu kämpfen und zu sterben.
Der smarte Charkower überreichte den Pazifisten Blanko-Reiseformulare mit dem Siegel einer der Sicherheitsbehörden. Mit diesen Papieren reisten die Kunden nach Czernowitz. Dort wurde er vom Komplizen des Unternehmers, einem örtlichen Polizeibeamten, in Empfang genommen. Nachdem er 7.000 Euro erhalten hatte, zeigte er die Stelle, an der man die Grenze überqueren und die offiziellen Kontrollpunkte umgehen konnte …“
Die Sache ist offensichtlich aufgeflogen, aber die Angeschmierten sind vermutlich nur die Kunden, die „Veranstalter“ werden sich schon freikaufen …
„Bei den Durchsuchungen wurden 17 Kopien von Reisepässen von Friedensbefürwortern und Kriegsgegnern beschlagnahmt. Nun geht es für sie in die Zone und von dort an die Front (…)“
(KP, 30.1.)
„In der Ukraine wurde das Eigentum des Sohnes des 5. Präsidenten beschlagnahmt
»The Insider« berichtet über die Beschlagnahmung des Eigentums von Oleksij Poroschenko, dem Sohn des 5. Präsidenten der Ukraine.
Der Grund ist das Ignorieren der Vorladungen zur Stellung. Die ukrainische Publikation zitiert aus einem Dokument des ukrainischen Justizministeriums: »Um die Vollstreckung der Entscheidung sicherzustellen, ist gemäß Artikel 56 des Gesetzes ,Über Vollstreckungsverfahren‘ das gesamte Eigentum des Schuldners zu beschlagnahmen.«
Vor 12 Tagen wurde der Sohn des ehemaligen ukrainischen Präsidenten als Wehrdienstverweigerer entlarvt und zu einer Geldstrafe von 610 Dollar verurteilt. Das Petschersker Einberufungsamt (in einem Stadtteil von Kiew) befand Poroschenko Jr. für schuldig, trotz einer Vorladung nicht beim Militärregistrierungs- und Einberufungsamt erschienen zu sein. Sollte der 39-jährige Oleksij Poroschenko innerhalb von 15 Tagen eine Geldstrafe in Höhe von 25,5 Tausend Hrywna nicht bezahlen, werde ihm der doppelte Betrag in Rechnung gestellt und er werde zwangsweise zum Militär eingezogen.
Man fragt sich, wie sie das genau bewerkstelligen werden, wenn man bedenkt, dass dieser Lescha am Ufer der Themse aus vollem Herzen für sein Heimatland kämpft. Wird die Vorladung über Zaluzhnyj weitergeleitet?“
(KP, 30.1.)
Wie bei allen Mitglieder der Eliten der Ukraine halten sich auch bei Poroschenkos wehrpflichtige Söhne im Ausland auf.
Aber die Regierung scheint hier ein Mittel gefunden zu haben, bei mißliebigen Konkurrenten Geld einheben zu können. Oder sich Vermögenswerte unter den Nagel zu reißen.
Es gibt sicherlich im Kriegsrecht Handhabe dazu.
Langsam setzt sich auch in Medien wie dem Standard ein gewisser Realismus durch:
„In der Ukraine droht eine verheerende Kettenreaktion
Weil Russland langsam, aber stetig vorrückt, droht die Front im umkämpften Donbass zu kollabieren. Für neue Offensiven fehlen Kiew der Rückhalt aus dem Westen und vor allem Soldaten.“
Klingt komisch angesichts all dessen, wie der Wehrwille der Ukraine gelobt wurde – mehr und mehr Wehrunwillige flüchten oder verstecken sich.
Beinahe wäre die Pressemeldung im Nachrichtenstrom untergegangen,
– der Nachrichten-„Strom“ wird von den Medien gemacht, wo jede Menge belangloses Zeug hineingepackt wird –
„die der ukrainische Stahlkonzern Metinvest“ (Achmetovs Konzern, der nach wie vor produziert) „vor zwei Wochen in die Welt sandte.
Dabei macht sie deutlich, wie effektiv Russlands Krieg die Ukraine nach und nach zerstört. Die größte Kokskohlemine der Ukraine nahe der Frontstadt Pokrowsk, heißt es dort, musste ihren Betrieb einstellen. Zu gefährlich sei die Lage für die Kumpel geworden. Bis auf zwei Kilometer waren die russischen Truppen da an die Schächte herangerückt. Die Eisenbahnlinie, die das wertvolle Gut bisher in Richtung Westen transportiert hatte, hatten sie kurz zuvor gekappt.“
Hier keine Rede von „Dekarbonisierung“ …
„Schicht im Schacht – mit verheerenden Folgen für die Ukraine. Weil die Mine nun stillsteht, dürfte die ukrainische Stahlproduktion, die von der Kokskohle abhängig ist, auf ein Viertel des Vorjahresniveaus sinken, heißt es aus Branchenkreisen. Nach Weizen ist Stahl der zweitwichtigste Exportposten des klammen Landes. Mit den Deviseneinnahmen sinkt auch die Hoffnung der Ukraine, den Krieg noch zu gewinnen.
Kiews einst so selbstbewusst zur Schau gestellter“
– und von den westlichen Medien und Kommentatoren bereitwillig geteilter und verbreiteter –
„Optimismus ist deshalb düsteren Prognosen gewichen. »Wir werden diesen Krieg verlieren, wenn sich die derzeitige Entwicklung nicht ändert«, sagte Anfang Jänner etwa der ehemalige Außenminister Dmytro Kuleba.
Bald drei Jahre nach Beginn der Vollinvasion sind es aber nicht etwa spektakuläre Geländegewinne oder erfolgreiche Feldschlachten, die den Krieg langsam, aber stetig zugunsten Russlands drehen. Auf den ersten Blick machen die Eroberer in dem riesigen Land schließlich kaum Fortschritte. Zu dem guten Fünftel der Ukraine, das Russland seit mehr als zwei Jahren besetzt, sind 2024 gerade einmal 4200 Quadratkilometer dazugekommen.“
Immerhin plus und nicht minus, wie viele gerne hätten.
Hier ist noch etwas Propaganda fällig:
„Und das auch nur unter monströsen Opferzahlen: 420.000 russische Soldaten wurden – laut ukrainischen Angaben – im vergangenen Jahr getötet, verwundet oder gefangen genommen.“
Daß die ukrainischen Angaben nix heißen, weiß man zwar bei Reuters, APA und dem Standard, zitiert sie aber dennoch gerne.
Da kann man noch etwas Optimismus verbreiten.
„Sprungbrett für weitere Vorstöße
Trotzdem könnten die Kämpfe um Pokrowsk eine für die Ukraine verheerende Kettenreaktion in Gang setzen: Fällt die Bergbaustadt, Dreh- und Angelpunkt der russischen Offensive in diesem Winter, droht ein operativer Durchbruch – Dnipro, die viertgrößte Stadt der Ukraine, geriete dann ins Visier russischer Stoßtrupps. Und auch die Oblast Donezk könnte bald ganz unter russischer Besatzung stehen. Noch ist es nicht soweit. Doch: »Sie versuchen, Pokrowsk möglichst unbeschadet in die Hände zu bekommen, weil sie sich davon ein Sprungbrett in Richtung Westen und Norden versprechen«, sagt Markus Reisner, Analyst an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, dem STANDARD.
Um doch noch eine Wende herbeizuführen, wechselte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag den Kommandanten für den besonders umkämpften Frontabschnitt aus – zum dritten Mal innerhalb eines Jahres. Erfolgsaussichten: mau. Denn immer öfter können die Verteidiger in ihren Stellungen weder vor noch zurück – und drohen von den personell überlegenen russischen Truppen eingekesselt zu werden.“
Es paßt alles nicht zusammen:
Der Ukraine gehen die Soldaten aus.
Die Russen haben enorme Verluste – und sind dennoch personell überlegen.
Und das, obwohl die Grenzen Rußlands offen sind für Ausreisewillige, die der Ukraine nicht.
„Nicht stark genug für Offensive
Das ukrainische Drama: Nach der gescheiterten Gegenoffensive im Sommer 2023 hatten Kiews Strategen 2024 als Jahr der Defensive eingepreist. 2025 wollte man wieder in den Angriff übergehen. Daraus wird nun nichts. Weil die westlichen Partner mehr und mehr auf die Bremse steigen,“
Gas geben können die einen und will die USA nicht.
„was weitere Hilfen betrifft, schrumpft der Spielraum für das angegriffene Land immer weiter. Ein fataler Dominoeffekt.“
Mit diesem komischen Domino-Bild wird die Wahrheit ausgesprochen, daß der Krieg ohne die westlichen Waffenlieferungen längst aus wäre.
Aber es wollten eben alle auch ihr Gerät einmal ausprobieren …
„»Es gibt einfach nicht die Ressourcen, um wieder in die Offensive zu gehen«, sagt Reisner. Aus der – nach wie vor erbittert geführten – Defensive heraus kann die Ukraine den Krieg aber trotz ihrer vergleichsweise erfolgreichen, wenngleich kostspieligen Vorstöße in die russische Region Kursk nicht gewinnen.“
Umpfff, wind – „vergleichsweise erfolgreichen“ (im Vergleich zu was?), „wenngleich kostspieligen“ – für wen?
An Soldaten: für die Ukraine, an Material – für die westlichen Lieferanten.
„»Egal, wie lange man verteidigt, am Ende wird man sich zurückziehen müssen«, sagte Armeechef Oleksandr Syrskyj vergangene Woche.“
Gilt das nur für Pokrovsk oder für die gesamte Front?
„Bloß: Weil zu wenig Material aus dem Westen geliefert wurde“
– dabei hat die Biden-Regierung alles getan, um noch bis zum Schluß hinüberzuschieben, was nur geht – aber das Lamento weist darauf hin, daß die Zerstörungsfähigkeit der russischen Armee beachtlich ist –
„und unklar ist, wie es unter Donald Trump in den USA weitergeht, ist an große Angriffe nicht zu denken. Im Gegenteil: »In Pokrowsk ist man mittlerweile in eine Verzögerungstaktik übergegangen. Weil es nicht genügend Luftabwehr gibt, wird die ukrainische Armee langsam, aber sicher zermürbt«, sagt Reisner.
An den anderen Abschnitten sieht es kaum besser aus. Etwa in Welyka Nowosilka, einem wichtigen Glied der Verteidigungskette zwischen Donezk und Saporischschja: Nach drei Monaten heftiger Kämpfe steht die Ortschaft kurz vor dem Fall. Zuletzt vermochten sich die ukrainischen Truppen laut Schätzung des US-Institute for the Study of War gerade einmal noch in einem Zehntel der völlig zerstörten Siedlung zu verschanzen. Die drohende Einkesselung sollen sie bisher aber verhindert haben. Fällt Welyka Nowosilka, hätte Kiew nach dem Verkehrsknoten Kurachowe heuer bereits den zweiten wichtigen Stützpunkt verloren.“
Velika Novoselka IST GEFALLEN, hier wird wirklich gelogen.
„Auch in Torezk und Tschassiw Jar stehen die letzten Verteidiger in den von der russischen Artillerie zerschossenen Orten auf verlorenem Posten.
Weiter nördlich, in der Region Charkiw, rückten Moskaus Truppen am Dienstag zudem in Richtung des strategisch wichtigen Flusses Oskil vor – Kupjansk, ein stark befestigter ukrainischer Stützpunkt, gerät zunehmend in Gefahr. So droht die Front für die Ukraine nach und nach zu kollabieren.
Zu wenige Soldaten
Ein Hauptgrund für die ukrainische Misere: Personalmangel. Verzweifelt versucht die Armeeführung, die Lücken in den ausgedünnten Reihen ihrer Truppe zu schließen. »Das Problem der Mobilisierung ist nach wie vor ungelöst«, sagt Reisner.“
Eine seltsame Ausdrucksweise für Menschenjagd und Zwangsrekrutierungen, deren Ergebnisse an der Front zu Desertionen und hohen Opfern bei unausgebildeten und unmotivierten Soldaten führen.
„Auch deshalb, weil das politische Kiew bisher davor zurückschreckt, wie von den USA gefordert nun auch die ganz Jungen an die Front zu schicken – noch. Entsprechende Pläne sollen aber bereits in der Schublade liegen.“
Es ist unbegreiflich, wie sich das Einbeziehen von noch mehr unmotivierten und kaum ausgebildeten Soldaten auf die Kriegsführung der Ukraine positiv auswirken sollte.
„Ohne neue Waffenlieferungen sei es aber sinnlos, weitere junge Männer an die Front zu schicken, heißt es immer wieder. Mindestens 25 Jahre alt müssen Männer sein, um zu kämpfen. Das Durchschnittsalter der ukrainischen Soldaten liegt laut den Behörden inzwischen bei 43 Jahren. Donald Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz hält eine Senkung auf 18 Jahre für sinnvoll, weil so »hunderttausende neue Soldaten« zur Verfügung stünden.“
Aus einem Zwangsrekrutierten wird so schnell kein Soldat. Das weiß übrigens Waltz auch.
Man merkt aber, wie sich die USA immer mehr an der Ukraine abputzen und einen etwaigen Rückzug ihrerseits an Mängeln der Ukraine festmachen wollen.
„Populär wäre das in der erschöpften – und von Fluchtwellen und Kämpfen schon jetzt empfindlich dezimierten – Bevölkerung ganz und gar nicht.
Zudem sieht sich die Armeeführung schon heute mit einer immer größeren Zahl an Deserteuren konfrontiert. Laut der Kiewer Generalstaatsanwaltschaft wurden bisher bereits 95.000 entsprechende Verfahren geführt – ein Zehntel der insgesamt eine Million seit Kriegsbeginn eingerückten Männer dürfte demnach die eigene Einheit unerlaubt verlassen haben.“
Wurde überhaupt eine Million rekrutiert?
Diese Summe geistert zwar immer wieder durch die Medien, erscheint aber von ukrainischer Seite aufgeblasen zu sein.
Falls es weniger waren, so ist der Prozentsatz der Desertierten noch höher.
„Ein Dilemma für die Ukraine: Einerseits werden gerade junge, mit moderner Technologie vertraute Männer an der Front gebraucht, etwa für die Drohnenkriegsführung. »Die Mobilisierungskapazität reicht nicht aus, um unseren Bedarf zu decken«, warnte Armeechef Syrskyj kürzlich.“
Was heißt hier „Kapazität“?
Das Senken der Altersgrenze oder die Anzahl der Militärpolizisten, die Jagd auf die jungen Leute machen?
Das deckt sich nicht mit den tatsächlich an die Front geschickten Soldaten.
„Andererseits läge es gerade an dieser jungen Alterskohorte, das Land nach dem Krieg wieder aufzubauen – oder das, was davon noch übrig ist. Fest steht: Mit jedem jungen Ukrainer, der stirbt, kommt Russland seinem Kriegsziel einen Schritt näher, das Nachbarland nachhaltig zu zerstören.“
(Standard, 30.1.)
Bezüglich des Zerstörungswillens Rußlands gilt das Gleiche wie in allen Kriegen: Der politische Wille des Gegners soll gebrochen werden.
Hier hat es Rußland eben nicht nur mit der Ukraine, sondern mit der NATO zu tun, und dafür zahlt die Ukraine die Zeche.
„Nordkoreanische Soldaten wurden wohl aus Kursk-Gebiet abgezogen
Beamte in Kiew haben Berichte über den vorläufigen Abzug nordkoreanischer Soldaten von der Front im westrussischen Gebiet Kursk bestätigt. »Wir teilen mit, dass die Präsenz von Militäreinheiten aus Nordkorea seit etwa drei Wochen nicht spürbar ist, wahrscheinlich waren sie wegen der hohen Verluste gezwungen, sich zurückzuziehen«, sagte der Sprecher der ukrainischen Spezialeinheiten, Oberst Olexander Kindratenko laut Internetportal »Ukraijinska Prawda«.
Kindratenko schränkte ein, dass er nur für die Frontabschnitte sprechen könne, in denen Spezialeinheiten eingesetzt waren. Zuvor hatte die Tageszeitung New York Times vom Abzug der nordkoreanischen Soldaten berichtet. Dies hänge mit den hohen Verlusten der Einheiten zusammen, die Russland im Verbund mit eigenen Kräften zur Rückeroberung der Region einsetze, heißt es in dem Bericht. Kremlsprecher Dmitri Peskow wollte diese Angaben nicht kommentieren.
Ende Oktober hatte es erste Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland gegeben. Kremlchef Wladimir Putin und der Machthaber in Pjöngjang, Kim Jong Un, hatten zuvor eine verstärkte Kooperation auch im Militärbereich vereinbart. Ab November gab es zunehmend Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Gebiet Kursk. Inzwischen hat Kiew auch die Gefangennahme mehrerer Nordkoreaner öffentlich gemacht.“
(Standard, 31.1.)
Die Feuertaufe der koreanischen Elitesoldaten war möglicherweise ohnehin als zeitlich begrenzte Aktion geplant. Sie sollten ja nicht die russische Armee verstärken, sondern selbst einmal Kampferfahrung sammeln.
Es war also mehr oder weniger ein Gefallen, den die russische Führung den nordkoreanischen Verbünden erwies.
Daß dann einige lebendig in die Hände des Feindes fallen und an Südkorea weitergegeben werden, war wohl nicht eingeplant und dürfte die nordkoreanische Führung stören.
„Laut Ukraine haben nordkoreanische Truppen die Front aufgrund hoher Verluste verlassen
Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Sirski sagte gegenüber TSN am 19. Januar, dass fast die Hälfte der 11.000 nordkoreanischen Soldaten in Russland im Kampf verwundet oder getötet worden seien. (…)
Ukrainische Geheimdienste halten es für »wahrscheinlich«, dass Kims Soldaten nach einigen Wochen oder Monaten weiterer Ausbildung an die Front zurückkehren werden. »Die nordkoreanischen Soldaten in Kursk haben nicht gelernt, sich gegen unsere Drohnen und Artillerie zu verteidigen und haben schwere Verluste erlitten. Sie arbeiten jetzt mit dem russischen Kommando und seinen Offizieren an einem Prozess zur Korrektur von Fehlern«, sagte Andrij Kovalenko, Mitglied des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, am 28. Januar in einer Erklärung.
Syrskij betonte im TSN-Interview auch die Probleme Nordkoreas bei der Anpassung an den inzwischen von Drohnen dominierten Krieg. (…)
(El País, 31.1.)
„Die USA nehmen die Waffenlieferungen an die Ukraine wieder auf (…)
Die USA hätten am Wochenende nach einer vorübergehenden Aussetzung ihre Waffenlieferungen an die Ukraine wieder aufgenommen, berichtete Reuters unter Berufung auf Quellen.
Wie einer der Gesprächspartner der Agentur anmerkte, erfolgte die Wiederaufnahme der Lieferungen, nachdem das Weiße Haus seine ursprüngliche Position geändert und die Entscheidung, sämtliche Hilfen für die Ukraine einzustellen, zurückgenommen hatte. Innerhalb der Regierung herrsche Uneinigkeit darüber, in welchem Umfang die USA Kiew weiterhin mit Waffen aus ihren Vorräten beliefern sollten, sagte der US-Beamte.
Zuvor hatte der spanische Außenminister José Manuel Albares erklärt, dass die Ukraine verschwinden würde, wenn sie den Konflikt mit der Russischen Föderation verliere.“
(MK, 3.2.)
Neues von der Pokrowsk-Front:
„Duma-Abgeordneter Vodolatskij: Offiziere der ukrainischen Streitkräfte verließen Krasnoarmejsk / Pokrowsk in Richtung DVR
Das Kommando der ukrainischen Streitkräfte verließ Pokrowsk (…). Offiziere der ukrainischen Armeeeinheiten haben bereits Kommandoposten in die Region Dnipropetrowsk verlegt. Dies berichtete der stellvertretende Vorsitzende des Staatsduma-Ausschusses für GUS-Angelegenheiten, Viktor Vodolatskij, in einem Interview mit TASS.
»Die höhere Kommando-Ebene hat Pokrowsk heute in voller Stärke verlassen, nur Kompanie- und Bataillonskommandeure sind geblieben. Die Kommandoposten wurden bereits in das Grenzgebiet in der Region Dnepropetrowsk verlegt«, sagte der Politiker in einem Gespräch mit Journalisten.
Vodolatskij wies auch darauf hin, dass die russischen Streitkräfte es sich zur Aufgabe gemacht hätten, nicht nur die besiedelten Gebiete zu befreien, sondern auch das Leben russischer Soldaten zu schonen.
Aus diesem Grund sei beschlossen worden, Pokrowsk von zwei Seiten zu umgehen, die Stadt in einer Zangenbewegung einzunehmen und einen Kessel zu bilden, um dann die besiedelten Gebiete zu befreien.“
(KP, 6.2.)
Es scheint, daß bei Pokrowsk auch versucht wird, die Ortschaft selbst und vor allem die Kokerei halbwegs heil zu lassen, um sie nachher übernehmen und wieder hochfahren zu können.
Der Einfall ist gut, aber muß erst vervollkommnet werden:
„Falsche Polizisten befreiten zwei mobilisierte Soldaten, aber nicht für lange
Die Nationalpolizei der Ukraine berichtete, dass sich in der Region Tschernigow zwei Männer als Polizisten ausgegeben und unter Drohung mit Waffen einen Bus mit mobilisierten Wehrpflichtigen angehalten hätten. Die falschen Polizisten nahmen zwei mobilisierte Männer mit.
Doch im Zuge einer raschen Spezialoperation gelang es (…) örtlichen Polizisten zusammen mit Mitgliedern der SBU, die Robin Hoods aus Tschernigow festzunehmen.
Es stellte sich heraus, dass die Vermummten die mobilisierten Soldaten mitgenommen hatten, damit sie nicht an ihren Einsatzort geschickt wurden. Ihre Heldentat war nicht umsonst: Für den »Überfall und die Befreiung« erhielt jeder von ihnen 5000 Dollar. Sie hätten das Geld mit den echten Polizisten teilen müssen,“
dann wäre die Aktion erfolgreich verlaufen, meint die KP.
(KP, 12.2.)
Seltsam ist das Hin und Her um die „seltenen Erden“ der Ukraine.
Zelenskij kann sie Trump verkaufen, aber hat er überhaupt das Recht dazu? Wenn nein, was ist der Vertrag wert?
Die meisten Gebiete mit diesen Vorkommen liegen im Osten, in Gebieten, die Rußland 1. besetzt hat und 2. beansprucht. (4 annektierte Provinzen.)
Was wird mit einem Anspruch auf solche Vorkommen? Werden die Russen sagen: hereinspaziert?
Bei Friedensverhandlungen wäre das ein Punkt.
Aber wenn die Russen das ablehnen?
Auf jeden Fall ist die EU sauer, weil sie schenkt der Ukraine alles und Trump verlangt Kompensation.
Solange der Krieg weitergeht, ist das alles leeres Geschwätz.
Noch eine Zelenskij-Schnapsidee:
„Trump, der für eine Verringerung des Gewichts seines Landes in der NATO ist, hörte sich im September den Vorschlag Zelenskijs an, US-Truppen in Europa durch ukrainische Soldaten zu ersetzen, aber erst nach dem Ende des Krieges.“ (El País, 12.2.)
Schon laufen sie alle zu ihrem Herrchen und wedeln mit dem Schweif:
„NATO-Generalsekretär Rutte: Das Bündnis hat Trumps Initiative zur Ukraine zur Kenntnis genommen (…)
Wie die Website KP.RU berichtete, erklärte Rutte, das Telefongespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem Chef des Weißen Hauses erwecke den Eindruck des Beginns eines Verhandlungsprozesses zur Ukraine. Ihm zufolge unterstützt das Nordatlantische Bündnis Trumps Initiative zur Lösung des Ukraine-Konflikts. Er versicherte zudem, dass jeder Frieden in der Ukraine wolle.“
(KP, 13.2.)
Zelenskijs Stern ist im Sinken:
„Vor mehr als 5 Jahren, im Oktober 2019, traf der frischgebackene Präsident der Ukraine, Wolodymyr Zelenskij, im Gebiet der Anti-Terror-Operation ein … Zelenskij fiel damals auf, als er in einer Diskussion mit einem Nazi-Militanten nervös erklärte: »Ich bin der Präsident dieses Landes, ich bin 42 Jahre alt, ich bin kein Verlierer …«“
Ein seltsames Dementi für einen gerade gewählten Präsidenten.
„Es stellt sich heraus, dass er letzten Endes doch ein Verlierer ist. War und bleibt. Zumindest nach den direkten Kontakten zwischen Trump und Putin und den Andeutungen, dass die USA die territorialen Realitäten in der Ukraine anerkennen würden, steht Zelenskij, der in den letzten Jahren von einer Rückkehr zu den Grenzen von 1991 sprach und davon, dass er in Jalta bald Rapana mit Sand essen würde, ziemlich blöd da.
Und das ist noch milde ausgedrückt.
Der verächtliche Ausdruck »Loch« (übersetzt mit »Verlierer«) bezeichnet einen naiven, leichtgläubigen Menschen, eine Schlafmütze, einen Einfaltspinsel – oder eben das Opfer eines Betrügers. Man sagt gerne: »Er benimmt sich wie der letzte Depp (hier Depp für ,Loch‘).«
Das trifft auf Zelenskij zu.
In der Tat, der Mann, der die Wahlen mit dem Versprechen gewonnen hatte, den seit 2014 andauernden Krieg im Donbass zu beenden und Russisch als offizielle Sprache zu belassen, hat während seiner Präsidentschaft das Land in Krieg und Elend gestürzt und ein Nazi-Regime errichtet.“
Das mag etwas übertrieben sein, aber eine Vorzeige-Demokratie ist die Ukraine wirklich nicht.
„Und das alles nur, um in den europäischen Hauptstädten herumgereicht und hofiert zu werden und sich beim damaligen Herrn des Weißen Hauses beliebt zu machen. Dafür wurden eine Million Ukrainer getötet oder verstümmelt, die Wirtschaft wurde auf das Niveau Somalias heruntergefahren (vielleicht sogar noch schlimmer) und mehr als 10 Millionen Menschen flohen aus dem Land.“
Man hofft, daß das alles Übertreibungen sind.
Zum „Niveau Somalias“ ist nur zu bemerken, daß Somalia jedenfalls nie ein hochindustrialisiertes Land mit sehr spezialisierten Betrieben war und über keine Schwarzerdeböden verfügt, daher als Vergleichs-Staat ungeeignet ist.
Tatsache ist jedenfalls, daß sehr viel von der wirtschaftlichen Basis der Ukraine zerstört wurde – durch die Unabhängigkeit, durch den Abbruch vieler Austauschbeziehungen mit Rußland, durch die Erhöhung der Energiepreise nach dem Maidan und schließlich durch die Kriege – den von 2014-2022, und den seit 2022.
„Zelenskij hätte den Kriegsausbruch im Februar 2022 verhindern können. Aber Biden ließ ihn nicht.
Er hätte den Krieg auf Grundlage der Istanbuler Abkommen im Frühjahr 2022 beenden können, doch der britische Clown Johnson hinderte ihn daran.“
Das ist unglaubwürdig. Johnson machte seine Clownereien für die Öffentlichkeit, aber er allein hatte keine Macht, Zelenskij an irgendetwas zu hindern.
„Zelenskij hätte später Friedensverhandlungen mit Russland aufnehmen können, doch auf Betreiben amerikanischer Berater verbot er solche Verhandlungen per Gesetz.
Nun, nach dem Machtwechsel im Weißen Haus, wird das Schicksal der Ukraine ohne Zelenskijs Beteiligung entschieden.“
Vermutlich.
Ganz ist die Sache noch nicht entschieden.
„Das bedeutet: Er ist ein echter Verlierer.
Der Autor des (Telegram-)Kanals »Fightbomber« bemerkt hierzu: »Genosse Zelja wird als derjenige dargestellt, der für alles verantwortlich ist, als der Hauptschurke, der Dieb und Verschlinger ukrainischer Babys, der das Land verwüstet hat, das ist völlig klar.« Und wenn ihn nicht so schnell wie möglich ein starkes Land aufnimmt, wird ihm ein trauriges Schicksal bevorstehen. Sie werden ihn nicht hängen, aber wer weiß …“
Die ukrainischen Hardliner vom Rechten Sektor, Azow usw. drohten seinerzeit, ihn auf dem nächsten Laternenpfahl zu hängen, sollte er Frieden mit Rußland schließen und ihnen die Donbass-Republiken abtreten, oder letzteren zumindest die in den Minsk-Abkommen vorgesehene weitgehende Autonomie gewähren.
„Senator Dmitrij Rogozin wendet sich in Bezug auf den »nackten König« Zelenskij an die Soldaten der ukrainischen Streitkräfte: »Ihr Führer hat euch verraten … Er hat euch gegen seltene Erden eingetauscht, mit denen die ausgeraubte Ukraine nun für die ausländische Militärhilfe bezahlen wird, ohne die Sie nicht einmal zwei Wochen gegen die russische Armee durchgehalten hätten.«
Der russische Militärblogger Jurij Podoljaka glaubt, dass heute nicht nur Zelenskij der Angeschmierte ist, sondern alle Bewohner der Ukraine, »die auf die Geschichten aus Europa und der NATO hereingefallen sind.
Ich möchte die Bewohner der Ukraine daran erinnern, dass der Westen ihnen fast alles auf Kredit gegeben hat«, bemerkte er auf seinem Kanal.“
Bei den USA wurden Verträge nach dem Lend-Lease-Vorbild vergeben, aber in Europa?
Was da wohl alles ans Tageslicht kommen wird, sollte dieser Krieg endlich beendet werden …
„Und jetzt wird er Ihnen allen eine Rechnung vorlegen. … Aus Armut und Elend werdet ihr lange nicht herauskommen. Nach dem Krieg werden eure »Partner« euch ausnehmen (falls von der Ukraine überhaupt noch etwas übrig ist).
Und Russland wird sowohl sein Geld als auch seine Gebiete zurückerhalten. Und Kontrolle über die Politik der Restukraine.“
Rogozin bezieht sich hier offenbar auf die eingefrorerenen russischen Vermögenswerte. Weil das in Rüstung und den Krieg investierte Geld wird Rußland nie sehen, von wem auch!?
(MK, 13.2.)
Was aus den USA jetzt kommt, ist sogar für abgebrühte Kenner der internationalen Politik und ihrer Akteure stark.
In der Zeitung The Hill erscheint der folgende Artikel:
„The mad king of Kyiv: Why Zelensky can’t afford to end the war
Not long ago, Volodymyr Zelensky was a comedian in Ukraine. He made his living playing a fictional president on television. Then, by a twist of fate, he became the real thing. And before he had time to adjust to the role, history threw him onto the world’s stage, catapulting him from a middling entertainer into an international symbol of resistance.
Overnight, the media transformed him into the embodiment of courage, the Churchill of Kyiv, the man who refused to flee, the warrior standing against tyranny. But what if this narrative is entirely false? What if Zelensky, rather than being the hero in this story, is actually the man who won’t allow the war to end — not for the good of his people, but because peace would mean his own downfall?
A good leader prioritizes the survival of his nation. He knows when to fight, and more importantly, he knows when to negotiate. Zelensky, however, has made it clear that his power depends on war, and war alone.
It is no coincidence that as Ukraine’s battlefield prospects worsen, as soldiers defect, as forced conscription spirals into something resembling kidnapping, Zelensky has once again extended martial law. No elections. No peace talks. No escape. Because if the war ends, so does his presidency. And this, more than anything, explains why the war must go on.
The mainstream media — particularly in the West — does not allow for nuance. The world must be simple: Putin is the villain, Zelensky is the hero. That is the framework. That is the script. Anything outside of this binary is “pro-Russian propaganda.” Yet reality is not a comic book; it’s not a Marvel movie. Zelensky is not some saintly soldier defending democracy. In fact, Ukraine barely resembles a democracy at all.
Since Russia’s invasion in 2022, Zelensky had banned several opposition parties, banned certain media outlets and postponed elections with the justification that wartime voting is “impossible.” Impossible for whom? For the soldiers in the trenches, or for the civilians now living under indefinite martial law?
Ukraine is in a desperate position. The country’s losses are catastrophic. Manpower is running thin, which is why Zelensky has resorted to hunting men down in the streets. There are countless reports of Ukrainian men being dragged from cafes and nightclubs and thrown into vans like criminals.
Martial law means there is no way out. You cannot leave the country. You cannot refuse. This is not the mark of a confident government. This is the behavior of a desperate regime trying to hold itself together by force.
And yet the war must continue. It is the only thing keeping Zelensky in power. If he were to call elections, he would likely lose. Support for him is falling. The longer this drags on, the more obvious it becomes that Ukraine cannot win — not in any meaningful sense. This is not 2022. The optimism of those early months, when the world believed Ukraine might push Russia back, is gone. Even the U.S., Ukraine’s biggest backer, is slowly dialing down support, with Washington insiders admitting that a total Ukrainian victory is no longer the goal. (…)“
Im weiteren wird Zelenskij mit Napoleon, Gaddafi und Saddam Hussein verglichen.
(Man erinnere sich, daß die beiden letzteren von den USA erledigt wurden …)
„Zelensky joins a long line of leaders who prioritize their own well-being over the well-being of their nations. This represents a pathological form of selfishness, where self-preservation comes at any cost, even if it means thousands more women and children will die. And they will. Ukraine is being fed into a meat grinder. Yet, perversely, the illusion must be maintained.
And the media, ever compliant, helps sell the fiction — the indomitable Zelensky, the unbreakable Ukraine, the noble fight for democracy. It is a clean, simple story, easy to digest, and easy to justify. Another weapons shipment. Another aid package. Another extension of a catastrophic conflict that should have ended long ago.
But objective reality does not care for emotionally charged narratives. It is cold. It is brutal. And the hard truth is this: Ukraine is losing, and Zelensky is making sure it keeps losing.
A rational leader would see the writing on the wall, confront the inevitable, and make the painful but necessary choice to negotiate – to salvage what remains rather than reduce the nation to nothing but ashes. But Zelensky has chosen a different path, one so often walked by men drunk on power and blind to consequence. And for that, Ukraine will bleed – until there is no blood left to spill.“
(The Hill, 15.2.)
Man fragt sich, was diese Signale, die aus den USA nach Kiew geschickt werden, auf den Wehrwillen der ukrainischen Soldaten und sogar der Militärführung haben …
Elon Musk erinnert wieder an den US-Staatsbürger Gonzalo Lira, der in einem ukrainischen Gefängnis gestorben ist …
Trumps Abgesandter Kellogg verhandelt über Mineralien in der Erde der Ukraine, die sich zum Teil in Gebieten befinden, die Rußland kontrolliert – und sicher nicht hergeben wird.
Außerdem meint die Trump-Regierung, Zelenskij sei sowieso nicht legitim – was ist dann so ein Abkommen wert? Ein Rechtstitel für einen neuen Krieg? Oder ein Trumpf für einen neuen „Deal“?
„»Reden wir über Prozentsätze«
Über die Worte hinaus ist ein mögliches Abkommen über die Ausbeutung ukrainischer Mineralien einer der umstrittensten Punkte zwischen den beiden Regierungen, der auch auf der Tagesordnung von Kellogg stand. Trump will mit dem Deal eine Art Dankesbrief an Washington für die geleisteten Dienste in Form von Militärhilfe während dieser drei Kriegsjahre besiegeln.
Zelenskij hat bereits seit mehreren Tagen seine Bereitschaft zu einer Einigung in dieser Hinsicht bekundet, allerdings mit offenen Karten und ohne sich in irgendeiner Weise auf die Abgabe von 50 Prozent dieser Mineralien einzulassen. »Nichts ist klar, lasst uns über Prozentsätze reden«, sagte der ukrainische Präsident am Mittwoch.
Als Anerkennung für die Hilfeleistungen zur Abwehr der russischen Invasion fordert die Trump-Regierung Bergbaukonzessionen im Wert von 500 Milliarden Dollar (478,297 Milliarden Euro). Laut Reuters vom Donnerstag plant Trump, in naher Zukunft ein vereinfachtes Abkommen abzuschließen, um den Prozess zu beschleunigen und die detaillierten Bedingungen später zu besprechen. »Ich denke, ich werde dieses Abkommen dann wieder aus der Schublade holen«, sagte der US-Präsident am Mittwochabend. »Wir werden sehen, was passiert, aber ich werde es wiederbeleben, sonst wird es [Zelenskij] nicht sehr glücklich machen.« (…)“
(El País, 20.2.)
Nicht sehr glücklich ist hier die EU, die gerne mitreden würde und von wo Unterstützungserklärungen für Zelenskij kommen.